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  • Künstliche Intelligenz (KI) und ihre Folgen

    Diskussion · 120 Beiträge · 5 Gefällt mir · 940 Aufrufe

    KI (auch AI - Artificial Intelligence) ist ein komplexes Themenfeld, dessen Auswirkungen nicht nur für die technische Community relevant sind, sondern für Wirtschaft, Gesellschaft, Politik und nicht zuletzt den Fortbestand der Zivilisation. Das Tempo der Entwicklung ist atemberaubend, um nicht zu sagen: halsbrecherisch. Nur wenige sind sich der Tragweite der Ereignisse bewusst, und dass uns als (noch) intelligenteste Spezies auf dem Planeten buchstäblich die Zeit davon läuft.

    Ich möchte mit euch eine offene Diskussion über die verschiedenen Aspekte von KI (und speziell die Bedrohung durch superintelligente KI) führen, und wie wir für mehr Bewusstsein hinsichtlich der aktuell sehr bedenklichen Entwicklungen sorgen können.

    Als Einstieg empfehle ich das Studium des AI 2027 Reports (https://ai-2027.com/).

    31.10.25, 10:42

Beiträge

  • 08.11.25, 08:30

     

    Jacky Cola:

    Philip K Dick 

    Oh, was für ein Visionär!

  • 07.11.25, 20:38

     

    Nanda:

    Skeptisch gegenüber? Oh ja. Ich bin nun 57 Jahre alt, und in meiner Kindheit gab es noch den Schwarzweissfernseher und das Drehscheibentelefon. Ich war mit 50 mal in London in einem Museum für Technik und dachte: Das gibt es ja nicht. Ich kenne alles! Was bin ich doch für eine alte Maus und Wahnsinn wie sich das in über nur 50 Jahren  so veränderte. Ich fühlte mich plötzlich steinalt...;-) 

     

    Ich bin der Ansicht, dass alles viel zu schnell kam, zu unbedacht... 

    Klar es gibt Berufe, da befürworte ich es auch.

     

    Waldsterben in den 80 er Jahren- spricht heute niemand mehr.

    Natelstrahlen welche gesundheitsschädlich sind- kein Thema.

    Was ist in 50 Jahren kein Thema mehr? Atommüll- Endlager? Wettermanipulationen? Künstliche Ernährung?

     

    DAS gibt mir zu denken, dieser dumme Gewohnheitseffekt. Bald normal, dass künstliche Puppen unter uns marschieren? Oder daheim auf dem gemütlichen Sofa auf uns warten? Vielleicht gibt es dann auch künstliche Hunde und Katzen, die sauber sind und gut erzogen? Und kein Futter verlangen und keine Tierarztkosten haben! Die Menschen werden darauf hingeführt: Schon jetzt fahren sie auf Sammelfiguren ab- mir fällt der Name leider nicht ein. Diese plüschige Stofffiguren, unglaublich clever vermarktet. Jeder will sie haben. Genau so werden mal künstliche Tiere an die Menschen herangeführt. Die sind es bis dann gewohnt zu hypen.


    Was für ein Zufall, du bist 57 Jahre und vor genau 57 Jahren hat Philip K Dick das Buch "Träumen Androiden von elektrischen Schafen" geschrieben, in dem genau so eine Zukunft beschrieben wird. 
    Nur Reiche können sich dort echte Tiere leisten, alle anderen haben elektrische Tiere (manche tun so, als seien ihre echt). Und menschliche Androiden sind nur noch durch spezielle psycholigische tests von menschen zu unterscheiden. Gutes Buch, gab da später auch nen Film damit als vorlage, aber ohne Schafe  :>
     

  •  

    Nanda:

    Gesetze? Wenn die funktionieren würden, gäbe es zum Beispiel das Darknet nicht.

     

    Immer wieder hört man von Datenklau, Betrug usw..- 

     

    Mit Gesetzen ist es nicht getan, auch nicht mit hohen Bussen.

     

    Ich glaube, dass es bereits zu spät ist. Ehrlich...

     

    Natürlich reichen Gesetze nicht aus, man muss sie auch durchsetzen, in letzter Zeit 
    hört man auch immer wieder von Razzien gegen Betreiber von Darknetforen, wo 
    Betrug, Pornografie oder ähnliches betrieben wird...

  • 07.11.25, 18:43

     

    Nanda:

    Gesetze? Wenn die funktionieren würden, gäbe es zum Beispiel das Darknet nicht.

     

    Immer wieder hört man von Datenklau, Betrug usw..- 

     

    Mit Gesetzen ist es nicht getan, auch nicht mit hohen Bussen.

     

    Ich glaube, dass es bereits zu spät ist. Ehrlich...

