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  • Hast du gewusst ...... ???!!!!

    Diskussion · 690 Beiträge · 16 Gefällt mir · 9.922 Aufrufe

    immer wieder erfahre ich Dinge, die vielleicht auch für andere interesant sein könnten. Geht`s Euch auch so?

    Wär super, wenn wir hier den Platz benutzen könnten, um uns gegenseitig auf Dinge aufmerksam zu machen, die evt nicht beim Tratschen erwähnt werden.......

    30.05.19, 06:22 - Zuletzt bearbeitet 30.05.19, 06:23.

Beiträge

  • 12.11.19, 00:56 - Zuletzt bearbeitet 12.11.19, 01:02.

    Ich mache es einfach, damit meine Antwort (relativ) kurz ausfallen kann:

    Alle Punkte, in denen ich mit Dir einer Meinung bin, lasse ich ganz einfach unkommentiert.

    Alfred: Wir haben sowieso kaum mehr österreichische Ärzte. Ich habe mal zwei Sparten gesucht, Zahnärzte und Augenärzte. Zahnärzte sind in meiner Umgebung vorwiegend Perser, Augenärzte eher Türken, Polen.

    Ich hab einmal dringend eine neue Brille gebraucht, da ich meine trotz eigentlich unzerstörbarem Kunststoffglas zerbrochen hatte.

    Auf Grund einiger Besonderheiten meiner Augen und meiner Zugehörigkeit zur SVA bekomme ich zu einer neuen Brille ca. 1000 Euro Zuschuß. Das zahlt sich schon aus. Ich hab also bei ein paar (dem Namen nach österreichischen) Augenärzten in der Nähe angerufen. Alle wollten mich mit Wartezeiten von einigen Monaten zur Privatzahlung erpressen (da hätte es den Termin schon am nächsten Tag gegeben).

    Doch, mit einer Verletzung oder einer akuten Entzündung hätte ich nächste Woche kommen können. Ich habe dann hin und her erwägt. Bevor ich so einem menschenverachtenden Abschaum 150 bis 200 Euro für ein dämliches Rezept in den Rachen werfe, pfeif ich auf die Brille. Damit schenke ich aber der SVA die 1000 Euro. Das wollte ich auch nicht.

    Eine Bekannte, der ich mein Leid geklagt habe hat mir dann ihren persischen Augenarzt empfohlen. Der hat mich am nächsten Tag drangenommen. Weil er die nötige soziale Intelligenz hatte, mein Problem zu verstehen.

    Fazit: wir brauchen viel mehr persische Ärzte.

    Mein Zahnarzt ist Ungar. Was niemanden wundern wird, wenn ich verrate, daß seine Ordination in Sopron liegt. Er war der Erste, der die wahre Ursache meiner Probleme erkannt hat. Seit 4 Jahren gehe ich nur mehr zur Kontrolle. Es gibt nichts mehr zu tun. Und, um Unkenrufen zuvorzukommen: Nein, meine Zähne und ich schlafen nicht getrennt!

    Alfred: Aber ich meinte eigentlich andere Themen, wo sich die Ärztekammer quer legt. So z.B. beim Bild auf der SV-Karte, was bedeutet, dass alle U-Boote mit irgendeiner SV-Karte auf Kosten aller Patienten zum Arzt gehen.

    Eh klar, dem Arzt ist ja damit gedient. Wenn der eine Karte „steckt“ (medizinische Fachsprache, „hineinstecken“ sagen nur Laien), rasselt die Registrierkassa. Dem kann wurscht sein, wen er da in 3 Minuten abfertigt. Und der tatsächliche Besitzer der Karte ist gerade nicht krank, würde also keinen Umsatz bringen.

    Das Bild hilft auch nur bedingt. Die rechtmäßigen Besitzer der Karten können sich relativ leicht Medikamente verschreiben lassen, die sie selbst nicht brauchen, um sie weiterzugeben.

    Alfred: Du wärst also ein Vertreter des amerikanischen Systems ...

    Nein

    Alfred: ich würde ein System bevorzugen, wo z.B. ein Arzt 10 oder 15 Jahre in Österreich arbeiten muss (oder die Studienkosten bezahlen muss = Marktwirtschaft), wenn er in Österreich studiert hat

    Ludwig: Mittellosen kann man ein Darlehen gewähren, dessen Rückzahlung bei einer Tätigkeit als Kassenarzt in Österreich stufenweise nachgesehen wird.

    Wir meinen genau das Selbe, nur ich habe die Formulierung vorweggenommen, die notwendig sein wird, um so etwas mit EU-Recht in Einklang zu bringen. Wobei diese Spitzfindigkeit nicht auf meinem Mist gewachsen ist, ich hab das so in den Medien gelesen.

    Alfred: als erfolgloser Arzt hat man kaum Chancen ...

    Als Erfolgloser hat man natürlich keinen Erfolg, sonst wär man ja kein Erfolgloser.

    Daß man als Unfähiger Erfolg haben kann, wenn man sich nur gut genug verkauft, zeigt ein Blick in die Österreichische Ärztelandschaft, Politik, Verwaltung, Wirtschaft ....

    Alfred: Leider macht der Arzt aber einen Kassenvertrag freiwillig ....

    Man könnte für die Genehmigung einer Wahlarztpraxis 10 Jahre Erfahrung als Kassenarzt vorschreiben. Das muß legitim sein. Für einen Autobusführerschein brauchst Du auch langjährige Praxis als LKW-Lenker.

    Alfred: Also üblicherweise arbeiten alle Leute die selbständig mit Menschen arbeiten nur 4 Stunden pro Tag (50% Weiterbildung). Bei den praktischen Ärzten sind es meistens 3-4 Mal 4 Stunden, die meistens eh 6 werden. Also rechne 24 Stunden wären dann 4,2*24*20*7 = 14.100€/Monat. Die meisten Ärzte haben 2 Sprechstundenhilfen, wobei eine eine ausgebildete DGKS ist und einige Sachen selbständig machen kann. Also kannst Du sicher insgesamt etwa 7.000€ Personalkosten rechnen. Kredite, ja, zwischen 1000 und 2000€ je nach Ausstattung, Betriebskosten, Versicherungen ... also es wird dann dich schnell recht eng, wenn keine Zusatzleistungen verkauft werden.

    Mein Hausarzt hat nur eine Sprechstundenhilfe.

    Die hat wahrscheinlich nicht einmal einen Computerführerschein.

    Mein letzter Hausarzt hatte auch nur eine.

    Zu bedenken ist auch, daß die ja Teilzeitbeschäftigt sind.

    Wenn ein Arzt eine diplomierte Krankenschwester hat, die selbstständig Leistungen erbringen kann und darf, dann kann er das auch weiterverrechnen, d.h. sie finanziert sich selbst.

