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  • Braucht ihr einen Gott?

    Diskussion · 223 Beiträge · 9 Gefällt mir · 2.502 Aufrufe

    Ein kurzer Text von Berthold Brecht, den ich sehr mag, aus "Geschichten vom Herrn Keuner":

     

    Einer fragte Herrn K., ob es einen Gott gäbe. Herr K. sagte: "Ich rate dir, nachzudenken, ob dein Verhalten je nach der Antwort auf diese Frage sich ändern würde. Würde es sich nicht ändern, dann können wir die Frage fallen lassen.

    Würde es sich ändern, dann kann ich dir wenigstens noch so weit behilflich sein, dass ich dir sage, du hast dich schon entschieden: Du brauchst einen Gott."

     

    Wie sieht es mit euch aus? Würde euer Verhalten sich ändern? Braucht ihr einen Gott? Um meine eigene Frage zu beantworten - mein Verhalten würde sich nicht ändern und ich habe die Frage "gibt es einen Gott" fallen gelassen.

    02.07.25, 14:53 - Zuletzt bearbeitet 02.07.25, 14:55.

Beiträge

  • 02.07.25, 21:41
    IMG_20250307_070434_238.jpg
  • 02.07.25, 21:23

     

    Maximator:

     

    Mandi:

     

    Sehr vernünftig!

    Die Wahrheit können wir nämlich nicht herausfinden, und so ist es sehr vernünftig, bei der Frage nach dem "brauchen" zu bleiben.

     

    Aber deine Aussage ist anscheinend Wahrheit oder warum teilst du sie mit? "Es gibt keine Wahrheit,  das ist die Wahrheit" ist ein Satz der sich widerspricht und somit nicht stimmen kann. 

    ...Ich denke, die Aussage war eher, dass wir bei dem Thema nicht zur "echten" Wahrheit kommen können. Wie bei Schrödingers Katze. Nur andersherum, weil bei der die Wahrheit beim Öffnen der Kiste ans Licht kommt, für uns beim Schließen 😉

    Und auch für die Versuche des Gottesbeweises ist man auf den Grundglauben angewiesen...

     

    Lieber Fridolin, was für ein anregenden Thema, ich lese schon die ganze Zeit heimlich mit.

    In Bezug auf Brecht beantworte ich deine Frage mit einem "Nein". Mein Verhalten würde sich nicht ändern, abgesehen davon, dass ich zusätzlich zum mit mir selbst schreiben wohl auch mal beten würde.

     

    Aber ich bin in letzter Zeit auf einige Menschen gestoßen, die meinten, ich (eigentlich jeder) bräuchte einen Gott und zwar den einen, den christlich-katholischen.

    Das waren sehr interessante Gespräche! Ich habe offenbart, dass ich bis zur Konfirmation die protestantische Grundausbildung genossen habe, die Grundwerte als gut befunden, aber keinen Glauben entwickelt habe.

    In dem Fall wurde angezweifelt, ob ich trotzdem ein guter Mensch sein könne. Das mußte mir zögernd doch zugestanden werden. Dann kam die Frage was sei, wenn ich nach dem Sterben herausfinde, dass es einen Gott gibt: "Das liegt dann nicht in meiner Hand, genauso wenig, wie der Gläubige selbst entscheidet, der sich für gut oder sogar besser hält. Denn Gottes Wege sind unergründlich."

    Obendrein betet (unaufgefordert) eine spanische Nonne für meine verlorene Seele...

     

    Mein Fazit: für manchen ist es eine Wahrheit und Notwendigkeit, dass Gott gebraucht wird und das ist auch gut so. Meistens.

    Für mich bleibt es beim "leben und leben lassen", "jeder nach seiner Fasson"  und "what goes around comes around"

    Und dafür brauche ich persönlich keinen Gott. 

     

  • 02.07.25, 20:21

     

    Mandi:

     

    christine:

    Die Gottesfrage ist für ihn nicht primär eine Frage nach Wahrheit, sondern nach Notwendigkeit und Funktion im Leben des Einzelnen.

    Sehr vernünftig!

    Die Wahrheit können wir nämlich nicht herausfinden, und so ist es sehr vernünftig, bei der Frage nach dem "brauchen" zu bleiben.

     

    Aber deine Aussage ist anscheinend Wahrheit oder warum teilst du sie mit? "Es gibt keine Wahrheit,  das ist die Wahrheit" ist ein Satz der sich widerspricht und somit nicht stimmen kann. 