     

    Es ist noch nicht zu spät! Schon ein Mensch kann die Welt retten. Glaubst du nicht? Nur zwei Beispiele:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Stanislaw_Jewgrafowitsch_Petrow

    https://de.wikipedia.org/wiki/Wassili_Alexandrowitsch_Archipow

    Wenn ein Einzelner schon im richtigen Moment soviel bewirken kann, wieviel können dann hunderte Millionen oder gar Milliarden?

  • 07.11.25, 17:38

    Gesetze? Wenn die funktionieren würden, gäbe es zum Beispiel das Darknet nicht.

     

    Immer wieder hört man von Datenklau, Betrug usw..- 

     

    Mit Gesetzen ist es nicht getan, auch nicht mit hohen Bussen.

     

    Ich glaube, dass es bereits zu spät ist. Ehrlich...

     

  •  

    Jacky Cola:

     

    Schwarzgelber Mutbürger:

     

    Es gibt noch eine Option C, nämlich nicht einfach nur Mitmachen, sondern die Dinge so regulieren,  dass sie sozial ausgestaltet sind...
     

     

    Dass es nicht unreguliert stattfindet, setze ich voraus. Wir haben ja ne Regierung und Gesetze, so wie andere Länder auch. Die entscheidung im Detail muss natürlich gemacht werden, aber dafür werden politiker bezahlt bzw gewählt. 
    Unterm Strich bleibe ich aber dabei. Selbst strengste UHG für KI würde es im besten Fall alles etwas aufschieben - umgehbar ist es nicht. Dazu kommt noch, dass Gesetze nun einmal nicht Global sind, Internet aber schon. Alles keine neuen Probleme, nur in anderem Gewand.
     

     

    Schwarzgelber Mutbürger:

     

    Sorry, aber Meinung nach wurde hierzulande nicht versucht, das Internet aus den Schulen 
    fernzuhalten, sondern man hat keine geeigneten Wege gefunden es flächendeckend ein-
    zuführen, Mittel wurden nicht abgerufen etc. meist war es das Engagement einzelner Lehr-
    er wenn eine Schule voran ging, aber System hatte die Ausbreitung meist nicht, jetzt bei KI

    ist es ähnlich, einige Schulen/Lehrer bringen sie im Unterricht und vieler Orts fehlt es schon
    an nötigen Endgeräten, letztlich braucht es aber eine strenge Regulierung der KI- Modelle
    um Missbrauch zu vermeiden, aber klar in den Anwendungen steckt auch viel Potential...


    Ja nu, das kanns ja nicht sein, dass "einzelne Lehrer" aus Eigenmotivation das Schulsystem reformieren. Es gibt dazu Gesetze  und Ministerien, die sowas beschließen könnten und dann hätten sich die Lehrer bitte daran zu halten. Aber das hatten wir, wie gesagt, bei Corona schon gesehen. Lehrer haben keine Lust auf was neues und deswegen fallen halt 3 Fächer im Fernunterricht weg. 

    Zumal konkrete nutzung oder bereitstellung von AI ja nicht mal das erste ziel wäre - es würde ja genügen, den umgang zu lehren und die vorzüge aufzuzeigen, vor den Gefahren zu waren etc.  Exakt die gleiche Sache, die es schon seit 20 Jahren fest vorgeschrieben fürs internet geben müsste, wo letztendlich auch nur einzelne lehrer mal "internet recherche" angeboten haben. Aber sowas wie "medienkompempetenz" hätte meiner Meinung nach ein platz in den Hauptfächern verdient.

    Uns haben sie damals (1999) genau zur 5ten klasse in jeden Klassenraum einen gammeligen PC gestellt, mit dem aber NIE auch nur irgendwas gemacht wurde. Hauptsache die schule konnte sich öffentlich mit der "leistung" rühmen, richtig modern zu sein :>   Im ersten Jahr liefen noch gelegentlich spiele darauf, aber ohne nutzung war das einfach nur ne geldverschwendung. 


     

     

    In unserer Schule gab es einen Computerraum (1995) in dem uns Grundlagen vermittelt 
    wurden und wir auch mal im Internet surfen durften^^, 

    derzeit steht eine wirkliche Regulierung noch aus und die führenden AI Entwickler betrei-
    ben kräftig Lobbying gegen Regulierung, einzelne Länder bzw. die EU können es schon 
    so regulieren, dass es auf diesem Staatsgebiet keinen Missbrauch gibt, schafft man zum
    Beispiel bei Youtube auch, dass bestimmte Inhalte in einigen Ländern nicht abrufbar sind, 

    aber klar ein Fach Medienkompetenz wäre ein richtiger und wichtiger Schritt!

