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  • Eine große Frage: Was ist der Sinn des Lebens? - was wenn man ihn nicht findet...

    Diskussion · 2.312 Beiträge · 41 Gefällt mir · 24.623 Aufrufe
    Anne aus Feldbach
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    Es gibt kein sinnloses Leben, aber was ist der SINN? Das Leben selbst, die Liebe, die Verwirklichung des Selbst...? Freu mich auf euren persönlichen Sinn/Unsinn ;-) Lebt ihr ihn schon oder habt ihr ihn schon gefunden?

    23.01.19, 20:11

Beiträge

  • 10.05.22, 00:27

     

    Atlas:

     

    Stefan:

    Diskussionen über Religion verlaufen meist so als würde man diskutieren 
    Religion und Atheismus sind sich sehr ähnlich: Beide sind eine reine Annahme über das was hinter dem erforschbaren Horizont kommt.

    öhm nein. Die Wissenschaft sagt klar wir kennen nicht die absolute Wahrheit sondern die zum jetzigen Zeitpunkt beste Wahrheit.  Die beste Wahrheit ist aber immer Falsifizierbar und damit Beweisbar. Und die Wissenschaf gibt sich viel Mühe sich selbst zu Widerlegen. Die Religion sagt einfach ich hab Recht, glaub mir einfach, aber nen Beweis hab ich nicht. Das ist Qualitativ ein riesen Unterschied. Der Atheismus sagt ich habe keinen Beweis für Gott, also gibt es keinen bis es mir jemand beweist. Da hat die Religion den inhaltlich schlechtesten Standpunkt. 

    Deine Ausführungen sind im Grunde richtig, bestätigen aber meine Aussage: Man kann keinen Hammer mit einem Schraubenzieher vergleichen.

    Naturwissenschaft beschäftigt sich lediglich mit den Naturgesetzen. Diese wiederum sind der kleine Teil der Wirklichkeit, bei dem wir eine Chance haben experimentell zu arbeiten. Man könnte auch sagen die Naturwissenschaft pickt sich die Rosinen aus dem Kuchen des Wissens.
     

    Der Atheismus sagt er habe keinen Beweis für Gott, verschließt sich aber der Tatsache auch keinen Beweis gegen ihn zu haben und übersieht, dass Beweise hier überhaupt nicht machbar sind. Atheismus und Religion haben also beide inhaltlich einen schlechten Standpunkt.

     

    Streng genommen schließen viele Atheisten Gott auch nicht aus, sondern bemängeln vielmehr das Fehlen brauchbarer Aussagen was dieser Gott denn genau sein soll. Kurz: Eine Frage macht keinen Sinn wenn die Antwort beliebig ist. 

    Mir persönlich greift das zu kurz: Wenn eine Frage zu viele Unbekannte hat kann man immer noch mit Modellen arbeiten. Das ist keine präzise Wissenschaft, aber eben auch nicht vollkommen unbrauchbar.

    Beweise finden keine Wahrheit, sie mindern jedoch das Risiko des Fehlschlags. Wissenschaft bietet quasi Garantien das ein bestimmter Einsatz bestimmte Erfolge liefert. Für Fragen des alltags hat sich das als sehr praktikabel erwiesen. Religion liefert diese Garantien nicht, das Risiko bleibt hier nur dann gering wenn entweder der Einsatz niedrig ist oder es unmittelbare positive Resultate gibt. Am besten ist beides. 
     

  • 09.05.22, 23:14

     

    Stefan:

    Diskussionen über Religion verlaufen meist so als würde man diskutieren 
    Religion und Atheismus sind sich sehr ähnlich: Beide sind eine reine Annahme über das was hinter dem erforschbaren Horizont kommt.