  • 02.07.25, 20:20

    Fridolin, eine interessante Frage. 

    Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht, ob sich mein Verhalten und mein Denken ändern würde, da  ich  es nicht weiß. Auch möchte ich keine Philosophen zitieren, um eine Meinung dazu zu haben oder meine Gedanken zu unterstützen.

    Ich denke auch, dass ich es gar nicht wirklich beantworten kann, woher auch. Wie kann ich diese Frage mit Sicherheit beantworten?

    Es wäre aus meiner Sicht vermessen. 


    Seit Jahrtausenden glauben Menschen an Götter in unterschiedlichen Formen. 
     

    Werte und Haltungen, Regeln und Gesetze sind aus den Religionen entstanden, damit es ein gutes, gerechtes und geregeltes Miteinander gibt.  Unsere Sozialisation hat unser Verhalten beeinflusst.

     

    Aber Fridolin, auf deine Frage zurückzukommen:
     „Braucht ihr einen Gott?“

    Ich: „Ja!“ 

     

  • 02.07.25, 20:18

     

    Peter Silie:

     

    Maximator:

     

    Ob nur als Intro oder nicht, man muss erst die Existenz klären, sonst ergibt die Frage keinen Sinn.

    Der Threadinitiator ist zu respektieren!

    Wo war ich respektlos? Ich mache nur Aufmerksam, dass Brecht eine Frage aufwirft, sie nicht beantwortet und stattdessen eine Behauptung aufstellt, die er nur aufstellen kann, weil er eine direkte Antwort aus den Wege geht. 

  • 02.07.25, 19:52

     

    Maximator:

     

    Peter Silie:

     

    Sehr richtig, jedoch nutz Fridolin den Brecht'chen Text "nur" als Intro, um im Folgenden zu *fragen, was ich zu respektieren habe:

     

    *"Wie sieht es mit euch aus? Würde euer Verhalten sich ändern? Braucht ihr einen Gott? Um meine eigene Frage zu beantworten - mein Verhalten würde sich nicht ändern und ich habe die Frage "gibt es einen Gott" fallen gelassen."
     

    Ob nur als Intro oder nicht, man muss erst die Existenz klären, sonst ergibt die Frage keinen Sinn.

    Der Threadinitiator ist zu respektieren!

  • 02.07.25, 19:41

     

    christine:

    Die Gottesfrage ist für ihn nicht primär eine Frage nach Wahrheit, sondern nach Notwendigkeit und Funktion im Leben des Einzelnen.

    Sehr vernünftig!

    Die Wahrheit können wir nämlich nicht herausfinden, und so ist es sehr vernünftig, bei der Frage nach dem "brauchen" zu bleiben.

     

  • 02.07.25, 19:35

     

    Maximator:

    Brechts Text fängt aber mit der Frage an, ob es Gott gäbe. Warum beantwortet er sie nicht?Stattdessen suggeriert er, wer ihn bräuchte ist nicht wahrhaftig, weil er nur so ist, wie er ist, weil er an etwas glaubt, was er sich einbildet Die Frage ob  Gott existiert und was Er will, muss aber vorher beantwortet werden, erst dann kann die Frage ob man Gott braucht, vernünftig beantwortet werden.

     

    Die Gottesfrage als Spiegel der eigenen Haltung

    Brecht dreht die klassische Reihenfolge um: Nicht zuerst die Gottesfrage klären und dann das eigene Verhalten bestimmen, sondern umgekehrt. Die Art, wie jemand lebt, zeigt, ob er einen Gott "braucht". Die Frage nach Gott ist für Brecht also ein Spiegel, in dem sich die eigene Haltung und Motivation erkennen lässt.

     

    Fazit:
    Brecht will keine theologische Debatte führen, sondern zur Selbstprüfung anregen. Die Gottesfrage ist für ihn nicht primär eine Frage nach Wahrheit, sondern nach Notwendigkeit und Funktion im Leben des Einzelnen.

  • 02.07.25, 19:22

     

    Peter Silie:

     

    Maximator:

     

     

    Brechts Text fängt aber mit der Frage an, ob es Gott gäbe. Warum beantwortet er sie nicht?Stattdessen suggeriert er, wer ihn bräuchte ist nicht wahrhaftig, weil er nur so ist, wie er ist, weil er an etwas glaubt, was er sich einbildet Die Frage ob  Gott existiert und was Er will, muss aber vorher beantwortet werden, erst dann kann die Frage ob man Gott braucht, vernünftig beantwortet werden.