    Die Praxis meines derzeitigen Hausarztes ist 25 Stunden pro Woche geöffnet und vorher und nachher macht er noch Hausbesuche, für die er wohl mehr als EUR 7.- bekommt. Die Betriebskosten sind in meiner EUR 2 000 Annahme für die Miete bereits enthalten. Mein Hausarzt ordiniert in zwei zusammengelegten, umgewidmeten Altbau-Gemeindewohnungen, der wird wahrscheinlich eher nur einen Tausender zahlen. Gesamt. Das mit den Versicherungen hab ich vergessen, stimmt.

    Alfred: Patentschutz aufheben geht nur dann, wenn auch der Inhalt des Patents und die industrielle Technologie bekannt ist ... was grade in der Pharmanindustrie sehr oft nicht gegeben ist.

    Patentschutz für ein Verfahren kann nur dann erlangt werden, wenn die Beschreibung des Verfahrens beim Patentantrag mit eingereicht wird. 

    Ich denke, wir sind uns einig, daß unsere Vorschläge zwar im Sinne der Bevölkerung wünschenswert und auch realisierbar sind, aber auch hoffnungslos idealistisch und blauäugig.

    Die Ärztelobby wird niemals auf ihre Privilegien verzichten und in der nächsten Generation wird es wohl nur mehr Wahlarztpraxen geben.

    Aber, in den Friendseek-Foren werden so viele utopische Gutmenschen-Wunschträume besprochen, daß es auf den Einen auch nicht mehr ankommt. Selbst wenn er der Aussichtsloseste ist.

    Daß ein bedingungsloses Grundeinkommen kommt,

    daß die globale Erwärmung gestoppt wird (sowohl der vom Menschen verursachte Anteil, als auch der Natürliche),

    daß 5G vereitelt wird

    und daß die öffentliche Hand für uns die nötige Vorsorge für ein 14-Tägiges Blackout trifft,

    sogar daß die Hölle einfriert,

    alles das halte ich für wahrscheinlicher,

    als das der Gesetzgeber vorschreibt, daß jeder Versicherte binnen einer Woche eine Termin bei einem geeigneten Facharzt und/oder einen Operationstermin bekommen muß.

    Leider wird daher das dringlichste Problem nicht gelöst.

    Ich kann auch ohne Grundeinkommen von meiner Pension leben. (Vorausgesetzt ich bekomm sie bis ans Lebensende, das ist nämlich nicht so sicher, aber ein anderes Thema).

    Die globale Erwärmung kann hier in Mitteleuropa meine Lebensqualität beeinträchtigen, sie wird mich aber nicht essentiell gefährden.

    Vor 5G oder einem Blackout fürchte ich mich nur sehr theoretisch.

    Aber, ich kann morgen erkranken. Die längere Behandlung einer chronischen Erkrankung ausschließlich bei Wahlärzten werde ich mir von der Pension nicht leisten können.

    Auch nicht mit zusätzlich EUR 1 500 Grundeinkommen, wenn es denn käme.

    Man wird mich also elendiglich krepieren lassen.

  • 11.11.19, 02:47

    Ludwig:

    Marktwirtschaft ist schon OK. Ich kann gut nachvollziehen, daß ein Arzt mit seiner Dienstleistung den höchstmöglichen Profit erwirtschaften will.

    Aber, in einem System, in dem der Gesetzgeber uns in eine Pflichtversicherung zwingt, ist uns der Gesetzgeber auch schuldig, für ein Marktgleichgewicht zu sorgen, in dem kein Angebotsdefizit besteht.

    Sehe ich auch so.

    Als ich zuletzt nach einem unverschuldeten Unfall auf der Straße lag, ist sofort einer gekommen, der mir seine Karte aufdrängen wollte. Allerdings ein Rechtsanwalt. Na bitte, geht doch.

    Wir bräuchten ganz einfach so viele Ärzte, daß der Konkurrenzdruck sie zwingt, kundenorientiert mit uns umzugehen.

    Also ich wäre schon froh, wenn es einen Rettungs- oder Notarzt geben würde. Den Luxus leistet sich (teilweise) nurmehr Wien.

    Die Visitenkarte wird dir halt nur einer aufdrängen, wenn er mit dir ein Geschäft machen kann.

    Alfred:

    Vieles scheitert halt daran, dass sich die Ärztekammer quer legt.

    Na klar, die will ihren Mitgliedern das Angebotsmonopol erhalten und fördert daher den Ärztemangel. Wenn wir mehr Ärzte wollen, müssen mehr Ärzte ausgebildet werden. Klonen oder züchten kann man sie schließlich nicht. Migranten wird die Ausübung ihres Arztberufes in Österreich nahezu unmöglich gemacht. Außer sie kämen aus Ländern, aus denen halt keine Ärzte zu uns kommen. (EU)

    Wir haben sowieso kaum mehr österreichische Ärzte. Ich habe mal zwei Sparten gesucht, Zahnärzte und Augenärzte. Zahnärzte sind in meiner Umgebung vorwiegend Perser, Augenärzte eher Türken, Polen.

    Aber ich meinte eigentlich andere Themen, wo sich die Ärztekammer quer legt. So z.B. beim Bild auf der SV-Karte, was bedeutet, dass alle U-Boote mit irgendeiner SV-Karte auf Kosten aller Patienten zum Arzt gehen. Oder z.B. die Weiterbildungskriterien für Ärzte, um "Weiterbildungen" zu verhindern die mehr und mehr Werbeveranstaltungen der Pharmaindustrie sind. Oder die "legis artis", die zwar sinnvoll ist, aber die ärztliche Kunst mehr und mehr auf die Kunst des Tablettenverteilens beschränkt (weil Forschung nurmehr durch die Pharma gemacht wird, und alles andere zum Risiko für den Arzt macht, was für 7€ keiner auf sich nimmt).

    Aus der Politik kommen ständig Vorschläge, die Zahl der Studienplätze für Medizin zu verdoppeln. Die Ärztekammer tut alles, um diese Vorhaben zu vereiteln. Die Rektoren der Unis nebenbei auch.

    Finanzieren könnte man das ganz leicht, mit kostendeckenden Studiengebühren.

    Anwärter, die (bzw. deren Pappie) das gerne bezahlen würden, gibt es genug.

    Wenn die Universität kostendeckend arbeitet, stellt auch die Abwanderung von Absolventen nicht so ein Problem dar. Es geht ja nichts verloren.

    Du wärst also ein Vertreter des amerikanischen Systems ... jeder der studiert zahlt sein halbes Leben an einem Studienkredit ab? Halte ich für kontraproduktiv und für einen reinen Gewinn für die Banken (da kein Studierender gleich nach dem Studium mit der Rückzahlung anfangen kann => Zinsen - gut, jetzt wäre es günstig). Ich find's schon gut, dass wir um Steuergeld fördern, dass wir Ärzte bekommen. Das Problem ist die EU, die uns ja den numerus clausus auch wegnehmen will, damit noch weniger Österreicher in Österreich studieren können. Und das sehe ich nicht ein, dass Ausländer um unser Steuergeld studieren, um dann irgendwohin abzuhauen. Diese müssten die Ausbildungskosten tatsächlich zahlen.