    öhm nein. Die Wissenschaft sagt klar wir kennen nicht die absolute Wahrheit sondern die zum jetzigen Zeitpunkt beste Wahrheit.  Die beste Wahrheit ist aber immer Falsifizierbar und damit Beweisbar. Und die Wissenschaf gibt sich viel Mühe sich selbst zu Widerlegen. Die Religion sagt einfach ich hab Recht, glaub mir einfach, aber nen Beweis hab ich nicht. Das ist Qualitativ ein riesen Unterschied. Der Atheismus sagt ich habe keinen Beweis für Gott, also gibt es keinen bis es mir jemand beweist. Da hat die Religion den inhaltlich schlechtesten Standpunkt. 

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  • 09.05.22, 11:50 - Zuletzt bearbeitet 09.05.22, 12:01.

     

    Nanett:

    Hallo Christoph, sei beruhigt, ich konnte keine Gewaltverherrlichumg aus Deinen Texten herauslesen.

    Es ist nur eine manchmal etwas unglückliche Wortwahl in einem etwas plauderhaften Ton zu einem zu ernsthaften Thema, die bei anderen gewisse Reaktionen hervorrufen könnten, so wie bei mir. 
    Ein Beispiel in Deinem vorangegangenen Text: „Es sind oft irgendwelche Kleinigkeiten, die sich hochschaukeln- nicht so heftig, wie bei Putin und den Ukrainern.....“ Da könnte ich platzen!!!!

    Und ich schreibe jetzt nicht das, was ich denke und fühle, weil jeder seine eigene Reaktion darauf hat und das zu sehr vom Thema abweichen würde.

    Die Genialitäten, die die Natur hervorgebracht hat, sind nun mal nicht mit abstrus scheinenden Theorien vom Tisch zu wischen. Diesen Sinn zu hinterfragen nutzt nur, um Erkenntnis daraus zu gewinnen, was wir als, inzwischen Masse von Menschen, tun sollten, um das nicht zu zerstören. Nun haben wir es doch getan. Nun kann der Mensch ja mal beweisen, ob er das intelligenteste Wesen ist, wie er die angerichteten Schäden wieder beheben und dauerhaft reparieren kann. 
    Wenn das nicht das aktuell sinnvollste in unserem NOCH Leben ist....

    Über fictionale Dinge zu philosophieren, halte ich eher für total sinnlos, da ich einem Ertrinkenden ja auch nicht eine Stunde lang einen Vortrag halte, daß er ja vorher hätte schwimmen lernen oder sich lieber in einem Planschbecken aufhalten können. Nee, nur retten macht Sinn. 

    Vielleicht muß man sich bei Sinnhaftigkeiten auch flexibel den jeweiligen Gegebenheiten anpassen. 
    Ich brauche keine Schublade, wo mir jemand „Sinn“ reingelegt hat. Ich muß mich so wappnen, daß ich flexibel für alles sein kann und bestenfalls noch beispielgebend für andere, die noch auf der Suche sind. 
    Genauso wenig brauche ich Horrorfilme, um herauszufinden, wie mein Körper oder Geist auf Gewalt o.ä. reagiert. 
    Ich brauche nur die Augen und Ohren zu öffnen, meinen Horizont auf Erweiterung einstellen, dann bietet mir das Leben mehr, als es irgendein Film je hätte bieten können. 

     

    Du scheinst fest im Hier und jetzt verankert und spürst intuitiv, was richtig und falsch ist - ist doch schön!

     

    warum könntest Du platzen bei: „Es sind oft irgendwelche Kleinigkeiten, die sich hochschaukeln- nicht so heftig, wie bei Putin und den Ukrainern.....“ In Anbetracht des Leides, was sich nun in der Welt hochschaukelt (wir werden möglicherweise von vielen Millionen Toten sprechen müssen, wenn das erstmal vorbei ist. Durch diese Energie und Nahrungsmittel Verteuerungen und Verknappungen, wird es in der dritten Welt verheerende Auswirkungen geben - die können sich das Essen nicht mehr leisten - für die ist das Sonnenblumenöl genau so teuer, wie bei uns - trotz ihrer  winzigen Einkommen). 

