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  • Fühlt sich jeder von uns manchmal nicht zugehörig und seltsam?

    Diskussion · 9 Beiträge · 7 Gefällt mir · 579 Aufrufe
    Alica aus Düsseldorf

    Fühlt sich nicht jeder von uns manchmal etwas seltsam und nicht dazugehörig? Vor kurzem habe ich mir den neuen Frankenstein Film angesehen und obwohl es sich hierbei nur um eine fiktive Geschichte handelt, hat sie mir einige Denkanstöße gegeben:


    Es ist nicht immer möglich eine klare Linie zwischen gut und böse zu ziehen. Das Monster von Frankenstein hat es sich nicht aussuchen können zum Leben erweckt zu werden. Es weiß nicht wozu es lebt und wer es ist, agiert meist aggressiv und zerstörerisch. Die einzige Bezugsperson ist sein Schöpfer Frankenstein, der enttäuscht von seinem missglückten Projekt, das Monster fesselt und wie ein Ding oder Tier behandelt und sogar versucht es umzubringen. Doch es überlebt und sehnt sich nach Antworten. Das Monster wird von den meisten Menschen direkt abgelehnt und als etwas Böses angesehen. Es gehört zu keiner Gemeinschaft dazu und muss mit seinem Schicksal alleine zurecht kommen. Ist es verwerflich von den Menschen, etwas Unbekanntes sofort als etwas Schlechtes zu verurteilen oder liegt es in der Natur des Menschen? Fühlt sich der Mensch allem, was nicht menschlich ist zurecht grundsätzlich überlegen?


    Erst als ein blinder Mann in ihm etwas Gutes sieht und ihn fördert, wird die sanfte Seite des Monsters sichtbar. Dennoch zieht es das Monster wieder zu seinem Schöpfer und es fordert von ihm, dass er ihm eine Gefährtin erschafft, die dasselbe Schicksal teilt. 

     

    Ich frage mich, ob wir wirklich Ansprüche an unsere Schöpfer stellen sollten? Ist es nicht genug, dass wir durch sie zum Leben auf die Welt gekommen sind? Wir entsprechen meist nicht den erhofften Erwartungen unserer Eltern. Ich weiß nicht, ob es überhaupt unsere Aufgabe ist, diese zu erfüllen. Dennoch verstehe ich, dass wir nicht automatisch das Recht haben, von unseren Eltern irgendwas einzufordern, nur weil wir deren Kinder sind. Aber gilt ebenso, dass sie nicht das Recht haben von uns etwas einzufordern, obwohl sie uns das Leben geschenkt haben?


     

     

    24.11.25, 21:23 - Zuletzt bearbeitet 24.11.25, 21:24.

Beiträge

  • 27.11.25, 11:26

    Ich fand den Film übrigens auch toll. Dass Menschen eine Verantwortung für ihre Schöpfung haben, halte ich für unbestreitbar. Wer etwas erschafft, muss vorher überlegen, welche Folgen das hat und ob sie oder er die Verantwortung für die Folgen übernehmen kann. Das gilt für Erfindungen wie auch dafür, Kinder in die Welt zu setzen. 
    Heute habe ich gelesen, dass Hirnforscher aufgrund der Gehirnentwicklung die Kindheit von 0 bis 9 Jahren bestimmen. Danach kommt das Jugendalter und Kinder beginnen eigene Wege zu gehen, eine Ideen und Vorstellungen zu entwickeln, beginnen sich von anderen Menschen stärker beeinflussen zu lassen. 
    Also bist du als „Schöpfer“ deines Kindes 9 Jahre lang voll verantwortlich. Und danach natürlich auch noch, aber du überlässt dem Kind immer mehr eigene Verantwortung. 
    Bei großen Erfindungen ist diese Verantwortung noch viel größer je nach Macht oder Kraft, die die Erfindung mit sich bringt: die Kraft der Atome, die unsere Erde 50x zerstören könnte oder jetzt die Macht der vernetzten Computer, die zum Beispiel das Ende der Realität bedeuten könnt. Bald kann niemand mehr unterscheiden zwischen Realität und künstlich generierter Fiktion in Form von Bildern,  Videos und Sprache.

