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  • Tut die Wahrheit wirklich so weh?

    Diskussion · 45 Beiträge · 2 Gefällt mir · 1.289 Aufrufe

    Meiner Beobachtung nach setzen sich nur extrem wenige Menschen intensiv mit Psychologie, Pädagogik, Philosophie und Naturwissenschaften auseinander. Dazu gehören auch Themen wie die allgemeine Philosophie, Quantenmechanik – beispielsweise das Higgs-Feld, Raumzeitkrümmung, dunkle Materie – und selbst grundlegende Dinge wie eine gut aufgearbeitete Kindheit oder ein Verständnis der Gehirnchemie und der Psyche. Ich bin nicht nur erstaunt über ältere Menschen, die mit 80 noch kaum Berührungspunkte damit hatten und anscheinend ihr Leben lang den großen Fragen ausgewichen sind. Die meisten scheinen sich mit der Antwort "Gott und passt schon" oder Ähnlichem zufriedenzugeben.

    Ich habe sogar mit einigen der österreichischen Top-Wissenschaftler zusammengearbeitet. Typischerweise interessieren sie sich nur für ihr Fachgebiet; darüber hinaus scheuen selbst sie sich vor den großen Fragen und der daraus resultierenden Ungewissheit. Was bringt diese Furcht? Die Wahrheit beißt nicht; es mag etwas unangenehm sein, sein Weltbild zu hinterfragen, doch am Ende ist man dadurch ein gutes Stück klüger. Das ist jedenfalls besser als eine Seifenblase, die beim geringsten Hinterfragen platzt.

    22.07.25, 04:55

Beiträge

  • 22.07.25, 11:51 - Zuletzt bearbeitet 22.07.25, 12:02.

    Aha,

    der Verfasser impliziert mit seiner Frage,

     

    - dass es sie gibt, DIE Wahrheit,

    - dass er DIE Antworten kennt,

    - dass sich s. E.  nicht zu genüge damit beschäftigt wird

    - dass Furcht vor DER Wahrheit besteht

    und dass die Menschheit dem zufolge in einer Seifenblase lebte!

     

    Ich habe gleich einen Termin zu Klärung DER FRAGEN aller FRAGEN in einer illustren Runde mit Thomas aus "D.", René Descartes, Friedrich Nietzsche, Karl Marx, Jean-Paul Sartre, Simone de Beauvoir und Albert Camus  und werde berichten!

     

    Bis später

    PeterSilie 🤭

     

  • 22.07.25, 11:39 - Zuletzt bearbeitet 22.07.25, 11:43.

    Hi Karin!

     

    Du hast absolut recht, dass ihre Lebensumstände – geprägt von Krieg, Wiederaufbau und einem völlig anderen Zugang zu Bildung – eine immense Rolle spielen, dafür habe ich großen Respekt.

    Dennoch möchte ich den Gedanken von Immanuel Kants berühmtem Ausspruch "Sapere Aude!" ins Spiel bringen. Dieser Wahlspruch der Aufklärung, den Kant 1784 popularisierte, fordert nicht nur das Aneignen von Wissen, sondern vor allem den Mut zum selbstständigen Denken und Hinterfragen bestehender Weltbilder. Kant sah Unmündigkeit als selbstverschuldet an, wenn sie aus mangelndem Mut resultiert.

    Es geht hier nicht darum zu urteilen, sondern um die Bereitschaft, die eigene Komfortzone zu verlassen und sich den "großen Fragen" zu stellen – auch wenn die Antworten unbequem sein oder zu noch mehr Fragen führen könnten.

    Dein Verweis auf Sokrates' "Ich weiß, dass ich nichts weiß" ist hier nicht nur sehr passend, sondern auch eine meiner persönlichen Grundmaximen. Es unterstreicht, dass wahre Weisheit oft im Erkennen der eigenen Grenzen liegt und Demut vor dem Unbekannten ein wichtiger Aspekt des Lernens ist. Jede neue Erkenntnis öffnet oft nur die Tür zu weiteren Fragen, was die intellektuelle Reise so spannend macht.

    Die von mir angesprochene "Furcht" bezieht sich übrigens eher auf das Verlassen der Komfortzone (und des eigenen Spezialgebiets) und das Zulassen von Unsicherheit.

     

    Nochmals vielen Dank für deine wertvolle Perspektive! Es ist genau dieser Austausch, der ein Forum so bereichernd macht.


     

     

     

  • 22.07.25, 11:22

    Gegenfrage:

    Kann "die Wahrheit" überhaupt weh tun, wenn man "ich weiß, dass ich nichts weiß" verinnerlicht hat? Für mich kommt damit das große Staunen und die Neugier. 

    Quanten- und Astrophysik sind nicht jedermanns Sache und kommen im Alltag nicht unbedingt vor. Ich finde sie sehr spannend, aber mein armes begrenztes Hirn stößt da schnell an seine Grenzen.