     

    Hätte Putin auf diese (im Verhältnis dazu) "Kleinigkeit" verzichtet, oder wir ihm diese (im Verhältnis dazu) "Kleinigkeit" nachgesehen, hatten wir dieses riesige, und immer noch wachsende Katastrophe in diesen fürchterlichen Dimensionen nicht. Das meine ich mit aufschaukeln.

     

    Es ist immer leicht, sich über alles aufzuregen. Aber funktionsfähige Lösungen, die uns wirklich weiterbringen sind selten. 

    Solltet ihr aber dennoch welche haben, könnt ihr mir die gerne schicken! 

    Ich habe eine Website dazu gemacht, wo ich schöne Ideen für eine bessere Zukunft sammele: 

    http://www.paradiesbau.de/

    Wenn es gut ist, schreibe ich es gerne dazu! 

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  • 09.05.22, 11:18 - Zuletzt bearbeitet 09.05.22, 11:21.

     

    Stefan:

     

    Christoph:

    (Teil 1/2)

    Hallo Nanett! 

    Danke für Deine „Denkanstöße“! Aber da war ich auch schon – bei diesen Antworten waren wir alle schon – sind doch die üblichen Erkenntnisse der Wissenschaft und Vorstellungen der Menschen.

     

    Auf die Gefahr, dass ich hier wieder Ärger bekomme, werde ich noch einmal versuchen, meinen Ansatz zu beschreiben. Er ist sehr unkonventionell, und wirklich nicht einfach zu verstehen - übersteigt das, was Menschen normalerweise nachvollziehen können (emotionale Gedanken-Akrobatik) Vorab: Ich persönlich sehne mich nicht nach Leid, sondern nach glücklichen Momenten und Frieden und das auch für alle Menschen!!!!!!! Ich bin ausdrücklich gegen Gewalt auf dieser Welt!

     

    Gewalt, Leid und Schmerz gibt es aber, seitdem es Leben gibt auf dieser Welt. Und es ist noch nie jemandem gelungen, das abzuschaffen. In jedem normalen Wald (wir nennen es liebevoll „Natur“), herrschen Mord und Todschlag. Wir Menschen glauben, das mit Ethik und Moral (Regeln und Absprachen) in den Griff zu kriegen.  Und hoffen, dass sich alle daran halten – tun sie aber nicht. Es sind oft irgendwelche Kleinigkeiten, die sich Hochschaukeln - nicht immer so heftig wie jetzt mit Putin und den Ukrainern – aber scheinbar untrennbar mit dem Menschsein verbunden. Gewalt und Leid sind immer irgendwie präsent. Und jeder von uns hat selbst schon Leid und Schmerz bei anderen ausgelöst – im Kleinen, vielleicht auch mal etwas größer? Dann gibt es auch noch jede Menge erfahrbares Leid, das ganz natürlich entsteht, durch Krankheiten, Naturkatastrophen, Hungersnöte, usw.  

     

    Mein Ansatz ist die Fragestellung (Forschung): Ist dieses Leiderleben möglicherweise etwas ganz Normales in diesem Universum – ein natürlicher, vielleicht sogar gewollt-unverzichtbarer Bestandteil des (Er)Lebens in der Evolution generell? 

     

    Fragt man jemanden, der soeben einen Horrorfilm im Kino anschaut, „Warum sein Blutdruck und sein Puls so hoch sind, wird er sagen, „Ja, weil da gerade jemand grausam gefoltert und getötet wird – siehst du doch“. Menschen setzen sich also freiwillig irgendwelchen Schmerz- und Leiderfahrungen aus.

     

    Jetzt wirst Du sagen: Ist ja nur ein Film! Das kann man mit dem Leid und Schmerz im wirklichen Leben doch nicht vergleichen – in echt würde niemand so etwas wollen – bis auf vielleicht so ein paar durchgeknallte Sado-Maso-Typen! 

    Fass dich einfach kurz. Deine These in einem Satz: Wir haben eine unsterbliche Seele welche sich auf Ihrer Wanderung durch verschiedene Körper durch gute und schlechte Erfahrungen unterhalten lässt.

