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  • Beständige Freundschaften über GE finden?

    Diskussion · 70 Beiträge · 41 Gefällt mir · 2.490 Aufrufe
    Baba aus Duisburg

    Ist es möglich bei GE noch echte Freunde zu finden? 

    Oder verstärkt die Plattform nur die allgemeine Oberflächlichkeit und Unverbindlichkeit der Menschen? 

    Man trifft hier wirklich viele Menschen, aber wieviele von denen bleiben am Ende wirklich im eigenen Leben? 

    Wieviel Zeit, Geduld und eine echte Chance gibt man sich hier noch für einzelne Menschen? 

    Weil es ja genug andere hier gibt, jeder ist schnell auswechselbar. 

    Und wenn es dann mal mit einem Kontakt ein Problem gibt, dann wird man einfach ignoriert oder blockiert anstatt das einfach miteinander zu klären wie man das früher getan hätte. 

    Wem geht es hier ähnlich und wer findet sich hier wieder? 

    Über einen Austausch würde ich mich freuen um Menschen zu finden denen es ähnlich geht. 

    Alles Liebe, 

    🌺🌸🌺

     

    02.11.25, 02:16 - Zuletzt bearbeitet 02.11.25, 12:19.

Beiträge

  • 02.11.25, 15:47

    Hallo zusammen.. 

    Ich habe hier diesbezüglich nicht alles gelesen, was geschrieben wurde. Daher kurz von meiner Seite. Ich durfte viele neue Leute kennenlernen. Teils waren die Begegnungen positiv, wie auch negativ. Aber ja ich habe ihr unter anderem wirkliche und echte Freunde mit Tiefgang gefunden. 

    Ich glaube auch hier, geht es schlussendlich ob im echten oder hier zuerst im virtuellstattfindenen Leben darum, mit welcher Einstellung oder Erwartungen ich rein gehe. Sehr schnell erkennt man, ob das Gegenüber an einer echten Begegnung interessiert ist oder nicht. Und wenn nicht, dies auch nicht persönlich zu nehmen, sondern sich gedanklich darauf einzustellen, das dies wieder Zeit und Raum für einen Menschen freigibt, welcher vielleicht empfänglicher ist oder aktuell die gleichen Bedürfnisse hat. Ich finde aus jeder Begegnung kann ich etwas lernen. 

    Grundsätzlich für mich ist aber auch, dass ich zuerst für mich selber definiere, was ich will oder nicht und dies auch dann im Gespräch möglichst schnell verbal kommuniziere und meinen Rahmen abstecke und mein Gegenüber das gleiche tut. So kann vorneweg schon einmal möglichst viele Missverständnisse ausgeräumt werden. 

    Denke man sollte auch nie vergessen, das wir alleine auf diese Welt kommen und auch wieder alleine von dieser Welt gehen. Somit gibt es genau eine Person, welche immer in unserem Leben sein wird und das sind wir selber. Darum ist es umso wichtiger, dass wir uns zuerst gut um uns selber kümmern, damit wir uns dann auch um andere kümmern können. Schlussendlich sind abgesehen von uns selber alle anderen Menschen nur Wegbegleiter auf Zeit von uns.. Sie kommen in unsere Leben und gehen dann auch wieder. Die Länge der Zeit, wie lange jemanden in unserem Leben ist, ist nicht ausschlaggebend, sondern was derjenige in uns bewirkt und in wie fern uns dies bereichert( und dies nicht materiell gemeint) und uns hilft unser weiteres Leben zu meistern. 

  • 02.11.25, 15:03 - Zuletzt bearbeitet 02.11.25, 15:06.

    Ich denke mal, das geht wohl Allen so in irgendeiner Weise- das ist auch meine Erfahrung u mein Problem was ich mit der digitalen Gesellschaft so habe, nur wieviele monieren genau das und handeln dann doch genauso wie Du es so schön beschrieben hast- wenn also Theorie und Praxis wiedermal unheimlich weit auseinander klaffen bzw wenn Mensch was vorgibt was er, sie, es dann doch nicht einhält oder einhalten will/ möchte- da braucht es vielleicht gewisse feste Prinzipien- nach denen man auch leben will und möchte- ansonsten ist das doch sehr falsch und alles Andere als echt und authentisch- oder ????

