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  • Kinder ? Die Basis für eine Beziehung?

    Diskussion · 65 Beiträge · 1 Gefällt mir · 834 Aufrufe
    Juerg Wiesmann aus Schmerikon

    Kinder die Erfüllung oder was wenn die innere Uhr nicht tickt.

     

    Kinder sind mit unter das schönste, was es auf der Welt geben kann. 

     

    Das können bestimmt viele Menschen unterschreiben. 

     

    Vor allem, wenn man mit einem Menschen zusammen lebt, mit dem man den Rest seines Lebens teilen und erleben möchte.

     

    Doch was, wenn der Kinderwunsch unerfüllt bleibt. 

     

    Wenn der Mann Zeugungsunfähig, oder die Frau unfruchtbar ist.


    Da bleibt oftmals nur eine teure Befruchtung, eine Leihmutter oder als letzte Möglichkeit, die Adoption.

     

    Oder was wenn die Liebe seines Lebens keine Kinder (mehr) möchte.

     

    Natürlich kann man sich auch dafür entscheiden, sich zu trennen, um seinen Lebenstraum doch noch erfüllen zu können. 
     

    Sei das mit einem Partner/einer Partnerin mit Kindern oder eben mit einem Partner ohne medizinische Ursache.

     

    Was ist der gute Weg damit umzugehen?

    Kann das Wunschkind die Beziehung zerstören?

    Wie  würdet ihr in einer solchen Situation vorgehen, damit umgehen?

     

    Ich danke euch!

     

    Liebe Grüsse

     

    Jürg

     

    06.11.25, 14:05

Beiträge

  • 08.11.25, 14:27

    Wenn du Kinder als Basis für eine Beziehung nimmst, ist dann für unfruchtbare Menschen keine Beziehung mehr drin?

     

    Das seh ich gar nicht so. Eine Beziehung soll immer möglich sein unabhängig von Kindern und auch im hohen Alter, einzig und alleine passend für die zwei Menschen. 
     

    Wenn in den fruchtbaren Jahren ein einseitiger Kinderwunsch ist, seh ich nur die Trennung. Es gibt nichts sehnlicheres und quälenderes als einen Kinderwunsch. 

  • 08.11.25, 13:56 - Zuletzt bearbeitet 08.11.25, 13:57.

     

    Alina:

     

    Elena:

    Als Fremdbetreuungskind (KiTa,Kindergarten ) habe ich sehr positive Erfahrungen gemacht und bin überzeugt: Kinder brauchen Kinder. Meine beiden Eltern haben in Vollzeit gearbeitet, sie waren müde, aber gelassener im Vergleich zu den heutigen Eltern. Die modernen Eltern machen sich kaputt, um zu genügen und haben das Gefühl, sie sollten jede Minute mit ihren Kindern geniessen/ verbringen. Die Kinder haben keine private Sphäre mehr, um sich zu entdecken. Ich erinnere mich, in unserer Gruppe waren wir 20 unter Aufsicht einer Erzieherin, wo wir uns selbst beschäftigt haben. Im Schulalter waren wir alleine in Gruppen mit den anderen Kindern unterwegs, zu uns selbst geschaut: jeder hatte einen Hausschlüssel und warmes Essen im Thermos daheim. Die Eltern fehlten uns überhaupt nicht. Wir wollten immer raus mit anderen Kindern spielen. Wir haben auch selbst die Konflikte geschlichtet. 

     

    Früher war ich immer der Meinung das Kinder unter drei in die Familie gehören und nicht in die Fremdbetreuung.

    Mein kleiner ist noch nicht ganz zwei und geht super gerne in die Kita.

    Es hat einen Mehrwert den ich ihm nicht bieten kann auch wenn wir vorher schon regelmäßig bei Spielgruppen waren.

     

    Es gibt aber doch einen großen Unterschied zwischen Vollzeit Kita Kindern und Heimkindern.

    Es ist nicht die Quantität sondern die Qualität die entscheidend ist und die ist besser wenn die Eltern weniger gestresst sind. Also besser die Kinder ne Stunde länger in der Einrichtung lassen und ein bisschen Zeit für sich nehmen als auf zwang alle Zeit die irgendwie möglich ist mit dem Kind verbringen.

     

    Auf der anderen Seite erlebe ich in unserer Nachbarschaft viele Kinder die unbeaufsichtigt draußen spielen, den es an Ansprache fehlt und die sich die Anleitung von Erwachsenen wünschen.

     

     

    Ich erinnere mich, dass wir sehr wohl von unseren Eltern in ihrer Freizeit und anderen Erwachsenen angeleitet wurden. Zum Beispiel, auf unserem Hof aus mehreren Mehrfamilienhäusern gab es die älteren pensionierten Frauen, welche bei Bedarf interveniert haben oder unsere Eltern vorwarnten. Damals gab es die Community, welche in allen Sphären wachsam war und unterstützt hat, der Staat hat meistens die finanzielle Unterstützung für die Kinderbetreuung geleistet. Was war noch anders: der Respekt gegenüber den Ältesten. Heute wenn du versuchst etwas zu sagen, was dir nicht richtig scheint, wirst du sofort hingewiesen, dass das dich nichts angeht. Die Eltern agieren isoliert, tragen volle Verantwortung, sind überfordert . 

     

    Es stellt sich die Frage, ob man eine Community kreieren kann, wo jeder seine Bedürfnisse individuell befriedigt/ sich entfalten kann.

     

  • 08.11.25, 10:29 - Zuletzt bearbeitet 08.11.25, 10:30.

     

    Nanda:

     

    Ich würde als erstes die übernommenen Wertvorstellungen der eigenen Erziehung und des heutigen Gesellschaftsdenkens à priority einfach ungefiltert mal über Bord werfen und dann mich mit dem Restlichen, was noch da ist, befassen. Steckt mehr dahinter als die ersten zwei Punkte?

     

     

    Irgendwas ist da aber wohl in der Evolutionsgeschichte schief gelaufen, denn die Reproduktionsfähigkeit der Frau nimmt schon mit 30 ab, während die Reife, um sich mit deinen Gedanken zu beschäftigen, bei den wenigsten zu diesem Zeitpunkt vorhanden ist.

     

    Wir erleben aber ja jetzt den großen Wandel. Die Jugendlichen sind heute oft schon früh in Therapie und das mag für ein früheres Bewusstwerden sorgen und so kann man vielleicht davon ausgehen, dass die übernächste Generation den Kinderwunsch wirklich genau prüft. Wenn nix dazwischen kommt. Jeder Krieg, jede Umweltkatastrophe führt zu Traumatisierungen und das würde bestimmt den Prozess beeinflussen. Fragt sich nur, in welche Richtung.

     

    Sorry Jürg, wenn meine Gedanken zu weit von deinem Thema weggehen!

     

     

  • 08.11.25, 10:17

    Ja Ute, sehr treffend formuliert, auch wunderbar einfühlsam Dein Beitrag...: "WARUM will - und ich würde das nächste Wort auch gross schreiben- ICH das anders haben?"