    Danke Dir Stefan! - Du hast es auf den Punkt gebracht! 

     

    Es aber nachzufühlen und für sich selbst als Tatsache in Beziehung zum eigenen, alltäglichen Leben zusetzen, ist nochmal eine ganz andere Dimension - erfordert unglaublich viele Anläufe (meine Erfahrung). 

     

    Die meisten Menschen schaffen es oft nicht, ihre leidvollen Erfahrungen dann auch wirklich wertzuschätzen - anzuerkennen, welche enorme Bereicherung sie darstellen. Das ist wirklich unglaublich schwierig!  

     

    Ist aber auch verständlich warum: Durch diese "Wertschätzung" löst es sich großteilig auf - wird milder und erträglicher. Und wer will das schon wollen, in Anbetracht, dass da hinterher sowieso wieder ein Paradies auf uns wartet? Das würde ja diesen wichtigen Teil unserer Erfahrungspallette schwer beschädigen. Deshalb verbieten sie sich, dieses Wissen zu Lebzeiten je zu erlangen (vermute ich).

     

    Wenn man so will: Erfolgreiche Buddhisten ruinieren sich durch ihre Meditation und der damit verbundenen Gleichmut (Distanzierung auch zu ihren negativen Erfahrungen), ihre eigene Erlebnisfülle - deckeln so ihre Dynamik. Kann denn so etwas wirklich ein Ziel sein? Macht das überhaupt Sinn?

  • 09.05.22, 10:30

     

    Christoph:

    (Teil 1/2)

    Hallo Nanett! 

    Danke für Deine „Denkanstöße“! Aber da war ich auch schon – bei diesen Antworten waren wir alle schon – sind doch die üblichen Erkenntnisse der Wissenschaft und Vorstellungen der Menschen.

     

    Auf die Gefahr, dass ich hier wieder Ärger bekomme, werde ich noch einmal versuchen, meinen Ansatz zu beschreiben. Er ist sehr unkonventionell, und wirklich nicht einfach zu verstehen - übersteigt das, was Menschen normalerweise nachvollziehen können (emotionale Gedanken-Akrobatik) Vorab: Ich persönlich sehne mich nicht nach Leid, sondern nach glücklichen Momenten und Frieden und das auch für alle Menschen!!!!!!! Ich bin ausdrücklich gegen Gewalt auf dieser Welt!

     

    Gewalt, Leid und Schmerz gibt es aber, seitdem es Leben gibt auf dieser Welt. Und es ist noch nie jemandem gelungen, das abzuschaffen. In jedem normalen Wald (wir nennen es liebevoll „Natur“), herrschen Mord und Todschlag. Wir Menschen glauben, das mit Ethik und Moral (Regeln und Absprachen) in den Griff zu kriegen.  Und hoffen, dass sich alle daran halten – tun sie aber nicht. Es sind oft irgendwelche Kleinigkeiten, die sich Hochschaukeln - nicht immer so heftig wie jetzt mit Putin und den Ukrainern – aber scheinbar untrennbar mit dem Menschsein verbunden. Gewalt und Leid sind immer irgendwie präsent. Und jeder von uns hat selbst schon Leid und Schmerz bei anderen ausgelöst – im Kleinen, vielleicht auch mal etwas größer? Dann gibt es auch noch jede Menge erfahrbares Leid, das ganz natürlich entsteht, durch Krankheiten, Naturkatastrophen, Hungersnöte, usw.  

     

    Mein Ansatz ist die Fragestellung (Forschung): Ist dieses Leiderleben möglicherweise etwas ganz Normales in diesem Universum – ein natürlicher, vielleicht sogar gewollt-unverzichtbarer Bestandteil des (Er)Lebens in der Evolution generell? 

     

    Fragt man jemanden, der soeben einen Horrorfilm im Kino anschaut, „Warum sein Blutdruck und sein Puls so hoch sind, wird er sagen, „Ja, weil da gerade jemand grausam gefoltert und getötet wird – siehst du doch“. Menschen setzen sich also freiwillig irgendwelchen Schmerz- und Leiderfahrungen aus.

