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    Diskussion · 22 Beiträge · 11 Gefällt mir · 803 Aufrufe
    Thomas Kissing aus Düsseldorf

    Ein Freund wird plötzlich ins Krankenhaus eingeliefert. Verdacht auf Herzinfarkt.

    Ein Moment – und das gewohnte Leben steht still.
     

    Was gestern noch wichtig erschien, verliert schlagartig an Gewicht: Ärger im Straßenverkehr, Ungeduld an der Kasse, kleine Kränkungen, endlose Gedankenschleifen. In dem Augenblick geht es nicht mehr um Komfort, Recht haben oder Kontrolle – sondern um Leben und Tod.

     

    Warum erleben wir so vieles im Alltag als existenziell, obwohl es objektiv kaum Bedeutung hat?

    Warum investieren wir so viel emotionale Energie in Nebensächlichkeiten – bis uns eine Grenzerfahrung brutal daran erinnert, wie fragil alles ist?

    Und warum braucht es oft erst einen Schock, damit sich unser Blick klärt?

     

    Diese Diskussion lädt dazu ein, genau dort anzusetzen, wo du gerade stehst:

    im Stress, im Funktionieren, im Grübeln – oder vielleicht schon in der leisen Ahnung, dass Zeit nicht selbstverständlich ist.

     

    Es geht nicht um Angst.

    Sondern um Bewusstheit.

    Und um die Frage, wie wir leben, wenn wir wirklich begreifen, dass jeder Tag der letzte sein könnte.


    Thomas Kissing 

    18.12.25, 19:57

Beiträge

  • 19.12.25, 08:50

    Welches Leben will ICH leben.

     

    Das, was wir für selbstverständlich halten, ist das Leben selbst. Und dieses Geschenk erkennen wir oft erst, wenn es in Frage gestellt wird. Man darf erkennen, dass man nichts unter Kontrolle hat. Das die Dinge, die man sich im Außen erschaffen hat, zwar schön sind, aber nicht von Bedeutung. 

    Deshalb passiert mit Menschen, die in solch existentiellen Situationen sind, oft eine tiefe Transformation mit nur einer Frage.

     

    Was ist das Leben wirklich und was ist mir wichtig?

     

    Ich habe mir diese Frage auch gestellt und mein Weg hat sich geändert. Er fühlt sich jetzt ehrlicher und stimmiger an.

     

    So gesehen sind solche Situationen immer eine Chance sich mit seinem Herzen zu verbinden, bewusster hinzuschauen und daraus Entscheidungen zu treffen, die mit meinem Herzen resonieren.

  • In dem Moment, in dem das eigene Leben in Gefahr ist, wird plötzlich alles unwichtig.

    Es spielt keine Rolle mehr, welches Auto man fährt, wie groß das Haus ist, wie viele Freunde man hat, wie erfolgreich man war, wie viel man besitzt oder glaubt zu sein. Auch Fähigkeiten, Leistungen, Status, Meinungen – all das verliert schlagartig jede Bedeutung.

     

    Es bleibt nur noch ein Wunsch: dass es gut ausgeht.

    Man hofft einfach, dass der Körper mitmacht, dass der nächste Moment kommt, dass es weitergeht.

     

    Und auf einmal zählen Dinge, die sonst kaum Beachtung finden:

    ein Glas Wasser, ein ruhiges Wort, die Anwesenheit eines Menschen. Allein, dass jemand da ist. Mehr braucht es nicht.

     

    Meine Frage ist:

    Warum ist dieses Gefühl im Alltag so selten präsent?

    Warum verlieren wir im Zustand von Unzufriedenheit, Ärger oder Selbstverständlichkeit den Kontakt zu dem Wissen, wie kostbar Leben eigentlich ist?

     

    Das gilt für alle – unabhängig davon, ob jemand gesund oder krank ist, jung oder alt.

    Und trotzdem leben viele, als stünden sie über allem. Als wäre Zeit garantiert. Als gäbe es immer ein Morgen. Als wären sie unantastbar oder besser gestellt als andere.

     

    Doch wenn es wirklich ums Leben geht, ums Überleben, dann schrumpfen wir alle auf dieselbe Größe. Dann sind wir nicht mehr stark, nicht mehr wichtig, nicht mehr überlegen. Dann sind wir klein – so klein wie der Kopf einer Stecknadel.

     

    Genau darüber möchte ich hier diskutieren.


    Thomas Kissing 

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