Um mitzumachen, melde dich bitte an.
  • Gibt es eine Freundschaft zwischen Mann und Frau?

    Diskussion · 86 Beiträge · 7 Gefällt mir · 2.309 Aufrufe

    Neulich habe ich mich mit einer Freundin unterhalten und wir sind auf dieses Thema zu sprechen gekommen:

     

    ist denn eine reine Freundschaft zwischen Mann und Frau noch möglich? 

    Eine Freundschaft in der Art, wie es unter Frauen / Männern ist.

    Oder gehört ein "plus" dazu?

     

    Es wäre interessant, wie ihr darüber denkt. Belehrt mich gerne eines Besseren!

     

    22.06.25, 22:08 - Zuletzt bearbeitet 22.06.25, 22:10.

Beiträge

  • Gestern, 12:03

     

    Johann:

    Es kann eine Freundschaft zwischen Frau und Mann geben ohne ein plus. Es muss nur ein Mann oder Frauen wollen aber meistens haben beide die falschen Vorstellungen oder glauben von einer Freundschaft  es muss aber erst ausprobieren und nicht gleich Vorurteile haben 

    Kann schon sein, dann hat man definitiv nicht verstanden, was ein Freund bedeutet 👍👌

  • Gestern, 10:32

    Es kann eine Freundschaft zwischen Frau und Mann geben ohne ein plus. Es muss nur ein Mann oder Frauen wollen aber meistens haben beide die falschen Vorstellungen oder glauben von einer Freundschaft  es muss aber erst ausprobieren und nicht gleich Vorurteile haben 

  • 24.06.25, 23:05

     

    Lydie-Paule:

     

    Lukasch:

    Mich hat da ein Gedanke getroffen:
    Warum braucht ihr eigentlich solche Freundschaften, wenn sie ständige Grenzüberprüfung, Selbstkontrolle, Kontrolle der anderen Seite (ob sie keine Grenzen überschreitet), Rückzüge und andere emotionale Verrenkungen erfordern – nur weil sich eventuell eine Seite stärker involviert?
    Wäre es nicht sinnvoller, enge und aufrichtige Bindungen zu Menschen aufzubauen, bei denen die Absichten klar und sauber sind?
    Ist das eine Art Masochismus? Ein Bedürfnis, von der anderen Geschlechtsseite anerkannt zu werden?
    Ich verstehe dieses Bedürfnis ehrlich gesagt nicht.
    Es ist, als würde man einen Riesenslalom veranstalten auf einem geraden Weg, den man einfach direkt laufen könnte.


    Lieber Lukasch,

     

    deine Frage ist spannend – aber sie klingt so, als wären Gefühle und Beziehungen etwas,

    das man planen, kontrollieren und aufräumen kann,

    wie ein Schrank mit sauberen Kisten und Etiketten:

    „Hier Freundschaft“, „dort Liebe“, „bitte keine Mischung“.
     

    Aber das Leben funktioniert nicht so.

    Nicht, wenn man wirklich fühlt.

     

    Du fragst, warum man solche Freundschaften „braucht“,

    wenn sie manchmal herausfordern oder nicht immer glasklar sind.

    Aber ich frag zurück:
     

    🔸 Warum sollten wir nur Beziehungen führen, die einfach sind – und nicht die, die echt sind?
     

    🔸 Warum ist Nähe nur dann erlaubt, wenn sie problemlos ist –

    und nicht, wenn sie tiefer geht, auch wenn’s mal zwickt?

     

    🔸 Warum macht eine Freundschaft zwischen Frau und Mann dich so nervös,

    dass du darin nur Verwirrung, Selbstkontrolle und potenzielles Drama siehst?
     

    Ich persönlich glaube:

    Man kann auch dann bleiben, wenn es emotional etwas kostet –

    wenn das, was man bekommt, echter ist als jeder „saubere Abschluss“.
     

    Du nennst es Slalom.

    Ich nenn’s Verbindung auf Augenhöhe.

    Nicht immer gradlinig.

    Aber aufrichtig.

    Und freiwillig.
     

    Und vielleicht ist es genau das,

    was echte Nähe ausmacht:

    Dass man bleibt, obwohl man nicht muss.

    Der letzte Absatz 

    Das man bleibt-obwohl man nicht muss 

    Das ist schon wirklich-eine andere menschliche Ebene 

  •  

    Mark:

    Warum ist ein attraktiver Mann für die Frau maximal nur ein Freund? Ok-Er hat keine Anziehung. Wieso gibt sich dieser Kerl dennoch mit der Frau nur als Freund ab? Er hofft, bzw. schlägt spezielle Offerten nicht aus. Alles andere ist selten.

    Die Frage war, ist es möglich und nicht, wie oft kommt es vor. und selbst wenn es selten ist, es kommt vor und ist somit möglich! 