    Ich bin ein bisschen abgeschweift. Ich wollte noch zum letzten Punkt meine Meinung sagen: Ich finde, dass Eltern nicht das Recht haben, irgendetwas von ihren Kindern zu erwarten! Es war schließlich ihre Schöpfung, sie haben ihre Kinder nicht gefragt (nicht fragen können natürlich), ob diese mit ihrer Zeugung und Geburt einverstanden sind. 
    Sie haben die Kinder in die Welt gesetzt und müssen sich dann mindestens 9 Jahre lang richtig anstrengen, damit die Kinder dann nachträglich glücklich und einverstanden sind mit ihrer Zeugung. 

  • 27.11.25, 07:41 - Zuletzt bearbeitet 27.11.25, 07:47.
    ✗ Dieser Inhalt wurde von Thomas wieder gelöscht.
  • 26.11.25, 21:35

    Es ist nicht unsere lebenslange Aufgabe, die Hoffnungen der Eltern zu erfüllen. Im Laufe der Zeit verändert sich vieles. Meine Mutter war fast zehn Jahre ein hochgradiger Pflegefall. Sie forderte von Anbeginn an, dass sie zu Hause gepflegt wird. Nach zwei Jahren konnte ich nicht mehr und gab die Pflege in andere Hände. Wie weit müssen / sollen / können wir unseren Eltern etwas von der geschenkten Liebe zurückgeben?

    Deine folgenden Sätzen könnte ich sofort unterschreiben:

    Es gehört zu keiner Gemeinschaft dazu und muss mit seinem Schicksal alleine zurecht kommen. Ist es verwerflich von den Menschen, etwas Unbekanntes sofort als etwas Schlechtes zu verurteilen oder liegt es in der Natur des Menschen?

    Nach zwei OP´s im Juni 2019 sah mein Kopf aus wie das Frankenstein-Monster. Inzwischen sind davon nur Narben geblieben. Seitdem stellt sich mir täglich die Frage: Wo gehöre ich als Mensch ohne Zunge hin? Irgendwie muss ich mit dem Schicksal alleine zurechtkommen. Sprachlich eingeschränkt und auf eine Magensonde angewiesen wirke ich wie ein unbekanntes Wesen auf die meisten Menschen. Das ist eine reale Geschichte, die vielleicht zu Denkanstößen anregt.

  • 25.11.25, 15:57

    Wir entsprechen meist nicht den erhofften Erwartungen unserer Eltern.

    Wenn ich diese Zeile lese, finde ich es sehr traurig, dass Deine Eltern (oder in Deinem Umfeld Eltern gibt) Erwartungen an Dich/an dein Umfeld stellen bzw. dir das Gefühl geben Du erfüllst sie nicht. 

     

    Ich kenne es aus der Vergangenheit, dass Väter ihren Töchtern ein falsches Frauenbild mitgeben, weil sie Dinge sagen wie "Du bist ein Mädchen, das schaffst Du nicht". Daraus kann ein falscher Glaubenssatz bei der Tochter gepflanzt werden, der sie ein Leben lang verfolgt. 

     

    Ich habe zwei verschieden geartete Eltern... die väterliche Seite war nie zufrieden mit dem was ich erreicht habe oder traute es mir nicht zu.

    Bsp.: Abitur, "aber nur Note 3,6" (Vater) ... dagegen "Hauptsache Abitur, da schaut nachher sowieso keiner mehr drauf" (Mutter)

    Ich wollte studieren... "was ist wenn Du es nicht schaffst... mach lieber was solides" (väterliche Seite). 