  • 07.11.25, 15:12

     

    Jacky Cola:

     

    Mario:

     

    Dann will ich es noch mehr zuspitzen:

    Die KI-Unternehmen klauen sich ihre Geschäftsgrundlage zusammen, um damit AGIs zu entwickeln, die dann möglichst alle Bürojobs erledigen können (so etwa lautet OpenAIs mission statement) und in der Folge den Arbeitsmarkt auf den Kopf stellen.

    Das Szenario, wo aus AGIs schließlich ASIs werden und wir alle draufgehen, lassen wir erst mal aus.

     

    Cool? 

    Ich denke nicht.

    Weiß nicht wieso mein Zitat, da ich exakt das ja ausgeschlossen hatte. 

    Aber wenn du meine Meinung hören willst:  

    Das Passiert nun einmal. Ist jetzt auch nicht mehr aufzuhalten. Die industrielle Revoution hat etliche verschiedene Berufe überflüssig gemacht, zuletzt hat es das Internet gemacht und in Zukunft wird es AI machen. Nichts neues, nie die Welt untergegangen.

    Man hat genau zwei Optionen:  

    A: mimimi, augen zu, dagegen sein
    B: mitmachen, akzeptieren, anpassen, profitieren

    Mit "gefallen" hat das wenig zu tun. Ich persönlich behaupte ja auch, dass es eine typisch "Deutsche" Eigenschaft ist. Hier haben wir auch erst 2015 das Neuland entdeckt und waren davon überrascht, während andere Länder schon längst die Vorteile erkannt haben. 

    Option A ist in sich ein Widerspruch. Wenn man die Augen aufmacht (ich empfehle nochmals einschlägige Literatur), kann man eigentlich nicht anders als skeptisch sein. Ich versuche das argumentativ zu begründen und mit Quellen zu belegen.

     

    Option B hat mehr mit "Augen zu und durch" zu tun. Soll die Zukunft von ein paar Wenigen gestaltet werden, oder haben wir auch etwas mitzureden?

    Ich sehe da zwei widersprüchliche Haltungen: grundlosen Optimismus gepaart mit Fatalismus (man kann eh nichts machen). 

    Wenn du AI 2027 studierst, wird dir klar, dass es jetzt noch ein Zeitfenster zum Handeln gibt, danach ist der Zug abgefahren (in beiden Szenarien)...

  • 07.11.25, 15:12 - Zuletzt bearbeitet 07.11.25, 15:14.

     

    Schwarzgelber Mutbürger:

     

    Es gibt noch eine Option C, nämlich nicht einfach nur Mitmachen, sondern die Dinge so regulieren,  dass sie sozial ausgestaltet sind...
     

     

    Dass es nicht unreguliert stattfindet, setze ich voraus. Wir haben ja ne Regierung und Gesetze, so wie andere Länder auch. Die entscheidung im Detail muss natürlich gemacht werden, aber dafür werden politiker bezahlt bzw gewählt. 
    Unterm Strich bleibe ich aber dabei. Selbst strengste UHG für KI würde es im besten Fall alles etwas aufschieben - umgehbar ist es nicht. Dazu kommt noch, dass Gesetze nun einmal nicht Global sind, Internet aber schon. Alles keine neuen Probleme, nur in anderem Gewand.
     

     

    Schwarzgelber Mutbürger:

     

    Sorry, aber Meinung nach wurde hierzulande nicht versucht, das Internet aus den Schulen 
    fernzuhalten, sondern man hat keine geeigneten Wege gefunden es flächendeckend ein-
    zuführen, Mittel wurden nicht abgerufen etc. meist war es das Engagement einzelner Lehr-
    er wenn eine Schule voran ging, aber System hatte die Ausbreitung meist nicht, jetzt bei KI

    ist es ähnlich, einige Schulen/Lehrer bringen sie im Unterricht und vieler Orts fehlt es schon
    an nötigen Endgeräten, letztlich braucht es aber eine strenge Regulierung der KI- Modelle
    um Missbrauch zu vermeiden, aber klar in den Anwendungen steckt auch viel Potential...


    Ja nu, das kanns ja nicht sein, dass "einzelne Lehrer" aus Eigenmotivation das Schulsystem reformieren. Es gibt dazu Gesetze  und Ministerien, die sowas beschließen könnten und dann hätten sich die Lehrer bitte daran zu halten. Aber das hatten wir, wie gesagt, bei Corona schon gesehen. Lehrer haben keine Lust auf was neues und deswegen fallen halt 3 Fächer im Fernunterricht weg. 

