Wenn ich meinen Bekannten zuhöre, wie sie von ihrem unabhängigen Single-Dasein schwärmen, habe ich manchmal das Gefühl, dass sie sich oft selbst etwas vormachen. Gewisse Zeit, das kenne ich selbst aus Erfahrung, kann es ja passen, wenn man seine persönliche Freiheit auslebt.
Aber sind nicht Zweisamkeit, sowie körperliche Nähe menschliche Grundbedürfnisse? Die Aussage: "Ich bin gerade nicht für eine Beziehung zu haben, aber wir können ja ein bisschen Spaß haben", halte ich für gefährlich. Es sind doch immer Gefühle im Spiel, die damit oft zutiefst verletzt werden.
Vielleicht ist es auch eine Frage des Alters, dass man sich nach einem geliebten Partner sehnt … nach Geborgenheit... nach Vertrautheit. Aber oft sind überzogene Wunschvorstellungen, die kaum erfüllt werden können, ein unüberwindbares Hindernis.
Man kann es auch praktisch sehen: Zu zweit kann man sich Verpflichtungen aufteilen, sich ergänzen usw.
Was meint ihr dazu?







Ich empfinde es entweder als ganz einfache Thema oder als sehr komplex. Jeder ist anders. Es hängt viel davon ab, was man sich unter eine feste Beziehung sich vorstellt. Soll/muss mich der andere glücklich machen? Soll/muss mich der andere bedienen? Man sollte sich klar machen, WARUM mit jemandem zusammen sein möchte und wie viel davon haben möchte. Zusammenziehen und die Wohnung Tag und Nach teilen oder lieber getrennte Haushalte? Zusammen im Urlaub oder doch nicht? Was will man mit dem anderen erleben? Alles oder nur ein Teil davon? Nur die Nächte, nur die Tage, nur die Woche von Mo-FR oder nur die Wochenenden? Wenn man sehr jung ist, läuft die ganze Geschichte ganz anders. Man stellt sich nicht so viele Fragen, man geht quasi blind in der Beziehung und oft bleibt dort hängen, weil "sicher" ist, weil "kuschelig" ist, weil einfach bequemer ist. Aber ab einem Alter (so ab 40-50) sieht die Geschichte wiederum anders und jeder hat schon sein eigenes Rucksack zu tragen, manche haben zwei Rucksäcke, 100 Kisten und 50 Koffer zu tragen ..... Die Frage ist nicht pauschal und universell zu beantworten. Jeder weiss in seinem/ihrem Inneren, war er/sie single/alleine/einsam ist. Und wenn er/sie nicht weiss, man sollte sich selbst treffen und fragen. Ich kenne fast nur das Single-Status in meinem Leben. Es kann Karma sein, es kann eine Blockade sein, es kann eine Lebenseinstellung sein. Es hat meistens mit der Kindheitserlebnisse zu tun. Es kann vieles sein. Herum jammern bringt nichts. Doch, es bringt ein abweisenden Energiefeld um sich herum. Zur Zweit oder Single die Fakten sind ähnlich. In beiden Situationen gibt es Kummer, Schmerz, Liebe, Verantwortlichkeiten, Hindernisse, Glücksgefühle. Wenn man sich für Zweisamkeit sich entscheidet, dann soll schon der/die Richtige sein. Einsam in einer Beziehung macht krank. Lieber Single dann :-) Das Leben im Allgemeinen ist natürlich schöner, wenn man die Freude teilen kann. Und auch den Kummer, so weit möglich ist.