    (Arbeitsamt) "Mit dem Schnitt können Sie nicht studieren... (nachdem er die Fächer sah) und auch nicht eine Ausbildung im IT Bereich" 

    (Mutter) "Der weißt doch gar nicht was für Chancen du hast... probiere es doch einfach mal"

    .... einfach mal um zu zeigen, welches Bild oder Anspruchdenken unterschiedliche Seiten der Eltern haben.

     

    Anmerkung: Ausbildung im IT Bereich (eine der besten Noten von Berufschulklasse) ... danach IT Ing. Studium (Note 1,8). 

     

    Eine Freundin meiner Mutter sagte mal zu mir "Deine Mutter erzählt immer von Dir auf der Arbeit ... und wie stolz sie auf dich ist." 

     

    Ich weiß, dass die Generationen unserer Eltern Lob und Anerkennung schlecht kommunizieren kann... was ich auch oft an Vorgesetzten der alten Schule wiederfinde. 

     

    Ich weiß nicht, ob es überhaupt unsere Aufgabe ist, diese zu erfüllen.

    Deine Aufgabe ist Deinen Weg zu finden, der Deine Bedürfnisse deckt und Dich glücklich macht. 

     

    Wer meine Beiträge verfolgt, der weiß, dass ich immer wieder schreibe, dass man nicht im außen leben soll. Wenn Du - egal, ob Freunde, Familie, Partner oder Eltern, so handelst oder lebst um andere zu Gefallen, bist du im Endeffekt die Marionette derer und lebst, handelst und agierst nur um den Anspruch der Anderen gerecht zu werden. 

    Dein Unterbewußtsein versucht quasi immer den Anspruch deiner z.B. Eltern gerecht zu werden, die sie dir im Kindesalter eingebläut haben... und das unabhängig ob du es wirklich willst oder es Dir gut tut. 
    Bsp. Die Eltern sind mit Deinen Partnern nicht zufrieden, weshalb Du diese anders aussuchst, als Du es tun würdest, wenn Du Deinem Herz folgst. 

     

    Daher fühlst Du Dich am Ende "seltsam", weil Dich dein Unterbewußtsein (dein inneres Kind!) nicht so lenkst, wie es Dir gut tun würde oder Du bräuchtest. 

     

    Ich frage mich, ob wir wirklich Ansprüche an unsere Schöpfer stellen sollten? 

    Stellst Du Ansprüche an Deine Eltern... und wenn ja warum und welche?

    Du hast Frankenstein als Metapher herangezogen. Ich ziehe jetzt mal die Natur als Beispiel heran. 
    Eltern sollten ihre Kinder durch ihre Erfahrung "lebensfähig" machen, aber am Ende musst Du selber laufen lernen... und die Eltern nabeln sich ab. So ist es in der Tierwelt. 
    Was hab ich als Sohn für Anforderungen an meine Eltern? ... Lediglich, dass sie mich dabei unterstützen eigenständig leben zu können. Mehr Ansprüche stelle ich nicht, denn sie haben ja ihr eigenes Leben. 

    Im Normalfall kann ich mit der Unterstützung meiner Eltern ein Leben lang rechnen... aber ich fordere es nicht ein oder erwarte es. Es wäre aber schade, wenn es nicht so wäre, denn dann ist es keine liebevolle Eltern-Kind-Beziehung. 

     

    Nicht zugehörig oder seltsam hab ich mich bis vor ca. 5 Jahren gefühlt, weil ich hochsensibel bin und Du durch die Art zu fühlen und wahrzunehmen Dir vorkommst wie ein Alien auf einem fremden Planeten... aber das hat nichts mit meinen Eltern zu tun... und es ergeht sehr vielen HSPlern so (bis sie erfahren jeder 5te Mensch hat diese Gabe). 

