In unserer Gesellschaft sind immer mehr Menschen einsam. Manchmal ein tatsächlicher Zustand und oft auch nur ein Gefühl. Es betrifft auch sehr viele junge Menschen, aber zieht sich grundsätzlich durch alle Altersgruppen. Warum fällt es so schwer darüber zu sprechen? Wovor haben die Menschen Angst?
Beiträge
-
Dann mach ich mich mal "nackig"....
Durch Lebensumstände bin ich mal an einem Punkt gekommen, da hatte ich keine Lust mehr auf Menschen.
Nun, Dinge ändern sich und ich sollte dazu sagen, dass ich per se kein Mensch bin, der nicht schnell mit anderen Menschen in Kontakt kommt....Trotzdem kann ich sagen, dass es "hart" war, mir wieder ein Umfeld zu schaffen. Und bei allem wäre mir nie eingefallen, das an die grosse Glocke zu hängen.
Zu meinen persönlichen Gründen:
- Ich wollte nicht bedürftig wirken. Wenn man neue Menschen kennenlernt, dann setzt man diese so nur unter Druck. Das ist übergriffig.
- Es gab Momente bei mir, an denen ich mir selbst erst einmal darüber klar werden musste, wie das passieren konnte. Mein Selbstbild kannte ja nur, dass ich eben per se keine Probleme habe, Menschen kennenzulernen.
- Meine persönliche Ambiguität. Früher hätte ich gesagt, wer keine Freunde hat, bei dem stimmt irgendwas nicht. Klar stimmte in dem Augenblick auch etwas bei mir nicht. Nur war es nicht mein Verschulden. Heute würde ich mir also statt einer Pauschalverurteilung auch immer die Geschichte dazu noch anhören.
- Scham, auch hier lässt man sich zusätzlich gerne von Medien beeinflussen. Da das Schokoküsschen, was man in fröhlicher Runde glücklich verteilt, hier Bilder, die in der Oberfläche glückliche Gesichter zeigen usw., nur man selbst steht gefühlt am Rande der Gesellschaft
- Selbstschutz: Es ist ehrenwert, Ehrlich zu sein. Jedoch bedeutet Einsamkeit auch evolutionstechnisch "Schutzlosigkeit"
Alles legitime Gründe, wie ich finde. Letztlich liegt das hinter mir Und hat mich als Erfahrung einen Teil meines Lebens begleitet. Heute mag ich mitunter auch Zeiten von "Einsamkeit" als bewusst gewählter Erfahrungszustand.
Letztlich gilt aber immer - und auch für das Thema Einsamkeit - sich nackt vor anderen Menschen zu zeigen ist nichts, was man mal so eben macht und eine gewisse Selektion finde ich klug. Nur, wirkliche Beziehungen über die Oberfläche hinaus, passieren nach dem Motto "Ich zeige mich, also hast Du auch den Mut dich zu zeigen"....Das sollte man im Hinterköpfchen nicht vergessen.
-
Eine einfache aber nicht hilfreiche Antwort wäre: "Pessimisten küsst man nicht."
Jeder sucht seinen eigenen Vorteil und kümmert sich um die positive Darstellung seiner selbst. Individualismus ist hip, die Schattenseiten werden möglichst nicht mehr angesprochen. Ist es wirklich Angst oder doch nur ein Mitlaufen ohne Nachdenken und Reflektion?
Oder ist uns einfach die Notwendigkeit zur Gemeinschaft verloren gegangen, weil es uns zu gut geht und wir die Abhängigkeit zu anderen vermeiden wollen (und zum Teil heute auch können)?
-
Mixcurry:
Ich verurteile hier keinen sondern schreibe wie ich es erfahren habe.
@Lucia gebe zu natürlich ist die Resonanz auch ein wichtiger Faktor aber mir hat der Mut aus meiner Komfortzone zu bewegen zum Glück positive Resonanz geben.
