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  • Was ist eure Meinung zu Dialekten?

    Diskussion · 66 Beiträge · 6 Gefällt mir · 833 Aufrufe

    Griass eich :-)

    Mich würde interessieren, wie ihr zu Dialekten steht. Ist es für euch eine schöne Sprache oder eher nicht? Hattet oder habt ihr durch diese Sprache Vor- bzw. Nachteile?

    Ich persönlich liebe meinen Dialekt und es ist für mich die ureigenste Sprache, in der ich mich auch am besten ausdrücken kann. Ich merke auch immer, dass ich im Dialekt denke und es wird halt in Millisekunden in Deutsch umgewandelt, wenn ich zb wie jetzt, einen Text verfasse.

    Ich bin in NÖ aufgewachsen und in meiner Schulzeit war es normal, dass wir im Dialekt gesprochen haben. Ok in Deutsch mussten wir schon "schön" sprechen, wobei Dialekt für mich schöner und ehrlicher ist als "Hochdeutsch".

    Als ich dann in Wien in die HAK gekommen bin, da war mein schöner Dialekt nicht so sonderlich beliebt, vor allem meine Deutschprofessorin hat ihn nicht gemocht und gerade die hat dann mal meine Hilfe benötigt, als es darum ging, ein im Dialekt geschriebenes Gedicht "auszudeutschen".... tja und ausserdem war ich immer der Einzige, der keinen "das/dass" Fehler gemacht hat, weil wir ja im Dialekt "des" zu "das" sagen.

    Schlimm klingts für mich, wenn Leute versuchen im Dialekt zu reden, obwohl sie es nicht können und Ausdrücke und Wörter falsch verwenden.

    Zum Glück versuchen ein paar Musiker den Dialekt populärer zu machen. Für mich ist er einfach ein Teil von mir :-)

    Pfiat eich und an schenan Obnd :-)

    Rainer

    08.05.18, 20:48

Beiträge


  • Ich finde dass der Dialekt ein Teil der Identität ist mit der man groß geworden ist.Jeder soll bleiben wie er ist ,auch der Dialekt gehört zu einem Menschen und seinem ganzen Ich.


    thumbs-up-smiley-face.jpg


  • für mich ist Dialekt die eigentliche Sprachmelodie, es schingt im Gesagten das Gefühl mit. Dialekt verbindet Menschen in ihrem gemeinsamen Lebensraum und wenn man zu Gast ist ist es spannend, da man besonders gut hinhören muss und vielleicht nicht alles versteht. Man unterscheidet auch auch sprachbegabte Menschen, die sich einem Dialekt sofort intuitiv anpassen, von eher mental auf Erkenntnis trainierten Menschen, die eher intellektuell schneller erfassen. In Liedtexten oder Lyrik sieht man gerade in der deutschen Sprache, das Dialekt melodischer ist als Hochdeutsch und somit  Lyriks und Liedtexte im Dialekt leichter zu texten sind und auch oft durch humorvolle Pointen punkten.


  • den geschriebenen Dialekt finde ich echt anstrengend zu lesen, beim Reden passt man sich automatisch dem Gegenüber an. Total lächerlich finde ich es, wenn die Leute mit ihren Kindern so ein quasi-Hochdeutsch reden - erstens ist es kein richtiges Hochdeutsch, und ich kenne einige solcher Kinder, die in der Schule größte Schwierigkeiten in Deutsch haben, weil sie glauben, dass das, was sie reden, hochdeutsch ist und so geschrieben werden kann. Zweitens muss es den Kindern doch auffallen, dass die Eltern untereinander, und mit anderen Erwachsenen, anders reden als mit ihnen - es klingt zum Teil so, wie manche mit Ausländern reden. Als gehörten die Kinder nicht zur Familie.


  • angeblich gibt es (oder gab es) unglaublich viele Dialekte Weltweit.