  • 24.11.25, 22:59

     

    Elena:

     

    Alica:

     

    Sollte ich an mein Kind eine gewisse Erwartungshaltung stellen? Ich meine, es fließt ein Teil meines Blutes und meiner Gene in einem neuen Menschenleben. Zudem investiert man als Mutter viele Jahre an Mühe und Förderung, um aus diesem Wesen etwas Schönes zu machen. Man gibt sich und sein Leben teilweise auf, um ein anderes Leben erblühen zu sehen. Was, wenn das Kind sich irgendwann entschließt nicht nach den Werten der Eltern zu leben, sich von oben bis unten tätowieren zu lassen, Drogen zu nehmen und kriminell zu werden? Kann es da verwerflich sein, wenn die Eltern das Kind dann verstoßen? Ab einem gewissen Punkt kann die Liebe nicht bedingungslos sein. 

     

    Andersrum ist es doch ähnlich. Wenn die Eltern das Kind vernachlässigt haben, sogar misshandelt, sollte man da noch wohlwollend den Eltern gegenüber sein, wenn sie Hilfe vom erwachsenen Kind erwarten?

    Ich kämpfte mich auch mit diesen Fragen durch vor ein paar Jahren. Ich musste z. B. lernen zu akzeptieren, dass ich nicht alles beeinflussen kann in der Entwicklung meines Kindes, ich kann nur mein Bestes tun nach meinem zurzeit vorhandenen Wissen. Es gab viele Enttäuschungen und positive Überraschungen.

    Ja, ich darf auch etwas erwarten ab bestimmtem Alter. Sie darf es ebenfalls. Wir tragen beide Verantwortung. Man darf eigene Grenzen zeigen und leben. 

    Meiner Meinung nach man ist erwachsen wenn er/sie sich für etwas entscheidet, was für ihn/ sie das Richtige ist / den Sinn macht und nicht wenn er/sie das Gegenteil tut, um nicht den Eltern/ Kind ähnlich zu sein. Du bist okay, egal ob du anders oder gleich “tickst“. Ob wir verwandt sind oder nicht, jegliche Koexistenz verlangt aktives Handeln/ offene Kommunikation deiner Bedürfnisse und gleichzeitig den Respekt vor anderen möglichen Lebensformen.

     

    Das Thema kommt wohl in jeder Familie vor.

     

    Ich habe schon lange begriffen, dass ich keinen Einfluss nehmen kann, jedenfalls nicht in der Art "Du musst das so und so machen!". Man kann mir etwas erzählen und wenn die Lage nicht klar ist, frage ich, welche Reaktion jetzt von mir gewünscht ist. Von meiner Tochter habe ich schon vor einigen Jahren zur Antwort bekommen: "Ich muss dich nicht fragen, kenne ja deine Einstellung dazu :)"

    Wir leben durch unser eigenes Handeln uns ständig gegenseitig vor, wie wir denken und die anderen sind nicht blöd ;)

     

    Wenn ich aber selbst rückblickend erkannt habe, dass ich falsche Entscheidungen getroffen oder sonstwie irgendwie Mist gebaut habe, habe ich das immer wieder mal thematisiert und auch mit einer Entschuldigung versehen, wenn es meine Kinder betroffen hat.

     

    Ich kann aber z. B. meine Kinder nicht daran hindern, z. B. keine eigenen Kinder zu bekommen, ins Ausland zu gehen oder vielleicht ein Nomadenleben zu führen, nur damit sie sich irgendwie um mich kümmern können, wenn es nötig ist. Hätte ich keine Kinder, müsste ich auch klarkommen.

  • 24.11.25, 22:42 - Zuletzt bearbeitet 24.11.25, 22:46.

     

    Alica:

     

    Ute:

    Ich tu mich schwer mit deiner gedanklichen Verknüpfung mit dem Frankenstein Monster und möchte mich auf den letzten Absatz beschränken.

