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  • DICK ... und nun? Man wird nicht dick geboren.

    Diskussion · 10 Beiträge · 1 Gefällt mir · 363 Aufrufe

    YouTube hat mir heute die ARTE-Dokumentation "Dick und nun?" vorgeschlagen ... 


    IMG_20200617_212053.png

    Scheinbar weiß nun auch schon Google, dass ich seit 3 Jahren Übergewicht habe.

    Ich bin dankbar, berührt und froh, diese ARTE-Doku gesehen zu haben. Eine wirklich sehr wertvolle Arbeit zu diesem Thema, inkl. einer selbst geschriebenen Dystopie der Protagonistin.

    Sehr berührt und zum Nachdenken gebracht haben mich die Gesichter und Reaktionen der Schüler/Innen ab Minute 16:16 im Video.

    Was geschieht hier mit uns?

    Wie wird es künftig werden?

    Und wie geht ihr damit um?

    Ein vielleicht gewagtes Thema für eine Plattform, in der es auch - oberflächlich gesehen - sehr viel um Fitness, Leistung, Disziplin, Körpermaße und Körperoptimierung geht?!

    ______________________________________________

    Heute(!) bin ich dankbar dafür, dick zu sein

    😉👍

    17.06.20, 21:43 - Zuletzt bearbeitet 17.06.20, 22:32.

Beiträge

  • Ich bin ein normalgewichtiger Mensch, kenne aber gut einige Dicke und mir tut es echt Leid, dass diese Menschen aufgrund der Gehirnwäsche, die die Medien seit Jahrzehnten verbreiten, sozial nicht immer voll anerkannt werden. Leider wurde allen eingeprägt, wie wünschenswert es heutzutage ist, schlank, schön, braun, elastisch, sportlich, dynamisch, fit und fesch zu sein. Wenn ich so manche Profile lese, bekomme ich fast Angst....alles Supersportler, alle superfit, alle leben einen superdynamischen Lebensstil.....sowas geht auf Kosten von Beziehungen und Freundschaften, denn der Tag hat nunmal nicht 60 Stunden. Es ist mehr Schein als Sein. Sicher können Dicke viele Gesundheitsprobleme bekommen mit den Jahren, aber es ist auf keinen Fall eine "Schuld". In vielen Fällen spielen genetische und psychologische Faktoren eine große Rolle. Es gibt Menschen, die. essen pro Tag dreimal so viel wie andere und bleiben trotzdem schlank, andere nehmen zu, auch wenn sie die Kalorien gering halten. Die Wissenschaft hat vieles noch nicht durchleuchtet und irgendwann wird man verstehen, von was ein Metabolismus noch beeinflusst wird. Übrigens... auch die Dünnen sterben, bekommen Krebs und viele andere schwere Krankheiten. Magersucht.....da wird nicht stigmatisiert, die werden als Opfer dargestellt. Ein Dicker wird nicht als Opfer dargestellt, sondern als Versager.

  • 19.06.20, 17:26

    Ida )"( Werner (19.06.2020 17:02):

    Für mich ist bei dieser Thematik auch der Aspekt einer Essstörung sehr wesentlich. Vergleichbar mit einer anderen Abhängigkeit bzw. Sucht, wie z.B. nach Alkohol, Tabletten, Suchtmittel, Glücksspiel, Pornographie, o.ä. Bei einer Sucht ist es nun eben mal nicht ganz so einfach mit der Willenskraft und der Selbstbeherrschung.

    Erschwerend kommt für die Betroffenen von Essstörungen ja auch noch hinzu, dass sie den Kontakt mit ihrem "Suchtmittel" ja nicht vermeiden können. Im Gegenteil sind sie täglich gefordert, sich mit ihrer Sucht auseinanderzusetzen.

    @Sabine: Ja, der Leidensdruck und der tiefe Schmerz der Protagonistin ist wirklich sehr zu spüren. Umso mehr meinen Respekt an diese Frau, was sie eben trotzdem noch alles schafft ... Schriftstellen, Lesungen halten, Baden gehen, Vorträge an Schulen halten.

    Als Betroffene/r hat man es auch gar nicht so leicht, passende Kontakte zu anderen Leidensgenossen bzw. Betroffenen zu finden. Denn diese Sucht erzeugt einen sehr großen Leidensdruck, verbunden i.d.R. mit einer sehr großen Scham. Denn eine gesellschaftliche Stigmatisierung führt oftmals zu einem sozialen Rückzug und zur Isolation. Ich habe da leider auch so meine gemischten Erfahrungen als Betroffene mit diesem Thema.

    Tabuthema Essstörung.jpg

    Tabuthema Essstörung - Vom Schönheitsideal über Schlankheitswahn zur Störung?

    Richtig, sie sprach kurz über eine Essstörung .... ich habe mir zu diesem Thema schon zig YouTube-Videos angesehen ..... das ist ein Teufelskreis und ich habe mir schon oft gedacht, gottseidank ging dieser Kelch an uns vorüber ... du hast recht Ida, zum Schriftstellen, Lesungen etc. halten gehört viel Disziplin.