    Diese sinken drastisch und wenn es so weitergeht werden wir in einigen Jahrzehnten weltweit nur noch vergleichsweise ein paar wenige Dialekte haben

    meine Hoffnung...... dass sich das Blatt wandelt, die Leute wieder stolz auf die Dialekte sind und diese auch kultivieren... wuascht wo´s heakumman :-)

  • 02.11.18, 09:28


    Heute gelesen:

    Auffallend sei aber, dass sich die Bedeutung des Dialekts verändert, so Arne Ziegler vom Institut für Germanistik: „Der Dialekt wird sicherlich nicht verschwinden, aber er übernimmt andere Funktionen. Er dient nicht mehr als primäres Kommunikationsmittel, sondern wird eher in der Form eines Sozialsymbols verwendet, als Etikett, um regionale Herkunft zu symbolisieren, um Gruppenidentitäten zu konstruieren.“

    https://steiermark.orf.at/news/stories/2944508/

  • Wennst in Wean a Frau anredst, mit Dialekt, hearts nix, weil

    1. hotts de Urwaschlstopeln drin

    2. Soits die hearn denkts sie meistens,

    wos isn des fia ana

    Weiter so

  • aber geh Markus. Die Frauen drehen sich nur um, weil heut kaum jemand noch authentisch redet..... :-)

    Jeder Landstreicher redet heut das "Pro 7" Deutsch :-)

  • 30.10.18, 13:57

    @ Markus: Interessant, denn meine Erfahrung war: als ich in einen Teil Wiens gezogen bin, wo ich auf einmal in meinem Umfeld die einzige war, die Schriftsprache gesprochen hat, wurde mir gesagt, ich solle nicht so "hochgestochen" oder "geschwollen" reden und ich hab mich anzupassen versucht in der Sprache.

    Das Phänomen existiert offenbar in beiden Richtungen! :-)

  • Wißts wos schod is, wennst in Wean Dialekt redst, drahn se de Frauen um und belächeln di, wia waunst a Bauer ausn Woid warst Das gibt da ane drauf, du spürst mit jedn Blick...bin ich nicht was BESSERES,

    ICH HAB GENAUSOVIEL DRAUF WIE IHR, und beweisen muß ich EUCH nix.

    !!!!!!

  • Speck-Knedl gegen Rachenkatarrh - yes

    und Pro 7 keine Chance geben sowieso......


    hihi...genial Walter. Dem ist nichts hinzuzufügen !!!!!

  • "Oiso waun ana Dialekt redt is des voi gschissn owa echt oida sowos dapack i afoch ned...." (Arthur Schopenhauer - These zur befleckten Dialektik)

    ....Dialekt heißt ja nicht von ungefähr auch Mund-Art. Es ist also wahrhaftig Kunst sich so auszudrücken, dass jeder weiß woher man kommt. Ich mag so ziemlich alle Dialekte (okay vielleicht ist das sächsische ein wenig gewöhnungsbedürftig und muss man beim vorarlbergerischen vielleicht schon drüber nachdenken ob es nicht doch schon eine eigene Sprache ist) aber Dialekte sind so etwas wie Visitenkarten ohne dabei die Umwelt zu belasten. Um wie viel ärmer wäre die Welt ohne das kärnterische "Leidungswosa". Wie schwierig wäre es sich über jemanden aufzuregen ohne der Anwendung des verstärkenden "de is jo ka Bemmal". Sogar gesundheitsförderlich ist Dialekt. Das weiss jeder der seinen Rachenkatarrh erfolgreich wegbekommen hat, indem er 20x "Speck-Knedl" laut ausgesprochen hat. Natürlich ist Sprache auch immer Veränderung. Was hat mein Opa noch an französischen eingewienerten Wörtern verwendet. Sogar seinen letzten Weg überantwortete er viel lieber dem "Ponfinebara". Also geben wir Pro 7 weiter keine Chance und verwenden all die so uns liebgewordenen Wörter, strawanzen wir, palabern wir egal ob mit oidn Trutschn oder jungan Gemüse. Es ist immer besser "a Weh" zu sein als sich nicht angemessen zur Wehr setzen zu können. 