  • 24.06.25, 21:29 - Zuletzt bearbeitet 24.06.25, 22:30.

     

    Auf die Frage:Siehst du mich wirklich, darauf gibt es ja viele Antworten, weil Mensch sein-schon auf einer anderen Ebene -von Grund auf entsteht.  Oder wie sehen Menschen überhaupt zwischenmenschliche Beziehungen  

  • 24.06.25, 21:25

    Warum ist ein attraktiver Mann für die Frau maximal nur ein Freund? Ok-Er hat keine Anziehung. Wieso gibt sich dieser Kerl dennoch mit der Frau nur als Freund ab? Er hofft, bzw. schlägt spezielle Offerten nicht aus. Alles andere ist selten.

  • 24.06.25, 18:48 - Zuletzt bearbeitet 24.06.25, 18:51.

     

    Claudio:

     

    Lukasch:

    Es ist voll möglich wenn:

    Entweder  die Frau unatraktiv ist

    Oder der Man unatraktiv ist,

    gibt es auch eine Möglichkeit dass der man schwul ist. 

    Wieso? Haben "unattraktive" Menschen keine Gefühle oder können keine entwickeln? Und wer bestimmt denn, was "unattraktiv" und was "attraktiv" ist?  Irgendwelche "Influencer" die diesen Ausdruck nicht mal buchstabieren können? 🤔🤔

    geschweige denn richtig zu schreiben...LRS....oder schriftsprachlich anders begabt ist.

  • 24.06.25, 18:12 - Zuletzt bearbeitet 24.06.25, 18:25.

     

    Lydie-Paule:

    Also ich lese hier echt oft so Sachen wie:

    „Einer will doch eh immer mehr.“

    „Sobald Gefühle im Spiel sind, muss man’s lassen.“

    Oder: „Wenn du weißt, dass er/sie mehr will, und du willst nur Freundschaft, dann ist das unfair.“

     

    Und ehrlich?

    Man könnte meinen, es wär voll die Todsünde, jemanden zu mögen.

    Oder schlimmer noch – zu wissen, dass da vielleicht mehr ist… und trotzdem befreundet zu bleiben.

     

    Aber so funktioniert das Leben doch nicht.

    Und Gefühle sind kein Angriffskrieg.

     

    Ja – es gibt Leute, die hoffen insgeheim, dass da irgendwann mehr geht.

    Aber es gibt auch Menschen, die wissen ganz genau:

    „Ja, da ist was – aber ich will die Freundschaft nicht verlieren.“

    Und das ist eine Entscheidung. Eine bewusste.
     

    Weil wir halt nicht nur aus Hormonen bestehen.

    Wir sind mehr als nur unsere Triebe.

    Und ja – man kann sich zusammenreißen, wenn einem jemand wirklich wichtig ist.

     

    Man kann jemanden total schön und spannend finden,

    vielleicht sogar ein bisschen verliebt sein,

    und trotzdem sagen:

    „Ich bleib in dieser Freundschaft – weil sie mir mehr bedeutet als ein Risiko, das alles zu verlieren.“

     

    Nicht, weil man sich selber kleinmacht –

    sondern weil man sich im Griff hat.

    Weil man erkennt, was wirklich zählt.
     

    Und ehrlich?
     

    Nur weil jemand mehr fühlt, heißt das doch nicht automatisch, dass die Person „schwach“ ist oder irgendwas falsch macht.

     

    Vielleicht ist sie sogar stärker –

    weil sie bei sich bleibt, niemandem was aufdrückt,

    und genau weiß, worauf sie sich einlässt.

     

    Weil sie bleibt, ohne was zu fordern.

    Weil sie liebt – ohne Erwartungen.

    Weil sie verbunden ist – auch ohne romantisches Happy End.

     

    Und vielleicht ist genau das:

    Reife. Liebe. Und echte Freundschaft.


    Ich hatte das sogar mal so. Ich habe jemanden kennengelernt und er hatte Interesse an mir. und es hat geklappt mit Freundschaft. Weil wir reflektierte Wesen sind. Weil man sich als Mensch Wertschätzt. Mittlerweile ist er verheiratet, sie haben zwei kinder und haben über mich eine Wohnung gefunden. Schicksal :) 

     

    ps. Wenn ich deine Antworten hier lese, denk ich immer, das hätte ich schreiben können ;) 

  • 24.06.25, 18:04

     

    Lukasch:

    Es ist voll möglich wenn:

    Entweder  die Frau unatraktiv ist

    Oder der Man unatraktiv ist,

    gibt es auch eine Möglichkeit dass der man schwul ist. 

