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  • Konfliktscheu? Kritikunfähig? Mangel zur Reflexion? => Blockieren! Ghosten! Schweigen! Trennen!

    Diskussion · 122 Beiträge · 20 Gefällt mir · 3.325 Aufrufe
    Matthias aus Dortmund

    Hallo community, 

    Ich habe lange überlegt, wie ich die Überschrift hier nenne.

    Vielleicht sollte ich erst mal definieren was ich mit dem einzelnen meine. 

     

    Ein zwischenmenschlicher Konflikt besteht immer dann, wenn man anderer Meinung ist (andere Konflikte sind „zeitl. Konflikte“ etc., die ich hier nicht meine) oder einen anderen Standpunkt vertritt.

    Wenn man Kritik weder annehmen, noch hinterfragen bzw. auf seine Richtigkeit auf sich übertragen kann und damit nicht im Stande ist sich selber zu reflektieren, ob die Kritik an der eigenen Person gerechtfertigt ist aber auch zu wissen (reflektieren) was habe ich für Fehler/falsch gemacht, nenne ich "kritikunfähig mit Mangel an Reflexion", was eigentlich immer Hand in Hand geht. 

     

    Diese obigen Punkte ziehen sich im Endeffekt wie ein roter Faden durch das Arbeitsleben, das Beziehungsleben, Freundeskreis und manchmal auch Familie… oder… anonym im Internet… wie kürzlich auch hier auf dieser Plattform. 

     

    Bsp. Eine solche Diskussion kann auch ein Konflikt darstellen, wenn die Fragestellung anders aufgefasst wird, als der Fragesteller es bezweckt (oder auch für ein Ziel verfolgt z.B. Bestätigung, Anerkennung etc.) und Kritik geäußert wird. Eine Kritik kann dann nach dem „Kommunikationsquadrat“ als Appell/Aufforderung, persönlich, Selbstkundgabe  … oder auch sachlich „gehört“ werden. 

    Dies wiederum führt oft bei einem Mangel an Reflexion in Verbindung mit einem Mangel an Selbstwertgefühl nicht zu einer sachlich geführten Gegenargumentation, sondern in Blockieren bzw. Ghosten die oftmals auch vorher noch mit persönlichen beleidigenden Reaktionen, einem Vorwurf eingeleitet oder mit einem angeblich pers. Angriff begründet wird. 

     

    Das Blockieren oder Ghosten spiegelt das mangelhafte Selbstwertgefühl wieder, weil sich das „verletzte“ innere Kind davor schützt die Wahrheit über sich zu erfahren bzw. verletzt zu werden. 
     

    Daher schmunzel ich inzwischen über solch ein Verhalten, weil es wie ein Selbsteingeständnis des gegenübers ist falsch zu liegen und ein mangelhaftes Selbstwertgefühl zu haben, sonst würde ich ja wenigsten den gegenüber auf den Vorwurf etc. antworten lassen oder mich mit der Kritik auseinander setzen. 
     

    Sehr gut konnte man dies bei Verschwörungstheoretikern/Impfgegnern oder Corona-Leugnern sehen, wenn man sie argumentativ in die Ecke stellte und sie keine Gegenargumente liefern konnten, sondern persönlich beleidigend werden oder sich der Diskussion entziehen. 
     

    These: „Haben sehr viele Menschen in der heutigen Zeit verlernt ihren Standpunkt zu vertreten, Kritik nicht nur zu äußern, sondern auch anzunehmen und sich selber zu reflektieren?“

    • Führt dieser Mangel dazu, dass die meisten Menschen nicht mehr in der Lage sind sachlich ein Problem zu besprechen, ein Kompromiss zu finden oder gar eine Win-Win Situation zu schaffen… was ich gerade in einer Beziehung unheimlich wichtig finde.
    • Was dann darin resultiert, dass immer mehr Menschen sich „outen“ (siehe oben) in dem sie „blockieren“, „ghosten“ und sich in Beziehungen sogar trennen („Wegwerfgesellschaft“). 
    • Führt am Ende dieses Verhalten nicht zur Einsamkeit, denn man sperrt ja jeden aus, dessen Meinung einen nicht passt, trennt sich viel schneller (lernt nie so richtig, dass ein geheilter Konflikt ein viel stärkeres Band in einer Beziehung bedeutet). 
    • Am Ende wird jedes Mal das verletzte innere Kind mit der selbst getroffenen Einschätzung (das ist die größte Lüge, die einem das ganze Leben schadet) gefüttert und bestätigt. 

    Ich bin auf der einen Seite gespannt was ihr für Erfahrungen in Eurem Umfeld gemacht habt. 

     

    Auf der anderen Seite möchte ich alle „ermutigen“, die dies lesen und sich „ertappt“ fühlen heute mal damit anfangen jedes Mal wenn sie „weglaufen“ wollen sich genau zu hinterfragen, wo die Ursache daran liegt dem Konflikt, der Kritik oder der „möglichen“ Beziehungsärger aus dem Weg zu gehen und sich nicht zu stellen. 

     

    Oftmals hat die heute gespürte Wirkung eine Ursache (in der Kindheit), aber man kann auch mal gegen seine Angst einen bis dato anderen Weg einschlagen und nicht vor der Meinung, Konflikt, Kritik anderer weglaufen. 

    In den meisten Fällen werdet ihr überrascht sein wie stark Euch dies am Ende macht, wie selbstbewusster und wie nachhaltiger es Euer Leben verändert. 

     

    Viele verbinden Angst mit einer Gefahr, aber wer blockiert, ghostet oder wegläuft baut eine Distanz-Mauer auf, die einzig und allein den Zweck hat sich zu schützen.  

     

    Denkt mal drüber nach… viele neue Erkenntnisse…

     

     

    P.S.: Diese Diskussion ist allen gewidmet, die mich (und andere) persönlich beleidigt haben, danach blockten oder sofort blockten/ghosten... denn es wird Zeit das man mal darauf aufmerksam macht "wertschätzender" und nachhaltiger miteinander umzugehen... nicht nur "Offline", sondern auch "Online".

    09.02.24, 16:41

Beiträge

  • 09.02.24, 19:06

    ich sage dazu nur eins 

     

    Die Suche (der Frauen) nach dem "Funken" beim Online-Dating ... oder besser "Slow Love" ?

     

    wie reagiert die person auf ablehnung, den rest müsst ihr selbst herausfinden.

     

    ich mache jetzt sport.

  • 09.02.24, 17:00

     

    Matthias:

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    Ups, Dein Text ist so lange, das System verweigert die Zitierung ;-).

     

    "These: „Haben sehr viele Menschen in der heutigen Zeit verlernt ihren Standpunkt zu vertreten, Kritik nicht nur zu äußern, sondern auch anzunehmen und sich selber zu reflektieren?“

     

    Ich möchte gleich mal die These in Frage stellen ;-):

    Ist das wirklich mit der Zeit (über die Jahrzehnte bis Jahrhunderte) schlimmer im Sinne der These geworden? Oder fällt es durch die Anonymität des Internets nur leichter, sich so zu verhalten? Gekoppelt damit, dass man heute für ein gutes (Über-)Leben nicht mehr auf ein soziales Umfeld angewiesen ist, denn der "Staat" kümmert sich schon?

     

    Übrigens: Ungefragt zu kritisieren empfinde ich als äußerst schlechten Charakterzug, so lange es nicht um Verbrechen und Menschenrechtsverletzungen geht. Sein und sein lassen.

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