    Wir haben viele "Werkzeuge" mitbekommen, die uns helfen können etwas an unserem Leben zu ändern .... vielleicht ist das Schreiben und an die Öffentlichkeit  gehen der erste Schritt der Protagonistin, ihr Leben zu verändern.

  • 19.06.20, 17:02 - Zuletzt bearbeitet 19.06.20, 17:08.

    Für mich ist bei dieser Thematik auch der Aspekt einer Essstörung sehr wesentlich. Vergleichbar mit einer anderen Abhängigkeit bzw. Sucht, wie z.B. nach Alkohol, Tabletten, Suchtmittel, Glücksspiel, Pornographie, o.ä. Bei einer Sucht ist es nun eben mal nicht ganz so einfach mit der Willenskraft und der Selbstbeherrschung.

    Erschwerend kommt für die Betroffenen von Essstörungen ja auch noch hinzu, dass sie den Kontakt mit ihrem "Suchtmittel" ja nicht vermeiden können. Im Gegenteil sind sie täglich gefordert, sich mit ihrer Sucht auseinanderzusetzen.

    @Sabine: Ja, der Leidensdruck und der tiefe Schmerz der Protagonistin ist wirklich sehr zu spüren. Umso mehr meinen Respekt an diese Frau, was sie eben trotzdem noch alles schafft ... Schriftstellen, Lesungen halten, Baden gehen, Vorträge an Schulen halten.

    Als Betroffene/r hat man es auch gar nicht so leicht, passende Kontakte zu anderen Leidensgenossen bzw. Betroffenen zu finden. Denn diese Sucht erzeugt einen sehr großen Leidensdruck, verbunden i.d.R. mit einer sehr großen Scham. Denn eine gesellschaftliche Stigmatisierung führt oftmals zu einem sozialen Rückzug und zur Isolation. Ich habe da leider auch so meine gemischten Erfahrungen als Betroffene mit diesem Thema.


    Tabuthema Essstörung.jpg

    Tabuthema Essstörung - Vom Schönheitsideal über Schlankheitswahn zur Störung?

  • 19.06.20, 15:10

    ich glaub das muss jeder selber wissen, aber jene sollten nachdenken ob der Lebensstill Gesund für ihren Körper ist, mit gewissen alter kommt dann die Rechnung, kaputte Gelenke, Organe, Diabetes....

    dann muss das soziale Netzt herhalten, Krankenkassen werden erhöht wenn die Kosten steigen, alle zahlen mit.

  • 19.06.20, 15:08 - Zuletzt bearbeitet 19.06.20, 15:11.

    Ich habe mir die Doku nun 2x angesehen und bin immer noch nicht sicher, was ich davon halten soll. Den Titel finde ich etwas verwirrend ....

    "Dick und nun" ....  ist für mich klar formuliert, hier nehme ich mit: Diskriminierung, Dickenfeindlichkeit, Chancenungleichheit, Isolation, Depression, Mobbing .

    Sowohl privat wie auch beruflich, müssen sich dickere Menschen den Vorurteilen stellen und sich - wie auch im Video  - Situation"Bilanzgespräch" - veranschaulicht wird - mehr als  ihr Umfeld beweisen.

    Unklar ist für mich aber der 2.Teil des Titels "man wird nicht dick geboren" ..... wohl aber mit einer gewissen Erbsubstanz, wie ebenfalls in der Doku angesprochen wird. Passender wäre für mich hier "man wird nicht dick geboren und nun"

    Man muss sich dem Dicksein nicht ohne Gegenwehr ergeben - wobei es grundsätzlich zu klären gilt, was denn als "dick" bezeichnet wird. Unser Schönheitsbild (leider auch Ideal)  wird geprägt von anderen, die uns vorgaukeln nur so und so bist du attraktiv und erfolgreich.

    Sport, Diäten, OPs etc. sind einige der angesprochenen Alternativen, ob man sie wählen möchte, muss jede/r für sich entscheiden.  Wenn man sich gegen die Alternativen entscheidet, dann müsste man doch mit seinem Dicksein zufrieden sein - und genau das vermisse ich in der Doku, dieses überzeugte Statement "ich bin dick, na und". Ihr Roman - der sich thematisch sehr interessant für mich anhört - mutet an, eine Art Abrechnung mit der "Slimfit"-Welt zu sein.

    Ich hatte den Eindruck, dass der Leidensdruck der Protagonisten sehr hoch ist und ihr Selbstwertgefühl eher niedrig. Es mutet an, dass sie primär mir ihrem Dicksein nicht zurecht kommt, erschwerend kommt dann natürlich das "übermächtige" Umfeld und der Mainstream dazu.

    Ich denke, Essen ALLEINE ist nicht für das Dicksein verantwortlich, es ist eine Kombination aus vielleicht falscher oder einseitiger Ernährung, mangelhafter oder falscher Bewegung, Erbgut, Erschöpfung und mangelnde Antriebskraft und - letztlich - sicherlich auch dem Alter. 

    Grundsätzlich sind die wenigsten Frauen (ich kenne keine) mit ihrem Aussehen zufrieden, selbst die, die Konfektionsgröße XS oder 34 haben.