    Wieso? Haben "unattraktive" Menschen keine Gefühle oder können keine entwickeln? Und wer bestimmt denn, was "unattraktiv" und was "attraktiv" ist?  Irgendwelche "Influencer" die diesen Ausdruck nicht mal buchstabieren können? 🤔🤔

  •  

    Lukasch:

    Liebe Frauen,

    ihr könnt mich gerne verurteilen oder mir die moralische Integrität absprechen – aber meine Meinung dazu werde ich nicht ändern.

    Es ist biologisch-psychologisch völlig normal, dass ein Mann Beziehungen auf eine bestimmte Weise eingeht.
    Dafür sind wir gemacht. Dafür sind wir konditioniert.
    In engen Grenzen kann man von Ausnahmen sprechen (exempla probant regulam – wie man auf Latein sagt).

    Wenn eure persönlichen Erfahrungen euch sagen, dass solche Freundschaften zwischen Mann und Frau möglich sind – schön für euch, ich freue mich über euer Glück.
    Aber aus männlicher Perspektive sieht das Ganze nun mal anders aus.
    Ob ein Mann das offen zugibt oder nicht – ist eine andere Geschichte.

    Ein schönes Fazit liefert übrigens Karin mit ihrem Satz:
    „Das Ende dieser Freundschaften waren Wegzug und aus den Augen verloren, Fokus auf Beziehung und Todesfall.“

    Wenn diese Freundschaften wirklich rein platonisch und so besonders waren –
    warum endeten sie dann plötzlich, sobald einer der beiden eine Beziehung einging?
    Vielleicht waren die Absichten doch nicht ganz so unschuldig, wie es auf den ersten Blick schien?

    In diesem Sinne:
    Ich wünsche euch viele tolle männliche Freunde –
    und bleibe selbst lieber wild und ungezähmt. 😉


     

    zu diesem Punkt: Das Ende dieser Freundschaften waren Wegzug und aus den Augen verloren, Fokus auf Beziehung und Todesfall.“

    Wenn diese Freundschaften wirklich rein platonisch und so besonders waren –
    warum endeten sie dann plötzlich, sobald einer der beiden eine Beziehung einging?
    Vielleicht waren die Absichten doch nicht ganz so unschuldig, wie es auf den ersten Blick schien?

     

    Ähmmm weil sogar Freundschaften nur unter Frauen oder nur unter Männern aus den selben Gründen enden (können). Ganz ehrlich, wie viele Freundschaften hat man im Leben, die  nicht für immer halten. Dafür kann es 100 mio gründe geben. und diese sind nicht die von dir aufgezählten. 

     

    Das macht eine Freundschaft nicht weniger wert, nur weil sie vielleicht nicht gehalten hat. 

     

    Außerdem gibt es auch unterschiedliche Arten von Freundschaften. Die einen reden mehr, die anderen sind verbunden über Aktivitäten, oder über Hobbys. Es gibt tiefgründige und oberflächliche Freundschaften...

  • 24.06.25, 14:18 - Zuletzt bearbeitet 24.06.25, 14:19.

     

    Lukasch:

     

    Lydie-Paule:

     


    Lieber Lukasch,

     

    deine Frage ist spannend – aber sie klingt so, als wären Gefühle und Beziehungen etwas,

    das man planen, kontrollieren und aufräumen kann,

    wie ein Schrank mit sauberen Kisten und Etiketten:

    „Hier Freundschaft“, „dort Liebe“, „bitte keine Mischung“.
     

    Aber das Leben funktioniert nicht so.

    Nicht, wenn man wirklich fühlt.

     

    Du fragst, warum man solche Freundschaften „braucht“,

    wenn sie manchmal herausfordern oder nicht immer glasklar sind.

    Aber ich frag zurück:
     

    🔸 Warum sollten wir nur Beziehungen führen, die einfach sind – und nicht die, die echt sind?
     

    🔸 Warum ist Nähe nur dann erlaubt, wenn sie problemlos ist –

    und nicht, wenn sie tiefer geht, auch wenn’s mal zwickt?

     

    🔸 Warum macht eine Freundschaft zwischen Frau und Mann dich so nervös,

    dass du darin nur Verwirrung, Selbstkontrolle und potenzielles Drama siehst?
     

    Ich persönlich glaube:

    Man kann auch dann bleiben, wenn es emotional etwas kostet –

    wenn das, was man bekommt, echter ist als jeder „saubere Abschluss“.
     

    Du nennst es Slalom.

    Ich nenn’s Verbindung auf Augenhöhe.

    Nicht immer gradlinig.

    Aber aufrichtig.

    Und freiwillig.
     

    Und vielleicht ist es genau das,

    was echte Nähe ausmacht:

    Dass man bleibt, obwohl man nicht muss.

    vielen Dank für deine Antwort – ich finde es schön, dass du dich mit dem Thema so offen und persönlich auseinandersetzt.