     

    Wenn erwachsene Kinder an ihre Eltern "Ansprüche" stellen, dann liegt dem eine Lebensbewältigungsproblematik zugrunde. Würde das eigene Leben super laufen, hätte man kein Problem mit den Eltern. Der Anspruch ist oft diffus, weil im jungen Erwachsenenalter vielen die Zusammenhänge der frühkindlichen Konditionung mit dem heutigen Leben unbewusst sind und so kommt es zu Reibung und Konflikten, die so unklar gesendet werden, dass die Eltern verwirrt sind und nicht wissen, was denn die Kinder noch wollen. Keiner spricht aus, dass es um den gefühlten Mangel an Liebe geht.

     

    Im schlimmsten Fall geht es in die Richtung, dass Kinder ihren Eltern vorwerfen, nicht um ihre Entstehung gebeten zu haben. In spirituellen Kreisen sieht man daher die Lösung in einem anderen Denkansatz: Wir sind unsterbliche Seelen, die sich für ihr nächste Erleben in der dualen Welt eine Erfahrung wünschen und dann werden sie in entsprechende Umstände hineingeboren. Dies führt gerade in großen Leid-Umständen erst Recht zu großer Wut und Bitterkeit, weil sich kaum jemand vorstellen kann, dass man sich dieses Leid gewünscht haben soll. Vergessen wird dabei, dass Persönlichkeitswachstum (fast?) nur aus Leid möglich ist. 

     

    Bevor jetzt jemand auf mich losgeht: Ich schreibe nur, was ich so mitbekommen habe und werde mich nicht positionieren.

     

    Es mag sich mittlerweile etwas klärender gestalten, weil diese Themen mehr und mehr in den Fokus geraten, bleiben aber dennoch oft in Nebenschauplätzen, die eben auch in anderen Konstellationen zum Tragen kommen. Da hat man eine furchtbare Abneigung gegen jemanden, arbeitet sich an der Person ab und merkt überhaupt nicht, dass die nur Projektionsfläche alter Erfahrungen ist. Sich hinzustellen und ganz klar zu sagen: "Ich habe mich nie von euch bedingungslos geliebt gefühl!" erfordert ja erst einmal die Bewusstheit dafür und wenn man soweit ist, ist man meistens auch so weit, dass man von den Eltern nichts mehr erwartet.

     

    Der Gesetzgeber hat die gegenseitige Fürsorgepflicht geregelt, wenn entweder Kind oder Eltern ihre Dinge nicht selbstständig regeln können.

    Sollte ich an mein Kind eine gewisse Erwartungshaltung stellen? Ich meine, es fließt ein Teil meines Blutes und meiner Gene in einem neuen Menschenleben. Zudem investiert man als Mutter viele Jahre an Mühe und Förderung, um aus diesem Wesen etwas Schönes zu machen. Man gibt sich und sein Leben teilweise auf, um ein anderes Leben erblühen zu sehen. Was, wenn das Kind sich irgendwann entschließt nicht nach den Werten der Eltern zu leben, sich von oben bis unten tätowieren zu lassen, Drogen zu nehmen und kriminell zu werden? Kann es da verwerflich sein, wenn die Eltern das Kind dann verstoßen? Ab einem gewissen Punkt kann die Liebe nicht bedingungslos sein. 

     

    Andersrum ist es doch ähnlich. Wenn die Eltern das Kind vernachlässigt haben, sogar misshandelt, sollte man da noch wohlwollend den Eltern gegenüber sein, wenn sie Hilfe vom erwachsenen Kind erwarten?

    Ich kämpfte mich auch mit diesen Fragen durch vor ein paar Jahren. Ich musste z. B. lernen zu akzeptieren, dass ich nicht alles beeinflussen kann in der Entwicklung meines Kindes, ich kann nur mein Bestes tun nach meinem zurzeit vorhandenen Wissen. Es gab viele Enttäuschungen und positive Überraschungen.

    Ja, ich darf auch etwas erwarten ab bestimmtem Alter. Sie darf es ebenfalls. Wir tragen beide Verantwortung. Man darf eigene Grenzen zeigen und leben. 

