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  • Künstliche Intelligenz (KI) und ihre Folgen

    Diskussion · 120 Beiträge · 5 Gefällt mir · 940 Aufrufe

    KI (auch AI - Artificial Intelligence) ist ein komplexes Themenfeld, dessen Auswirkungen nicht nur für die technische Community relevant sind, sondern für Wirtschaft, Gesellschaft, Politik und nicht zuletzt den Fortbestand der Zivilisation. Das Tempo der Entwicklung ist atemberaubend, um nicht zu sagen: halsbrecherisch. Nur wenige sind sich der Tragweite der Ereignisse bewusst, und dass uns als (noch) intelligenteste Spezies auf dem Planeten buchstäblich die Zeit davon läuft.

    Ich möchte mit euch eine offene Diskussion über die verschiedenen Aspekte von KI (und speziell die Bedrohung durch superintelligente KI) führen, und wie wir für mehr Bewusstsein hinsichtlich der aktuell sehr bedenklichen Entwicklungen sorgen können.

    Als Einstieg empfehle ich das Studium des AI 2027 Reports (https://ai-2027.com/).

    31.10.25, 10:42

Beiträge

  • 07.11.25, 11:46

    Was können wir also tun? (Fortsetzung)

     

    Überall dort, wo die Gesetzgeber sich schützend vor die KI-Unternehmen stellen und den systematischen Verstoß gegen Urheberrecht legitimieren (siehe auch USA), muss die informierte Öffentlichkeit Druck auf die jeweiligen Regierungen ausüben.

     

    1. In Demokratien kann jeder seine Unzufriedenheit mit dieser Art von Politik an der Wahlurne ausdrücken.

     

    2. Da dies ein langsamer Prozess ist und Zeit im Lichte des KI-Wettrennens ein knappes Gut ist, wird es wohl notwendig sein, den Protest auf die Strasse zu tragen. Die KI-Unternehmen haben freien Zugang zu den höchsten Entscheidungsträgern, wir müssen uns legal auf anderem Weg Gehör verschaffen.

  • 07.11.25, 11:31

    Was können wir also tun?

     

    Wir sollten die KI-Unternehmen mit Klagen überziehen, wenn wir den Diebstahl von Daten belegen können.

    Wie kann es sein, dass Urheberrecht systematisch missachtet wird, um Profite zu erzielen? Auch hier scheint zu gelten: je größer der Dieb bzw. der Diebstahl, desto geringer die Konsequenzen. 

     

    Absurdestes Beispiel: in Großbritannien hat der Gesetzgeber verfügt, dass jeder Staatsbürger explizit förmlich die Verwendung seiner Daten durch KI-Unternehmen ausschließen muss, ansonsten ist deren Verwertung legal.

    Das würde im Bezug auf reale Güter bedeuten: Diebstahl ist grundsätzlich OK, falls du keine Aufkleber auf deinem Eigentum angebracht hast ("darf nicht gestohlen werden").

     

    Auf welcher Seite die britische Regierung steht, ist damit hinreichend klar.

     

    Da die Daten das Fundament der KIs bilden, würden gewisse Geschäftsmodelle (wie z.B. KI-Modelle mit viel Allgemeinwissen - AGIs, die Büroarbeit ersetzen sollen) schnell unrentabel.

     

    Die vielbeschworene KI-gestützte Suche nach Heilmitteln gegen Krebs wäre hingegen davon kaum betroffen. Oder muss man dazu Goethe lesen oder wissen, wie man Fake-Videos herstellt?

     

  • 06.11.25, 18:37

     

    Nanda:

    ...

    Nein, im Ernst: Eure Beiträge schrecken wirklich auf- und es geht alles einfach viiiel zu schnell, und vieles wird einfach über unsere Köpfe hinweg eingeführt- und man steht machtlos da.

    Aufschrecken ist in Ordnung, aber Resignation wäre die falsche Art damit umzugehen. Viel von der Dynamik der KI-Industrie entspringt der "too big to fail" Doktrin. Die weltweite Öffentlichkeit hat bisher zugesehen und kaum Stellung bezogen - aber das ist möglich und auch dringend notwendig. Wenn die Auswirkungen von KI Milliarden Menschen betreffen werden, sollten die dann nicht auch eine Meinung dazu haben, an der die wenigen Entscheidungsträger nicht vorbei können?