     

    Ich würde als erstes die übernommenen Wertvorstellungen der eigenen Erziehung und des heutigen Gesellschaftsdenkens à priority einfach ungefiltert mal über Bord werfen und dann mich mit dem Restlichen, was noch da ist, befassen. Steckt mehr dahinter als die ersten zwei Punkte?

     

    Deine volle Akzeptanz beeinflusst übrigens trotzdem. Nicht immer ist das sichtbar im Aussen.

     

    Das Kernthema lautet Verantwortung. Und obwohl wir in einer Gesellschaft leben, trägt jeder schlussendlich die Verantwortung nur für sich. Das tönt zuerst abstössig, wer aber sich damit näher befasst hat, erkennt die Wahrheit und auch den versteckten Gewinn für Andere dahinter. Dein Verhalten, Dein Denken und Deine Worte lösen immer was aus. Ziel ist es, achtsam damit umzugehen, ohne sich zu verlieren.

     

    Kindererziehung heisst den Kindern dieses Rüstzeug von " ich übernehme die Verantwortung für mein Wirken" zu lernen und mitzugeben.

  • 08.11.25, 10:16

     

    Juerg Wiesmann:

    Toll Ute!

     

    Entschieden für eure Tochter gegen deinen inneren Antrieb…

    Das war bestimmt nicht einfach und doch hat es sich gelohnt wie mir scheint.

     

    ich kann mir vorstellen, dass es als neuer Partner nicht einfach ist ein „noch fremdes“

    Kind mit aufzuziehen.

     

    ich bin aber persönlich überzeugt er hat „Euren„ Sohn genauso geliebt wie eure Tochter.

     

    Ich denke wenn man als Mensch zu einer solchen Beziehung hinzukommt Ist es oft als Gast. Was hat der Gast für eine Rolle in dieser Beziehung. Er ist geliebter Mensch und hat doch kein Recht auf (Mit)Bestimmung innerhalb der Familie. Er möchte ein Teil davon sein, seine Partner(in) verteidigen und hat doch kaum etwas zu bestimmen was in der Familie passiert.

    Bei Euch kann ich mir vorstellen, dass dies nicht so spürbar war. 
     

    Da der wirkliche Vater nicht mehr lebte, doch musste er sich vielleicht trotzdem anhöre, das er nicht der Vater sei?

     

    Ich denke diese Rollen sollten klar definiert werden.

     

    Doch Beziehungen zwischen Männern sind oft anders.

    ich sehe das so in meinem Leben wo die Beziehung zwischen mir und meiner Tochter und mir und meinem Sohn sehr unterschiedlich verläuft.

     

    ich liebe beide von ganzem Herzen doch sind beide Beziehungen sehr unterschiedlich.

     

    also alles Gut. Ich danke dir!

     

    liebe Grüsse 

     

    Jürg 

     

    Ute:

     

     

    Wenn ich daran zurückdenke, wie sehr mich das geschmerzt hat, als meine Tochter mit 15 zu ihrem Vater ging, das war kaum aushaltbar. Es hing ein Schulwechsel dran und sie wollte unbedingt das Abi schaffen. Ein halbes Jahr später ging es schon los, dass sie zurück wollte und es gab lange Diskussionen. 

     

    Am Ende blieb ich hart, denn ein nochmaliger Schulwechsel hätte ihr vielleicht schulisch das Genick gebrochen. 

     

    Vorher war er Besuchsvater, aber im Zusammenleben mit ihm und dem Rollentausch zur Besuchsmutter von mir hat sie eine realistische Sicht auf uns gewonnen und genau das war förderlich für ihren Abnabelungsprozess und ihre heutige Reife und Stabilität.

     

    Er hat sich rührend um meinen Sohn gekümmert, was am Ende auch meine ursprüngliche Entscheidung, kein weiteres Kind zu bekommen, über den Haufen geworfen hat.

     

     Auch wenn er sich in unseren gemeinsamen Jahren wirklich weiterhin bemüht hat, so war für mich spürbar, dass ihm sein eigenes Kind näher stand. 

     

     

    In einem ganz anderen Kontext habe ich lernen müssen, dass man im Leben vor allem eines muss: Akzeptieren, und das radikal. Es ist, wie es ist. Man kann sich ärgern, wütend und traurig sein, alles wichtige Gefühle, die auch unbedingt durchgefühlt werden sollen, aber sie ändern nichts. 

     

    Wir denken, so oft, alles beeinflussen zu können und unter Kontrolle zu haben, aber dem ist nicht so. Und da bleibt am Ende immer nur eine einzige Frage: WARUM will ich das (anders) haben?

     

     

     

     

    Nun sind wir beim Thema Liebe bzw. der Liebesfähigkeit. Auch wenn das jetzt sperrig klingt: Wir haben uns damals vor allem gebraucht, natürlich unbewusst. Ich habe da zumindest zum Teil eine sehr nüchterne Sicht. Natürlich war da auch eine immens große Anziehung, die sich aus heutiger Sicht aber vor allem aus der großen Gegensätzlichkeit gespeist hat. In der Natur wählen die Tiere ähnlich, denn das reproduziert widerstandsfähige Nachkommen. Wir schmunzeln darüber und erkennen aber darin auch einen wahren Kern. Blöd nur, dass die Gegensätzlichkeit nicht überwunden werden konnte. Ich finde da auch heute noch zu keiner abschließenden Bewertung, weil Menschen einfach sehr komplexe Geschöpfe sind und die vielen Anteile kaum auf die Waagschalen aufgeteilt werden können, obwohl ich das gerne intuitiv wollen würde. Aber vielleicht verschafft mir genau das die Fähigkeit der Akzeptanz und Annahme.

     

    Ich habe später noch mit einem Partner zusammengelebt, für den beide Kinder eben fremd waren und der hat es hervorragend geschafft, sie in ihrer Persönlichkeit wahrzunehmen und entsprechend auf sie zu reagieren. Er hatte sie beide wirklich lieb. Mein Sohn hat ihn sehr gemocht, meine Tochter sah ihn wohl unbewusst als etwas Trennendes, hat da ordentlich torpediert. Erst letztes Jahr hat sie zu ihm Kontakt aufgenommen und sich bei ihm dafür entschuldigt.

     

    Ich schreibe das, um einen Blick auf eben so unterschiedliche Konstellationen zu ermöglichen und weil ich da heute eine Art Beobachter-Perspektive einnehmen kann, weil es gefühlt in einem anderen Leben stattfand. Auch wenn man immer Mutter bleibt (angeblich verbleiben ja Kindeszellen im Körper der Mutter), so gehe ich den Weg der Individuation nach C. G. Jung.

  • Toll Ute!

     

    Entschieden für eure Tochter gegen deinen inneren Antrieb…

    Das war bestimmt nicht einfach und doch hat es sich gelohnt wie mir scheint.

     

    ich kann mir vorstellen, dass es als neuer Partner nicht einfach ist ein „noch fremdes“

    Kind mit aufzuziehen.

     

    ich bin aber persönlich überzeugt er hat „Euren„ Sohn genauso geliebt wie eure Tochter.