    Liebe Grüße 🦒

  • 02.11.25, 15:00

     

    Petra - Katharina:

     

    Paul:

    Plattformen wie diese hindern uns daran tiefgreifende menschliche Beziehungen aufzubauen und zu entwickeln, da der primäre Zweck unseres Ortes nicht jener ist der im Vordergrund wahrnehmbar ist -„Menschen zusammenbringen, um gemeinsam Aktivitäten zu erleben.“ – sondern die Entwicklung und Förderung von Entrepreneurship. Unternehmertum, dem die Möglichkeit gegeben wird an Zielgruppen (nicht an die essenziellen Bedürfnisse von Menschen) heranzukommen, wobei letztere in Form von Prosument :innen – zur Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen miteingebunden werden, ohne dass sich diese darüber bewusst sind. Ich will nicht leugnen, dass da und dort auch positive Momente abfallen können. Kern ist jedoch ein völlig anderer, der von nicht einblickbaren Algorithmen und Community Manager :innen geframet ist. Sogar Träger :inne des Wohlfahrtverbands sind mit dabei, was nachdenklich stimmen sollte. Die Autonomie von Nutzer :innen würde auf einer „Sozialen Plattform“ (diesen Begriff denotativ verstanden), wo der Kern das Gesellschaftliche ist, völlig anders aussehen. (Ihre Existenz wird vom Personal des Community-Managements ohnedies in Zweifel gezogen.) Was zählt ist: „Geht´s der (Privat)Wirtschaft gut, geht´s uns allen gut.“  Jetzt noch mit dem Prädikat: „Schaut´s her! Sozial engagiert sind wir auch noch!
    „Sozialer Dienst“ sieht anders anders aus, liebe Synexit. 😜It´s the economy, stupid! Was hier erzeugt wird ist Oberflächlichkeit inklusive der Verflachung und Kommodifizierung menschlicher Bedürfnisse!

    Ich hab' falsch gedrückt :-(

     

    Meine spontane Antwort: Als ich klein war, fragte ich auf dem Spielplatz: "Hast Du Lust mit mir zu spielen?" Da kam ein "Ja" erfeut oder abwartend oder auch ein "Nein". Und manchmal entwickelte sich darauf eine Freundschaft die lange Jahre hielt oder auch nach kurzer Zeit im Sande verlief. Hier ist es doch nicht anders - ist O. K.! Und wenn nicht, gehe ich hier raus, oder?

     

    Petra - Katharina

    Ich finde so einfach wie damals in der Kindheit ist das heute und hier leider nicht mehr. 

    Als Kind ist man doch meist noch viel unbefangener, offener und spontaner. 

    Da viele gerne unverbindlich bleiben möchten und keine weiteren Verpflichtungen eingehen wollen oder ihnen schlicht einfach die Zeit dafür fehlt, können Sie sich hier gleich mit vielen Leuten gleichzeitig treffen in dem Gefühl, dass sie ja nicht alleine sind. 

    Man trifft sich immer mal hier oder dort auf einer Veranstaltung wieder. 

    Aber sich dann wirklich auch mal auf einen engeren und tiefergehenden Kontakjt einzulassen, 

    dass ist nicht so einfach. 

    Vielleicht auch weil jeder schon so viele Veranstaltungen bei GE hat, so dass er/sie gar keine Zeit mehr hat für einzelne Treffen unter vier Augen hat. 

    Eine Alternative Idee sind dann natürlich die 

    1:1-Treffen bei GE 👍

     

    Petra - Katharina:

     

    Paul:

    Plattformen wie diese hindern uns daran tiefgreifende menschliche Beziehungen aufzubauen und zu entwickeln, da der primäre Zweck unseres Ortes nicht jener ist der im Vordergrund wahrnehmbar ist -„Menschen zusammenbringen, um gemeinsam Aktivitäten zu erleben.“ – sondern die Entwicklung und Förderung von Entrepreneurship. Unternehmertum, dem die Möglichkeit gegeben wird an Zielgruppen (nicht an die essenziellen Bedürfnisse von Menschen) heranzukommen, wobei letztere in Form von Prosument :innen – zur Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen miteingebunden werden, ohne dass sich diese darüber bewusst sind. Ich will nicht leugnen, dass da und dort auch positive Momente abfallen können. Kern ist jedoch ein völlig anderer, der von nicht einblickbaren Algorithmen und Community Manager :innen geframet ist. Sogar Träger :inne des Wohlfahrtverbands sind mit dabei, was nachdenklich stimmen sollte. Die Autonomie von Nutzer :innen würde auf einer „Sozialen Plattform“ (diesen Begriff denotativ verstanden), wo der Kern das Gesellschaftliche ist, völlig anders aussehen. (Ihre Existenz wird vom Personal des Community-Managements ohnedies in Zweifel gezogen.) Was zählt ist: „Geht´s der (Privat)Wirtschaft gut, geht´s uns allen gut.“  Jetzt noch mit dem Prädikat: „Schaut´s her! Sozial engagiert sind wir auch noch!
    „Sozialer Dienst“ sieht anders anders aus, liebe Synexit. 😜It´s the economy, stupid! Was hier erzeugt wird ist Oberflächlichkeit inklusive der Verflachung und Kommodifizierung menschlicher Bedürfnisse!