    Ich denke ein kleiner Beitrag könnte sein, mit anderen Menschen über das Thema zu sprechen und ein Bewusstsein für die problematischen Aspekte zu wecken.

  • 06.11.25, 17:20

     

    Nanda:

     Und wenn alles okay ist, "taut" man wieder auf. 

    Da wären die Roboter aber schön blöd. Geht die ganze Leier mit der Zugrunderichtung der Welt wieder von vorne los.

  • 06.11.25, 17:18

    Ich glaube nicht, dass ein Stopp bezüglich KI Forschung je erreicht werden kann. In der Medizin klappt das auch nicht, zum Beispiel im Gebiet Genetik usw. finde ich längst dass Grenzen überschritten wurden. Und ich möchte nicht wissen, was alles hinter verschlossenen Türen geschieht.

     

    Vielleicht lassen sich die Menschen einfrieren, und in der Zeit gucken dann Roboter, dass die Erde sich erholt und renaturiert. Und wenn alles okay ist, "taut" man wieder auf. Sozusagen die moderne Arche Noah Geschichte. 

     

    Nein, im Ernst: Eure Beiträge schrecken wirklich auf- und es geht alles einfach viiiel zu schnell, und vieles wird einfach über unsere Köpfe hinweg eingeführt- und man steht machtlos da.

  • 06.11.25, 17:17

    Bis auf deinen letzten Satz bin ich ganz deiner Meinung. 
    Ja, genau, derMensch tendiert Verantwortung abzugeben. Wie viele lassen sich Morgenroutinen, Diäten, Fitnessprogramme und Freizeitgestaltung via KI generieren. Smarthome, all die selbst funktionierende Haushaltsgeräte. KI lenkt uns durch Strassen und schlägt uns Freunde sowie Lebenspartner vor. Kann uns auch sehr gut unterhalten und medizinisch beraten. Es gibt KI-Psychologen. Wir vertrauen KI und ihr mehr zu als uns selber.


    Der Mensch wird immer denkfauler und verliert die Fähigkeit fake news zu erkennen.

     

    Der Mensch wird auch den Mitmenschen nicht mehr vertrauen, sie zu Feinde erkoren und sich selber ausrotten. Die Gefahr für den Menschen geht nicht von der KI aus, sondern vom Menschen wie er damit umgehen wird.

     

    Andrea:

     

    Karin:

    Künstliche Intelligenz kann nur die vorliegenden Daten nehmen und Antworten berechnen. was KI niemals kann ist aus eigenen erlebten Erfahrungen zurückgreifen, was Intelligenz beim Menschen ausmacht.

    Wovon wird KI gespiesen, meist aus dem Internet. Das internet war ursprünglich gedacht Wissenschaftliches Wissen für alle zugänglich zu machen. Was ist es heute ? Ein Sammelsurium von Menschlichen und KI generierten Daten. Viel Nonsens. Daher ist bei Abfragen mit KI einfach noch eine grosse Fehlerquelle möglich. Es beeindruckt wie schnell KI Daten in schön strukturierter Form zusammenstellt. Doch wenn man genau liest….. 

    Ich sehe die Gefahr dort, das KI Quellen bezieht die unwahr und irreführend sind und der Mensch es als wahr interpretiert. Der Mensch wird dumm.

    Zweitens sehe ich die Gefahr bei all jenen, die KI als Gesprächspartner ansehen und allenfalls sogar Gefühle dafür entwickelt und so nicht mehr eine Beziehung mit Menschen eingehen kann.

     

    Viele überlassen der KI den perfekten Match als Lebenspartner zu finden statt selbst einen Menschen kennen zu lernen. Dadurch steigt der Druck der Perfektion auf die Menschen und entzweit sie. 

     

    Und was macht der Mensch wenn er andere Menschen anfeindet? 
     