    D.h. ich würde ein System bevorzugen, wo z.B. ein Arzt 10 oder 15 Jahre in Österreich arbeiten muss (oder die Studienkosten bezahlen muss = Marktwirtschaft), wenn er in Österreich studiert hat. Zudem könnte man ein System wie bei den Notaren andenken, dass fertige Ärzte zuerst aufs Land gehen müssen, und erst nach Reihung des Abschlusses dann in Städte übersiedeln können.

    Mittellosen kann man ein Darlehen gewähren, dessen Rückzahlung bei einer Tätigkeit als Kassenarzt in Österreich stufenweise nachgesehen wird.

    Daß auf diese Weise auch Studenten mit wenig Eignung zum Arzt zu einem Abschluß kommen, ist klar. Aber, bei einem Überangebot an Ärzten kann man sich die Rosinen herauspicken.

    Bei Studienrichtungen ohne Zugangsbeschränkung übt auch nicht jeder Master den angestrebten Beruf aus. Die Erfolgreichen finden einen Job, die weniger Erfolgreichen werden Kartenverkäufer im Mozartkostüm.

    Na ja, als erfolgloser Arzt hat man kaum Chancen ... man wird dann halt wenn man auf Luxus nicht verzichten will praktischer Arzt im städtischen Umland, oder wenn man auf 24h Arbeit steht dann halt Landarzt. Beide Fälle senken halt die Qualität der ärztlichen Betreuung.

    Tatsächlich würde bereits besser in der Ausbildung oder spätestens im Praktikum ausgesiebt gehören.

    Im Endeffekt haben wir halt im Studium eine Kultur, wo derjenige gewinnt der gut auswenig lernen kann ... unabhängig von seiner tatsächlichen beruflichen Qualifikation.

    APA:

    Auch die Ärztekammer spricht sich gegen eine Verdoppelung der Medizin-Studienplätze aus. Vielmehr müssten die Arbeits- und Rahmenbedingungen für Ärzte verbessert werden.

    Na klar, weiterhin zu wenige Ärzte, aber dafür soll es denen gut gehen.

    Rektor der Medizin-Uni Innsbruck, Wolfgang Fleischhacker, Quelle Kurier:

    Der Hauptgrund für die abnehmende Attraktivität Österreichs für Jungärzte seien fehlende Basisausbildungsplätze nach dem Studium. Hierzulande würden Absolventen auf einen Platz warten müssen.

    Höchste Zeit diese Plätze zu schaffen!

    Ein beträchtlicher Anteil der Spitäler wird direkt oder indirekt von der öffentlichen Hand betrieben.

    Für Privatkliniken und Arztpraxen halte ich die selbe Vorgangsweise, wie bei der Lehrlingsausbildung in Handwerk und Industrie, für angemessen. Subventionen für Ausbildungsbetriebe, Sanktionen für Ausbildungsmuffel.

    Das Problem ist, dass die Spitäler in der derzeitgen Form ja auch nicht mehr zu finanzieren sind. Und dadurch werden natürlich die Ausbildungsplätze rarer. Wäre aber relativ leicht dadurch zu lösen, dass man Ärzte ebenfalls ins normale Arbeitsrecht nimmt, mit 8 Stunden Dienst. Und nicht bis zu 24 Stunden ... nur um dann lustige Tage frei zu haben, und dafür bei Patienten Mist zu bauen.

    Überschlägig gerechnet, für einen einfachen Allgemeinmediziner:

    Drei Minuten pro Konsultation gibt zwanzig in der Stunde, mal dreißig Stunden pro Woche, mal vier-komma-zwei Wochen pro Monat mal sieben Euro ergibt einen Bruttoumsatz von 17 640.- .

    Ärzte sind für die Ausübung der Heilkunde von der Umsatzsteuer befreit.

    Manche Patienten brauchen ganz einfach mehr Zeit vom Arzt, dafür holen sich andere nur ein Rezept von der Sprechstundenhilfe, was aber auch nach Tarif honoriert wird. Einen Monat wird er wohl Urlaub machen und die Raummiete trotzdem weiterzahlen müssen. Etc, etc. ...

    Also üblicherweise arbeiten alle Leute die selbständig mit Menschen arbeiten nur 4 Stunden pro Tag (50% Weiterbildung). Bei den praktischen Ärzten sind es meistens 3-4 Mal 4 Stunden, die meistens eh 6 werden. Also rechne 24 Stunden wären dann 4,2*24*20*7 = 14.100€/Monat. Die meisten Ärzte haben 2 Sprechstundenhilfen, wobei eine eine ausgebildete DGKS ist und einige Sachen selbständig machen kann. Also kannst Du sicher insgesamt etwa 7.000€ Personalkosten rechnen. Kredite, ja, zwischen 1000 und 2000€ je nach Ausstattung, Betriebskosten, Versicherungen ... also es wird dann dich schnell recht eng, wenn keine Zusatzleistungen verkauft werden.

    Bin vollinhaltlich Deiner Meinung.

    Warum sind Wahlarztpraxen eigentlich nicht genehmigungspflichtig? Apotheken sind es ja auch.

    Damit könnte man leicht den Wildwuchs bremsen. Wo nicht genug Kassenärzte verfügbar sind, wird keine Wahlarztpraxis genehmigt.

    Wäre sicher ein gutes Modell. Leider macht der Arzt aber einen Kassenvertrag freiwillig ....

    Dazu kommt noch, daß die Pharmaindustrie oft kostengünstig herzustellende Stoffe nur zu horrenden Preisen anbietet und die kostengünstigen Medikamente mit dem selben Wirkstoff ganz einfach aufläßt.

    Hier müßte der Gesetzgeber mit Preisregelungen eingreifen, oder, so wie das Indien getan hat, für Wirkstoffe, die ausschließlich überteuert (oder gar nicht) angeboten werden, ganz einfach den Patentschutz aufheben.

    Dazu gehört vor allem Deutschland zu sehr den USA, und würde die vergraulen. Patentschutz aufheben geht nur dann, wenn auch der Inhalt des Patents und die industrielle Technologie bekannt ist ... was grade in der Pharmanindustrie sehr oft nicht gegeben ist.

    Mittlerweile gibt es ja sogar Fälle, wo die Studien für Medikamente derart gefälscht werden, dass bestehende Medikamente ein neues, um die geforderten 3% Nutzen höheres Ergebnis liefern, und dann als "neues" Medikament zum doppelten Preis auf den Markt kommen.

  • 10.11.19, 23:49

    Alfred:

    Aber, aber. Du wirst uns doch nicht die Freuden der Marktwirtschaft vorenthalten wollen

    Marktwirtschaft ist schon OK. Ich kann gut nachvollziehen, daß ein Arzt mit seiner Dienstleistung den höchstmöglichen Profit erwirtschaften will.