    Ich bin bislang nicht für mein Denken verurteilt worden (außer während der Pandemie, da war ich ein Schlafschaf 😆🤭), bin aber gefragt worden, warum ich über den Alltag hinausdenke.

    Ganz klar: weil ich Zeit und Lust dazu habe.

    Beides fehlt wahrscheinlich bei vielen. Aber ist das Angst?

    Der Blick hinter die eigene Fassade ist ein anderes weites Feld und da kann man natürlich auf eine Menge Schmerz stoßen. Da kommen auf jeden Fall Angst und Bequemlichkeit ins Spiel...

  • 22.07.25, 09:19 - Zuletzt bearbeitet 22.07.25, 09:22.

    Hi Remeres

    da möchte ich unsere 80+ Menschen etwas in Schutz nehmen. Deren ihre Wahrheit ist meist noch ohne Pc und internet geformt worden und sie sind vor oder im 2. Weltkrieg geboren. Sie lernten zuerst überleben und dann aufbauen. Wir verdanken ihnen, in so einer bequemen Welt zu leben. Die höhere Schulbildung war nur ganz wenigen gut betuchten vergönnt, für die meisten Frauen gab es weder eine Lehre noch höhere Schulbildung, höchstens ein Haushaltjahr, wenn sich die Familie dies leisten konnte. Je ländlicher desto mehr hatte die Kirche ein ganz grosses Gewicht. 
    Vergiss auch nicht, dass C. G. Jung erst 1913 der Begründer der analytischen Psychologie war, die Bücher, die er schrieb, noch von Hand Buchstabe für Buchstabe gesetzt werden mussten und die Auflagen eher in kleinem Rahmen gehalten wurden. Es brauchte Jahrzehnte, bis seine Bücher überhaupt für die breite Masse zugänglich wurden und bekannt.

     

    Ich bewundere die 80+ Menschen, die in ihre Gott wird es schon richten Haltung zufrieden das Leben annehmen, wie es ist.

     

    Dann auf dem Akademischen Boden, um eine Koryphäe seines Faches zu sein, braucht es viel intensive Beschäftigung mit den selben Thema, kein Wunder sind mache mit Inselbegabung die Fachpersonen. Was diese Menschen dafür besitzen ist Dehmut, was ich auch sehr schätze.

     

    Der Satz "Ich weiß, dass ich nichts weiß" ist ein bekanntes Zitat, das dem griechischen Philosophen Sokrates zugeschrieben wird. Es ist eine Aussage über die Grenzen menschlichen Wissens und die Bedeutung der Demut vor dem Unbekannten. Auch das Verständnis schwingt da mit, dass nicht jeder das wissen kann, was ich weiss.

     

    Ich hadere mit meinem Wissen, mit meinen vielen Fragen, vielen Gedanken und wünsche mir manchmal ein simples Gemüt zu haben, einfältig aber glücklich zu sein.
     


     

     

  • 22.07.25, 07:57

     

    Remeres:

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    Bei bestimmten Themen sind die meisten Personen direkt raus,sie lachen einen aus oder geben den Stempel "bekloppt".wer so die Menschen behandelt,der möchte selbst nicht so behandelt werden,daher werden bestimmte Themen nicht einmal mit der Kneifzange angefasst.hinzukommt wie du schon beschrieben hast,durchs Hinterfragen können antworten auftauchen die dein ganzes Weltbild durcheinander bringen werden (erinnere dich😉)...das Leben in der "Matrix" ist nun Mal bequemer,das denken übernehmen andere,deine Gedanken werden dir von den Medien eingepflanzt,arbeite,konsumiere,glaube den Medien und bleibe immer schön an der Oberfläche...der perfekte vom System zurecht programmierte Sklave...der perfekte Sklave,denn er weiß nicht Mal das er ein Sklave ist...im Gegenteil!!! Der Staat ist unser freund denkt er noch...sie sehen "ES" einfach nicht obwohl ich inzwischen eher glaube sie sehen "ES" aber sie gucken bewusst nicht hin...denn den Preis den du zahlst was das ERWACHEN angeht,den will keiner zahlen...ein Stück weit kann ich es sogar verstehen,aber das sollte keine Ausrede...."es ist wie es ist,sprach der Sklave mit seiner fessel um den fuß , er  ergab sich seinem Schicksal und pflückte weiterhin für Mr Smith die Baumwolle"... Seit Jahrtausenden geht das so, allerdings ist die fessel heute unsichtbar ,aber dennoch ist sie da ... Aber alleine das sehen bzw wollen die Personen nicht sehen und wer selbst die kleinen Dinge nicht sieht,der Brauch sich an  die großen Dinge gar nicht erst ran wagen...

     

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