     

    Ich denke wenn man als Mensch zu einer solchen Beziehung hinzukommt Ist es oft als Gast. Was hat der Gast für eine Rolle in dieser Beziehung. Er ist geliebter Mensch und hat doch kein Recht auf (Mit)Bestimmung innerhalb der Familie. Er möchte ein Teil davon sein, seine Partner(in) verteidigen und hat doch kaum etwas zu bestimmen was in der Familie passiert.

    Bei Euch kann ich mir vorstellen, dass dies nicht so spürbar war. 
     

    Da der wirkliche Vater nicht mehr lebte, doch musste er sich vielleicht trotzdem anhöre, das er nicht der Vater sei?

     

    Ich denke diese Rollen sollten klar definiert werden.

     

    Doch Beziehungen zwischen Männern sind oft anders.

    ich sehe das so in meinem Leben wo die Beziehung zwischen mir und meiner Tochter und mir und meinem Sohn sehr unterschiedlich verläuft.

     

    ich liebe beide von ganzem Herzen doch sind beide Beziehungen sehr unterschiedlich.

     

    also alles Gut. Ich danke dir!

     

    liebe Grüsse 

     

    Jürg 

     

    Ute:

     

     

     

    Wenn ich daran zurückdenke, wie sehr mich das geschmerzt hat, als meine Tochter mit 15 zu ihrem Vater ging, das war kaum aushaltbar. Es hing ein Schulwechsel dran und sie wollte unbedingt das Abi schaffen. Ein halbes Jahr später ging es schon los, dass sie zurück wollte und es gab lange Diskussionen. 

     

    Am Ende blieb ich hart, denn ein nochmaliger Schulwechsel hätte ihr vielleicht schulisch das Genick gebrochen. 

     

    Vorher war er Besuchsvater, aber im Zusammenleben mit ihm und dem Rollentausch zur Besuchsmutter von mir hat sie eine realistische Sicht auf uns gewonnen und genau das war förderlich für ihren Abnabelungsprozess und ihre heutige Reife und Stabilität.

     

    Er hat sich rührend um meinen Sohn gekümmert, was am Ende auch meine ursprüngliche Entscheidung, kein weiteres Kind zu bekommen, über den Haufen geworfen hat.

     

     Auch wenn er sich in unseren gemeinsamen Jahren wirklich weiterhin bemüht hat, so war für mich spürbar, dass ihm sein eigenes Kind näher stand. 

     

     

    In einem ganz anderen Kontext habe ich lernen müssen, dass man im Leben vor allem eines muss: Akzeptieren, und das radikal. Es ist, wie es ist. Man kann sich ärgern, wütend und traurig sein, alles wichtige Gefühle, die auch unbedingt durchgefühlt werden sollen, aber sie ändern nichts. 

     

    Wir denken, so oft, alles beeinflussen zu können und unter Kontrolle zu haben, aber dem ist nicht so. Und da bleibt am Ende immer nur eine einzige Frage: WARUM will ich das (anders) haben?

     

     

     

  • 08.11.25, 09:27

     

    Elena:

    Nanda:

    Kinder brauchen die Eltern. Die Lebenskosten sind zu hoch, viele können es sich nicht leisten, dass ein Elternteil daheim bleibt. Hinzu kommt, dass Mütter sich oft nicht mehr erfüllt fühlen in der Rolle als Mami und Hausfrau. Oder man kann auch zu viel um das Kind herum sein.
     

    Als Fremdbetreuungskind (KiTa,Kindergarten ) habe ich sehr positive Erfahrungen gemacht und bin überzeugt: Kinder brauchen Kinder. Meine beiden Eltern haben in Vollzeit gearbeitet, sie waren müde, aber gelassener im Vergleich zu den heutigen Eltern. Die modernen Eltern machen sich kaputt, um zu genügen und haben das Gefühl, sie sollten jede Minute mit ihren Kindern geniessen/ verbringen. Die Kinder haben keine private Sphäre mehr, um sich zu entdecken. Ich erinnere mich, in unserer Gruppe waren wir 20 unter Aufsicht einer Erzieherin, wo wir uns selbst beschäftigt haben. Im Schulalter waren wir alleine in Gruppen mit den anderen Kindern unterwegs, zu uns selbst geschaut: jeder hatte einen Hausschlüssel und warmes Essen im Thermos daheim. Die Eltern fehlten uns überhaupt nicht. Wir wollten immer raus mit anderen Kindern spielen. Wir haben auch selbst die Konflikte geschlichtet. 

     

    Früher war ich immer der Meinung das Kinder unter drei in die Familie gehören und nicht in die Fremdbetreuung.

    Mein kleiner ist noch nicht ganz zwei und geht super gerne in die Kita.

    Es hat einen Mehrwert den ich ihm nicht bieten kann auch wenn wir vorher schon regelmäßig bei Spielgruppen waren.

     

    Es gibt aber doch einen großen Unterschied zwischen Vollzeit Kita Kindern und Heimkindern.

    Es ist nicht die Quantität sondern die Qualität die entscheidend ist und die ist besser wenn die Eltern weniger gestresst sind. Also besser die Kinder ne Stunde länger in der Einrichtung lassen und ein bisschen Zeit für sich nehmen als auf zwang alle Zeit die irgendwie möglich ist mit dem Kind verbringen.

     

    Auf der anderen Seite erlebe ich in unserer Nachbarschaft viele Kinder die unbeaufsichtigt draußen spielen, den es an Ansprache fehlt und die sich die Anleitung von Erwachsenen wünschen.

     

     

  • 08.11.25, 09:16

     

    Juerg Wiesmann:

    Danke Ute für deine offenen Worte!

     

    diese zwei Sätze haben mich besonders berührt.

     

    liebe Grüsse 

     

    Jürg 

    Ute:

     

     

    Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden. 

     

    ja, der Mensch wächst mit seinen Herausforderungen - zahlt aber immer auch einen Preis!

     

     

    Danke Jürg für deine besonnene Haltung!

     

    Ein Leben ist lang und Entscheidungen werden in den verschiedenen Lebensphasen unterschiedlich bewertet, abhängig von der Stabilität und der (entsprechenden) äußeren Situation.

     

    Wenn ich daran zurückdenke, wie sehr mich das geschmerzt hat, als meine Tochter mit 15 zu ihrem Vater ging, das war kaum aushaltbar. Es hing ein Schulwechsel dran und sie wollte unbedingt das Abi schaffen. Ein halbes Jahr später ging es schon los, dass sie zurück wollte und es gab lange Diskussionen. Am Ende blieb ich hart, denn ein nochmaliger Schulwechsel hätte ihr vielleicht schulisch das Genick gebrochen. Sie lernte dann auch schon bald darauf ihre erste Liebe kennen und dann schon bald den Mann, mit dem sie heute noch zusammen ist. Mit knapp 18 zog sie bei ihrem Vater aus und mit ihrem Partner zusammen, aber sie blieb in räumlicher Nähe zum Vater. Er starb ganz plötzlich als sie knapp 23 war.