    Aber, in einem System, in dem der Gesetzgeber uns in eine Pflichtversicherung zwingt, ist uns der Gesetzgeber auch schuldig, für ein Marktgleichgewicht zu sorgen, in dem kein Angebotsdefizit besteht.

    Eigentlich müßten, wenn ich auf der Straße niese, drei Ärzte angerannt kommen, die mir ihre Visitenkarte zustecken wollen.

    Als ich zuletzt nach einem unverschuldeten Unfall auf der Straße lag, ist sofort einer gekommen, der mir seine Karte aufdrängen wollte. Allerdings ein Rechtsanwalt. Na bitte, geht doch.

    Wir bräuchten ganz einfach so viele Ärzte, daß der Konkurrenzdruck sie zwingt, kundenorientiert mit uns umzugehen.

    Alfred:

    Vieles scheitert halt daran, dass sich die Ärztekammer quer legt.

    Na klar, die will ihren Mitgliedern das Angebotsmonopol erhalten und fördert daher den Ärztemangel. Wenn wir mehr Ärzte wollen, müssen mehr Ärzte ausgebildet werden. Klonen oder züchten kann man sie schließlich nicht. Migranten wird die Ausübung ihres Arztberufes in Österreich nahezu unmöglich gemacht. Außer sie kämen aus Ländern, aus denen halt keine Ärzte zu uns kommen. (EU)

    Aus der Politik kommen ständig Vorschläge, die Zahl der Studienplätze für Medizin zu verdoppeln. Die Ärztekammer tut alles, um diese Vorhaben zu vereiteln. Die Rektoren der Unis nebenbei auch.

    Finanzieren könnte man das ganz leicht, mit kostendeckenden Studiengebühren.

    Anwärter, die (bzw. deren Pappie) das gerne bezahlen würden, gibt es genug.

    Wenn die Universität kostendeckend arbeitet, stellt auch die Abwanderung von Absolventen nicht so ein Problem dar. Es geht ja nichts verloren.

    Mittellosen kann man ein Darlehen gewähren, dessen Rückzahlung bei einer Tätigkeit als Kassenarzt in Österreich stufenweise nachgesehen wird.

    Daß auf diese Weise auch Studenten mit wenig Eignung zum Arzt zu einem Abschluß kommen, ist klar. Aber, bei einem Überangebot an Ärzten kann man sich die Rosinen herauspicken.

    Bei Studienrichtungen ohne Zugangsbeschränkung übt auch nicht jeder Master den angestrebten Beruf aus. Die Erfolgreichen finden einen Job, die weniger Erfolgreichen werden Kartenverkäufer im Mozartkostüm.

    APA:

    Auch die Ärztekammer spricht sich gegen eine Verdoppelung der Medizin-Studienplätze aus. Vielmehr müssten die Arbeits- und Rahmenbedingungen für Ärzte verbessert werden.

    Na klar, weiterhin zu wenige Ärzte, aber dafür soll es denen gut gehen.

    Rektor der Medizin-Uni Innsbruck, Wolfgang Fleischhacker, Quelle Kurier:

    Der Hauptgrund für die abnehmende Attraktivität Österreichs für Jungärzte seien fehlende Basisausbildungsplätze nach dem Studium. Hierzulande würden Absolventen auf einen Platz warten müssen.

    Höchste Zeit diese Plätze zu schaffen!

    Ein beträchtlicher Anteil der Spitäler wird direkt oder indirekt von der öffentlichen Hand betrieben.

    Für Privatkliniken und Arztpraxen halte ich die selbe Vorgangsweise, wie bei der Lehrlingsausbildung in Handwerk und Industrie, für angemessen. Subventionen für Ausbildungsbetriebe, Sanktionen für Ausbildungsmuffel.

    Alfred:

    Der Arzt kriegt im Kassentarif grade mal 7-8€ für eine Konsultation. Rechnet man den Businessplan für eine Praxis, dann stehen damit eben dem Patienten jene 3 Minuten zu, die von vielen Ärzten dem Patienten zugestanden werden

    Überschlägig gerechnet, für einen einfachen Allgemeinmediziner:

    Drei Minuten pro Konsultation gibt zwanzig in der Stunde, mal dreißig Stunden pro Woche, mal vier-komma-zwei Wochen pro Monat mal sieben Euro ergibt einen Bruttoumsatz von 17 640.- .

    Ärzte sind für die Ausübung der Heilkunde von der Umsatzsteuer befreit.

    Zwei Tausender für die Miete, fünf Hunderter für Energie und Infrastruktur, drei Tausender für die Sprechstundenhilfe inkl. Lohnnebenkosten, einen Tausender fürs Auto (das aber auch privat genutzt wird), einen Tausender für die Rückzahlung des Kredits, mit dem die Praxis gekauft oder eingerichtet wurde, bleibt noch immer ein satter Zehner übrig. Vor Steuer. Für die Bildung von Rücklagen, für Abschreibungen und zum Leben.

    Damit gehört der gute Herr Doktor zwar nicht zu den oberen Zehntausend, aber er hat zweifellos genug Geld, um die Armut zu ertragen.

    In dieser Abschätzung der Größenordnung sind Zusatzleistungen die die Kassen extra honorieren (EKG, Labor, etc...) nicht enthalten, auch nicht solche Leistungen, die der Patient selbst zahlt (Impfungen, Gutachten, Patientenverfügungen).

    Manche Patienten brauchen ganz einfach mehr Zeit vom Arzt, dafür holen sich andere nur ein Rezept von der Sprechstundenhilfe, was aber auch nach Tarif honoriert wird. Einen Monat wird er wohl Urlaub machen und die Raummiete trotzdem weiterzahlen müssen. Etc, etc. ....

    Alfred:

    Andererseits passieren auch im Hauptverband und bei den Sozialversicherungsträgern jede Menge Fehler, die einfach Budget kosten, und damit sowohl eine entsprechende Bezahlung als eben auch die sinnvolle Behandlung von Patienten verhindern. Das beginnt beim bürokratischen Aufwand und zig Versichern und SV-Trägern, und endet bei  pro-forma oder nutzlosen Behandlungen aus Unwissen (Thema Weiterbildung) und Unfähigkeit der Ärzte, oder schlicht und einfach um halt zusätzlich einfach etwas zu verdienen.

    Alfred:

    Im Endeffekt ... wir haben in der medizinischen Versorgung ein riesengrosses Problem. Und Medizinkonzerne mit demotivierten Mitarbeitern zum Mindestlohn in Gruppenpraxen zu holen, wird die Sache sicher nicht verbessern.

    Alfred:

    Tragisch ist es aber dann, wenn man wirklich krank ist. Denn dann reden wir hier wirklich von einer faktischen Verringerung der Lebensqualität und Verkürzung des Lebens durch das System.