    Was du schreibst, klingt für mich ehrlich – aber zugleich habe ich das Gefühl, dass du meiner Frage ein anderes Gewicht gibst, als sie eigentlich hatte.

    Ich habe nicht gefragt, weil ich „nur einfache Beziehungen“ will oder Angst vor Nähe habe.
    Ich habe gefragt, weil mich interessiert, was genau euch antreibt, Beziehungen einzugehen, die so viel bewusste Selbstkontrolle, Zurückhaltung und emotionale Arbeit verlangen, nur um in einem Zustand zu bleiben, der nie ganz klar, nie ganz leicht und selten ganz frei ist.

    Du sagst, das sei „Verbindung auf Augenhöhe“. Ich frage mich:
    Kann eine Verbindung auf Augenhöhe wirklich bestehen, wenn einer ständig aufpassen muss, nichts Falsches zu fühlen oder zu zeigen?
    Ist das noch echte Nähe – oder eher ein Arrangement, das wie Nähe aussieht, aber auf innerer Disziplin statt auf natürlicher Leichtigkeit basiert?

    Ich glaube nicht, dass Tiefe nur da entsteht, wo es wehtut.
    Manchmal entsteht Tiefe genau dort, wo man nicht ständig zwischen Linie und Abgrund balancieren muss.

    Und nein – ich bin nicht nervös. Ich bin nur ehrlich genug, mir selbst einzugestehen, wo Nähe für mich stimmig ist – und wo sie vielleicht nur wie Nähe aussieht, aber innerlich Unruhe schafft.


    Lieber Lukasch,

     

    ich möchte noch was ergänzen – nicht weil ich mich persönlich angegriffen fühle,

    sondern weil ich merke, dass dein Blick auf solche Freundschaften

    oft viel dramatischer oder verknoteter wirkt, als sie in Wirklichkeit sind.

     

    Du beschreibst es so, als müsste man sich da ständig kontrollieren,

    verzichten, aufpassen, bloß nichts Falsches fühlen oder sagen –

    als wär das ein täglicher Drahtseilakt.
     

    Aber ehrlich?

    Wenn das wirklich so wäre,

    dann würd ich selbst sagen: Das ist keine gesunde Verbindung, sondern einfach nur anstrengend.

     

    Nur – viele Menschen, die solche Freundschaften leben,

    empfinden das überhaupt nicht so.

    Es geht da nicht um Kontrolle oder Selbstverleugnung, sondern um eine bewusste Entscheidung:
     

    Man kann jemanden mögen, vielleicht sogar mal mehr empfinden,

    und trotzdem sagen: „Ich respektiere, dass es nicht beidseitig ist – und trotzdem ist mir diese Verbindung wichtig.“
     

    Nicht, weil man hofft, dass da doch noch was wird. Sondern weil man den Menschen an sich schätzt – und weil Nähe nicht immer was mit Romantik zu tun haben muss.
     

    Natürlich – wenn’s weh tut, wenn man leidet oder sich was vormacht,

    dann ist es völlig okay, auch mal Abstand zu nehmen.

    Das ist dann Selbstfürsorge.

     

    Aber nicht jede Freundschaft, in der mal Gefühle auftauchen,

    ist gleich ein Krisengebiet oder eine versteckte Liebestragödie.
     

    Viele bleiben,

    weil sie innerlich klar sind.

    Weil sie losgelassen haben, ohne die Verbindung aufgeben zu müssen.
     

    Und das hat für mich nichts mit Verzicht zu tun – sondern mit Reife, mit Freiheit und mit echtem gegenseitigem Respekt.

  • 24.06.25, 13:44

     

    Lukasch:

     

    Lydie-Paule:

     


    Lieber Lukasch,

     

    deine Frage ist spannend – aber sie klingt so, als wären Gefühle und Beziehungen etwas,

    das man planen, kontrollieren und aufräumen kann,

    wie ein Schrank mit sauberen Kisten und Etiketten:

    „Hier Freundschaft“, „dort Liebe“, „bitte keine Mischung“.
     

    Aber das Leben funktioniert nicht so.

    Nicht, wenn man wirklich fühlt.

     

    Du fragst, warum man solche Freundschaften „braucht“,

    wenn sie manchmal herausfordern oder nicht immer glasklar sind.

    Aber ich frag zurück:
     

    🔸 Warum sollten wir nur Beziehungen führen, die einfach sind – und nicht die, die echt sind?
     

    🔸 Warum ist Nähe nur dann erlaubt, wenn sie problemlos ist –

    und nicht, wenn sie tiefer geht, auch wenn’s mal zwickt?

     

    🔸 Warum macht eine Freundschaft zwischen Frau und Mann dich so nervös,

    dass du darin nur Verwirrung, Selbstkontrolle und potenzielles Drama siehst?
     