    Meiner Meinung nach man ist erwachsen wenn er/sie sich für etwas entscheidet, was für ihn/ sie das Richtige ist / den Sinn macht und nicht wenn er/sie das Gegenteil tut, um nicht den Eltern/ Kind ähnlich zu sein. Du bist okay, egal ob du anders oder gleich “tickst“. Ob wir verwandt sind oder nicht, jegliche Koexistenz verlangt aktives Handeln/ offene Kommunikation deiner Bedürfnisse und gleichzeitig den Respekt vor anderen möglichen Lebensformen.

  • 24.11.25, 22:19 - Zuletzt bearbeitet 24.11.25, 22:46.

     

    Alica:

     

    Ute:

    Ich tu mich schwer mit deiner gedanklichen Verknüpfung mit dem Frankenstein Monster und möchte mich auf den letzten Absatz beschränken.

     

    Wenn erwachsene Kinder an ihre Eltern "Ansprüche" stellen, dann liegt dem eine Lebensbewältigungsproblematik zugrunde. Würde das eigene Leben super laufen, hätte man kein Problem mit den Eltern. Der Anspruch ist oft diffus, weil im jungen Erwachsenenalter vielen die Zusammenhänge der frühkindlichen Konditionung mit dem heutigen Leben unbewusst sind und so kommt es zu Reibung und Konflikten, die so unklar gesendet werden, dass die Eltern verwirrt sind und nicht wissen, was denn die Kinder noch wollen. Keiner spricht aus, dass es um den gefühlten Mangel an Liebe geht.

     

    Im schlimmsten Fall geht es in die Richtung, dass Kinder ihren Eltern vorwerfen, nicht um ihre Entstehung gebeten zu haben. In spirituellen Kreisen sieht man daher die Lösung in einem anderen Denkansatz: Wir sind unsterbliche Seelen, die sich für ihr nächste Erleben in der dualen Welt eine Erfahrung wünschen und dann werden sie in entsprechende Umstände hineingeboren. Dies führt gerade in großen Leid-Umständen erst Recht zu großer Wut und Bitterkeit, weil sich kaum jemand vorstellen kann, dass man sich dieses Leid gewünscht haben soll. Vergessen wird dabei, dass Persönlichkeitswachstum (fast?) nur aus Leid möglich ist. 

     

    Bevor jetzt jemand auf mich losgeht: Ich schreibe nur, was ich so mitbekommen habe und werde mich nicht positionieren.

     

    Es mag sich mittlerweile etwas klärender gestalten, weil diese Themen mehr und mehr in den Fokus geraten, bleiben aber dennoch oft in Nebenschauplätzen, die eben auch in anderen Konstellationen zum Tragen kommen. Da hat man eine furchtbare Abneigung gegen jemanden, arbeitet sich an der Person ab und merkt überhaupt nicht, dass die nur Projektionsfläche alter Erfahrungen ist. Sich hinzustellen und ganz klar zu sagen: "Ich habe mich nie von euch bedingungslos geliebt gefühl!" erfordert ja erst einmal die Bewusstheit dafür und wenn man soweit ist, ist man meistens auch so weit, dass man von den Eltern nichts mehr erwartet.

     

    Der Gesetzgeber hat die gegenseitige Fürsorgepflicht geregelt, wenn entweder Kind oder Eltern ihre Dinge nicht selbstständig regeln können.

    Sollte ich an mein Kind eine gewisse Erwartungshaltung stellen? Ich meine, es fließt ein Teil meines Blutes und meiner Gene in einem neuen Menschenleben. Zudem investiert man als Mutter viele Jahre an Mühe und Förderung, um aus diesem Wesen etwas Schönes zu machen. Man gibt sich und sein Leben teilweise auf, um ein anderes Leben erblühen zu sehen. Was, wenn das Kind sich irgendwann entschließt nicht nach den Werten der Eltern zu leben, sich von oben bis unten tätowieren zu lassen, Drogen zu nehmen und kriminell zu werden? Kann es da verwerflich sein, wenn die Eltern das Kind dann verstoßen? Ab einem gewissen Punkt kann die Liebe nicht bedingungslos sein. 