    Wir werden definitiv nicht mit dieser Vorstellung von Schönheit und Attraktivität geboren, das wird uns oktroyiert, wir sind Opfer einer fast schon wahnhaften Schönheits-u.Wellnessindustrie, der - in unseren Spähren - entgegenzuhalten ist und das Bewusstsein geschärft werden sollte, dass auch Rundungen ihre Berechtigung haben.


  • Liebe Alle.

    Würden wir alle natürlich leben und nicht an jeder Ecke mit Pizza und Kuchen verlockt, würde es kaum Dicke geben.......

    Selbst ist es für mich nicht leicht, den vielen ("wunderbaren") Verlockungen zu widerstehen.

    aber : alles DIRTY DRUGS - leider !

    Gruß

    Ingrid

  • 18.06.20, 16:40 - Zuletzt bearbeitet 18.06.20, 16:45.

    Ida )"( Werner (17.06.2020 21:43):

    ...

    ______________________________________________

    Heute(!) bin ich dankbar dafür, dick zu sein

    😉👍

    Diese Dankbarkeit bedeutet NICHT, dass ich darüber glücklich bin. Wie sehr wünsche ich mir wieder die Zeit, wo ich 78 kg wog. Wo ich so richtig toll schlank war. Da fiel mir auch der ganze Alltag um einiges leichter. Und natürlich war das für meinen Körper, meine Energie und meine Vitalität auch von ganz großem Vorteil, dass ich schlank war. Gar keine Frage!

    Die Dankbarkeit am "heutigen" Tage - am Tag des Schreibens dieser Diskussion - war ein Gefühl in mir, nachdem ich die Reportage auf ARTE gesehen habe. Diese Dankbarkeit kam aus dem Gefühl heraus, dass ich nun einfach mal meine derzeitige Situation annehmen möchte.

    Vielleicht ist dieses Annehmen dieses Lebensumstandes auch vergleichbar damit, wenn andere Menschen einen (dramatischen, tragischen) lebensverändernden Einschnitt erfahren. Da hört man auch immer wieder mal, dass sie auch diesen neun Lebensumstand annehmen - und dafür dankbar sind.

    Als ich in der Reportage die Schulkinder in ihrer "einheitlichen Schönheit" (schön, schlank, fesch, modisch gestylt, tolle Frisur) und ihre Reaktionen auf die dicke Frau sah, da fühlte ich mich sehr berührt.

    Vielleicht will mir diese derzeitige Lebenssituation einfach nur lernen, mich nicht in Hochmut und falschem Stolz über mein körperliches Äußeres über andere zu erheben. Denn genau das ist mir aber schon auch passiert, als ich schlank und super-fit war. Ich selber habe da nämlich schon das eine oder andere mal über "Dicke" innerlich geurteilt - ich habe meinen Stolz gespürt, dass ich nicht so dick bin, wie so manche anderen.

    Ich hoffe und wünsche mir von Herzen,

    wieder schlank und fit zu werden.

    🙏

    Heute bin ich dankbar, dass ich so bin,

    wie ich bin. Auch wenn ich dick bin.


    Schlank sein.pngIda war mal schlank und rank 😊

  • Werner (18.06.2020 08:53):

    Ich habe selber ein grosses Problem mit Dick sein. Habe 10 Kilo in der Corona Zeit zu genommen. Und kann mich Selber nicht diszipliniert überwinden abzunehmen oder weniger zu essen. Das Problem ist wenn jeder jede sagt. Du bist ja gar nicht dick. Nur weil viele noch Dicker sind. Alles Liebe und einen starken Willen abzunehmen. Es bringt sehr viel an Lebensgefühl Energie

    IMG_20200530_081138.jpg

    wieder. 🤲💪🙏💓

    Wie kann man überhaupt 10 kg in knappen drei Monaten zunehmen? Das soll jetzt kein Vorwurf sein, jeder, der dick sein will, soll von mir aus dick sein. Soll ja sogar welche geben (siehe oben), die dankbar darüber sind. Ob das dann mit zunehmendem Alter und den Fettleibigkeits-bedingten Krankheiten auch noch so ist, muss jeder selbst wissen. 

  • 18.06.20, 11:58

    Ich habe jetzt länger über das Thema nachgedacht.... und Ausschnitte aus dem Video angesehen.... es berührt.

    Menschen zu diskriminieren ist immer verkehrt, aber so ist der Mensch halt (was aber keine Entschuldigung sein soll), der eine mehr der andere weniger, mich natürlich eingeschlossen. Aber komplett davor gefeit, ich glaube wahrscheinlich die wenigsten. 

  • 18.06.20, 08:53

    Ich habe selber ein grosses Problem mit Dick sein. Habe 10 Kilo in der Corona Zeit zu genommen. Und kann mich Selber nicht diszipliniert überwinden abzunehmen oder weniger zu essen. Das Problem ist wenn jeder jede sagt. Du bist ja gar nicht dick. Nur weil viele noch Dicker sind. Alles Liebe und einen starken Willen abzunehmen. Es bringt sehr viel an Lebensgefühl Energie
    IMG_20200530_081138.jpg wieder. 🤲💪🙏💓

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