     

    Heute blicke ich zurück und sehe die Zeit mit ihrem Vater für sie als Geschenk. Vorher war er Besuchsvater, aber im Zusammenleben mit ihm und dem Rollentausch zur Besuchsmutter von mir hat sie eine realistische Sicht auf uns gewonnen und genau das war förderlich für ihren Abnabelungsprozess und ihre heutige Reife und Stabilität.

     

    Ihr Vater hatte mich bereits mit Kind kennengelernt, ich war frisch verwitwet. Er hat sich rührend um meinen Sohn gekümmert, was am Ende auch meine ursprüngliche Entscheidung, kein weiteres Kind zu bekommen, über den Haufen geworfen hat. Auch wenn er sich in unseren gemeinsamen Jahren wirklich weiterhin bemüht hat, so war für mich spürbar, dass ihm sein eigenes Kind näher stand. Dass etwas nicht stimmt, habe ich daran gemerkt, dass ich entweder mit ihm oder meinem Sohn Konflikte hatte. Ich kann das nicht abschließend beurteilen, weil bei meinem Sohn mit knapp 25 Asperger diagnostiziert wurde. Er bewertet alles ganz anders und seine Verhaltensauffälligkeiten (so nannte man das damals) haben sicher die Familiendynamik beeinflusst. 

     

    In einem ganz anderen Kontext habe ich lernen müssen, dass man im Leben vor allem eines muss: Akzeptieren, und das radikal. Es ist, wie es ist. Man kann sich ärgern, wütend und traurig sein, alles wichtige Gefühle, die auch unbedingt durchgefühlt werden sollen, aber sie ändern nichts. Wir denken, so oft, alles beeinflussen zu können und unter Kontrolle zu haben, aber dem ist nicht so. Und da bleibt am Ende immer nur eine einzige Frage: WARUM will ich das (anders) haben?

     

     

  • Einfach schön deine Gedanken und Erfahrungen hier lesen zu dürfen.

     

    besten Dank

    Nanda:

    Ich erkenne Kinder, welche nur immer draussen spielen und in der Regel dort ohne Aufsicht der Eltern sind daran, dass sie oft in der Feinmotorik Unterstützung brauchen. Die Ausländerkinder bekommen häufig DaZ- Untericht weil der Wortschatz fehlt, und manche Kinder haben Mühe im Bereich Merkfähigkeit von Aufträgen. Und Konflikte werden nicht immer auf die feine Art gelöst, es gilt gern einfach das Recht des Stärkeren. Das Sitzleder fehlt, und manche Kinder ertragen Langweile nicht und sie brauchen immer Unterhaltung und jemanden um sich.

     

    Es ist wie immer eine Frage vom Mass.

     

    Die Anforderungen der Schulen sind gestiegen. Es wurde vieles auf die Schule abgewälzt wie zum Beispiel Blockzeiten, damit Eltern arbeiten können... wie Schwimmuntericht, Waldmorgen  ect., 

     

    ... aber Respekt und Grundanstand, Umgangsformen, den Kindern das Regeln einhalten beibringen, emotional unterstützen, lernen mit den eigenen Schwächen umgehen und ähnliches- all das sollte trotzdem auch heute immer noch daheim gelernt werden. Die Schule erwartet das. Erziehung ist weiterhin  Elternpflicht. Sie tragen die Verantwortung! Auch generell den Kindern helfen, die Welt da draussen zu verarbeiten. Kinder brauchen Eltern, die Leitplanken sind und ihnen Halt geben.

     

    Und ja, unbedingt : Kinder brauchen Momente wo sie sich unbeobachtet fühlen!!! Das finde auch ich sehr wichtig, selbst in Instititionen. Sie müssen lernen, auf den eigenen Beinen zu stehen.

     

    Hinzu kommt leider auch, dass Spielräume, wo Kinder sich frei und einigermassen sicher bewegen können, rar geworden sind. Nur Wenige haben das vor ihrer Haustüre.

     

    Und das Thema "geh nie mit einem Fremden" ist immer wieder da.

     

  • Danke Ute für deine offenen Worte!

     

    diese zwei Sätze haben mich besonders berührt.

     

    liebe Grüsse 

     

    Jürg 

    Ute:

     

     

     

    Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden. 

     

    ja, der Mensch wächst mit seinen Herausforderungen - zahlt aber immer auch einen Preis!

     

  • Danke Ute,

     

    das ganze Thema ist hier durchaus etwas dem Grundgedanken entglitten 

     

     

    ich denke schon zu Ende gedacht aber in ein paar Zeilen lässt sich kaum wiedergeben was in einem Menschen vorgeht. 
     

    Ich denke ihr zwei habt ähnliche Gedanken über den Wert der Kinder in unserem Leben.

     

    Ich habe Alina nicht so verstanden das sie nicht ein eigenes Kind mit Ihrem Mann haben möchte.

     

    das annehmen von Alinas Kindes ist bestimmt eine wichtige Grundvoraussetzung für eine gesunde und positive Beziehung. 

    sie kann und wird sich nie gegen ihren Sohn entscheiden und wünscht sich natürlich einen Partner der ihren Sohn mit in sein Herz schliesst.

     

    ohne wenn und aber…. Bitte Alina korrigiere mich wenn ich falsch liege.

     

    Die grosse Herausforderung ist aus meiner Sicht das aus dem 2+1 eine 3 wird.

     

    danke für den respektvollen Umgang hier!

     

     Ich bin sehr dankbar über eure Offenheit 

     

    Ute:

     

    Alina:

     er darf nicht den Anspruch haben, sich selbst fortpflanzen zu wollen.

     

    Mit einer solchen Haltung Pflegekinder nehmen?

     

    Bevor ich falsch verstanden werde: Das ist kein Angriff! Ich gehe davon aus, dass du das einfach nicht zu Ende gedacht hast.

     

  • 08.11.25, 07:07

    Ich erkenne Kinder, welche nur immer draussen spielen und in der Regel dort ohne Aufsicht der Eltern sind daran, dass sie oft in der Feinmotorik Unterstützung brauchen. Die Ausländerkinder bekommen häufig DaZ- Untericht weil der Wortschatz fehlt, und manche Kinder haben Mühe im Bereich Merkfähigkeit von Aufträgen. Und Konflikte werden nicht immer auf die feine Art gelöst, es gilt gern einfach das Recht des Stärkeren. Das Sitzleder fehlt, und manche Kinder ertragen Langweile nicht und sie brauchen immer Unterhaltung und jemanden um sich.

     

    Es ist wie immer eine Frage vom Mass.

     

    Die Anforderungen der Schulen sind gestiegen. Es wurde vieles auf die Schule abgewälzt wie zum Beispiel Blockzeiten, damit Eltern arbeiten können... wie Schwimmuntericht, Waldmorgen  ect., 

     

    ... aber Respekt und Grundanstand, Umgangsformen, den Kindern das Regeln einhalten beibringen, emotional unterstützen, lernen mit den eigenen Schwächen umgehen und ähnliches- all das sollte trotzdem auch heute immer noch daheim gelernt werden. Die Schule erwartet das. Erziehung ist weiterhin  Elternpflicht. Sie tragen die Verantwortung! Auch generell den Kindern helfen, die Welt da draussen zu verarbeiten. Kinder brauchen Eltern, die Leitplanken sind und ihnen Halt geben.