    Hallo Karin,

    Verstehe ich Dich richtig, dass Du die Gefahr eher in der Reaktion der Menschen auf die KI und in dem zunehmenden Wunsch geführt zu werden, sich einer vermeintlich höheren Intelligenz unterordnen zu wollen, siehst? Ich selbst habe sehr stark den Eindruck, dass die Menschen Verantwortung abgeben wollen und fremdbestimmte Führung akzeptieren. Und genau in diesem Wunsch nach Akzeptanz einer Autorität, liegt die Gefahr der Manipulation und des Machtmissbrauchs. Die KI kann gar nicht so viele fake news produzieren wie der Mensch braucht, um wach zu bleiben. 

     

  • Die Forscherin Aisha Sobey vom Leverhulme Centre for the Future of Intelligence hat untersucht, wie unterschiedliche Körperformen von KI-Generatoren repräsentiert werden. Ihr Befund: Darstellungen unrealistisch dünner Menschen sind der Standard, große und dicke Körper werden diskriminierend dargestellt. „Ich bin besorgt über die steigende Zahl von Fällen von Körperunzufriedenheit und Essstörungen und dem daraus resultierenden Zeit-, Energie- und Geldaufwand“, schreibt Sobey auf Anfrage von netzpolitik.org. KI-Generatoren würden diesen Trend verstärken: Extra dünn: Generative KI verzerrt unser Körperbild

  • 05.11.25, 15:52

     

    Schwarzgelber Mutbürger:

    Je schlauer und fortgeschrittener ein KI-Modell ist, desto eigennütziger und weniger kooperativ sind seine Entscheidungen, wie Tests enthüllen. Demnach agieren die großen Reasoning-Modelle in Kooperations-Tests fast immer zum eigenen Vorteil, ungeachtet der Folgen für die Allgemeinheit. Die KI-Modelle stecken damit sogar andere, sozialere Versionen an: 
    „Wenn wir die Fähigkeiten künstlicher Intelligenzen weiter vorantreiben, müssen wir sicherstellen, dass ihre zunehmenden Reasoning-Fähigkeiten dennoch prosozial bleiben“, sagt Li. „Denn unsere menschliche Gesellschaft ist mehr als nur die Summe einzelner Individuen. Daher sollten auch KI-Systeme nicht nur auf maximalen individuellen Vorteil optimiert sein.“ https://www.scinexx.de/news/technik/wie-eigennuetzig-ist-ki/

    Womit sich die Frage stellt, wie man feststellt, ob ein Agent prosozial ist oder aus strategischen Überlegungen nur so tut als ob - ungeachtet dessen, ob der Agent menschlich ist oder eine Maschine, in beiden Fällen ist das eine nicht-triviale Aufgabenstellung.

     

  • Je schlauer und fortgeschrittener ein KI-Modell ist, desto eigennütziger und weniger kooperativ sind seine Entscheidungen, wie Tests enthüllen. Demnach agieren die großen Reasoning-Modelle in Kooperations-Tests fast immer zum eigenen Vorteil, ungeachtet der Folgen für die Allgemeinheit. Die KI-Modelle stecken damit sogar andere, sozialere Versionen an: 
    „Wenn wir die Fähigkeiten künstlicher Intelligenzen weiter vorantreiben, müssen wir sicherstellen, dass ihre zunehmenden Reasoning-Fähigkeiten dennoch prosozial bleiben“, sagt Li. „Denn unsere menschliche Gesellschaft ist mehr als nur die Summe einzelner Individuen. Daher sollten auch KI-Systeme nicht nur auf maximalen individuellen Vorteil optimiert sein.“ https://www.scinexx.de/news/technik/wie-eigennuetzig-ist-ki/

  •  

    Karin:

    Künstliche Intelligenz kann nur die vorliegenden Daten nehmen und Antworten berechnen. was KI niemals kann ist aus eigenen erlebten Erfahrungen zurückgreifen, was Intelligenz beim Menschen ausmacht.

    Wovon wird KI gespiesen, meist aus dem Internet. Das internet war ursprünglich gedacht Wissenschaftliches Wissen für alle zugänglich zu machen. Was ist es heute ? Ein Sammelsurium von Menschlichen und KI generierten Daten. Viel Nonsens. Daher ist bei Abfragen mit KI einfach noch eine grosse Fehlerquelle möglich. Es beeindruckt wie schnell KI Daten in schön strukturierter Form zusammenstellt. Doch wenn man genau liest….. 