     

    Jetzt wirst Du sagen: Ist ja nur ein Film! Das kann man mit dem Leid und Schmerz im wirklichen Leben doch nicht vergleichen – in echt würde niemand so etwas wollen – bis auf vielleicht so ein paar durchgeknallte Sado-Maso-Typen! 

    Fass dich einfach kurz. Deine These in einem Satz: Wir haben eine unsterbliche Seele welche sich auf Ihrer Wanderung durch verschiedene Körper durch gute und schlechte Erfahrungen unterhalten lässt.

  • 08.05.22, 22:55 - Zuletzt bearbeitet 08.05.22, 22:57.

    (Teil 2/2)

    Nun stell Dir mal vor, der Urknall wäre durch irgendetwas ausgelöst worden, was ein Interesse an den dadurch entstehenden Erfahrungen (Erlebnissen) hätte. Vielleicht ein Gott/Schöpfer, der sich von dieser Evolution unterhalten lassen möchte? Oder anders: Diese Erlebnis-Neugierde, die jedes Lebewesen in sich trägt, wäre schon vor dem Urknall da gewesen – oder hat diesen erst ausgelöst. In dem Fall, wäre alles (auch Dein Leben) schlagartig synthetisch – unecht, wie ein Kinofilm/Kunstwerk – und all das Leid dieser Welt nur eine tolerierbare Erfahrung für den auslösenden Urgrund. Warum nicht – ist doch nicht echt!

     

    Eine andere Überlegung: Unsere Kinos werden immer wirklichkeitsnäher. VR-Brillen, Berührungssensoren auf der Haut, Geruchs-Simulation und vieles mehr. In ein paar Jahren, wird das so gut sein, dass man es von der Wirklichkeit nicht mehr unterscheiden kann – auch durch moderne Schnittstellen ans Gehirn, so dass man sogar in ganz andere Identitäten schlüpfen kann – man für den Film komplett vergisst, wer man wirklich ist, um die Rollen mal wirklich authentisch zu erleben. Wenn es so etwas geben wird - warum soll es das nicht schon hier und heute geben? Woher willst Du wissen, ob Dein Leben wirklich echt ist? Ich glaube, dieses Universum ist schon lange soweit, dass es da solche Möglichkeiten gibt! Damit es sich echt anfühlt ist es natürlich wichtig, dass es von der Realität nicht zu unterscheiden ist. Wenn es sich echt anfühlt, ist es erlebnistechnisch wurscht, ob es echt oder unecht ist. Was zaählt, ist die authentische Erfahrung. Jedes Leben besteht aus einer Verkettung von Erfahrungen.

     

    Viele Religionen sprechen von einem Paradies. Stell Dir vor, Du hättest eine Seele, die von Natur aus, nur aus Licht und Liebe bestehet - sich also vor Deiner Geburt und nach Deinem Tod in einer Art „paradiesischem Zustand“ befindet, von dem aus sie „Abenteuer-Urlaub“ in irgendwelchen Körpern macht – um genau diese ständige Liebe mal nicht zu erleben – "freiwilliger Leidurlaub" – oder wie die Buddhisten sagen: Leben ist Leid - immer. Dann wäre die Leiderfahrung sogar der Sinn des Lebens.

     

    Oder anders: Sobald es freiwillig wäre, würde man (bestimmt irgendjemand) es aus Neugierde erleben wollen. Um aber eine gescheite „Erlebnistiefe“ zu erreichen, müsste sich das absolut authentisch und alternativlos anfühlen – wie in wirklich – sonst würde man rauslaufen aus dem Kino, oder es nicht ernst nehmen, wenn es mal weh tut. 