     

    Und ja, unbedingt : Kinder brauchen Momente wo sie sich unbeobachtet fühlen!!! Das finde auch ich sehr wichtig, selbst in Instititionen. Sie müssen lernen, auf den eigenen Beinen zu stehen.

     

    Hinzu kommt leider auch, dass Spielräume, wo Kinder sich frei und einigermassen sicher bewegen können, rar geworden sind. Nur Wenige haben das vor ihrer Haustüre.

     

    Und das Thema "geh nie mit einem Fremden" ist immer wieder da.

  • 07.11.25, 22:43

    Nanda:

    Kinder brauchen die Eltern. Die Lebenskosten sind zu hoch, viele können es sich nicht leisten, dass ein Elternteil daheim bleibt. Hinzu kommt, dass Mütter sich oft nicht mehr erfüllt fühlen in der Rolle als Mami und Hausfrau. Oder man kann auch zu viel um das Kind herum sein.
     

    Als Fremdbetreuungskind (KiTa,Kindergarten ) habe ich sehr positive Erfahrungen gemacht und bin überzeugt: Kinder brauchen Kinder. Meine beiden Eltern haben in Vollzeit gearbeitet, sie waren müde, aber gelassener im Vergleich zu den heutigen Eltern. Die modernen Eltern machen sich kaputt, um zu genügen und haben das Gefühl, sie sollten jede Minute mit ihren Kindern geniessen/ verbringen. Die Kinder haben keine private Sphäre mehr, um sich zu entdecken. Ich erinnere mich, in unserer Gruppe waren wir 20 unter Aufsicht einer Erzieherin, wo wir uns selbst beschäftigt haben. Im Schulalter waren wir alleine in Gruppen mit den anderen Kindern unterwegs, zu uns selbst geschaut: jeder hatte einen Hausschlüssel und warmes Essen im Thermos daheim. Die Eltern fehlten uns überhaupt nicht. Wir wollten immer raus mit anderen Kindern spielen. Wir haben auch selbst die Konflikte geschlichtet. 

  • 07.11.25, 20:25

     

    Nanda:

    Der Beitrag, die Gesellschaft mache zu wenig, hat was.

    Aber wo ansetzen? Als Pädagogin regt es mich auf, wenn ich Szenen beobachte, wie Eltern am Abend ihre komplett überdrehten und müden Kinder von der Tagesschule abholen. Die Kinder hatten nonstop Ramba Zamba den ganzen Tag, und ich wundere mich dann, dass die Kinder im Unterricht so unaufmerksam sind und generell wenig Geduld haben. Ich arbeitete mal in einer Krippe - kann also mitreden. Ich verstehe, dass es solche Instutitionen braucht, aber für viele Kinder ist es in Wahrheit zu viel. Reizüberflutung.

     

    Ich kenne Kinder, die von Grossmüttern ganzwöchig betreut werden, weil die Eltern beide arbeiten. In vielen Fällen wird das Kind etwas zu sehr verwöhnt, was auch Folgen haben kann. Und ich kenne mehr als eine Grossmutter, die mir hinter vorgehaltener Hand mitteilt, es sei ihr eigentlich zu viel und sie getraue es sich nicht dem Sohn/ Tochter zu sagen.

     

    Kinder brauchen die Eltern. Die Lebenskosten sind zu hoch, viele können es sich nicht leisten, dass ein Elternteil daheim bleibt. Hinzu kommt, dass Mütter sich oft nicht mehr erfüllt fühlen in der Rolle als Mami und Hausfrau. Oder man kann auch zu viel um das Kind herum sein.

     

    Was soll die Gesellschaft ändern? 

    Gesetze ändern? Mehr Mutterschaftsurlaub ect.? Ins Schulsystem investieren? Nützt dann viel, wenn die Ausbildungsplätze und danach Arbeitsplätze fehlen.

     

    Es gäbe etliche Löcher zu stopfen. (Tagesmutter finde ich übrigens eine gute Lösung).

    So viele Löcher, dass man das Rad vielleicht von Grund auf neu erfinden müsste. Oder vielleicht mehr in Communities und abgegrenzten Siedlungen leben- das Zusammenschliessen von mehreren Familien mit fixen zusätzlichen Aufgaben und Aemter. Nicht neu erfunden, aber wenigstens ein machbarer Ansatz.

     

     

     

    Im ersten Babyjahr hatte ich eine Familienhelferin (immerhin die gibt es, Hilfe die man in Anspruch nehmen kann wenn man sie braucht, Jugendamt kann helfen, allein bei der Geburt zu sein reicht aus das das Jugendamt auf ein zukommt, zumindest hier)

    Mit ihr habe ich manchmal darüber diskutiert ob man mehr den Eltern oder den Kindern helfen müsste, tatsächlich braucht es beides.

     

    Ich denke dass Thema ist zu groß für hier und jetzt. Es gibt so viele Dinge die man tun könnte und müsste. Vieles hat mit Geld zu tun aber es fehlt auch an Unterstützungskultur.

    Ich als alleinerziehende Mutter habe schon das Gefühl das viele Menschen gewillt sind zu unterstützen - ich selbst ja auch, aber wir wissen alle nicht so richtig wie weil der kulturelle Rahmen dafür fehlt. 

  • 07.11.25, 20:06

     

    Ute:

     

    Alina:

     

     

    Du bist dir ja ganz schön sicher mit dem was du über Menschen zu wissen glaubst die du überhaupt nicht kennst 😂

     

    Ich habe nichts gegen Direktheit, aber es gibt einen Unterschied zwischen Direktheit oder dem sich vorschnell eine Meinung zu bilden und an dieser fest zu halten, egal was kommt.

    Und darauf dann auch noch stolz zu sein.

     

    Ideale sind selten leicht zu erreichen, wenn sie es sind dann sind sie zu niedrig gesteckt.

    Nur in welcher Hinsicht ich an eigenen Ansprüchen scheitere, davon hast du keine Ahnung.

     

    Daran mein Sohn als eigenen Menschen zu betrachten, der sein eigenes Leben hat und keine kleinere Version von mir und seinem biologischen Vater ist liegt es jedenfalls nicht, das du darin eine Herausforderung siehst sagt mehr über dich als über mich aus 😂

     

    Es wird dich jetzt noch viel mehr aufregen, aber in deinem Alter hätte ich auch so auf meine heutigen Aussagen reagiert.

     

    Ich habe mich vom Vater meiner Tochter getrennt, als sie 5 war. Wir haben das recht schnell ganz gut hinbekommen und waren bis zu seinem Tod auch füreinander da. Bis sie 15 war, hat sie bei mir gelebt, dann ist sie zu ihrem Vater gezogen. Wir haben sehr oft darüber gelacht, dass wir uns eigentlich hätten gar nicht trennen müssen, denn (bildlich gesprochen) saß er bei mir am Tisch und ich bei ihm - in den Anteilen in unserem Kind.