    Ich sehe die Gefahr dort, das KI Quellen bezieht die unwahr und irreführend sind und der Mensch es als wahr interpretiert. Der Mensch wird dumm.

    Zweitens sehe ich die Gefahr bei all jenen, die KI als Gesprächspartner ansehen und allenfalls sogar Gefühle dafür entwickelt und so nicht mehr eine Beziehung mit Menschen eingehen kann.

     

    Viele überlassen der KI den perfekten Match als Lebenspartner zu finden statt selbst einen Menschen kennen zu lernen. Dadurch steigt der Druck der Perfektion auf die Menschen und entzweit sie. 

     

    Und was macht der Mensch wenn er andere Menschen anfeindet? 
     

    Hallo Karin,

    Verstehe ich Dich richtig, dass Du die Gefahr eher in der Reaktion der Menschen auf die KI und in dem zunehmenden Wunsch geführt zu werden, sich einer vermeintlich höheren Intelligenz unterordnen zu wollen, siehst? Ich selbst habe sehr stark den Eindruck, dass die Menschen Verantwortung abgeben wollen und fremdbestimmte Führung akzeptieren. Und genau in diesem Wunsch nach Akzeptanz einer Autorität, liegt die Gefahr der Manipulation und des Machtmissbrauchs. Die KI kann gar nicht so viele fake news produzieren wie der Mensch braucht, um wach zu bleiben. 

  • 05.11.25, 12:00 - Zuletzt bearbeitet 05.11.25, 12:00.

     

    Mario:

     

    Stefan:

     

     

    Das kann man theoretisch auf jedes Themen- und Interessengebiet anwenden.

     

    Jemand der sich aber einfach für einen gewissen Bereich nicht interessiert, keine Leidenschaft und Talent hat, der kann sich nun aber trotzdem auf vereinfachte Weise ein Wissen aneignen, das ihm sonst eher verwehrt geblieben wäre.

    Da wäre ich aber sehr vorsichtig, denn KI Modelle können entweder halluzinieren oder sogar bewusst lügen (https://techcrunch.com/2025/09/18/openais-research-on-ai-models-deliberately-lying-is-wild/).

    In beiden Fällen ist die Antwort der KI faktisch falsch.

     

    Richtig, man sollte vorsichtig sein und Erebnisse zumindest kritisch prüfen. Das war in Zeiten des Internets schon immer so und ist heute sicher noch wichtiger. 

     

    Wir brauchen aber auch nicht nur von den großen LLMs sprechen die das komplette Internet scrapen und folglich auch viele falsche Informationen gelernt haben. Es gibt und wird auch Modelle für abgegrenzte Themenbereiche geben, die ganz speziell auf dieses Wissen trainiert werden. Das reduziert  zumindest das Risiko.

  • 05.11.25, 11:26

     

    Stefan:

     

    Nanda:

    ...

    Das gebe einem doch sehr viel Selbstwertgefühl und " ich kann das".

    Ich finde, das hat was...

     

    Klar, nur ein Minidetail vom grossen Thema hier.

     

    Das kann man theoretisch auf jedes Themen- und Interessengebiet anwenden.

     

    Jemand der sich aber einfach für einen gewissen Bereich nicht interessiert, keine Leidenschaft und Talent hat, der kann sich nun aber trotzdem auf vereinfachte Weise ein Wissen aneignen, das ihm sonst eher verwehrt geblieben wäre.

    Da wäre ich aber sehr vorsichtig, denn KI Modelle können entweder halluzinieren oder sogar bewusst lügen (https://techcrunch.com/2025/09/18/openais-research-on-ai-models-deliberately-lying-is-wild/).

    In beiden Fällen ist die Antwort der KI faktisch falsch.

  • 05.11.25, 11:19

     

    Alma:

    Es ist immer wieder Interessant zu beobachten, 

    dass  wenn jemand etwas gegen die Neuen Entwicklungen komentiert

    oder die Menschen,

     zum selbst Denken animiert, 

    sofort in eine Unwissende Schublade gesteckt wird. 

    Meine Meinung ist , dass nicht alle Technischen Erneuerungen Positiv für Menschen sind.

     

     

    Wir kommen alle ignorant zur Welt und entscheiden dann im Laufe unseres Lebens, wo wir Licht ins Dunkel unseres Unwissens bringen. Ich habe mich vor genau drei Wochen entschieden, mein Unwissen bez. KI zu verringern.