     

    Und ich vermute, genauso passiert uns das! Wir selbst verbieten uns zu wissen, dass unser Leben nur ein Film ist, weil er sonst an Erlebnistiefe einbüßen würde. Und weil wir nicht wissen, dass es ein Film (bestellt) ist, würden wir schwören, dass wir all das schreckliche, was wir da gerade schmerzvoll erleben haben, niemals gewollt haben – und das immer irgendetwas in unserem Umfeld an unserer Misere schuld ist: Ignoranz, Egoismus, Machtgier, Geldgier, Intoleranz, Oberflächlichkeit, Dummheit. Der Scheiß Krieg!

  • 08.05.22, 22:47 - Zuletzt bearbeitet 08.05.22, 22:59.

    (Teil 1/2)

    Hallo Nanett! 

    Danke für Deine „Denkanstöße“! Aber da war ich auch schon – bei diesen Antworten waren wir alle schon – sind doch die üblichen Erkenntnisse der Wissenschaft und Vorstellungen der Menschen.

     

    Auf die Gefahr, dass ich hier wieder Ärger bekomme, werde ich noch einmal versuchen, meinen Ansatz zu beschreiben. Er ist sehr unkonventionell, und wirklich nicht einfach zu verstehen - übersteigt das, was Menschen normalerweise nachvollziehen können (emotionale Gedanken-Akrobatik) Vorab: Ich persönlich sehne mich nicht nach Leid, sondern nach glücklichen Momenten und Frieden und das auch für alle Menschen!!!!!!! Ich bin ausdrücklich gegen Gewalt auf dieser Welt!

     

    Gewalt, Leid und Schmerz gibt es aber, seitdem es Leben gibt auf dieser Welt. Und es ist noch nie jemandem gelungen, das abzuschaffen. In jedem normalen Wald (wir nennen es liebevoll „Natur“), herrschen Mord und Todschlag. Wir Menschen glauben, das mit Ethik und Moral (Regeln und Absprachen) in den Griff zu kriegen.  Und hoffen, dass sich alle daran halten – tun sie aber nicht. Es sind oft irgendwelche Kleinigkeiten, die sich Hochschaukeln - nicht immer so heftig wie jetzt mit Putin und den Ukrainern – aber scheinbar untrennbar mit dem Menschsein verbunden. Gewalt und Leid sind immer irgendwie präsent. Und jeder von uns hat selbst schon Leid und Schmerz bei anderen ausgelöst – im Kleinen, vielleicht auch mal etwas größer? Dann gibt es auch noch jede Menge erfahrbares Leid, das ganz natürlich entsteht, durch Krankheiten, Naturkatastrophen, Hungersnöte, usw.  

     

    Mein Ansatz ist die Fragestellung (Forschung): Ist dieses Leiderleben möglicherweise etwas ganz Normales in diesem Universum – ein natürlicher, vielleicht sogar gewollt-unverzichtbarer Bestandteil des (Er)Lebens in der Evolution generell? 

     

    Fragt man jemanden, der soeben einen Horrorfilm im Kino anschaut, „Warum sein Blutdruck und sein Puls so hoch sind, wird er sagen, „Ja, weil da gerade jemand grausam gefoltert und getötet wird – siehst du doch“. Menschen setzen sich also freiwillig irgendwelchen Schmerz- und Leiderfahrungen aus.

     

    Jetzt wirst Du sagen: Ist ja nur ein Film! Das kann man mit dem Leid und Schmerz im wirklichen Leben doch nicht vergleichen – in echt würde niemand so etwas wollen – bis auf vielleicht so ein paar durchgeknallte Sado-Maso-Typen! 

  • 08.05.22, 20:01

    Meine Hypothese ist folgende: 

     

    Der Sinn des Lebens ergibt sich aus der Identität, die wir leben. Dabei ist unsere Identität nicht unser ursprüngliches wahres Selbst. Unsere Identität ist Selbsttäuschung, da sie aus einer Kreation aus Urteilen erschaffen wurde, welche auf Mutmaßungen beruhen. 

     

    Unsere Identität erschaffen wir selbst. Von daher steht es uns auch ganz frei unseren eigenen Sinn des Lebens individuell selbst zu finden, bzw zu wählen. Es gibt hierbei kein Richtig und auch kein Falsch. 