     

    Und das hat überhaupt nichts damit zu tun, dass mein(e) Kind(er) kein eigenes Leben haben, ganz im Gegenteil. Meine Tochter (30) erkennt sich heute in mir und regt sich über die Anteile auf, wie sie ja nie werden wollte. Und ja, in der Pubertät zeigt sich das als 1. Hochphase. Zeigt es sich nicht, läuft etwas gewaltig schief, denn die Pubertät ist Abnabelungsprozess begleitet von Abgrenzung und dann werden sicher weitere Hochphasen folgen. So, wie ich dich jetzt hier erlebe, wie du auf mich reagierst, würde ich an deiner Stelle den Ball doch ein bisschen flacher halten - also so mit meiner Reife von heute 😅

     

    Ganz allgemein: Du wirst damit leben müssen, dass Menschen eine Meinung haben und dich auch verurteilen. Du kannst sie dafür angreifen, abwerten, über sie spotten, am Ende ist es dein Thema. Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden. Wenn man sich dazu noch Jahrzehnte mit diversen Themen beschäftigt, dann weiß man sehr viel darüber, wie Menschen so ticken und auch, dass jeder gerne darauf besteht, ganz anders zu sein 😉

     

    Ich kann mich Nanda nur anschließen, dass man sich gerade für weitere Kinder sehr bewusst darüber sein sollte, was man selbst wirklich bewältigen kann. Aber ja, der Mensch wächst mit seinen Herausforderungen - zahlt aber immer auch einen Preis!

     

    😂 <- das da bringt keine Aufregung zum Ausdruck sondern Belustigung 😉

     

    Es überrascht mich nicht das du daran scheitert deine Tochter nicht als abbild deiner selbst zu betrachten wenn du schon bei einer wild fremden Frau im Internet davon ausgehst das deren Verhaltensmuster dem gleichen Ablauf folgen wie bei dir selbst.

     

    Es gibt kaum Ähnlichkeit mit der von dir beschriebenen Lebenswirklichkeit und der von mir.

     

    In welcher Hinsicht sollte ich den Ball flach halten nur weil du dich als reif betitelst und dich im Stande siehst mich über mich selbst belehren zu können?

    Ich glaube nicht das ich dich angegriffen habe, schließlich bist du es die sich über mich zu urteilen erlaubt.

    Aus meiner Sicht wertest du dich nur selbst ab mit dem zur Schau stellen deiner Überheblichkeit, aber das mögen andere anders sehen.

     

    Im übrigen stört mich das überhaupt nicht. Ich bin hier zur Unterhaltung und fühle mich dadurch unterhalten.

     

    Es belustigt mich was du alles zu wissen glaubst.

     

    Ich weiß wer ich bin, was Leute über mich denken die ich nicht einmal kenne berührt mich nicht.

     

    Und ich bin anders, von vielen Standpunkten aus gesehen bin ich das.

    Das wirst du nicht verstehen und ich brauche dir nichts beweisen.

    Anders zu sein bin ich gewohnt, deswegen nicht verstanden zu werden bin ich gewohnt und ich bin fein damit.

     

    Ob du das wirklich so genau weißt wer du bist überzeugst du mich an dieser Stelle nicht, aber es reicht ja das du selbst überzeugt bist.

  • 07.11.25, 19:51

    Der Beitrag, die Gesellschaft mache zu wenig, hat was.

    Aber wo ansetzen? Als Pädagogin regt es mich auf, wenn ich Szenen beobachte, wie Eltern am Abend ihre komplett überdrehten und müden Kinder von der Tagesschule abholen. Die Kinder hatten nonstop Ramba Zamba den ganzen Tag, und ich wundere mich dann, dass die Kinder im Unterricht so unaufmerksam sind und generell wenig Geduld haben. Ich arbeitete mal in einer Krippe - kann also mitreden. Ich verstehe, dass es solche Instutitionen braucht, aber für viele Kinder ist es in Wahrheit zu viel. Reizüberflutung.

     

    Ich kenne Kinder, die von Grossmüttern ganzwöchig betreut werden, weil die Eltern beide arbeiten. In vielen Fällen wird das Kind etwas zu sehr verwöhnt, was auch Folgen haben kann. Und ich kenne mehr als eine Grossmutter, die mir hinter vorgehaltener Hand mitteilt, es sei ihr eigentlich zu viel und sie getraue es sich nicht dem Sohn/ Tochter zu sagen.

     

    Kinder brauchen die Eltern. Die Lebenskosten sind zu hoch, viele können es sich nicht leisten, dass ein Elternteil daheim bleibt. Hinzu kommt, dass Mütter sich oft nicht mehr erfüllt fühlen in der Rolle als Mami und Hausfrau. Oder man kann auch zu viel um das Kind herum sein.

     

    Was soll die Gesellschaft ändern? 

    Gesetze ändern? Mehr Mutterschaftsurlaub ect.? Ins Schulsystem investieren? Nützt dann viel, wenn die Ausbildungsplätze und danach Arbeitsplätze fehlen.

     

    Es gäbe etliche Löcher zu stopfen. (Tagesmutter finde ich übrigens eine gute Lösung).

    So viele Löcher, dass man das Rad vielleicht von Grund auf neu erfinden müsste. Oder vielleicht mehr in Communities und abgegrenzten Siedlungen leben- das Zusammenschliessen von mehreren Familien mit fixen zusätzlichen Aufgaben und Aemter. Nicht neu erfunden, aber wenigstens ein machbarer Ansatz.

     

     

  • 07.11.25, 18:33

     

    Alina:

     

    Ute:

     

     

    Es tut mir leid, wenn dir meine Art zu direkt ist, für mich passt sie aber.

     

    Ich habe dich auch richtig verstanden, respektiere auch deine Wünsche, glaube dir nur nicht, dass du deinen eigenen Ansprüchen gerecht wirst und werden kannst.

     

    Deine Vorstellungen sind viel zu idealisiert. Spätestens in der Pubertät wirst du in den Spiegel blicken und sowohl dich als auch den Vater im Kind deutlich erkennen und es wird dich triggern.

     

     

    Du bist dir ja ganz schön sicher mit dem was du über Menschen zu wissen glaubst die du überhaupt nicht kennst 😂

     

    Ich habe nichts gegen Direktheit, aber es gibt einen Unterschied zwischen Direktheit oder dem sich vorschnell eine Meinung zu bilden und an dieser fest zu halten, egal was kommt.

    Und darauf dann auch noch stolz zu sein.

     

    Ideale sind selten leicht zu erreichen, wenn sie es sind dann sind sie zu niedrig gesteckt.

    Nur in welcher Hinsicht ich an eigenen Ansprüchen scheitere, davon hast du keine Ahnung.

     

    Daran mein Sohn als eigenen Menschen zu betrachten, der sein eigenes Leben hat und keine kleinere Version von mir und seinem biologischen Vater ist liegt es jedenfalls nicht, das du darin eine Herausforderung siehst sagt mehr über dich als über mich aus 😂

     

    Es wird dich jetzt noch viel mehr aufregen, aber in deinem Alter hätte ich auch so auf meine heutigen Aussagen reagiert.