Dann erzähl doch z. Bsp. mal einem kranken Menschen ohne Familie wie er seine Komfortzone verlassen soll. Wie soll der denn neue Freunde finden? Man kann / soll nicht immer von sich auf andere schließen.
-
"Es gibt auch viele vollkommen Alleinstehende durch Schicksalsschläge, Krankheiten etc., die einfach vergessen werden."
Diese Worte sollten jene Menschen aufmerksam lesen, die was von "Komfortzone verlassen" daher reden.
Und nicht nur lesen, sondern wirklich darüber nachdenken. -
Was mir sehr stark auffällt ist, wie oberflächlich unsere Gesellschaft geworden ist - besonders seit wenigen Jahren. Desinteresse und Egoismus gegenüber den Mitmenschen breiten sich immer mehr aus. Einsamkeit ist mit Vorurteilen behaftet, warum sich auch mal Gedanken über die Ursachen zu machen... Statt in diesen kritischen Zeiten zusammenzuhalten, passiert genau das Gegenteil. Und das finde ich entsetzlich, diese soziale Kälte. Es gibt auch viele vollkommen Alleinstehende durch Schicksalsschläge, Krankheiten etc., die einfach vergessen werden.
-
Ich verurteile hier keinen sondern schreibe wie ich es erfahren habe.
@Lucia gebe zu natürlich ist die Resonanz auch ein wichtiger Faktor aber mir hat der Mut aus meiner Komfortzone zu bewegen zum Glück positive Resonanz geben.
-
Meiner Meinung nach ist Einsamkeit nicht selbst gewählt. Alleine sein dagegen schon. Für mich ist dieser Unterschied sehr wichtig. Menschen die Einsamkeit ausstrahlen geben anderen Leuten ( leider Gottes) das Gefühl " Oh da sind Probleme, da muss ich aus meiner Komfortzone raus". Menschen die glücklich sind wirken attraktiver, da dort keine Probleme sondern Spaß zu erwarten ist. Kennt ihr ein das Lied " Es ist nicht leicht ein Clown zu sein" von Mary und Gordy? Es lohnt sich es anzuhören.
-
Einsamkeit ist selbst gewählt?
So einfach ist es selten.Nicht jeder, der einsam ist, hat sich bewusst dafür entschieden. Manchmal ist es Schicksal, manchmal Erfahrung, manchmal schlicht Pech.
Ja, Komfortzonen sind bequem, aber sie zu verlassen garantiert keine Nähe. Menschen sind keine Maschinen. Nähe braucht mehr als nur Mut..sie braucht auch Resonanz.
Vielleicht nicht vorschnell urteilen.
Nicht alles, was logisch klingt, ist auch menschlich gedacht.
PS ..Einsamkeit ist alltäglich und kaum jemand redet darüber.
-
Mixcurry:
Einsamkeit ist ein selbst gewählter Zustand. Dieser kommt weil man sich entschieden hat seine Komfortzone nicht zuverlasssen oder sich nicht auf Kompromisse einzulassen,weil da würde man sich ja verbiegen...
Und schwupps wirst du älter und merkst das du denn Rest des Weg auch allein gehen musst....
Wenn du das nicht möchtest fange an die Komforzone zuverlassen.....
So viel Oberflächlichkeit in nur einem Beitrag - unglaublich.
-
Einsamkeit ist ein selbst gewählter Zustand. Dieser kommt weil man sich entschieden hat seine Komfortzone nicht zuverlasssen oder sich nicht auf Kompromisse einzulassen,weil da würde man sich ja verbiegen...
Und schwupps wirst du älter und merkst das du denn Rest des Weg auch allein gehen musst....
Wenn du das nicht möchtest fange an die Komforzone zuverlassen.....
-
Es wird immer so bleiben. Einsame Menschen werden einsam sterben. Niemand wird bei ihnen sein. Sie haben einsam gelebt, und sie werden einsam sterben.