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  • Kinder im Straßenverkehr

    Diskussion · 2 Beiträge · 4 Gefällt mir · 126 Aufrufe
    Astrid aus Duisburg

    Auf Aufrufe zu Veranstaltungen wie der Kidical Mass und Berichte über Initiativen wie den "Bicibus" bzw. generell die Aussage, dass wir Radwege brauchen, auf denen auch Kinder sicher unterwegs sein können, liest man immer wieder Kommentare wie "wozu ist das denn nötig" und "hat man doch früher auch nicht gebraucht."

    Das ist richtig, man hat es früher nicht gebraucht. Aber der Autoverkehr war auch weniger dicht und vor allem weniger aggressiv. 

    Die Hauptdurchgangsstraßen waren auch damals für uns tabu, weil das Spielen dort aufgrund des dichten und schnellen Autoverkehrs zu gefährlich war. Aber wir spielten in allen Nebenstraßen. Wenn ca. 1-2 x in der Stunde ein Auto kam, machten wir selbstverständlich Platz, aber diese Rücksicht war keine Einbahnstraße, denn die Autos fuhren genauso selbstverständlich nur im Schritttempo da durch, weil sie wußten, dass da Kinder spielen.
    Auch Radfahrer wurden mit ausreichend Abstand überholt, und genauso selbstverständlich machten Radfahrer, die solange die Straße frei war, zu zweit nebeneinander fuhren, selbstverständlich Platz, wenn ein Auto kam.

    28.09.24, 19:51

Beiträge

  • 30.09.24, 22:02

    Worüber ich diskutieren möchte? Weshalb Kinder früher gefahrlos auf der Straße spielen und selbstständig zur Schule, zum Sport, zu ihren Freunden gehen oder mit dem Fahrrad fahren konnten und heute nicht mehr. Was meint Ihr, woran das liegt? Und was könnten wir dafür tun, dass wir diesen Zustand wieder erreichen?

    Du hast sehr viel über Helme geschrieben. Was glaubst Du, was von Dir noch übrig ist, wenn Du von einem LKW überrollt wirst, mit oder ohne Helm? Helme können eine gute Fahrradinfrastruktur ( siehe Dänemark oder Niederlande, die als Vorbild gelten könnten ) ergänzen, aber niemals ersetzen. 

    Ist eigentlich bekannt, warum die Niederlande so eine gute Fahrradinfrastruktur haben? Dort gab es in den 1970er Jahren, als viele Kinder im Straßenverkehr ums Leben kamen, einen Riesenaufschrei und eine Kampagne namens "Stopp de Kindermoord".

  • 30.09.24, 11:34

    @Astrid
    Was willst Du uns mit dieser Diskussion aussagen? Du stellst keine These oder Frage. 
    Meinst Du wir brauchen extra gekennzeichnete Kinder-Kompatible Radwege? Ist das was Du hiermit aussagen möchtest? 

    In Dortmund gibt es vermehrt in Wohngebieten "Spielstraßen", wo man Schritt fahren muss und die so gebaut sind (Bodenschwellen, Einbuchtungen...), dass man gar nicht schnell fahren kann.
    Dazu sind immer mehr Straßen als Zone 30 deklariert. 
    Ebenso ist in Dortmund die Radwege massiv ausgebaut worden und sehr gut kenntlich von Straßenverkehr abgegrenzt. 

    Meiner Meinung sollte man erst mal bei uns Erwachsenen bei der Sicherheit anfangen. 
    Ich weiß nicht, wie es in Duisburg ist, aber in Dortmund fahren 90% der Erwachsenen ohne Helm... oftmals fährt Mama vorne ohne Helm, Kind in der Mitte mit Helm und Papa passt hinten ohne Helm auf. 
    Sorry, aber da müssen wir Vorbildperson sein! Ich sehe zudem morgens sehr viele Teenager, dessen Frisur (gerade bei Mädels) unter dem Helm "leidet" und der Helm am Lenker baumelt oder im Fahrradkorb hinten befindet, anstatt auf dem Helm verbleibt. 

    Was in Großbritanien glaub ich Pflicht ist, sieht man hier auch zu selten... Radfahrer mit einer Warnweste in neon gelb mit Reflektoren. Jeder Radfahrer in GB trägt eine und wird im Verkehr viel besser wahrgenommen. 
    Auch gibt es für Speichen so silbergraue Teile, die reflektieren, wenn sie von der Seite angestrahlt werden. 

    Dann erwarte ich von Erwachsenen, dass sie einen "Kindersicheren" Radweg erkennen... und allein einen solchen Radweg "kindersicher" zu kennzeichnen, schützt nicht die Kinder vor anderen Straßenverkehr. 
    Du sprichst von aggressiven Fahrverhalten... aber auch dies wird durch Kindersichere Radwege nicht verhindert, sondern wir müssen agressives Fahrverhalten "anzeigen" und selber "ändern". 

    Zudem sind die sogenannten "Helikopter-Eltern" eine viel größere Gefahr für Kinder im Straßenverkehr und generell für den Straßenverkehr... und fördern noch das "agressive" Verhalten. 
    Auch da muss in den Schulen erst mal die Eltern selber zeigen was es bedeutet "gute Eltern" zu sein. 

    Früher ist man mit Großeltern oder Eltern den Schulweg zwei Wochen abgegangen oder abgefahren, heute fährt einen Papa/Mama mit dem dicken SUV. 

    "Gute Eltern" wird man nicht, in dem man Kinder einen Schutzpanzer baut, ihn/sie über Smartphone ständig kontrolliert und kontaktiert, sondern einen kleinen Menschen zu einem selbstständigen Menschen heranwachsen lässt, der in dieser Welt klar kommt. 
    Man muss nicht für jedes Individuum einen eigenen Schutzraum bauen... wie z.B. mein Smartphone warnt mich beim gehen nicht aufs Handy zu schauen... oder Ampeln, die im Boden eingelassen werden, damit Smartphone süchtige Teenager diese überhaupt wahrnehmen. 

     

    Wir müssen wieder zu selbstständigen Denken uns animieren... zu ACHTSAMKEIT... und unseren Kindern ein Vorbild sein. 

    Ich kann auch nicht am Freitag auf der Demo für Friday for future für eine bessere Umwelt demonstrieren, um dann am Wochenende mit meinen Freunden im Park die Sau raus zu lassen, der dann am Montag einer Mülldeponie gleicht... und kaputte Glasflaschen für Hundepfoten gefährlich auf den Gehwegen liegen. 

    Wir Erwachsene fahren Auto, also müssen wir unser Fahrverhalten überdenken. Jeder von uns sollte mal seiner Vorbildfunktion bewußt sein. Kinder ohne Helm auf dem Kopf sollten nicht mehr Rad fahren (bei uns durfte Teenager Girly nicht Radfahren, wenn nicht Helm aufgesetzt wurde... und lief vortan zu Fuß zur Schule)... und wir als Erwachsene sollte den Kids zeigen wie es mit dem Helm funktioniert... und ob stylisch oder nicht ist "gesehen werden" verdammt wichtig was die Sicherheit angeht. 
    Wenn wir das alles berücksichtigen, brauchen wir keine gekennzeichneten Radwege für Kinder. 
    Ich erwarte auch von einem Erwachsenen, dass er seinem Kind selbstständig beibringen kann, wo er/sie "sicher" Rad fahren kann. 

    (Ganz nebenbei sieht man heute immer weniger Kids "outdoor", aber das liegt nicht an den Radwegen, sondern an Eltern, die Kinder vor TV/Playstation parken oder stundenlange Smartphone Zeiten dulden... früher wurden wir "rausgeschickt".) 

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