     

    Hingegen scheint unser ursprüngliches wahres Selbst, das tief in uns versteckt ist, keinerlei Anstrengungen zu unternehmen, selbst zu einem Ziel zu werden, welches sich, im menschlichen Bestreben, bei der Suche nach dem Sinn des Lebens, finden lassen möchte. 

    Womöglich ist so eine Suche nach dem wahren und ursprünglichen Selbst unmöglich, solange wir an unserer eigenen Identität festhalten... 

    Scheinbar ein Paradoxon. 

     

     

     

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  • 05.05.22, 10:00

     

    Stefan:

    Das Christentum. Was ist aus der Religion der Arbeiter, Armen und Randgruppen nur geworden? Alte Männer, in weibischem Outfit, die  sich nicht nur die Hände küssen lassen. Theologen ohne Rückrad, moralisierende Fundamentalisten, jolende Mengen ohne jede Ernsthaftigkeit und ängstliche Gläubige mit religiösen Gefühlen (echt jetzt?). Vielleicht hat sich das Christentum aber auch nicht verändert und es wurde nur der vereinnahmt der gegen all das stand. Ich weiß es nicht. Nein, ich bin keine Freund der Kirche - wohl wissend, dass es hier auch viele gute Leute gibt.

    Auch das Gerede von Nächstenliebe und Selbstlosigkeit ist nicht mein Ding. Ich gestehe, ich gehöre zu den wenigen welche dieser Tugenden nicht außerordentlich mächtig sind. Wenn das Leben eine Prüfung ist dann falle ich durch, ganz sicher. Aber dennoch, ein paar Dinge gefallen mir: "Das Gesetz ist für den Menschen da und nicht der Mensch für das Gesetz" - es gibt nur wenige Tage an denen ich diesen Satz nicht zitiere. 😁✌️

    Dann ist da noch die Geschichte von der Kreuzigung. Keine Ahnung ob das so wirklich passiert ist. Aber die Geschichte ist gut: "Noch heute wirst Du mit mir im Paradies sein". Dieser lächerliche Satz eines Gekreuzigten zu einem Gekreuzigten, von Looser zu Looser. Was wäre wenn dieser Satz der schlichten Wahrheit entsprechen würde? Ich könnte den Gedanken abfeiern: Dann wäre dies tatsächlich die viel zu unspektakuläre Antwort auf unser menschliches Dasein - der ultimative Stinkefinger an die Selbstgefälligkeit. Ich gebe es zu, es gibt Augenblicke da ist mir das Christentum sympathisch. 😎

    dominus vobiscum et tu spiritu tuo

  • 05.05.22, 09:49

    Das Christentum. Was ist aus der Religion der Arbeiter, Armen und Randgruppen nur geworden? Alte Männer, in weibischem Outfit, die  sich nicht nur die Hände küssen lassen. Theologen ohne Rückrad, moralisierende Fundamentalisten, jolende Mengen ohne jede Ernsthaftigkeit und ängstliche Gläubige mit religiösen Gefühlen (echt jetzt?). Vielleicht hat sich das Christentum aber auch nicht verändert und es wurde nur der vereinnahmt der gegen all das stand. Ich weiß es nicht. Nein, ich bin keine Freund der Kirche - wohl wissend, dass es hier auch viele gute Leute gibt.

    Auch das Gerede von Nächstenliebe und Selbstlosigkeit ist nicht mein Ding. Ich gestehe, ich gehöre zu den wenigen welche dieser Tugenden nicht außerordentlich mächtig sind. Wenn das Leben eine Prüfung ist dann falle ich durch, ganz sicher. Aber dennoch, ein paar Dinge gefallen mir: "Das Gesetz ist für den Menschen da und nicht der Mensch für das Gesetz" - es gibt nur wenige Tage an denen ich diesen Satz nicht zitiere. 😁✌️