    Ich persönlich glaube:

    Man kann auch dann bleiben, wenn es emotional etwas kostet –

    wenn das, was man bekommt, echter ist als jeder „saubere Abschluss“.
     

    Du nennst es Slalom.

    Ich nenn’s Verbindung auf Augenhöhe.

    Nicht immer gradlinig.

    Aber aufrichtig.

    Und freiwillig.
     

    Und vielleicht ist es genau das,

    was echte Nähe ausmacht:

    Dass man bleibt, obwohl man nicht muss.

    vielen Dank für deine Antwort – ich finde es schön, dass du dich mit dem Thema so offen und persönlich auseinandersetzt.

    Was du schreibst, klingt für mich ehrlich – aber zugleich habe ich das Gefühl, dass du meiner Frage ein anderes Gewicht gibst, als sie eigentlich hatte.

    Ich habe nicht gefragt, weil ich „nur einfache Beziehungen“ will oder Angst vor Nähe habe.
    Ich habe gefragt, weil mich interessiert, was genau euch antreibt, Beziehungen einzugehen, die so viel bewusste Selbstkontrolle, Zurückhaltung und emotionale Arbeit verlangen, nur um in einem Zustand zu bleiben, der nie ganz klar, nie ganz leicht und selten ganz frei ist.

    Du sagst, das sei „Verbindung auf Augenhöhe“. Ich frage mich:
    Kann eine Verbindung auf Augenhöhe wirklich bestehen, wenn einer ständig aufpassen muss, nichts Falsches zu fühlen oder zu zeigen?
    Ist das noch echte Nähe – oder eher ein Arrangement, das wie Nähe aussieht, aber auf innerer Disziplin statt auf natürlicher Leichtigkeit basiert?

    Ich glaube nicht, dass Tiefe nur da entsteht, wo es wehtut.
    Manchmal entsteht Tiefe genau dort, wo man nicht ständig zwischen Linie und Abgrund balancieren muss.

    Und nein – ich bin nicht nervös. Ich bin nur ehrlich genug, mir selbst einzugestehen, wo Nähe für mich stimmig ist – und wo sie vielleicht nur wie Nähe aussieht, aber innerlich Unruhe schafft.


     

    Lieber Lukasch,
     

    erstmal danke für deine ehrliche Rückmeldung –

    und auch dafür, dass auch du dich wirklich mit dem Thema beschäftigst.
     

    Ich glaube, wir haben in unserer Wahrnehmung unterschiedliche Bilder im Kopf –

    denn ich persönlich muss mich in meinen Freundschaften mit tiefer Verbindung nicht ständig kontrollieren oder aufpassen, was ich fühle oder sage.
     

    Ich bin frei.

    Ich fühle, was ich fühle – und ich weiß, wo ich stehe.

    Ich weiß, dass ich niemanden beeinflussen will, und ich respektiere Entscheidungen, ohne dass ich dafür kämpfen muss.

     

    Du hast in deiner Nachricht etwas von innerer Disziplin geschrieben –

    aber ehrlich gesagt:

    Es braucht bei mir keine Disziplin, weil ich nichts unterdrücke.

    Ich muss mich nicht verbiegen, nicht kleinmachen, nicht verstellen.

     

    Wenn ich mal mehr empfinde als mein Gegenüber –

    dann heißt das nicht automatisch, dass ich mich zwingen muss, cool zu bleiben.

    Sondern ich akzeptiere, dass meine Gefühle da sind – aber ich will nicht über Grenzen gehen.

    Und das ist kein innerer Krampf, sondern eine klare, friedliche Entscheidung.
     

    Ich glaube, du hast mich da vielleicht ein bisschen missverstanden –

    und wenn ich deine Fragen falsch interpretiert oder übergewichtet habe,

    dann tut mir das ehrlich leid.

    Denn du hast natürlich das Recht, Nähe so zu definieren, wie sie für dich stimmig ist.
     

    Aber der Eindruck, den deine Fragen auf mich machen, ist:

    dass du tiefe Freundschaft nur dann als „echt“ siehst,

    wenn sie immer leicht, gefühlsneutral und frei von inneren Spannungen ist.
     

    Und da bin ich anderer Meinung.
     

    Man kann Nähe auch dann leben,

    wenn die Gefühle nicht ganz symmetrisch sind –

    solange beides ehrlich ausgesprochen und klar akzeptiert ist.

     

    Für mich ist das keine Verrenkung –

    sondern einfach das Leben.

    Mit Respekt. Mit Tiefe. Und ja – mit manchmal etwas Komplexität.

     

    Aber lieber so,

    als flach und bequem und dafür bedeutungslos.