    Mittlerweile reden sich die Mediziner ja sogar darauf aus, dass "die Leute ja nicht wirklich krank sind" (die üblichen Krankheiten wegen denen halt 90% der Menschen zum Arzt gehen), und für jene die "wirklich krank sind" wissen sie eh nicht, wass sie tun sollen, ausser sie - zum Wohlergehen der Aktionäre der Pharmaindustrie - unter Dauermedikation zu setzen.

    Bin vollinhaltlich Deiner Meinung.

    Warum sind Wahlarztpraxen eigentlich nicht genehmigungspflichtig? Apotheken sind es ja auch.

    Damit könnte man leicht den Wildwuchs bremsen. Wo nicht genug Kassenärzte verfügbar sind, wird keine Wahlarztpraxis genehmigt.

    Dazu kommt noch, daß die Pharmaindustrie oft kostengünstig herzustellende Stoffe nur zu horrenden Preisen anbietet und die kostengünstigen Medikamente mit dem selben Wirkstoff ganz einfach aufläßt.

    Hier müßte der Gesetzgeber mit Preisregelungen eingreifen, oder, so wie das Indien getan hat, für Wirkstoffe, die ausschließlich überteuert (oder gar nicht) angeboten werden, ganz einfach den Patentschutz aufheben.

  • 10.11.19, 11:42

    Ludwig:

    Alfred:

    Und was willst Du damit aussagen?

    In etwa:

    Wenn schwache 40 Milliarden Tonnen CO2 pro Jahr für Dich unter „Pipifax“ fällt,

    sollten wir vorab unsere Definitionen von „Pipifax“ abgleich

    Ludwig:

    Ina:

    und wie in vielen Bereichen bekommt der, der mehr Geld hat " das Bessere" 

    Für Autowerkstätten sind Unfallschäden, bei denen die Versicherung zahlt, lukrativer. Daher wird in diesem Fall auch aufwendiger repariert. Da bekommt der das Bessere, der nicht selbst zahlt.

    Ärzte könnten sich davon eine Scheibe abschneiden.

    Der Unterschied ist nur ... meine Autoversicherung hat für einen relativ kleinen aber aufwendigen Parkschaden um die 6000€ an die Werkstätte bezahlt.

    Der Arzt kriegt im Kassentarif grade mal 7-8€ für eine Konsultation. Rechnet man den Businessplan für eine Praxis, dann stehen damit eben dem Patienten jene 3 Minuten zu, die von vielen Ärzten dem Patienten zugestanden werden (bzw. beim Facharzt halt so 5-10 Minuten).

    Ich sehe es auch so, dass es in der Verantwortung der Ärzte liegt, zu sagen, um diesen Preis können sie nicht sinnvoll behandeln. Schließlich sind sie erwachsene Menschen und selbständige Kaufleute, und haben daher für die Ausführung ihrer Arbeit auch eine Verantwortung.

    Andererseits passieren auch im Hauptverband und bei den Sozialversicherungsträgern jede Menge Fehler, die einfach Budget kosten, und damit sowohl eine entsprechende Bezahlung als eben auch die sinnvolle Behandlung von Patienten verhindern. Das beginnt beim bürokratischen Aufwand und zig Versichern und SV-Trägern, und endet bei  pro-forma oder nutzlosen Behandlungen aus Unwissen (Thema Weiterbildung) und Unfähigkeit der Ärzte, oder schlicht und einfach um halt zusätzlich einfach etwas zu verdienen.

    Ina:

    dass wir jede med. Leistung umsonst bekommen.

    Bekommen wir doch gar nicht. Wir zahlen einen erheblichen Anteil unseres Lebenseinkommens an die Sozialversicherung.

    Hier versagt der Gesetzgeber.

    Einerseits zwingt man uns in die Krankenkasse,

    andererseits zwingt man die Ärzte nicht, uns auf Kosten dieser Kasse zeitnah, und bestmöglich zu behandeln.

    Aber, aber. Du wirst uns doch nicht die Freuden der Marktwirtschaft vorenthalten wollen ;-). Da ist in den letzten Jahren eh einiges passiert. Vieles scheitert halt daran, dass sich die Ärztekammer quer legt. Wobei wir eben wieder bei den Tarifen sind. Wenn ein Arzt als Wahlarzt mehr verdient, ist es klar, dass er wenn er gut ist keinen Kassenvertrag mehr will. Was bleibt, sind dann die Anfänger und unfähigen Ärzte, die dann eben einen Kassenvertrag brauchen um überhaupt Patienten zu bekommen. Und dementsprechend sieht dann halt die Behandlung und die Ergebnisse aus.

    Im Endeffekt ... wir haben in der medizinischen Versorgung ein riesengrosses Problem. Und Medizinkonzerne mit demotivierten Mitarbeitern zum Mindestlohn in Gruppenpraxen zu holen, wird die Sache sicher nicht verbessern.

    Ina:

    wir werden uns also 1. daran gewöhnen müssen, dass wir sorgsamer mit uns umgehen

     

    Als SVA Versicherter zahle ich sowieso eine Selbstbehalt.

    Ina:

    und nicht wegen einer Kleinigkeit zum Arzt rennen

    Dafür sorgen die Ärzte in ihrer menschenverachtenden Überheblichkeit schon selbst

    Ina:

    2.dass wir mehr Eigenverantwortung entwickeln und nicht wegen einer Kleinigkeit zum Arzt rennen

    Ich glaube auch, viele Leute rennen zum Arzt, weil sie für den vielen Krankenkassenbeitrag, den sie bezahlt haben, auch eine Gegenleistung bekommen wollen.

    Tragisch ist es aber dann, wenn man wirklich krank ist. Denn dann reden wir hier wirklich von einer faktischen Verringerung der Lebensqualität und Verkürzung des Lebens durch das System.

    Mittlerweile reden sich die Mediziner ja sogar darauf aus, dass "die Leute ja nicht wirklich krank sind" (die üblichen Krankheiten wegen denen halt 90% der Menschen zum Arzt gehen), und für jene die "wirklich krank sind" wissen sie eh nicht, wass sie tun sollen, ausser sie - zum Wohlergehen der Aktionäre der Pharmaindustrie - unter Dauermedikation zu setzen.

  • 10.11.19, 00:30

    Ina:

    Bitte Ludwig, sei mir nicht böse,

    Warum sollte ich Dir böse sein, hier im Forum können alle ihre Meinung äußern, solange sie nicht gegen geltendes Recht verstößt.

    Ina:

     .... aber das was ein Einzelner einzahlt reicht bei weitem nicht für eine längere oder oftmalige Behandlung.

    Die 35€dienen zur Zuzahlung ( nicht für die ges. Übernahme einerBehandlung)

    Hast Du schon einmal einen dieser Schnorrerbriefe in der Hand gehabt? Da klingt das ganz anders.

    Ina:

    JEDEN Arzt als überheblich zu bezeichnen..