    Dann ist da noch die Geschichte von der Kreuzigung. Keine Ahnung ob das so wirklich passiert ist. Aber die Geschichte ist gut: "Noch heute wirst Du mit mir im Paradies sein". Dieser lächerliche Satz eines Gekreuzigten zu einem Gekreuzigten, von Looser zu Looser. Was wäre wenn dieser Satz der schlichten Wahrheit entsprechen würde? Ich könnte den Gedanken abfeiern: Dann wäre dies tatsächlich die viel zu unspektakuläre Antwort auf unser menschliches Dasein - der ultimative Stinkefinger an die Selbstgefälligkeit. Ich gebe es zu, es gibt Augenblicke da ist mir das Christentum sympathisch. 😎

  • 04.05.22, 23:42

     

    Andreas:

     

    Stefan:

    Diskussionen über Religion verlaufen meist so als würde man diskutieren was besser ist: Ein Hammer oder ein Schraubenzieher. Dabei hat jede Wissenschaft, einschließlich Philosophie und Theologie Bereiche in dem sie Ergebnisse liefert und Bereiche in denen sie keine liefert. Ein Universalwerkzeug des Wissens ist mir nicht bekannt, wie man das eine Werkzeug durch das andere ersetzen könnte auch nicht. Mir ist auch kein Wissensgebäude gekannt, dass nicht intensiv unter Widersprüchen leidet.

    Religion und Atheismus sind sich sehr ähnlich: Beide sind eine reine Annahme über das was hinter dem erforschbaren Horizont kommt. Als nächstes zeigt man nun mit dem Finger aufeinander mit Verweis auf all das Böse was geschehen ist. Wir sollten es langsam besser wissen: Die Achse des Bösen verläuft nicht zwischen Ländern oder Weltanschauungen, sie verläuft noch nicht mal zwischen Menschen. In Wirklichkeit läuft sie mitten durch jeden von uns durch - das Thema ist beliebig.

    Schafft man es jetzt noch jene Heilsbringer loszuwerden, die sich ihres Wissens brüsten, Frömmigkeit heucheln oder in langen Vorträgen einen Blick in die Glückseligkeit versprechen, dann kann die Diskussion meiner Meinung nach fruchtbar werden.

    Ganz meine Meinung. Leider hätte ich es nicht so schön ausdrücken können.

    Das Problem: Die "Heilsbringer" finden ihren Sinn im Heilsbringen (alle müssen beglückt werden), Die wirst nicht los, nur mit Exorzismus.

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  • 04.05.22, 19:24 - Zuletzt bearbeitet 04.05.22, 19:26.

    Diskussionen über Religion verlaufen meist so als würde man diskutieren was besser ist: Ein Hammer oder ein Schraubenzieher. Dabei hat jede Wissenschaft, einschließlich Philosophie und Theologie Bereiche in dem sie Ergebnisse liefert und Bereiche in denen sie keine liefert. Ein Universalwerkzeug des Wissens ist mir nicht bekannt, wie man das eine Werkzeug durch das andere ersetzen könnte auch nicht. Mir ist auch kein Wissensgebäude gekannt, dass nicht intensiv unter Widersprüchen leidet.

    Religion und Atheismus sind sich sehr ähnlich: Beide sind eine reine Annahme über das was hinter dem erforschbaren Horizont kommt. Als nächstes zeigt man nun mit dem Finger aufeinander mit Verweis auf all das Böse was geschehen ist. Wir sollten es langsam besser wissen: Die Achse des Bösen verläuft nicht zwischen Ländern oder Weltanschauungen, sie verläuft noch nicht mal zwischen Menschen. In Wirklichkeit läuft sie mitten durch jeden von uns durch - das Thema ist beliebig.

    Schafft man es jetzt noch jene Heilsbringer loszuwerden, die sich ihres Wissens brüsten, Frömmigkeit heucheln oder in langen Vorträgen einen Blick in die Glückseligkeit versprechen, dann kann die Diskussion meiner Meinung nach fruchtbar werden.

  • 04.05.22, 17:18 - Zuletzt bearbeitet 04.05.22, 17:34.
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