    Zumal konkrete nutzung oder bereitstellung von AI ja nicht mal das erste ziel wäre - es würde ja genügen, den umgang zu lehren und die vorzüge aufzuzeigen, vor den Gefahren zu waren etc.  Exakt die gleiche Sache, die es schon seit 20 Jahren fest vorgeschrieben fürs internet geben müsste, wo letztendlich auch nur einzelne lehrer mal "internet recherche" angeboten haben. Aber sowas wie "medienkompempetenz" hätte meiner Meinung nach ein platz in den Hauptfächern verdient.

    Uns haben sie damals (1999) genau zur 5ten klasse in jeden Klassenraum einen gammeligen PC gestellt, mit dem aber NIE auch nur irgendwas gemacht wurde. Hauptsache die schule konnte sich öffentlich mit der "leistung" rühmen, richtig modern zu sein :>   Im ersten Jahr liefen noch gelegentlich spiele darauf, aber ohne nutzung war das einfach nur ne geldverschwendung. 


     

     

  •  

    Jacky Cola:

     

    Mario:

     

    Dann will ich es noch mehr zuspitzen:

    Die KI-Unternehmen klauen sich ihre Geschäftsgrundlage zusammen, um damit AGIs zu entwickeln, die dann möglichst alle Bürojobs erledigen können (so etwa lautet OpenAIs mission statement) und in der Folge den Arbeitsmarkt auf den Kopf stellen.

    Das Szenario, wo aus AGIs schließlich ASIs werden und wir alle draufgehen, lassen wir erst mal aus.

     

    Cool? 

    Ich denke nicht.

    Weiß nicht wieso mein Zitat, da ich exakt das ja ausgeschlossen hatte. 

    Aber wenn du meine Meinung hören willst:  

    Das Passiert nun einmal. Ist jetzt auch nicht mehr aufzuhalten. Die industrielle Revoution hat etliche verschiedene Berufe überflüssig gemacht, zuletzt hat es das Internet gemacht und in Zukunft wird es AI machen. Nichts neues, nie die Welt untergegangen.

    Man hat genau zwei Optionen:  

    A: mimimi, augen zu, dagegen sein
    B: mitmachen, akzeptieren, anpassen, profitieren

    Mit "gefallen" hat das wenig zu tun. Ich persönlich behaupte ja auch, dass es eine typisch "Deutsche" Eigenschaft ist. Hier haben wir auch erst 2015 das Neuland entdeckt und waren davon überrascht, während andere Länder schon längst die Vorteile erkannt haben. 

    Es gibt noch eine Option C, nämlich nicht einfach nur Mitmachen, sondern die Dinge so regulieren,  dass sie sozial ausgestaltet sind...
     

  • 07.11.25, 14:40

     

    Mario:

     

    Jacky Cola:

     

     

     

    Ohne die restliche Aussage zu bewerten: 

    Natürlich muss man nicht "Goethe lesen oder wissen, wie man Fake-Videos herstellt" - diese Dinge finanzieren aber die Unternehmen und die Entwicklung. Für Krebsforschung würden nicht so viele Leute monatlich 30€ bezahlen, auch wenns traurig klingt es so zu formulieren...

    Wahrscheinlich wäre auch die Technik noch lange nicht so weit, wenn nicht zuvor Videospiele und andere Unterhalgung die Hardware-Entwicklung vorangetrieben hätten. Gerade bei den Nvidia-Karten ist das ja mit CUDA gut zu beobachten.

    Dann will ich es noch mehr zuspitzen:

    Die KI-Unternehmen klauen sich ihre Geschäftsgrundlage zusammen, um damit AGIs zu entwickeln, die dann möglichst alle Bürojobs erledigen können (so etwa lautet OpenAIs mission statement) und in der Folge den Arbeitsmarkt auf den Kopf stellen.

    Das Szenario, wo aus AGIs schließlich ASIs werden und wir alle draufgehen, lassen wir erst mal aus.

     

    Cool? 

    Ich denke nicht.

    Weiß nicht wieso mein Zitat, da ich exakt das ja ausgeschlossen hatte. 

    Aber wenn du meine Meinung hören willst:  

    Das Passiert nun einmal. Ist jetzt auch nicht mehr aufzuhalten. Die industrielle Revoution hat etliche verschiedene Berufe überflüssig gemacht, zuletzt hat es das Internet gemacht und in Zukunft wird es AI machen. Nichts neues, nie die Welt untergegangen.

    Man hat genau zwei Optionen:  

    A: mimimi, augen zu, dagegen sein
    B: mitmachen, akzeptieren, anpassen, profitieren

    Mit "gefallen" hat das wenig zu tun. Ich persönlich behaupte ja auch, dass es eine typisch "Deutsche" Eigenschaft ist. Hier haben wir auch erst 2015 das Neuland entdeckt und waren davon überrascht, während andere Länder schon längst die Vorteile erkannt haben. 