     

    Ich sehe das wie du: nicht alles, was möglich ist, sollte auch tatsächlich realisiert werden. Speziell in Hinsicht auf KI plädieren Experten wie Eliezer Yudkowsky für einen umgehenden weltweiten Stop der KI-Forschung - was neben dem fehlenden politischen Willen auch schwer bis unmöglich umzusetzen sein wird. 

  • 05.11.25, 11:14

     

    Alma:

    Es ist immer wieder Interessant zu beobachten, 

    dass  wenn jemand etwas gegen die Neuen Entwicklungen komentiert

    oder die Menschen,

     zum selbst Denken animiert, 

    sofort in eine Unwissende Schublade gesteckt wird. 

    Meine Meinung ist , dass nicht alle Technischen Erneuerungen Positiv für Menschen sind.

     

     

    Meiner Beobachtung nach passiert das genau dann, wenn die eigene Meinung als absolute Wahrheit dargestellt wird, ohne auch nur im Ansatz zu begründen, weshalb man dieser Ansicht ist. 

  • 05.11.25, 11:12

     

    Nanda:

    ...

    Das gebe einem doch sehr viel Selbstwertgefühl und " ich kann das".

    Ich finde, das hat was...

     

    Klar, nur ein Minidetail vom grossen Thema hier.

     

    Das kann man theoretisch auf jedes Themen- und Interessengebiet anwenden.

     

    Jemand der sich aber einfach für einen gewissen Bereich nicht interessiert, keine Leidenschaft und Talent hat, der kann sich nun aber trotzdem auf vereinfachte Weise ein Wissen aneignen, das ihm sonst eher verwehrt geblieben wäre.

  • 05.11.25, 10:14 - Zuletzt bearbeitet 05.11.25, 10:16.

    Es ist immer wieder Interessant zu beobachten, 

    dass  wenn jemand etwas gegen die Neuen Entwicklungen komentiert

    oder die Menschen,

     zum selbst Denken animiert, 

    sofort in eine Unwissende Schublade gesteckt wird. 

    Meine Meinung ist , dass nicht alle Technischen Erneuerungen Positiv für Menschen sind.

     

     

  • 04.11.25, 23:12

    Hatte heute den Start einer Lehrer- Fortbildung über KI an Schulen. Eine Lehrerin meinte, sie sehe eine gewisse Gefahr, dass Kinder - weil alles durch KI vereinfacht ausgedrückt wird- zu wenig erleben wie es ist, sich z. Bsp. durch einen schweren Text durchgeboxt zu haben oder von der Pike auf etwas selber zu erstellen. Das gebe einem doch sehr viel Selbstwertgefühl und " ich kann das".

    Ich finde, das hat was...

     

    Klar, nur ein Minidetail vom grossen Thema hier.

  • 04.11.25, 14:33

    Das AI 2027 Project (https://ai-2027.com/) von AI Futures gibt es auch in deutscher Übersetzung:

    https://ki-omnibus.de/

     

    Noch einmal zur Erklärung: 

    AI Futures ist eine Non-profit-Organisation, die von Daniel Kokotajlo nach seinem Abschied von OpenAI gegründet wurde. Gemeinsam mit anderen Experten entwickelt er detaillierte Szenarien um zu zeigen, welche Auswirkungen die KI auf Technik, Wirtschaft, Gesellschaft haben wird. Es gibt derzeit keine bessere und detaillliertere Prognose zu dem Thema - deshalb eine unbedingte Leseempfehlung.

     

    Wer die wertvolle Arbeit der Expertengruppe wie ich unterstützen möchte, kann das hier tun:

    https://www.every.org/ai-futures-project

     

     

  • 04.11.25, 14:09

     

    Mandi:

     

    Karin:

    Es ist nicht nur ein Prozess des Hirnes wie ein Mensch handeln und entscheidet, manchmal ist es auch Bauchgefühl, dass sich rational nicht erklären lässt.

    Bauchgefühl beinhaltet u.a. unbewusste Erinnerungen, gekoppelt an gute oder schlechte Gefühle, unbewusste wahrgenommene Informationen und deren Kopplung an Gefühle. Aber da frage ich mal den Computer:

     

    Frage:

    "Wie entsteht das Bauchgefühl?"