     

    Ich habe mich vom Vater meiner Tochter getrennt, als sie 5 war. Wir haben das recht schnell ganz gut hinbekommen und waren bis zu seinem Tod auch füreinander da. Bis sie 15 war, hat sie bei mir gelebt, dann ist sie zu ihrem Vater gezogen. Wir haben sehr oft darüber gelacht, dass wir uns eigentlich hätten gar nicht trennen müssen, denn (bildlich gesprochen) saß er bei mir am Tisch und ich bei ihm - in den Anteilen in unserem Kind.

     

    Und das hat überhaupt nichts damit zu tun, dass mein(e) Kind(er) kein eigenes Leben haben, ganz im Gegenteil. Meine Tochter (30) erkennt sich heute in mir und regt sich über die Anteile auf, wie sie ja nie werden wollte. Und ja, in der Pubertät zeigt sich das als 1. Hochphase. Zeigt es sich nicht, läuft etwas gewaltig schief, denn die Pubertät ist Abnabelungsprozess begleitet von Abgrenzung und dann werden sicher weitere Hochphasen folgen. So, wie ich dich jetzt hier erlebe, wie du auf mich reagierst, würde ich an deiner Stelle den Ball doch ein bisschen flacher halten - also so mit meiner Reife von heute 😅

     

    Ganz allgemein: Du wirst damit leben müssen, dass Menschen eine Meinung haben und dich auch verurteilen. Du kannst sie dafür angreifen, abwerten, über sie spotten, am Ende ist es dein Thema. Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden. Wenn man sich dazu noch Jahrzehnte mit diversen Themen beschäftigt, dann weiß man sehr viel darüber, wie Menschen so ticken und auch, dass jeder gerne darauf besteht, ganz anders zu sein 😉

     

    Ich kann mich Nanda nur anschließen, dass man sich gerade für weitere Kinder sehr bewusst darüber sein sollte, was man selbst wirklich bewältigen kann. Aber ja, der Mensch wächst mit seinen Herausforderungen - zahlt aber immer auch einen Preis!

  • 07.11.25, 17:44

     

    Nanda:

    Ich könnte Euch so viele Beispiele auftischen von Eltern, die mit ihren Kindern in Tat und Wahrheit nicht klar kommen. Von Eltern, die von schnuckeligen Babys träumten und vom harmonischen Familienleben- und ADHS Kinder haben, die sie tagtäglich an die eigene Grenzen bringen- mal abgesehen davon, dass die Eltern sehr mit dem Kind mitleiden. Von Kinder mit schulischen Problemen, die auch tagtäglich kämpfen- daheim und in der Schule. Von Eltern, die mir ins Gesicht sagen:" Ja ich weiss, wir haben zu wenig Zeit für unser Kind momentan, es sind nur etwa 10 Minuten pro Tag". Ich sehe Kinder vor mir, die Ablösungsprobleme haben, weil ihre Eltern Schicht schaffen müssen, um überhaupt genug Geld zu haben. Ich hatte weinende Mütter vor mir, weil sie den Babyblues hatten und einfach nicht mehr konnten. Ich kenne Eltern, die bereuten es immer wieder, das halbe Leben angebunden zu sein.

    Verzweiflung, Selbstzweifel, Trauer, Ohnmacht, Angst zu versagen... das gibt es auch mit Kindern nebst Liebe, lachen, Selbstwertbestätigung.

     

    Es gibt weder obligatorische Erziehungskurse noch Ausbildungen zum Eltern sein. Es gibt nie so was wie eine Art Garantie, dass Du nie den Job verlierst oder nie eine Ehe, nie eine Krankheit bekommst und und. 

     

    Ihr mögt nun sagen, ich treibe Schwarzmalerei. Es ist aber wirklich unumstritten Tatsache, dass solche Beispiele wie oben genannt und noch viele Andere zugenommen haben! Ich arbeite in öffentlichen Schulen. Das sind Menschen wie Du und ich, und es hat absolut nichts mit der Nationalität zu tun und nichts mit dem Bildungsniveau.

     

    Kinder bedeutet Verantwortung zu tragen, in guten wie in schlechten Zeiten. Das sagt man auch beim Heiraten, und doch ist die Scheidungsrate heutzutage so hoch. Kinder kannst Du aber nicht bei Nichtbedarf wegstellen! Sie können Dir so viel Liebe geben, Dich beschenken, Dir eine Aufgabe und Lebenssinn geben-  alles wunderbar!!

     

    Ich selber werde einfach allergisch, wenn man sich für Kinder entscheidet, weil es sich so gehört, weil man eine Altersabsicherung haben möchte oder weil man eigene innere Mängel damit ausfüllen möchte.

     

    Selber mag ich, wenn Menschen vorher sich kurz reflektieren und ein paar Aspekte innerlich durchfühlen und sich hinterfragen, bevor sie sich für Kinder entscheiden. Und eigentlich sollte nicht die Frage im Vordergrund stehen, ob der Partner es schafft. Man sollte sich selber fragen, schaffe ich all das, wenn es nicht rund läuft. Denn dann hast Du eine ganz andere Einstellung und bist anders " gebödelet" für die fast grösste Aufgabe des Lebens. Es ist wichtig, dass wenigstens ein Partner genug Kraft aufbringt. Das sei dem Kind geschuldet.

     

    Das Argument: "Es ging immer irgendwie und wird auch zukünftig gehen"... nun, ich persönlich gehe damit nicht ganz konform. Noch nie hat sich das Gesellschaftsleben/ Wirtschaft so rasant verändert wie in den letzten 20 Jahren.

    Klar geht es irgendwie...aber zu welchem Preis-??? Guckt doch richtig hin! Oder mal anders gefragt: Welche Verbesserungen hat es gegeben für die Kinder in den letzten 20 Jahren??

     

    Kinderwunsch ist angeblich hormonell bedingt, so wie auch die Pubertät kommt oder eine Geburt eine Frau verändert.

     

    Auch nach Euren tollen Beiträgen hier bleibe ich bei der Meinung: Es gibt keine allgemeingültige Empfehlung. Jeder muss das mit sich selber ausmachen und wissen, es gibt keine Garantien.

     

    Vielleicht war es früher sogar einfacher, als es noch keine Möglichkeiten von Eier einfrieren und künstlicher Befruchtung gab. Und heute ist eine Adoption gar nicht so einfach, und das finde ich auch richtig so!

     

    Dass man Wesen erzeugt, und erst noch Augenfarbe ect. bestimmen kann- es ist eine Frage der Ethik. Ich mag aber jedem das Glück gönnen. Widerspruch per se.

     

     

     

    Noch immer wird über diese Dinge zu wenig gesprochen.

     

    Auch werden Eltern zu viel alleine gelassen, ich finde nicht dass die Veranstaltung allein bei den Eltern liegt, ich finde wir als Gesellschaft haben Verantwortung Eltern und Kinder zu unterstützen.

     

    Alles was in die Förderung von Kindern gesteckt wird ist eine Investition die um ein Vielfaches zurück kommt aber es wird zu wenig gemacht.

  • 07.11.25, 17:35

     

    Ute:

     

    Alina:

     

     

    Zuende gedacht durchaus. Vielleicht nicht gut rüber gebracht.