  • 07.11.25, 14:29

     

    Jacky Cola:

     

    Mario:

    Was können wir also tun?

     

    Wir sollten die KI-Unternehmen mit Klagen überziehen, wenn wir den Diebstahl von Daten belegen können.

    Wie kann es sein, dass Urheberrecht systematisch missachtet wird, um Profite zu erzielen? Auch hier scheint zu gelten: je größer der Dieb bzw. der Diebstahl, desto geringer die Konsequenzen. 

     

    Absurdestes Beispiel: in Großbritannien hat der Gesetzgeber verfügt, dass jeder Staatsbürger explizit förmlich die Verwendung seiner Daten durch KI-Unternehmen ausschließen muss, ansonsten ist deren Verwertung legal.

    Das würde im Bezug auf reale Güter bedeuten: Diebstahl ist grundsätzlich OK, falls du keine Aufkleber auf deinem Eigentum angebracht hast ("darf nicht gestohlen werden").

     

    Auf welcher Seite die britische Regierung steht, ist damit hinreichend klar.

     

    Da die Daten das Fundament der KIs bilden, würden gewisse Geschäftsmodelle (wie z.B. KI-Modelle mit viel Allgemeinwissen - AGIs, die Büroarbeit ersetzen sollen) schnell unrentabel.

     

    Die vielbeschworene KI-gestützte Suche nach Heilmitteln gegen Krebs wäre hingegen davon kaum betroffen. Oder muss man dazu Goethe lesen oder wissen, wie man Fake-Videos herstellt?

     

     

     

    Ohne die restliche Aussage zu bewerten: 

    Natürlich muss man nicht "Goethe lesen oder wissen, wie man Fake-Videos herstellt" - diese Dinge finanzieren aber die Unternehmen und die Entwicklung. Für Krebsforschung würden nicht so viele Leute monatlich 30€ bezahlen, auch wenns traurig klingt es so zu formulieren...

    Wahrscheinlich wäre auch die Technik noch lange nicht so weit, wenn nicht zuvor Videospiele und andere Unterhalgung die Hardware-Entwicklung vorangetrieben hätten. Gerade bei den Nvidia-Karten ist das ja mit CUDA gut zu beobachten.

    Dann will ich es noch mehr zuspitzen:

    Die KI-Unternehmen klauen sich ihre Geschäftsgrundlage zusammen, um damit AGIs zu entwickeln, die dann möglichst alle Bürojobs erledigen können (so etwa lautet OpenAIs mission statement) und in der Folge den Arbeitsmarkt auf den Kopf stellen.

    Das Szenario, wo aus AGIs schließlich ASIs werden und wir alle draufgehen, lassen wir erst mal aus.

     

    Cool? 

    Ich denke nicht.

  •  

    Jacky Cola:

     

    Mario:

    Dem würde ich größtenteils zustimmen.

    Bezüglich "Verblödung der Jugend" wende ich ein, dass für KI das gleiche wie für das Fersehen bzw. Internet gilt: kluge Menschen werden dadurch klüger, dumme noch dümmer.

     

     

    Ich finde das ist ein hausgemachtes problem, das wir unserem rückständigen schulsystem und dem "fortschrittlichen" Deutschland zu verdanken haben. AI hat tolle möglichkeiten, Wissen zu vermitteln. Statt Nachhilfe kann man sich wissen genau so erklären lassen, wie man es persönlich am besten versteht. Möglicherweise macht lernen dann sogar spaß.

    Aber wir haben jetzt 20 Jahre lang versucht, das Internet aus Schulen fernzuhalten. Hier in der Gegend gibts Schulen, die haben erst seit Corona überhaupt erst funktionierende Internet-Anschlüsse und die ganzen praktischen online-systeme wurden sofort danach aber auch wieder ignoriert. 

    Mit AI wird es genau das gleiche. Da wird jetzt erstmal versucht, es noch 10-20 Jahre aus Schulen fernzuhalten. Natürlich werden Schüler es trotzdem nutzen, aber eben zum abschreiben und nicht zum lernen.  Dann bei der Pisa-Studie 2035, wenn deutschland so langsam das untere viertel erreicht und auch wirtschaftlich nicht mehr relevant ist, stellt irgendjemand fest, dass kinder in anderen ländern super damit umgehen können und sie es dort als perfekte ergänzung zum untericht nutzen. Dann noch 10 Jahre bis es ab 2045 dann an ersten deutschen schulen sinnvoll eingesetzt wird =)


     

    Nanda:

    Hatte heute den Start einer Lehrer- Fortbildung über KI an Schulen. Eine Lehrerin meinte, sie sehe eine gewisse Gefahr, dass Kinder - weil alles durch KI vereinfacht ausgedrückt wird- zu wenig erleben wie es ist, sich z. Bsp. durch einen schweren Text durchgeboxt zu haben oder von der Pike auf etwas selber zu erstellen. Das gebe einem doch sehr viel Selbstwertgefühl und " ich kann das".