  • 24.06.25, 13:34

     

    Lydie-Paule:

     

    Lukasch:

    Mich hat da ein Gedanke getroffen:
    Warum braucht ihr eigentlich solche Freundschaften, wenn sie ständige Grenzüberprüfung, Selbstkontrolle, Kontrolle der anderen Seite (ob sie keine Grenzen überschreitet), Rückzüge und andere emotionale Verrenkungen erfordern – nur weil sich eventuell eine Seite stärker involviert?
    Wäre es nicht sinnvoller, enge und aufrichtige Bindungen zu Menschen aufzubauen, bei denen die Absichten klar und sauber sind?
    Ist das eine Art Masochismus? Ein Bedürfnis, von der anderen Geschlechtsseite anerkannt zu werden?
    Ich verstehe dieses Bedürfnis ehrlich gesagt nicht.
    Es ist, als würde man einen Riesenslalom veranstalten auf einem geraden Weg, den man einfach direkt laufen könnte.


    Lieber Lukasch,

     

    deine Frage ist spannend – aber sie klingt so, als wären Gefühle und Beziehungen etwas,

    das man planen, kontrollieren und aufräumen kann,

    wie ein Schrank mit sauberen Kisten und Etiketten:

    „Hier Freundschaft“, „dort Liebe“, „bitte keine Mischung“.
     

    Aber das Leben funktioniert nicht so.

    Nicht, wenn man wirklich fühlt.

     

    Du fragst, warum man solche Freundschaften „braucht“,

    wenn sie manchmal herausfordern oder nicht immer glasklar sind.

    Aber ich frag zurück:
     

    🔸 Warum sollten wir nur Beziehungen führen, die einfach sind – und nicht die, die echt sind?
     

    🔸 Warum ist Nähe nur dann erlaubt, wenn sie problemlos ist –

    und nicht, wenn sie tiefer geht, auch wenn’s mal zwickt?

     

    🔸 Warum macht eine Freundschaft zwischen Frau und Mann dich so nervös,

    dass du darin nur Verwirrung, Selbstkontrolle und potenzielles Drama siehst?
     

    Ich persönlich glaube:

    Man kann auch dann bleiben, wenn es emotional etwas kostet –

    wenn das, was man bekommt, echter ist als jeder „saubere Abschluss“.
     

    Du nennst es Slalom.

    Ich nenn’s Verbindung auf Augenhöhe.

    Nicht immer gradlinig.

    Aber aufrichtig.

    Und freiwillig.
     

    Und vielleicht ist es genau das,

    was echte Nähe ausmacht:

    Dass man bleibt, obwohl man nicht muss.

    vielen Dank für deine Antwort – ich finde es schön, dass du dich mit dem Thema so offen und persönlich auseinandersetzt.

    Was du schreibst, klingt für mich ehrlich – aber zugleich habe ich das Gefühl, dass du meiner Frage ein anderes Gewicht gibst, als sie eigentlich hatte.

    Ich habe nicht gefragt, weil ich „nur einfache Beziehungen“ will oder Angst vor Nähe habe.
    Ich habe gefragt, weil mich interessiert, was genau euch antreibt, Beziehungen einzugehen, die so viel bewusste Selbstkontrolle, Zurückhaltung und emotionale Arbeit verlangen, nur um in einem Zustand zu bleiben, der nie ganz klar, nie ganz leicht und selten ganz frei ist.

    Du sagst, das sei „Verbindung auf Augenhöhe“. Ich frage mich:
    Kann eine Verbindung auf Augenhöhe wirklich bestehen, wenn einer ständig aufpassen muss, nichts Falsches zu fühlen oder zu zeigen?
    Ist das noch echte Nähe – oder eher ein Arrangement, das wie Nähe aussieht, aber auf innerer Disziplin statt auf natürlicher Leichtigkeit basiert?

    Ich glaube nicht, dass Tiefe nur da entsteht, wo es wehtut.
    Manchmal entsteht Tiefe genau dort, wo man nicht ständig zwischen Linie und Abgrund balancieren muss.

    Und nein – ich bin nicht nervös. Ich bin nur ehrlich genug, mir selbst einzugestehen, wo Nähe für mich stimmig ist – und wo sie vielleicht nur wie Nähe aussieht, aber innerlich Unruhe schafft.

  • 24.06.25, 13:25

     

    Lukasch:

    Mich hat da ein Gedanke getroffen:
    Warum braucht ihr eigentlich solche Freundschaften, wenn sie ständige Grenzüberprüfung, Selbstkontrolle, Kontrolle der anderen Seite (ob sie keine Grenzen überschreitet), Rückzüge und andere emotionale Verrenkungen erfordern – nur weil sich eventuell eine Seite stärker involviert?
    Wäre es nicht sinnvoller, enge und aufrichtige Bindungen zu Menschen aufzubauen, bei denen die Absichten klar und sauber sind?
    Ist das eine Art Masochismus? Ein Bedürfnis, von der anderen Geschlechtsseite anerkannt zu werden?
    Ich verstehe dieses Bedürfnis ehrlich gesagt nicht.
    Es ist, als würde man einen Riesenslalom veranstalten auf einem geraden Weg, den man einfach direkt laufen könnte.