    Ich habe nie „jeden“ geschrieben, das hast Du hineininterpretiert

    Ina:

    dem du mit deiner vorgefassten Meinung begegnest,

    Die ist nicht vorgefaßt, sondern beruht auf jahrelanger Erfahrung

    Ina:

    Wobei ich mir aber auch gut vorstellen kann, dass jeder, dem du mit deiner vorgefassten Meinung begegnest, schon auf Abstand geht.

    In seinem Kassenvertrag steht nichts davon, daß er Menschen mit vorgefasster Meinung schlechter behandeln darf.

    Wenn ich mit ein paar Hundertern in der Hand in der Wahlarztpraxis stehe, stört ihn die vorgefaßte Meinung nicht mehr?

    Ina:

    Für eine zeitnahe Behandlung fehlt oft das Personal ( auch sämtl anderes med Personal)

    Wenn ich mit ein paar Hundertern in der Hand in der Wahlarztpraxis stehe, ist das Personal plötzlich da.

  • 10.11.19, 00:05

    Bitte Ludwig, sei mir nicht böse, aber das was ein Einzelner einzahlt reicht bei weitem nicht für eine längere oder oftmalige Behandlung.

    Die 35€dienen zur Zuzahlung ( nicht für die ges. Übernahme einerBehandlung)

    JEDEN Arzt als überheblich zu bezeichnen...wär ja so, wenn ich sagen würde, alle z.B Kellner sind faul. Wobei ich mir aber auch gut vorstellen kann, dass jeder, dem du mit deiner vorgefassten Meinung begegnest, schon auf Abstand geht.

    Und ganz nebenbei: Für eine zeitnahe Behandlung fehlt oft das Personal ( auch sämtl anderes med Personal)

  • 09.11.19, 23:50

    Hermann:

    Ludwig, eine OP ist um 35 Euro ist schlicht und ergreifend nicht machbar.

    Warum behauptet dann der oberwichtige Herr Primarius, der mir (eigentlich meiner verstorbenen Mutter) jeden Monat einen Schnorrerbrief schickt, wir könnten mit EUR 35.- einem Zentralafrikaner das Augenlicht zurückgeben?

    Wenn das nicht stimmt, was macht er dann mit dem Geld? Golf spielen?

    Sobald der nächste Brief kommt, schau ich im Internet nach, ob es einen Arzt dieses Namens überhaupt gibt.

  • 09.11.19, 23:37

    Ina:

    und wie in vielen Bereichen bekommt der, der mehr Geld hat " das Bessere" 

    Für Autowerkstätten sind Unfallschäden, bei denen die Versicherung zahlt, lukrativer. Daher wird in diesem Fall auch aufwendiger repariert. Da bekommt der das Bessere, der nicht selbst zahlt.

    Ärzte könnten sich davon eine Scheibe abschneiden.

    Ina:

    dass wir jede med. Leistung umsonst bekommen.

    Bekommen wir doch gar nicht. Wir zahlen einen erheblichen Anteil unseres Lebenseinkommens an die Sozialversicherung.

    Hier versagt der Gesetzgeber.

    Einerseits zwingt man uns in die Krankenkasse,

    andererseits zwingt man die Ärzte nicht, uns auf Kosten dieser Kasse zeitnah, und bestmöglich zu behandeln.

    Ina:

    wir werden uns also 1. daran gewöhnen müssen, dass wir sorgsamer mit uns umgehen

    Mach ich sowieso.

    Ich rauche seit Jahrzehnten nicht mehr, trinke Alkohol nur selten und in homöopathischen Dosen halte mein Körpergewicht auf normal, wechsle die Geschlechtspartnerin nur extrem selten, meide das Glücksspiel. Also ein Leben wie ein Mönch. Mein letztes verbleibendes Laster ist Fluchen.

    Ich verbringe wöchentlich 25 und mehr Stunden auf der Tanzfläche.

    Ina:

    2.dass wir mehr Eigenverantwortung entwickeln und nicht wegen einer Kleinigkeit zum Arzt rennen

    Das ist mein dritter Punkt von sorgsam mit mir umgehen.

    Also nochmals:

    1.) ich meide Drogen

    2.) ich bewege mich viel

    3.) ich mache tunlichst einen großen Bogen um jeden Arzt

    Ina:

    3. etwas zuzahlen müssen.......

    Das heißt, Ihr Ärzte wollt die andere Hälfte unseres Einkommens auch noch ;-)

    Als SVA Versicherter zahle ich sowieso eine Selbstbehalt.

    Ina:

    und nicht wegen einer Kleinigkeit zum Arzt rennen

    Dafür sorgen die Ärzte in ihrer menschenverachtenden Überheblichkeit schon selbst

    Ina:

    2.dass wir mehr Eigenverantwortung entwickeln und nicht wegen einer Kleinigkeit zum Arzt rennen

    Ich glaube auch, viele Leute rennen zum Arzt, weil sie für den vielen Krankenkassenbeitrag, den sie bezahlt haben, auch eine Gegenleistung bekommen wollen.

  • 09.11.19, 22:54

    Ina:

    Leider scheinst du kein Vertrauen in die Arbeit von Årzten zu haben, du stellst sie als geldgierige Monster dar, die über dich " verfügen".

    Beruht alles auf konkrete Erlebnisse.

    Ina:

    Was Patientenverfügungen betrifft, sind Krankheitsbilder so verschieden, dass es sehr schwierig ist, für alle Eventualitäten vorzusorgen.

    Ja, das haben sie mir bei der Patientenanwaltschaft auch gesagt.

    Ich habe mich bemüht, sehr vieles sehr exakt zu formulieren.

    Die Juristin hat gemeint, daß vieles davon vor dem Richter nicht hält, wenn es hart auf hart geht.

    Ina:

    Erfahrungsgemäß ist es sehr hilfreich, wenn der Pat. schon zu Lebzeiten auch den Angehörigen seine Wünsche mitgeteilt hat.( Leider sind es sehr oft die Angehörigen, die " das Sterben" nicht akzeptieren)

    Ich habe keine nahen lebenden Verwandten, aber eine enge Vertraute. Wir „hüten“ unsere Patientenverfügungen auf Gegenseitigkeit. Wir hatten lange Gespräche über den Inhalt. Gerade im Teil, wo es um Organspende geht, lauten unsere Entscheidungen unterschiedlich.

    Wir haben nahezu zeitgleich Erfahrungen gemacht, die unsere Diskussionen auf eine solide Grundlage stellten.

    Sie hat eineinhalb Jahre eine Wachkomapatientin zu Hause gepflegt. Ich habe sieben Jahre lang meine demente Mutter zu Hause betreut und Ihr damit den Wunsch erfüllt, in ihrer Wohnung zu sterben. Im hundertsten Lebensjahr.

    Ina:

    Und, leider, sehen viele das schon als aktive Sterbehilfe....

    Ich bin für die Legalisierung der aktiven Sterbehilfe.