    Sehr richtig, jedoch nutz Fridolin den Brecht'chen Text "nur" als Intro, um im Folgenden zu *fragen, was ich zu respektieren habe:

     

    *"Wie sieht es mit euch aus? Würde euer Verhalten sich ändern? Braucht ihr einen Gott? Um meine eigene Frage zu beantworten - mein Verhalten würde sich nicht ändern und ich habe die Frage "gibt es einen Gott" fallen gelassen."
     

    Ob nur als Intro oder nicht, man muss erst die Existenz klären, sonst ergibt die Frage keinen Sinn.

  • 02.07.25, 19:09

     

    Maximator:

     

    Peter Silie:

    Sorry Fridolin, Deine Frage war, ob man/jemand einen Gott braucht, und nicht, ob er existiert!

    Thema meinerseits verfehlt!

     

    Peter Silie:

    Sorry Fridolin, Deine Frage war, ob man/jemand einen Gott braucht, und nicht, ob er existiert!

    Thema meinerseits verfehlt!

    Brechts Text fängt aber mit der Frage an, ob es Gott gäbe. Warum beantwortet er sie nicht?Stattdessen suggeriert er, wer ihn bräuchte ist nicht wahrhaftig, weil er nur so ist, wie er ist, weil er an etwas glaubt, was er sich einbildet Die Frage ob  Gott existiert und was Er will, muss aber vorher beantwortet werden, erst dann kann die Frage ob man Gott braucht, vernünftig beantwortet werden.

    Sehr richtig, jedoch nutz Fridolin den Brecht'chen Text "nur" als Intro, um im Folgenden zu *fragen, was ich zu respektieren habe:

     

    *"Wie sieht es mit euch aus? Würde euer Verhalten sich ändern? Braucht ihr einen Gott? Um meine eigene Frage zu beantworten - mein Verhalten würde sich nicht ändern und ich habe die Frage "gibt es einen Gott" fallen gelassen."
     

  • 02.07.25, 18:59

     

    Peter Silie:

    Sorry Fridolin, Deine Frage war, ob man/jemand einen Gott braucht, und nicht, ob er existiert!

    Thema meinerseits verfehlt!

     

    Peter Silie:

    Sorry Fridolin, Deine Frage war, ob man/jemand einen Gott braucht, und nicht, ob er existiert!

    Thema meinerseits verfehlt!

    Brechts Text fängt aber mit der Frage an, ob es Gott gäbe. Warum beantwortet er sie nicht?Stattdessen suggeriert er, wer ihn bräuchte ist nicht wahrhaftig, weil er nur so ist, wie er ist, weil er an etwas glaubt, was er sich einbildet Die Frage ob  Gott existiert und was Er will, muss aber vorher beantwortet werden, erst dann kann die Frage ob man Gott braucht, vernünftig beantwortet werden.

  • 02.07.25, 18:47

    Kommt ja total darauf an, was in das Wort "GOTT" interpretiert wird.

     

    Ja, mein Leben hat sich verändert, seit ich den Fragen des Lebens nachgehe.

    Gott ist für mich alles, was existiert, aber das Wort hat für mich jetzt nicht eine relevante Bedeutung. Ist sogar manchmal kompliziert, mit anderen darüber zu reden. Vorallem, wenn es personalisiert wird. Mit Religion habe ich gar nix am Hut.

     

    Also, ist es egal, ob es einen Gott gibt. Ist viel interessanter, herauszufinden, wer "wir Menschen" eigentlich sind........

     

    DAS verändert ALLES

     

    😁✌

  • 02.07.25, 18:44

     

    Janca:

     

    Ulli:

     

    Janca...z.b die echte unendliche LIEBE zu deinem Kind ...

    Ja, so interpretiert man gerne die 'unendliche Liebe'..

    Bedeutet das dann, dass ich zu allen und allem auf der Welt die gleichen Gefühle und den gleichen Bezug habe, wie zu meinen Kindern.. 

    Ich bin schon damit einverstanden.. Nur suche ich, was für die Menschen dahinter steckt..

    Mann sagt leicht 'unendliche Liebe' = 'Gott'..