    Lieber Lukasch,

     

    deine Frage ist spannend – aber sie klingt so, als wären Gefühle und Beziehungen etwas,

    das man planen, kontrollieren und aufräumen kann,

    wie ein Schrank mit sauberen Kisten und Etiketten:

    „Hier Freundschaft“, „dort Liebe“, „bitte keine Mischung“.
     

    Aber das Leben funktioniert nicht so.

    Nicht, wenn man wirklich fühlt.

     

    Du fragst, warum man solche Freundschaften „braucht“,

    wenn sie manchmal herausfordern oder nicht immer glasklar sind.

    Aber ich frag zurück:
     

    🔸 Warum sollten wir nur Beziehungen führen, die einfach sind – und nicht die, die echt sind?
     

    🔸 Warum ist Nähe nur dann erlaubt, wenn sie problemlos ist –

    und nicht, wenn sie tiefer geht, auch wenn’s mal zwickt?

     

    🔸 Warum macht eine Freundschaft zwischen Frau und Mann dich so nervös,

    dass du darin nur Verwirrung, Selbstkontrolle und potenzielles Drama siehst?
     

    Ich persönlich glaube:

    Man kann auch dann bleiben, wenn es emotional etwas kostet –

    wenn das, was man bekommt, echter ist als jeder „saubere Abschluss“.
     

    Du nennst es Slalom.

    Ich nenn’s Verbindung auf Augenhöhe.

    Nicht immer gradlinig.

    Aber aufrichtig.

    Und freiwillig.
     

    Und vielleicht ist es genau das,

    was echte Nähe ausmacht:

    Dass man bleibt, obwohl man nicht muss.

  • 24.06.25, 12:39

    Ich denke, Grenzfestlegung  ist ein fortlaufender Prozess und keine einmalige Entscheidung (wie Silke geschrieben hat), die Beiden situationsbezogen  kommunizieren sollen, um sicherzustellen, dass diese Beziehung den „Charakter“ Freundschaft behält und nicht anderen Weg schleichend startet. Offenheit und gegenseitiges Verständnis sind dabei die wichtigsten Grundlagen. 

  •  

    Lukasch:

    Mich hat da ein Gedanke getroffen:
    Warum braucht ihr eigentlich solche Freundschaften, wenn sie ständige Grenzüberprüfung, Selbstkontrolle, Kontrolle der anderen Seite (ob sie keine Grenzen überschreitet), Rückzüge und andere emotionale Verrenkungen erfordern – nur weil sich eventuell eine Seite stärker involviert?
    Wäre es nicht sinnvoller, enge und aufrichtige Bindungen zu Menschen aufzubauen, bei denen die Absichten klar und sauber sind?
    Ist das eine Art Masochismus? Ein Bedürfnis, von der anderen Geschlechtsseite anerkannt zu werden?
    Ich verstehe dieses Bedürfnis ehrlich gesagt nicht.
    Es ist, als würde man einen Riesenslalom veranstalten auf einem geraden Weg, den man einfach direkt laufen könnte.

    Für mich zählt der Mensch - und wenn die Interessen gut passen, dann würd ich eine Chance zum Austausch verpassen. Gibt auch einige Interessen von mir, bei denen die lokale weibliche Community halt nicht so groß ist.
    Selbstkontrolle und Grenzüberprüfung brauchts ja bei allen Beziehungen, oder? Ich schnauz eine Freundin z.B. auch nicht an oder lass mir dauerhaft Energie rauben, weil sich wer selbst nicht stabilisieren kann.

  • 24.06.25, 11:51

    Mich hat da ein Gedanke getroffen:
    Warum braucht ihr eigentlich solche Freundschaften, wenn sie ständige Grenzüberprüfung, Selbstkontrolle, Kontrolle der anderen Seite (ob sie keine Grenzen überschreitet), Rückzüge und andere emotionale Verrenkungen erfordern – nur weil sich eventuell eine Seite stärker involviert?
    Wäre es nicht sinnvoller, enge und aufrichtige Bindungen zu Menschen aufzubauen, bei denen die Absichten klar und sauber sind?
    Ist das eine Art Masochismus? Ein Bedürfnis, von der anderen Geschlechtsseite anerkannt zu werden?
    Ich verstehe dieses Bedürfnis ehrlich gesagt nicht.
    Es ist, als würde man einen Riesenslalom veranstalten auf einem geraden Weg, den man einfach direkt laufen könnte.