     

    Andersrum ist es doch ähnlich. Wenn die Eltern das Kind vernachlässigt haben, sogar misshandelt, sollte man da noch wohlwollend den Eltern gegenüber sein, wenn sie Hilfe vom erwachsenen Kind erwarten?

     

    Diese Extreme sollten etwas eingemittet werden.

     

    Ich muss mich als Mutter nicht mit den Werten meiner Kinder einverstanden erklären, muss aber mein Kind auch nicht verstoßen, so lange es mich nicht beklaut, bedroht, angreift, usw. 

     

    Auch darf man da genauer hinschauen, wenn Dorgen und Kriminalität ins Spiel kommen, warum das passiert.

    Habe ich als Mutter Fehler gemacht, muss ich die eingestehen, um Verzeihung bitten und es vor allem heute besser machen, bevor die große Hilfsbedürftigkeit losgeht. So lange aber die Kinder keine prof. Hilfe in Anspruch genommen und die Muster angeschaut haben, wird ein Kontakt schwierig sein, weil der alte Schmerz von den Kindern unbewusst an den alten hilfsbedürftigen Eltern abgearbeitet wird.

     

    Es ist gut, wenn beide Seiten frühzeitig ein eigenes Leben gestaltet haben, so dass es auch noch andere Ansprechpartner gibt.

  • 24.11.25, 22:09

     

    Ute:

    Ich tu mich schwer mit deiner gedanklichen Verknüpfung mit dem Frankenstein Monster und möchte mich auf den letzten Absatz beschränken.

     

    Wenn erwachsene Kinder an ihre Eltern "Ansprüche" stellen, dann liegt dem eine Lebensbewältigungsproblematik zugrunde. Würde das eigene Leben super laufen, hätte man kein Problem mit den Eltern. Der Anspruch ist oft diffus, weil im jungen Erwachsenenalter vielen die Zusammenhänge der frühkindlichen Konditionung mit dem heutigen Leben unbewusst sind und so kommt es zu Reibung und Konflikten, die so unklar gesendet werden, dass die Eltern verwirrt sind und nicht wissen, was denn die Kinder noch wollen. Keiner spricht aus, dass es um den gefühlten Mangel an Liebe geht.

     

    Im schlimmsten Fall geht es in die Richtung, dass Kinder ihren Eltern vorwerfen, nicht um ihre Entstehung gebeten zu haben. In spirituellen Kreisen sieht man daher die Lösung in einem anderen Denkansatz: Wir sind unsterbliche Seelen, die sich für ihr nächste Erleben in der dualen Welt eine Erfahrung wünschen und dann werden sie in entsprechende Umstände hineingeboren. Dies führt gerade in großen Leid-Umständen erst Recht zu großer Wut und Bitterkeit, weil sich kaum jemand vorstellen kann, dass man sich dieses Leid gewünscht haben soll. Vergessen wird dabei, dass Persönlichkeitswachstum (fast?) nur aus Leid möglich ist. 

     

    Bevor jetzt jemand auf mich losgeht: Ich schreibe nur, was ich so mitbekommen habe und werde mich nicht positionieren.

     

    Es mag sich mittlerweile etwas klärender gestalten, weil diese Themen mehr und mehr in den Fokus geraten, bleiben aber dennoch oft in Nebenschauplätzen, die eben auch in anderen Konstellationen zum Tragen kommen. Da hat man eine furchtbare Abneigung gegen jemanden, arbeitet sich an der Person ab und merkt überhaupt nicht, dass die nur Projektionsfläche alter Erfahrungen ist. Sich hinzustellen und ganz klar zu sagen: "Ich habe mich nie von euch bedingungslos geliebt gefühl!" erfordert ja erst einmal die Bewusstheit dafür und wenn man soweit ist, ist man meistens auch so weit, dass man von den Eltern nichts mehr erwartet.