    Ich versuche dir meine Gedanken zu erklären....wie oft, hast du vielleicht schon gehört...z.b ..so eine gottllose Welt!! ...immer, wenn die LIEBE/ oder auch GOTTESGLAUBE,  durch blinden Hass zerstört wurde..entstehen. Kriege...wenn, der Glaube, an etwas Gutes fehlt Gott=Liebe, kommt so etwas heraus....

  • 02.07.25, 18:13

    Gottesdienst - Gotteshaus - Gottvertrauen - Gottesglaube - Gottheit - Gottesbild - Gottlosigkeit - Gottesmutter - Gottesfürchtigkeit - Gottesbeweis - Gotteskind - Gotteslästerung - Gottesfurcht - Gottesgnade - Gottesliebe - Gottesurteil - Gotteswille - Gottesanbeter - Gottesacker - Gottessohn - Gottesgabe - Gotteslästerer - Gottesfriede - Gottesvolk - Gottesanrufung

  • 02.07.25, 18:07

     

    Janca:

     

    Peter Silie:

     

    Wenn ÜBERHAUPT, dann NUR durch-, und in uns selbst!

    Ich denke, spätestens am Ende des (dieses), (jedes) Leben jeder doch🤩

    Ja, in der fortschreitenden Reife und / oder nach "beeindruckenden" Lebensereignissen, ...!

  • 02.07.25, 18:04

     

    christine:

    Ich fürchte, wenn man da auch noch das Fass "Liebe" aufmacht, gerät die Diskussion auf Abwege.

     

     

    Im Kontext von Kants Philosophie ist es tatsächlich eine Themenverfehlung. Kant diskutiert den Gottesbegriff als moralische Notwendigkeit und als Postulat der praktischen Vernunft, nicht als Synonym für Liebe.

    Wer hat solches behauptet?

  • 02.07.25, 18:03

    Ich fürchte, wenn man da auch noch das Fass "Liebe" aufmacht, gerät die Diskussion auf Abwege.

     

     

    Im Kontext von Kants Philosophie ist es tatsächlich eine Themenverfehlung. Kant diskutiert den Gottesbegriff als moralische Notwendigkeit und als Postulat der praktischen Vernunft, nicht als Synonym für Liebe.

  • 02.07.25, 18:03

     

    Peter Silie:

     

    Janca:

     

    Wo finden wir diesen Gott🤔

    Wenn ÜBERHAUPT, dann NUR durch-, und in uns selbst!

    Ich denke, spätestens am Ende des (dieses), (jedes) Leben jeder doch🤩

  • 02.07.25, 18:01

     

    Ulli:

     

    Janca:

     

    Was ist 'die echte, unendliche Liebe'?

    Janca...z.b die echte unendliche LIEBE zu deinem Kind ...

    Ja, so interpretiert man gerne die 'unendliche Liebe'..

    Bedeutet das dann, dass ich zu allen und allem auf der Welt die gleichen Gefühle und den gleichen Bezug habe, wie zu meinen Kindern.. 

    Ich bin schon damit einverstanden.. Nur suche ich, was für die Menschen dahinter steckt..

    Mann sagt leicht 'unendliche Liebe' = 'Gott'..

  • 02.07.25, 18:00

     

    Janca:

     

    Peter Silie:

     

    ZEIT Campus ONLINE: Kant sagt, es muss Gott geben, weil das moralisch notwendig ist. Was meint er damit?
     

    Evers: Wir müssen, wenn der Begriff Gott gefüllt werden soll, auf ein anderes Gebiet menschlicher Erkenntnis als die Erfahrung ausweichen. Und das – sagt Kant – ist das moralische Verhalten des Menschen. Nach Kant soll ich jederzeit so handeln, dass die Grundsätze meines Handelns eine allgemeine Gesetzgebung werden können. Das ist der kategorische Imperativ und laut Kant das einzige Gesetz, das sich die Vernunft selber geben kann. Aber das Problem – und da kommt Gott ins Spiel – ist: Niemand kann einem garantieren, dass man, wenn man als moralischer Mensch in der Welt lebt und handelt, wirklich das Gute herbeiführt und damit selig werden kann. Ja, es kann sogar sein, dass es den moralisch guten Menschen im Leben schlecht geht. Deshalb brauchen wir Gott als jemanden, der das moralische Wesen des Menschen ergründen und erkunden kann und ihm am Ende des Lebens die entsprechende Seligkeit zuteilen kann.

    Wo finden wir diesen Gott🤔

    Wenn ÜBERHAUPT, dann NUR durch-, und in uns selbst!

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