  • 24.06.25, 11:42

    Zum Thema Freundschaft 

    Mann und Frau 

    Persönlich würde ich speziell hier, nie mit jemanden eine Freundschaft weiter entwickeln, der sich als Mensch/Mann nicht selbst reflektieren kann-eine Freundschaft, aufgebaut auf einem gesunden Fundament, ist mittlerweile sehr selten . Obwohl jeder Mensch reflektieren und gesund wieder anders sieht  und auch Wörter anders aufnimmt . 

  • 24.06.25, 11:31 - Zuletzt bearbeitet 24.06.25, 11:31.

    Für mich: ja klar. Nicht als absolute best friend, mit dem man alles teilt, aber als gute Freundschaft passts. Ich tu mir nur schwer, wenn ich merk, dass beim anderen Interesse für mehr da wäre und ich wen "hinhalten" müsste. Selbst kann ich größtenteils steuern, was ich in mir zulasse und wenn ich in einem Fall merk "nope, steuern wird sehr mühsam", dann halt ich mich lieber fern, wenn der andere oder ich in einer Partnerschaft ist.
    Aber so als "gemeinsame Interessen ausüben und Gespräche über gemeinsame Themen führen": ja, sehr gern.

  • 24.06.25, 10:54

     

    Colin:

     

    Lydie-Paule:

     

    Weißt du, ich warte gar nicht erst, bis ich gefragt werde.

    Ich sag es von Anfang an – ehrlich, offen und klar:

    Ja, mit meinem besten Freund hatte ich mal was.

    Aber heute ist das abgeschlossen – und was wir jetzt haben, ist tiefer, reifer und absolut freundschaftlich.

     

    Ich sag das nicht, um zu provozieren oder um irgendwas zu rechtfertigen –

    sondern weil ich finde, dass Transparenz am Anfang Vertrauen schafft.
     

     

    die nächste offene Frage:

     

    Wie bereits erwähnt, sind die meisten Männer mit einer Frau befreundet, weil sie eine verborgene Hoffnung hegen, und viele Frauen wissen das.

    Ist es für eine Frau also schwieriger, die platonische Freundin ihres Partners zu akzeptieren, als wenn die Geschlechter vertauscht sind?

     


    Ich kann natürlich nur aus meiner eigenen Erfahrung sprechen und will nicht behaupten, dass ich damit für alle Frauen spreche.

     

    Aber ich persönlich hätte überhaupt kein Problem damit, wenn mein Partner eine platonische Freundin hätte.

    Wirklich nicht.

    Wenn ich weiß, wo ich bei ihm stehe – und er mir offen und ehrlich sagt, wie diese Freundschaft aussieht und was sie ihm bedeutet – dann ist das für mich total okay.

     

    Ich hab das auch schon erlebt:

    Mein damaliger Partner hat meinen besten Freund komplett akzeptiert.

    Wir drei waren fast schon ein kleines Team.

    Wir haben vieles gemeinsam gemacht – weil ich von Anfang an ganz klar war:

    Wer mein bester Freund für mich ist, welche Rolle er in meinem Leben spielt, und dass das nichts mit Romantik zu tun hat, sondern mit tiefer Freundschaft.

     

    Was für mich aber immer wieder schwierig – und ehrlich gesagt auch traurig – ist:

    Die Partnerinnen meines besten Freundes tun sich oft schwer damit, mich zu akzeptieren.

    Irgendwie sehen sie mich fast immer als Bedrohung,

    obwohl ich das gar nicht bin – im Gegenteil.

     

    Ich mach keine Anspielungen, ich respektiere die Beziehung voll und ganz,

    aber trotzdem kommt es fast immer an denselben Punkt:

    Sie stellen meinem besten Freund ein Ultimatum –

    entweder sie oder ich.
     

    Und das finde ich richtig schade.

    Weil er möchte diese Entscheidung gar nicht treffen.

    Und weil er mich als langjährige Freundin nicht verlieren will,

    gehen oft diese Beziehungen in die Brüche.

     

    Das macht ihn traurig.

    Und mich ehrlich gesagt auch.

     

    Aber ich will damit nicht sagen, dass alle Frauen so sind.

    Ich bin ja selbst eine Frau – und ich denke und handle da komplett anders.

    Ich kann loslassen, vertrauen, Raum geben.

    Ich kenne den Unterschied zwischen Nähe und Gefahr.

     

    Aber aus meiner Erfahrung muss ich sagen:

    Ja – viele Frauen haben mehr Mühe damit, wenn ihr Partner eine platonische Freundin hat,

    als umgekehrt.

     

    Ich scheine da wohl einfach die Ausnahme zu sein.

    Aber:

    Ausnahmen gibt’s.

    Und ich hoffe, dass es immer mehr davon gibt. 🙏🏽

Interesse geweckt? Jetzt kostenlos registrieren!

Du bist nur einen Klick entfernt. Die Registrierung dauert nur 1 Minute.