    Daß man unlängst eine Frau zu einem Jahr Gefängnis verurteilt hat, nur weil sie ihrem eindeutig sterbenden Mann die letzten Stunden Schmerzen erspart hat, ist eine Ungeheuerlichkeit!

    Im Augenblick stehen meine Chancen, in 30 Jahren bei bester Gesundheit zu sterben, sehr gut.

    Aber, wenn was dazwischenkommt, will ich die Möglichkeit haben, sagen zu können, ich will lieber gehen, statt weiter zu leiden.

  • 09.11.19, 22:41

     @ Ludwig: Keine Frage, wir haben schon lange eine 2Klassenmed. ( ich behaupte mal 3Klassen) und wie in vielen Bereichen bekommt der, der mehr Geld hat " das Bessere" 

    Auf der anderen Seite haben wir uns schon so daran gewöhnt, dass wir jede med. Leistung umsonst bekommen. Jede ungesunde Lebensweise hat Folgen, um diese zu " reparieren" gehen wir zum Arzt- umsonst. Ambulanzen werden aufgesucht wegen einer Kleinigkeit, die Rettung und der Notarzt werden gerufen , und das habe ich xmal erlebt, wenn absolut keine Notwendigkeit besteht....usw  Nicht nur hier, auch im überblähten Verwaltungsapparat könnte man einsparen.  Ich denke, dass wir bald gezwungen sein werden, umzudenken.

    Die Menschen werden älter, brauchen Pflege....das Gesundheitssystem ist schon längst ein Intensivpatient...wir werden uns also 1. daran gewöhnen müssen, dass wir sorgsamer mit uns umgehen 2.dass wir mehr Eigenverantwortung entwickeln und nicht wegen einer Kleinigkeit zum Arzt rennen3. etwas zuzahlen müssen.......

  • Ludwig:

    Hermann:

    Nicht die Ärzte machen die Preise, sondern die Geschäftsleitung der Kliniken! 

    Auch in den Wahlarztpraxen?

    Hermann:

    Eine ambulante Cataract OP liegt bei 1000 bis 2000 Euro.

    Meine Mutter hat ATS 70 000.- bezahlt.

    Zweifellos selber schuld.

    Weil sie unbedingt einen schickie mickie Primararzt haben mußte.

    Ich hab das für Wahnsinn gehalten, habe aber nicht den leisesten Versuch unternommen, ihr das auszureden, sie hatte genug Geld und sonst wenig Möglichkeit, es auszugeben.

    Dank des Primarius-Placebo Effektes hatte sie im Alter (subjektiv) Augen wie ein Adler.

    Andererseits, ohne den Wahlarzt hätte sie Monate auf die Operationen warten müssen.

    Hermann:

    Eine ambulante Cataract OP liegt bei 1000 bis 2000 Euro.

    Noch immer das achtundzwanzigeinhalb- bis siebenundfünfzigfache der selben Leistung (oft durch den selben Arzt) in Afrika.

    Und rede Dich nicht auf die teuren stationären Spitalstage aus,

    Du hast selbst „ambulant“ geschrieben.

    Hermann:

    Genaueres gerne per PN

    Welche auch immer Informationen Du noch für mich bereithältst, sie können für das gesamte Forum von Interesse sein.

    Ludwig, eine OP ist um 35 Euro ist schlicht und ergreifend nicht machbar.

    Alleine die Sachkosten ein Vielfaches kosten. Siehe meinen Beitrag unten.

    Ich verstehe nicht, daß du dich darauf versteifst. Unser System mit den hohen Personalkosten erlaubt das nicht.

    Und Firmen verlangen kostendeckende Preise.

    Der Eingriff in Afrika ist massiv subventioniert durch Organisationen und Sachspenden und Ärzte die unentgeltlich wochenweise in Afrika arbeiten. 

  • 09.11.19, 22:11

    Leider scheinst du kein Vertrauen in die Arbeit von Årzten zu haben, du stellst sie als geldgierige Monster dar, die über dich " verfügen". Schade.

    Was Patientenverfügungen betrifft, sind Krankheitsbilder so verschieden, dass es sehr schwierig ist, für alle Eventualitäten vorzusorgen. Leider ist es auch bei uns schon fast so, dass der RA vor dem KH wartet. Genau deshalb wird sehr oft kein Therpierückzug gemacht. 

    Erfahrungsgemäß ist es sehr hilfreich, wenn der Pat. schon zu Lebzeiten auch den Angehörigen seine Wünsche mitgeteilt hat.( Leider sind es sehr oft die Angehörigen, die " das Sterben" nicht akzeptieren) Es ist tatsächlich so, dass vor 20 Jahren eher ein Rückzug gemacht wurde, wenn das Outcome ganz schlecht war.

    Und, leider, sehen viele das schon als aktive Sterbehilfe....

  • 09.11.19, 22:08

    Hermann:

    Nicht die Ärzte machen die Preise, sondern die Geschäftsleitung der Kliniken! 

    Auch in den Wahlarztpraxen?

    Hermann:

    Eine ambulante Cataract OP liegt bei 1000 bis 2000 Euro.

    Meine Mutter hat ATS 70 000.- bezahlt.

    Zweifellos selber schuld.

    Weil sie unbedingt einen schickie mickie Primararzt haben mußte.

    Ich hab das für Wahnsinn gehalten, habe aber nicht den leisesten Versuch unternommen, ihr das auszureden, sie hatte genug Geld und sonst wenig Möglichkeit, es auszugeben.

    Dank des Primarius-Placebo Effektes hatte sie im Alter (subjektiv) Augen wie ein Adler.

    Andererseits, ohne den Wahlarzt hätte sie Monate auf die Operationen warten müssen.

    Hermann:

    Eine ambulante Cataract OP liegt bei 1000 bis 2000 Euro.

    Noch immer das achtundzwanzigeinhalb- bis siebenundfünfzigfache der selben Leistung (oft durch den selben Arzt) in Afrika.

    Und rede Dich nicht auf die teuren stationären Spitalstage aus,

    Du hast selbst „ambulant“ geschrieben.

    Hermann:

    Genaueres gerne per PN

    Welche auch immer Informationen Du noch für mich bereithältst, sie können für das gesamte Forum von Interesse sein.

  • 09.11.19, 21:49

    Ina:

    Bei einem Organspender kann das "Leben nicht künstlich verlängert" werden. Ein Organspender ist tot!! Hirntod = Tod

    Es gibt auch ein intensivmedizinisch verlängertes Leben vor dem Hirntod.

    Und genau in dieser Phase befürchte ich im Ernstfall eine möglicher Verlängerung meines Leidens.