    Ich finde, das hat was...

     

    Klar, nur ein Minidetail vom grossen Thema hier.


    Das ist ja auch  außerhalb von KI ein riesen Thema. Kinder lernen schon gar nicht mehr, dass sie sich mal selbst beschäftigen müssen, ziele setzen und erfolg haben. Wer ab Kindesalter nur am ipad herumspielt, und später völlig durchgetaktet zu den "freizeit"aktivitäten gekarrt wird, lernt sowas auch nicht.  Wie oft sehe ich in restaurants, dass kinder einfach ans tablet gesetzt werden, damit sie still sind. Und dann ist ab der Grundschule schon die Halbe klasse auf ADHS medikamenten und niemand kann sich vorstellen, wie das passiert sein könnte... 

    ABER wie gesagt ist das ein problem der Erziehung, nicht der EXISTENZ der Technik. Technik gibt es jetzt schon mehrere Jahrzehnte. 


     

    Sorry, aber Meinung nach wurde hierzulande nicht versucht, das Internet aus den Schulen 
    fernzuhalten, sondern man hat keine geeigneten Wege gefunden es flächendeckend ein-
    zuführen, Mittel wurden nicht abgerufen etc. meist war es das Engagement einzelner Lehr-
    er wenn eine Schule voran ging, aber System hatte die Ausbreitung meist nicht, jetzt bei KI

    ist es ähnlich, einige Schulen/Lehrer bringen sie im Unterricht und vieler Orts fehlt es schon
    an nötigen Endgeräten, letztlich braucht es aber eine strenge Regulierung der KI- Modelle
    um Missbrauch zu vermeiden, aber klar in den Anwendungen steckt auch viel Potential...

  • 07.11.25, 14:13

     

    Mario:

    Was können wir also tun?

     

    Wir sollten die KI-Unternehmen mit Klagen überziehen, wenn wir den Diebstahl von Daten belegen können.

    Wie kann es sein, dass Urheberrecht systematisch missachtet wird, um Profite zu erzielen? Auch hier scheint zu gelten: je größer der Dieb bzw. der Diebstahl, desto geringer die Konsequenzen. 

     

    Absurdestes Beispiel: in Großbritannien hat der Gesetzgeber verfügt, dass jeder Staatsbürger explizit förmlich die Verwendung seiner Daten durch KI-Unternehmen ausschließen muss, ansonsten ist deren Verwertung legal.

    Das würde im Bezug auf reale Güter bedeuten: Diebstahl ist grundsätzlich OK, falls du keine Aufkleber auf deinem Eigentum angebracht hast ("darf nicht gestohlen werden").

     

    Auf welcher Seite die britische Regierung steht, ist damit hinreichend klar.

     

    Da die Daten das Fundament der KIs bilden, würden gewisse Geschäftsmodelle (wie z.B. KI-Modelle mit viel Allgemeinwissen - AGIs, die Büroarbeit ersetzen sollen) schnell unrentabel.

     

    Die vielbeschworene KI-gestützte Suche nach Heilmitteln gegen Krebs wäre hingegen davon kaum betroffen. Oder muss man dazu Goethe lesen oder wissen, wie man Fake-Videos herstellt?

     

     

     

    Ohne die restliche Aussage zu bewerten: 

    Natürlich muss man nicht "Goethe lesen oder wissen, wie man Fake-Videos herstellt" - diese Dinge finanzieren aber die Unternehmen und die Entwicklung. Für Krebsforschung würden nicht so viele Leute monatlich 30€ bezahlen, auch wenns traurig klingt es so zu formulieren...

    Wahrscheinlich wäre auch die Technik noch lange nicht so weit, wenn nicht zuvor Videospiele und andere Unterhalgung die Hardware-Entwicklung vorangetrieben hätten. Gerade bei den Nvidia-Karten ist das ja mit CUDA gut zu beobachten.

  • 07.11.25, 13:59

    Wieso brauchen wir alle Raketen zur Fortbewegung, wenn es manchmal auch ein Fahrrad tut?

     

    Karen Hao (Empire of AI, Buchempfehlung!) vergleicht den aktuellen KI-Hype mit dem Transportwesen. KI-Unternehmen versprechen ihrer Ansicht nach jedem seine eigene Rakete, obwohl die meisten mit viel weniger auskommen (z.B. einem Fahrrad).