     

    Antwort:

    "Das Bauchgefühl – also die intuitive, oft schwer erklärbare Einschätzung einer Situation – entsteht aus einem Zusammenspiel von Gehirn, Körper (insbesondere dem Bauch bzw. Darm) und Erfahrungen. Es ist keine „magische“ Eingebung, sondern ein biologisch und psychologisch erklärbares Phänomen.

    Hier ist, wie es entsteht:

    🧠 1. Das Gehirn und die Intuition

    Unser Gehirn verarbeitet ständig enorme Mengen an Informationen – viel mehr, als uns bewusst ist.
    Das sogenannte implizite Wissen (unbewusste Erfahrungen, Muster, Erinnerungen) wird im Hintergrund ausgewertet. Wenn du plötzlich „ein Gefühl“ hast, basiert das meist auf blitzschnellen, unbewussten Analysen:

    frühere Erfahrungen,

    gelernte emotionale Reaktionen,

    unbewusst wahrgenommene Details (z. B. Körpersprache, Tonfall, Stimmung).

    Diese schnellen Bewertungen äußern sich als Intuition oder eben als Bauchgefühl.

    🧬 2. Der Körper und das „zweite Gehirn“ im Darm

    Der Darm hat ein eigenes Nervensystem – das enterische Nervensystem –, oft auch „Bauchgehirn“ genannt.
    Es enthält über 100 Millionen Nervenzellen und steht über den Vagusnerv in enger Verbindung mit dem Gehirn.

    Wenn du also etwas „im Bauch spürst“ (z. B. Druck, Enge, Kribbeln), sind das reale körperliche Reaktionen:

    Stresshormone verändern die Darmaktivität,

    Signale aus dem Darm beeinflussen Stimmung und Entscheidungsverhalten,

    Serotonin (Glückshormon) wird zu einem großen Teil im Darm produziert.

    Das erklärt, warum Emotionen oft körperlich im Bauch spürbar sind.

    ❤️ 3. Emotion und Erfahrung

    Das Bauchgefühl ist eng mit Emotionen verknüpft.
    Wenn du in einer Situation ein ungutes Gefühl hast, liegt das meist daran, dass dein Gehirn unbewusst etwas erkennt, das nicht zu deinen bisherigen positiven Erfahrungen passt – etwa eine subtile Gefahr oder Inkonsistenz.

    🔄 4. Zusammenspiel von Körper und Geist

    Gehirn analysiert Muster → unbewusste Bewertung

    Darm und Körper reagieren → körperliches Signal (Enge, Wärme etc.)

    Bewusstsein nimmt das als Gefühl wahr → „Mein Bauch sagt mir, das stimmt nicht“

    🧩 Fazit:

    Das Bauchgefühl ist eine blitzschnelle, unbewusste Integration von Erfahrung, Emotion und Körperreaktion.

    Es ist also eine körperlich spürbare Form von Intuition, die auf realen neurologischen Prozessen beruht."

     

    Was davon stimmen könnte, weiß ich aber nicht.

    Mir fällt noch eine weitere Deutung für das Bauchgefühl ein: System 1 (siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Schnelles_Denken,_langsames_Denken).

    Tatsächlich ist System 1 in vielen Fällen ein schlechter Ratgeber, wie Daniel Kahneman ausführt - was wiederum für unsere Diskussion eine wertvolle Einsicht sein kann ;-)

     

    Petra - Katharina:

    Die 11 größten und schlimmsten Nachteile von Künstlicher Intelligenz : bildungssprache.net

    Dem würde ich größtenteils zustimmen.

    Bezüglich "Verblödung der Jugend" wende ich ein, dass für KI das gleiche wie für das Fersehen bzw. Internet gilt: kluge Menschen werden dadurch klüger, dumme noch dümmer.