  • 30.10.18, 00:03

    Ich bin gebürtige Steirerin mit Kärnter Wurzeln, welche die ersten 12 Jahre in der Steiermark gelebt und dann in Kärnten verbracht habe. Mittlerweile lebe ich in Oberösterreich und arbeite im Mühlviertel. Also, ich spreche zu 80% Kärntnerisch mit 10% Steirisch und 10% Mühlviertlerisch. Es gehört zu mir und macht mich aus, basta. Ich finde Dialekte sehr interessant, weil sie zeigen, dass wir Menschen sind, und wohin gehören.

    Lg, Manuela

  • 21.10.18, 08:52

    Dagmar:


    Lieber Favoritner,

    hat sich Dein Dialekt seit Du in Wien lebst eigentlich an Wien angepasst

    und denkst Du inzwischen Favoritnerisch? falls es diesen Dialekt überhaupt gibt ;-)

    LG, Dagmar


    Servus liebe Dagmar :-)

    Mein Dialekt ist noch immer ziemlich unverfälscht würde ich mal sagen. :-) Zumindest haben meine Freunde und meine Verwandten noch nie bemängelt, dass sie mich nicht verstehen würden oder mir zu verstehen gegeben, dass ich anders reden würde als früher.

    Ich habe in Wien eigentlich kaum Kontakt zu Wienern die im Dialekt reden würden. In der Arbeit sind alle aus Bundesländern und der einzige Wiener redet eine eigenartige Mischung aus Dialekt und Hochdeutsch und beides klingt für mich bei ihm nicht richtig. Zumindest für mein Ohr hört es sich falsch an :-)

    Meine Nachbarn rund um mich kommen aus NÖ, STMK, Polen, Tschechien, Türkei und Kroatien, also höre ich hier auch kein "Favoritnerisch" :-)

    LG

    Favoritner

  • 21.10.18, 08:27

    Dialekt, oder Mundart, gehört einfach dazu, ist authentisch und liebenswert auch wenn man das Gesprochene nicht immer versteht, v.a. bei den Menschen aus den westlichen Bundesländern ;-)

    Geschriebenen Dialekt find ich dagegen eher peinlich. Man fragt sich dann immer soll das Dialekt sein oder beherrscht der/die einfach die Rechtschreibung nicht?!

  • 20.10.18, 18:36


    Lieber Favoritner,

    hat sich Dein Dialekt seit Du in Wien lebst eigentlich an Wien angepasst

    und denkst Du inzwischen Favoritnerisch? falls es diesen Dialekt überhaupt gibt ;-)

    LG, Dagmar

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    Dialekt ist so kostbar ..niemand sollte sich dafür schämen...im Gegenteil, seid stolz darauf!!

    schämen? Wie kommst du denn da drauf?????

  • Sorry, falsch ghört woanders hin

  • Halli griaß Eich, des Wetta heit is wieda a hit
    IMG_20181018_125405_989.jpg

  • 18.10.18, 10:45

    Dialekt ist so kostbar ..niemand sollte sich dafür schämen...im Gegenteil, seid stolz darauf!!

    klar kann es nicht schaden, wenn man die Hochsprache auch beherrscht ;)

    Moni ( Kierling)

  • Zu mir sagns Landei, kann damit lebn, nö. is schön

    Werner:


    Als Tiroler der in Wien in die Schule musste war es trickreich

    in Wien habens mich Bauer genannt

    in Tirol war ich der Wiener Bazi...

    als dann noch Vorarlberg in die Vita kam wurde es tricky... kurzum mich versteht man oder nicht =)...

    Kann aber sogar hochdeutsch - mag es nur nicht!

    Umso mehr ich trinke umso weniger versteht man mich ;)---

    kurzum: Dialekt mag ich sehr gerne

    Z

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