    Als Beispiel ein häufig in Patientenverfügungen (auch in meiner) genutzter Textbaustein, der leider einen breiten Interpretationsspielraum enthält:

    Sollte sich während einer laufenden Intensivbehandlung herausstellen, daß

    eine Besserung meines Zustandes nicht mehr zu erwarten ist, dann lehne ich

    die Fortführung lebensverlängernder Maßnahmen ab.“

    Hier könnte eine vielleicht doch noch irgendwie denkbare Besserung des Zustandes als Vorwand für die längere Bereithaltung der Organe verwendet werden.

    Ina:

    Ich hoffe, du musst nie mit einer ernsthaften Erkrankung versorgt werden

    Das hoffe ich auch. Für mich, für Dich, für alle.

    Und alle Menschen mit halbwegs ausgeprägter sozialer Intelligenz hoffen das für alle ihre Mitmenschen.

    Niemand will, daß jemand an einer Krankheit leidet,

    und niemand will, daß jemand der Willkür der Ärzte ausgeliefert ist.

  • 09.11.19, 21:37

    Ina:

    Da ich selber Organspender vorbereitet und betreut habe, möchte ich einige Dinge richtig stellen. In Ö ist jeder automatisch Organspender ( diese Regelung gibt es zurZeit nur in wenigen Ländern) .Bei uns war es aber zumindest so, dass sehr wohl die Angehörigen gefragt wurden. Manchmal wurde besonders bei Kinden oder Andersgläubigen die Entnahme strikt abgelehnt und auch wenn wir schon mit der Hirntoddiagnostik begonnen haben, wurde diese abgebrochen.

    Ausserdem möchte ich noch hinzufügen, dass der Kreislauf und die Organfunktionen nur über 2 bis maximal 3 Tage künstlich aufrecht erhalten werden können.

    Und- es ist keine Schande, wenn sich jemand ins Widerspruchsregister eintragen lässt.

    Und selbverständlich steht auch diesen Menschen im Bedarfsfall ein Organ zu. Es ist nun mal kein Tauschhandel.

    Und ja, die jeweiligen Häuser verdienen enorm an einer Organspende. Da die Organe den Empfängern über Leiden ( Holland) "zugewiesen" werden, erfolgt (bei uns) zumindest eine Vergabe nach Dringlichkeit.

    Danke für Deinen Beitrag, auch wenn fast alle Deine Fakten in diesem Thread bereits erwähnt wurden, ist es hilfreich, die Information von einer Insiderin bestätigt zu bekommen.

  • 09.11.19, 21:28 - Zuletzt bearbeitet 09.11.19, 21:54.

    Vielen Dank, Ina für deinen sachlichen/ seriösen Beitrag! 

  • 09.11.19, 21:15

    Ludwig

    Wenn Du Dich als Organspender zur Verfügung stellst, mußt Du möglicherweise damit rechnen, daß Dein Leben künstlich verlängert wird, auch wenn das Dir selbst nichts mehr bringt. So lange, bis alle Empfänger gefunden und vorbereitet sind.

    Bei einem Organspender kann das "Leben nicht künstlich verlängert" werden. Ein Organspender ist tot!! Hirntod = Tod

    Empfänger werden auch nicht gesucht, sondern Eurotransplant sammelt sämtliche Daten der Empfänger ( Leiden teilt die Organe zu) "Die Vorbereitung" geschieht während die Organe entnommen und zum jeweiligen KH transportiert werden ( meist mit einem Hubschrauber) - ausreichend Zeit.

    Ludwig

    Wenn Du nicht selbst entscheidest, entscheiden die Ärzte für Dich.

    Auch nach kaufmännischen Kriterien. Was bringt ihnen und ihrer Klinik das meiste Geld, das meiste Ansehen.

    Ich hoffe, du musst nie mit einer ernsthaften Erkrankung versorgt werden

  • Ludwig:

    Hermann:

     .... Gerade weil man in D sich aktiv zur Organspende entscheiden muß, gibt es den Organmangel!

    Ich halte die österreichische Lösung für besser.

    In beiden Ländern hat jeder die Möglichkeit, selbst zu entscheiden.

    Für Mündige, die entschieden haben, besteht der Unterschied nur im „was muß ich tun“.

    Unmündige sind selbst schuld. 

    Hermann:

    Darin ein Geschäft zu wittern halte ich für unglaublich.

    Bist Du vielleicht Arzt?

    Hermann:

    Und Spitzenmedizin ist nun mal teuer!

    So teuer, wie die Ärzte sie machen!

    Mit einer Spende von EUR 35.- kannst Du einem Menschen in Zentralafrika sein Augenlicht zurückgeben

    (ja, das ist ein Spendenaufruf, aber nicht nur).

    Für die selbe Operation zahlst Du in Österreich EUR 5 000.-

    Ludwig:

    Hermann:

     .... Gerade weil man in D sich aktiv zur Organspende entscheiden muß, gibt es den Organmangel!

    Ich halte die österreichische Lösung für besser.

    In beiden Ländern hat jeder die Möglichkeit, selbst zu entscheiden.

    Für Mündige, die entschieden haben, besteht der Unterschied nur im „was muß ich tun“.

    Unmündige sind selbst schuld. 

    Hermann:

    Darin ein Geschäft zu wittern halte ich für unglaublich.

    Bist Du vielleicht Arzt?

    Hermann:

    Und Spitzenmedizin ist nun mal teuer!

    So teuer, wie die Ärzte sie machen!

    Mit einer Spende von EUR 35.- kannst Du einem Menschen in Zentralafrika sein Augenlicht zurückgeben

    (ja, das ist ein Spendenaufruf, aber nicht nur).

    Für die selbe Operation zahlst Du in Österreich EUR 5 000.-

    Ich bin 30 Jahre im Gesundheitswesen tätig.

    Nicht die Ärzte machen die Preise, sondern die Geschäftsleitung der Kliniken! 

    Ärztliche Leistung und Abrechnung liegen in unterschiedlichen Händen.

    Eine ambulante Cataract OP liegt bei 1000 bis 2000 Euro. Ausschlaggebend ist der Preis der implantierten Kunstlinse, der alleine schon 150 bis 900 Euro betragen kann. (Einstärken < torische Linse < multifokale Linse)

    Genaueres gerne per PN

    MfG

  • 09.11.19, 20:23 - Zuletzt bearbeitet 09.11.19, 20:24.

    Ingrid:

    Hermann:

     

    Darin ein Geschäft zu wittern halte ich für unglaublich.

    tatsächlich Hermann ???

    Natürlich. Weil alle beteiligten Ärzte und Schwestern/Pfleger Angestellte sind und dementsprechend entlohnt werden. (als Vertragsbedienstete)

    Ärztliches Personal hat keinen Einblick, was die Rechnungsabteilung abrechnet!

    Teuer sind die stationären Spitalstage, insbesondere die Intensivbetten.


  • ....dass die Spitze der Masern-Todesfälle (in Deutschland) 1961 war ?!?!?

    Die Impfeinführung war 1975.

    Zu dieser Zeit gab es aber sowieso nur noch ganz wenige Todesfälle (nur wenig mehr als heute)

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