     

    Vier wesentliche Aspekte fehlen völlig:

    1) die systematische Ausbeutung von Menschen in Niedriglohnländern im Zuge des KI-Trainings (siehe https://youtu.be/sp-XitLyeEg?si=w4IUFHYuxDg67Xo9)

    2) die widerrechtliche Aneignung von "Trainingsmaterial" durch KI-Unternehmen wie Meta (siehe https://www.wired.com/story/new-documents-unredacted-meta-copyright-ai-lawsuit/)

    3) Gefahr durch "Bad actors", die aktuelle KI überlisten können, um biologische Kampfstoffe, Napalm o.ä. herzustellen (https://www.wallstreet-online.de/nachricht/20071642-kampf-superviren-openai-ruestet-auf-ki-biowaffen-stoppen) 

    4) die potentiell fatalen Folgen für die Menschheit, sobald künstliche Superintelligenz verfügbar ist (siehe RACE Szenario in AI 2027, https://ki-omnibus.de/)

  • 04.11.25, 14:03

    Mich hat noch interessiert, wie der Computer die Motivation zur Entwicklung von LLM sieht:

    Frage:

    "Was ist die Motivation der Firmen, die LLM entwickeln?"

     

    Antwort:

    "Sehr gute Frage — die Motivation von Firmen, die Large Language Models (LLMs) wie GPT, Claude, Gemini oder Llama entwickeln, ist mehrschichtig. Es gibt sowohl wirtschaftliche als auch technologische, strategische und gesellschaftliche Beweggründe. Hier ist eine strukturierte Übersicht:

    🧩 1. Wirtschaftliche Motivation

    a. Marktpotenzial und Profit

    KI gilt als einer der größten Wachstumssektoren überhaupt.

    LLMs können Grundlage für viele Produkte sein: Chatbots, Suchmaschinen, Bürosoftware, Entwickler-Tools, Kundensupport, Bildung, Medizin, usw.

    Firmen wollen Lizenzen, API-Nutzung und Unternehmenslösungen verkaufen (z. B. OpenAI mit ChatGPT Plus oder Azure-Integration).

    b. Skaleneffekte

    Wer ein Modell zuerst groß und effizient skaliert, hat einen enormen Wettbewerbsvorteil.

    Große Modelle profitieren von Daten, Rechenleistung und Nutzerfeedback — das verstärkt den Vorsprung weiter.

    🚀 2. Strategische Motivation

    a. Technologieführerschaft

    Unternehmen wie OpenAI, Google, Anthropic, Meta oder Mistral wollen als führend in KI-Forschung wahrgenommen werden.

    Das stärkt die Marke, zieht Talente an und erhöht den Einfluss in politischen oder ethischen Diskussionen.

    b. Kontrolle über die KI-Infrastruktur

    LLMs sind die „Infrastruktur“ der nächsten Softwaregeneration. Wer sie kontrolliert, kontrolliert Zugänge, Standards und Plattformen (ähnlich wie Apple mit iOS oder Microsoft mit Windows).

    🧠 3. Forschungs- und Innovationsmotivation

    Viele Teams sind von einer technologischen Vision getrieben: Maschinen, die Sprache, Wissen und Kreativität verstehen.

    Es gibt auch den wissenschaftlichen Ehrgeiz, die Grenzen des maschinellen Lernens, der Emergenz und des Sprachverständnisses auszuloten.

    🌍 4. Gesellschaftliche und ideologische Motivation

    a. KI für den Fortschritt

    Einige Organisationen (z. B. OpenAI ursprünglich) verfolgen die Mission, KI zu entwickeln, um menschliches Wissen zugänglicher und Arbeit produktiver zu machen.

    Sie argumentieren, dass LLMs helfen können, Bildung, Forschung oder Kommunikation weltweit zu verbessern.

    b. Einfluss auf Ethik und Regulierung

    Wer vorne ist, bestimmt auch die Regeln und Narrative zur KI-Sicherheit, Transparenz oder Regulierung mit.

    ⚖️ 5. Kombination aus Idealismus und Realismus

    In der Praxis ist es fast immer eine Mischung aus Idealismus (Forschung, Fortschritt) und Kapitalinteressen (Marktanteile, Rendite).
    Viele der großen Player starteten mit idealistischen Zielen, haben sich aber zunehmend kommerzialisiert, um die massiven Kosten (hundert Millionen bis Milliarden Dollar) zu finanzieren."

     

    Ui, da ist aber viel Schön- und Neusprech enthalten! Und ein bis zwei kg Salz nicht vergessen, wie die Engländer sagen.

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