     

    ich finde du urteilst da ein bisschen voreilig anstatt zu bedanken das es ein komplexes Thema ist welches in einem solchen Kommentar nicht leicht ist unmissverständlich zu erörtern.

     

    Du verurteilst meine Haltung und hinterfragst nicht ob ich es gemeint habe wie du es verstanden hast. Schade.

     

    Man sollte liebe und Fürsorge für Kinder haben und nicht nur deshalb weil sie die eigenen Gene haben, kein minime welches Erfolge erzielen soll damit die Eltern sich darin verwirklicht sehen können.

     

    Ich möchte von mir und meinem potentiellen Partner das Kind als eigenen Menschen zu sehen, das um seinetwillen Liebe, Zuwendung, Unterstützung und alles andere bekommt. Bedingungslos egal was es mit bringt.

     

    Der Wunsch ein Kind aus zu tragen und sich um ein Kind zu kümmern sind zwei verschiedene Dinge, beides unabhängig zu betrachten und sich dennoch beides zu wünschen ist kein Widerspruch.

     

    Es tut mir leid, wenn dir meine Art zu direkt ist, für mich passt sie aber.

     

    Ich habe dich auch richtig verstanden, respektiere auch deine Wünsche, glaube dir nur nicht, dass du deinen eigenen Ansprüchen gerecht wirst und werden kannst.

     

    Deine Vorstellungen sind viel zu idealisiert. Spätestens in der Pubertät wirst du in den Spiegel blicken und sowohl dich als auch den Vater im Kind deutlich erkennen und es wird dich triggern.

     

     

    Du bist dir ja ganz schön sicher mit dem was du über Menschen zu wissen glaubst die du überhaupt nicht kennst 😂

     

    Ich habe nichts gegen Direktheit, aber es gibt einen Unterschied zwischen Direktheit oder dem sich vorschnell eine Meinung zu bilden und an dieser fest zu halten, egal was kommt.

    Und darauf dann auch noch stolz zu sein.

     

    Ideale sind selten leicht zu erreichen, wenn sie es sind dann sind sie zu niedrig gesteckt.

    Nur in welcher Hinsicht ich an eigenen Ansprüchen scheitere, davon hast du keine Ahnung.

     

    Daran mein Sohn als eigenen Menschen zu betrachten, der sein eigenes Leben hat und keine kleinere Version von mir und seinem biologischen Vater ist liegt es jedenfalls nicht, das du darin eine Herausforderung siehst sagt mehr über dich als über mich aus 😂

  • 07.11.25, 17:27 - Zuletzt bearbeitet 07.11.25, 17:28.

    Ich könnte Euch so viele Beispiele auftischen von Eltern, die mit ihren Kindern in Tat und Wahrheit nicht klar kommen. Von Eltern, die von schnuckeligen Babys träumten und vom harmonischen Familienleben- und ADHS Kinder haben, die sie tagtäglich an die eigene Grenzen bringen- mal abgesehen davon, dass die Eltern sehr mit dem Kind mitleiden. Von Kinder mit schulischen Problemen, die auch tagtäglich kämpfen- daheim und in der Schule. Von Eltern, die mir ins Gesicht sagen:" Ja ich weiss, wir haben zu wenig Zeit für unser Kind momentan, es sind nur etwa 10 Minuten pro Tag". Ich sehe Kinder vor mir, die Ablösungsprobleme haben, weil ihre Eltern Schicht schaffen müssen, um überhaupt genug Geld zu haben. Ich hatte weinende Mütter vor mir, weil sie den Babyblues hatten und einfach nicht mehr konnten. Ich kenne Eltern, die bereuten es immer wieder, das halbe Leben angebunden zu sein.

    Verzweiflung, Selbstzweifel, Trauer, Ohnmacht, Angst zu versagen... das gibt es auch mit Kindern nebst Liebe, lachen, Selbstwertbestätigung.

     

    Es gibt weder obligatorische Erziehungskurse noch Ausbildungen zum Eltern sein. Es gibt nie so was wie eine Art Garantie, dass Du nie den Job verlierst oder nie eine Ehe, nie eine Krankheit bekommst und und. 

     

    Ihr mögt nun sagen, ich treibe Schwarzmalerei. Es ist aber wirklich unumstritten Tatsache, dass solche Beispiele wie oben genannt und noch viele Andere zugenommen haben! Ich arbeite in öffentlichen Schulen. Das sind Menschen wie Du und ich, und es hat absolut nichts mit der Nationalität zu tun und nichts mit dem Bildungsniveau.

     

    Kinder bedeutet Verantwortung zu tragen, in guten wie in schlechten Zeiten. Das sagt man auch beim Heiraten, und doch ist die Scheidungsrate heutzutage so hoch. Kinder kannst Du aber nicht bei Nichtbedarf wegstellen! Sie können Dir so viel Liebe geben, Dich beschenken, Dir eine Aufgabe und Lebenssinn geben-  alles wunderbar!!

     

    Ich selber werde einfach allergisch, wenn man sich für Kinder entscheidet, weil es sich so gehört, weil man eine Altersabsicherung haben möchte oder weil man eigene innere Mängel damit ausfüllen möchte.

     

    Selber mag ich, wenn Menschen vorher sich kurz reflektieren und ein paar Aspekte innerlich durchfühlen und sich hinterfragen, bevor sie sich für Kinder entscheiden. Und eigentlich sollte nicht die Frage im Vordergrund stehen, ob der Partner es schafft. Man sollte sich selber fragen, schaffe ich all das, wenn es nicht rund läuft. Denn dann hast Du eine ganz andere Einstellung und bist anders " gebödelet" für die fast grösste Aufgabe des Lebens. Es ist wichtig, dass wenigstens ein Partner genug Kraft aufbringt. Das sei dem Kind geschuldet.

     

    Das Argument: "Es ging immer irgendwie und wird auch zukünftig gehen"... nun, ich persönlich gehe damit nicht ganz konform. Noch nie hat sich das Gesellschaftsleben/ Wirtschaft so rasant verändert wie in den letzten 20 Jahren.

    Klar geht es irgendwie...aber zu welchem Preis-??? Guckt doch richtig hin! Oder mal anders gefragt: Welche Verbesserungen hat es gegeben für die Kinder in den letzten 20 Jahren??

     

    Kinderwunsch ist angeblich hormonell bedingt, so wie auch die Pubertät kommt oder eine Geburt eine Frau verändert.

     

    Auch nach Euren tollen Beiträgen hier bleibe ich bei der Meinung: Es gibt keine allgemeingültige Empfehlung. Jeder muss das mit sich selber ausmachen und wissen, es gibt keine Garantien.

     

    Vielleicht war es früher sogar einfacher, als es noch keine Möglichkeiten von Eier einfrieren und künstlicher Befruchtung gab. Und heute ist eine Adoption gar nicht so einfach, und das finde ich auch richtig so!

     

    Dass man Wesen erzeugt, und erst noch Augenfarbe ect. bestimmen kann- es ist eine Frage der Ethik. Ich mag aber jedem das Glück gönnen. Widerspruch per se.

     

     

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