     

    Der Gesetzgeber hat die gegenseitige Fürsorgepflicht geregelt, wenn entweder Kind oder Eltern ihre Dinge nicht selbstständig regeln können.

    Sollte ich an mein Kind eine gewisse Erwartungshaltung stellen? Ich meine, es fließt ein Teil meines Blutes und meiner Gene in einem neuen Menschenleben. Zudem investiert man als Mutter viele Jahre an Mühe und Förderung, um aus diesem Wesen etwas Schönes zu machen. Man gibt sich und sein Leben teilweise auf, um ein anderes Leben erblühen zu sehen. Was, wenn das Kind sich irgendwann entschließt nicht nach den Werten der Eltern zu leben, sich von oben bis unten tätowieren zu lassen, Drogen zu nehmen und kriminell zu werden? Kann es da verwerflich sein, wenn die Eltern das Kind dann verstoßen? Ab einem gewissen Punkt kann die Liebe nicht bedingungslos sein. 

     

    Andersrum ist es doch ähnlich. Wenn die Eltern das Kind vernachlässigt haben, sogar misshandelt, sollte man da noch wohlwollend den Eltern gegenüber sein, wenn sie Hilfe vom erwachsenen Kind erwarten?

  • 24.11.25, 21:54

    Ich tu mich schwer mit deiner gedanklichen Verknüpfung mit dem Frankenstein Monster und möchte mich auf den letzten Absatz beschränken.

     

    Wenn erwachsene Kinder an ihre Eltern "Ansprüche" stellen, dann liegt dem eine Lebensbewältigungsproblematik zugrunde. Würde das eigene Leben super laufen, hätte man kein Problem mit den Eltern. Der Anspruch ist oft diffus, weil im jungen Erwachsenenalter vielen die Zusammenhänge der frühkindlichen Konditionung mit dem heutigen Leben unbewusst sind und so kommt es zu Reibung und Konflikten, die so unklar gesendet werden, dass die Eltern verwirrt sind und nicht wissen, was denn die Kinder noch wollen. Keiner spricht aus, dass es um den gefühlten Mangel an Liebe geht.

     

    Im schlimmsten Fall geht es in die Richtung, dass Kinder ihren Eltern vorwerfen, nicht um ihre Entstehung gebeten zu haben. In spirituellen Kreisen sieht man daher die Lösung in einem anderen Denkansatz: Wir sind unsterbliche Seelen, die sich für ihr nächste Erleben in der dualen Welt eine Erfahrung wünschen und dann werden sie in entsprechende Umstände hineingeboren. Dies führt gerade in großen Leid-Umständen erst Recht zu großer Wut und Bitterkeit, weil sich kaum jemand vorstellen kann, dass man sich dieses Leid gewünscht haben soll. Vergessen wird dabei, dass Persönlichkeitswachstum (fast?) nur aus Leid möglich ist. 

     

    Bevor jetzt jemand auf mich losgeht: Ich schreibe nur, was ich so mitbekommen habe und werde mich nicht positionieren.

     

    Es mag sich mittlerweile etwas klärender gestalten, weil diese Themen mehr und mehr in den Fokus geraten, bleiben aber dennoch oft in Nebenschauplätzen, die eben auch in anderen Konstellationen zum Tragen kommen. Da hat man eine furchtbare Abneigung gegen jemanden, arbeitet sich an der Person ab und merkt überhaupt nicht, dass die nur Projektionsfläche alter Erfahrungen ist. Sich hinzustellen und ganz klar zu sagen: "Ich habe mich nie von euch bedingungslos geliebt gefühl!" erfordert ja erst einmal die Bewusstheit dafür und wenn man soweit ist, ist man meistens auch so weit, dass man von den Eltern nichts mehr erwartet.

     

    Der Gesetzgeber hat die gegenseitige Fürsorgepflicht geregelt, wenn entweder Kind oder Eltern ihre Dinge nicht selbstständig regeln können.

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