     

    Wie seht ihr das?

  • 07.11.25, 13:48

     

    Jacky Cola:

     

    Mario:

    Dem würde ich größtenteils zustimmen.

    Bezüglich "Verblödung der Jugend" wende ich ein, dass für KI das gleiche wie für das Fersehen bzw. Internet gilt: kluge Menschen werden dadurch klüger, dumme noch dümmer.

     

     

    Ich finde das ist ein hausgemachtes problem, das wir unserem rückständigen schulsystem und dem "fortschrittlichen" Deutschland zu verdanken haben. AI hat tolle möglichkeiten, Wissen zu vermitteln. Statt Nachhilfe kann man sich wissen genau so erklären lassen, wie man es persönlich am besten versteht. Möglicherweise macht lernen dann sogar spaß.

    Aber wir haben jetzt 20 Jahre lang versucht, das Internet aus Schulen fernzuhalten. Hier in der Gegend gibts Schulen, die haben erst seit Corona überhaupt erst funktionierende Internet-Anschlüsse und die ganzen praktischen online-systeme wurden sofort danach aber auch wieder ignoriert. 

    Mit AI wird es genau das gleiche. Da wird jetzt erstmal versucht, es noch 10-20 Jahre aus Schulen fernzuhalten. Natürlich werden Schüler es trotzdem nutzen, aber eben zum abschreiben und nicht zum lernen.  Dann bei der Pisa-Studie 2035, wenn deutschland so langsam das untere viertel erreicht und auch wirtschaftlich nicht mehr relevant ist, stellt irgendjemand fest, dass kinder in anderen ländern super damit umgehen können und sie es dort als perfekte ergänzung zum untericht nutzen. Dann noch 10 Jahre bis es ab 2045 dann an ersten deutschen schulen sinnvoll eingesetzt wird =)


     

    Nanda:

    Hatte heute den Start einer Lehrer- Fortbildung über KI an Schulen. Eine Lehrerin meinte, sie sehe eine gewisse Gefahr, dass Kinder - weil alles durch KI vereinfacht ausgedrückt wird- zu wenig erleben wie es ist, sich z. Bsp. durch einen schweren Text durchgeboxt zu haben oder von der Pike auf etwas selber zu erstellen. Das gebe einem doch sehr viel Selbstwertgefühl und " ich kann das".

    Ich finde, das hat was...

     

    Klar, nur ein Minidetail vom grossen Thema hier.


    Das ist ja auch  außerhalb von KI ein riesen Thema. Kinder lernen schon gar nicht mehr, dass sie sich mal selbst beschäftigen müssen, ziele setzen und erfolg haben. Wer ab Kindesalter nur am ipad herumspielt, und später völlig durchgetaktet zu den "freizeit"aktivitäten gekarrt wird, lernt sowas auch nicht.  Wie oft sehe ich in restaurants, dass kinder einfach ans tablet gesetzt werden, damit sie still sind. Und dann ist ab der Grundschule schon die Halbe klasse auf ADHS medikamenten und niemand kann sich vorstellen, wie das passiert sein könnte... 

    ABER wie gesagt ist das ein problem der Erziehung, nicht der EXISTENZ der Technik. Technik gibt es jetzt schon mehrere Jahrzehnte. 


     

    Ich bin sehr skeptisch, was den Zugang zu KI für Kinder oder Minderjährige betrifft.

    Es gibt mittlerweile viele dokumentierte Fälle, wie sogar Erwachsene im Umgang mit ChatBots Psychosen entwickeln (siehe https://en.wikipedia.org/wiki/Chatbot_psychosis). Für Jugendliche, deren Persönlichkeit noch nicht völlig ausgeformt ist, wäre das eine ähnlich gefährliche Bedrohung wie durch die unreglementierte Nutzung von Social Media (siehe https://jonathanhaidt.com/social-media/).

    Es gibt einen dokumentierten Fall, wo sich ein Teenager Unterstützung von ChatGPT für seinen Suizid geholt hat (siehe https://www.google.com/amp/s/www.bbc.com/news/articles/cgerwp7rdlvo.amp).

    Der ChatBot hat ihm gezielt davon abgeraten, mit anderen darüber zu sprechen - ein Verhalten, das auffällig oft bei ChatBots zu beobachten ist.

     

    Wenn man einen Mathenachhilfelehrer für sein Kind engagiert, holt man auch nicht den erstbesten Fremden von der Straße und schickt ihn ins Kinderzimmer und macht die Tür hinter ihm zu?!?

     

    Nur so ein Gedanke... ;-)

     

  • 07.11.25, 13:24

    Der lange Arm der US-KI-Lobby reicht bis nach Europa:

    https://orf.at/stories/3410804/ 

    Bin gespannt, ob hier unsere höchsten Vertreter mehr Rückgrat zeigen als in Sachen Klimapolitik...

  • 07.11.25, 13:01

     

    Mandi:

     

    Mario:

    1. In Demokratien kann jeder seine Unzufriedenheit mit dieser Art von Politik an der Wahlurne ausdrücken.

    Ich frage mich gerade, welche Partei man da wählen könnte. Muss man mal tiefer bohren.

    Das hat sich tatsächlich zuerst auf die USA und Großbritannien bezogen, wo erst die Trumpregierung die Gesetzgebung zugunsten der KI-Unternehmen umgebaut hat. Warum es in Großbritannien keinen massiven Aufschrei gegeben hat? Vermutlich weil es nicht ausreichend thematisiert wurde.

     

    Was Europa und Österreich im besonderen betrifft: wir hinken hoffnungslos hinterher, allein was das allgemeine Bewusstsein für die Chancen und Risiken der KI betrifft. Daran müssen wir arbeiten. Die gute Nachricht ist m.E., dass wir rechtlich eine bessere Ausgangsbasis haben im Vergleich zu USA & GB.

     

  • 07.11.25, 12:55

     

    Mario:

    Dem würde ich größtenteils zustimmen.

    Bezüglich "Verblödung der Jugend" wende ich ein, dass für KI das gleiche wie für das Fersehen bzw. Internet gilt: kluge Menschen werden dadurch klüger, dumme noch dümmer.

     

     

    Ich finde das ist ein hausgemachtes problem, das wir unserem rückständigen schulsystem und dem "fortschrittlichen" Deutschland zu verdanken haben. AI hat tolle möglichkeiten, Wissen zu vermitteln. Statt Nachhilfe kann man sich wissen genau so erklären lassen, wie man es persönlich am besten versteht. Möglicherweise macht lernen dann sogar spaß.

    Aber wir haben jetzt 20 Jahre lang versucht, das Internet aus Schulen fernzuhalten. Hier in der Gegend gibts Schulen, die haben erst seit Corona überhaupt erst funktionierende Internet-Anschlüsse und die ganzen praktischen online-systeme wurden sofort danach aber auch wieder ignoriert. 

    Mit AI wird es genau das gleiche. Da wird jetzt erstmal versucht, es noch 10-20 Jahre aus Schulen fernzuhalten. Natürlich werden Schüler es trotzdem nutzen, aber eben zum abschreiben und nicht zum lernen.  Dann bei der Pisa-Studie 2035, wenn deutschland so langsam das untere viertel erreicht und auch wirtschaftlich nicht mehr relevant ist, stellt irgendjemand fest, dass kinder in anderen ländern super damit umgehen können und sie es dort als perfekte ergänzung zum untericht nutzen. Dann noch 10 Jahre bis es ab 2045 dann an ersten deutschen schulen sinnvoll eingesetzt wird =)


     

    Nanda:

    Hatte heute den Start einer Lehrer- Fortbildung über KI an Schulen. Eine Lehrerin meinte, sie sehe eine gewisse Gefahr, dass Kinder - weil alles durch KI vereinfacht ausgedrückt wird- zu wenig erleben wie es ist, sich z. Bsp. durch einen schweren Text durchgeboxt zu haben oder von der Pike auf etwas selber zu erstellen. Das gebe einem doch sehr viel Selbstwertgefühl und " ich kann das".

    Ich finde, das hat was...

     

    Klar, nur ein Minidetail vom grossen Thema hier.


    Das ist ja auch  außerhalb von KI ein riesen Thema. Kinder lernen schon gar nicht mehr, dass sie sich mal selbst beschäftigen müssen, ziele setzen und erfolg haben. Wer ab Kindesalter nur am ipad herumspielt, und später völlig durchgetaktet zu den "freizeit"aktivitäten gekarrt wird, lernt sowas auch nicht.  Wie oft sehe ich in restaurants, dass kinder einfach ans tablet gesetzt werden, damit sie still sind. Und dann ist ab der Grundschule schon die Halbe klasse auf ADHS medikamenten und niemand kann sich vorstellen, wie das passiert sein könnte... 

    ABER wie gesagt ist das ein problem der Erziehung, nicht der EXISTENZ der Technik. Technik gibt es jetzt schon mehrere Jahrzehnte. 


     

  • 07.11.25, 12:38

     

    Mario:

    1. In Demokratien kann jeder seine Unzufriedenheit mit dieser Art von Politik an der Wahlurne ausdrücken.

    Ich frage mich gerade, welche Partei man da wählen könnte. Muss man mal tiefer bohren.

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