    Ich hab' falsch gedrückt :-(

     

    Meine spontane Antwort: Als ich klein war, fragte ich auf dem Spielplatz: "Hast Du Lust mit mir zu spielen?" Da kam ein "Ja" erfeut oder abwartend oder auch ein "Nein". Und manchmal entwickelte sich darauf eine Freundschaft die lange Jahre hielt oder auch nach kurzer Zeit im Sande verlief. Hier ist es doch nicht anders - ist O. K.! Und wenn nicht, gehe ich hier raus, oder?

     

    Petra - Katharina

    So einfach ist das leider nicht mehr meiner Meinung nach. 

    Lockere Bekannte zu finden die man ab und zu mal trifft, das ist einfach. 

    Aber darüber hinaus finde ich es eher schwierig. 

     

  •  

    Paul:

    Meine lieben Jubelperser :innen! 🤩🤩🤩

    Danke für eure ehrliche Kritik! 😉🌺🌸🌹 Ihr seid so authentisch! 😘🎃💋
    Zuerst die Likes, unmittelbar angeschlossen erfolgt die Bastonade !
    Ihr seid so lieb! 💝💝💝 DANKE, DANKE, DANKE - ihr meine Lieben 🥰🤩😍😘, dass es dieses so transparente, ausgewogene, digitale Vehikel – ersonnen von benevolenten Unternehmer: innen - für uns Menschen gibt! Nach Facebook, X und Truth Social haben wir auf diese Krönung 👑gewartet, in der wir uns alle so frei und ungezwungen bewegen können.

    Viele Hugs und Busserln 😍😍😍 an all meine engagierten Sockenpuppen!🧦🧦🧦

    ....noch nie so einen unnötigen Text gelesen. 

  • 02.11.25, 14:52

    Meine lieben Jubelperser :innen! 🤩🤩🤩

    Danke für eure ehrliche Kritik! 😉🌺🌸🌹 Ihr seid so authentisch! 😘🎃💋
    Zuerst die Likes, unmittelbar angeschlossen erfolgt die Bastonade !
    Ihr seid so lieb! 💝💝💝 DANKE, DANKE, DANKE - ihr meine Lieben 🥰🤩😍😘, dass es dieses so transparente, ausgewogene, digitale Vehikel – ersonnen von benevolenten Unternehmer: innen - für uns Menschen gibt! Nach Facebook, X und Truth Social haben wir auf diese Krönung 👑gewartet, in der wir uns alle so frei und ungezwungen bewegen können.

    Viele Hugs und Busserln 😍😍😍 an all meine engagierten Sockenpuppen!🧦🧦🧦

  • 02.11.25, 14:47 - Zuletzt bearbeitet 02.11.25, 15:32.
    IMG_0193[1].JPG

    Egal ob Sandkastenbekanntschaft oder späte Entdeckung ... Freundschaft kann in jeder Phase des Lebens entstehen. Ich habe ein wohltuendes Lied und Musikvideo zu diesem Thema entdeckt: "Feel Good" von Polo & Pan

  •  

    Paul:

    Plattformen wie diese hindern uns daran tiefgreifende menschliche Beziehungen aufzubauen und zu entwickeln, da der primäre Zweck unseres Ortes nicht jener ist der im Vordergrund wahrnehmbar ist -„Menschen zusammenbringen, um gemeinsam Aktivitäten zu erleben.“ – sondern die Entwicklung und Förderung von Entrepreneurship. Unternehmertum, dem die Möglichkeit gegeben wird an Zielgruppen (nicht an die essenziellen Bedürfnisse von Menschen) heranzukommen, wobei letztere in Form von Prosument :innen – zur Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen miteingebunden werden, ohne dass sich diese darüber bewusst sind. Ich will nicht leugnen, dass da und dort auch positive Momente abfallen können. Kern ist jedoch ein völlig anderer, der von nicht einblickbaren Algorithmen und Community Manager :innen geframet ist. Sogar Träger :inne des Wohlfahrtverbands sind mit dabei, was nachdenklich stimmen sollte. Die Autonomie von Nutzer :innen würde auf einer „Sozialen Plattform“ (diesen Begriff denotativ verstanden), wo der Kern das Gesellschaftliche ist, völlig anders aussehen. (Ihre Existenz wird vom Personal des Community-Managements ohnedies in Zweifel gezogen.) Was zählt ist: „Geht´s der (Privat)Wirtschaft gut, geht´s uns allen gut.“  Jetzt noch mit dem Prädikat: „Schaut´s her! Sozial engagiert sind wir auch noch!
    „Sozialer Dienst“ sieht anders anders aus, liebe Synexit. 😜It´s the economy, stupid! Was hier erzeugt wird ist Oberflächlichkeit inklusive der Verflachung und Kommodifizierung menschlicher Bedürfnisse!

    Ich hab' falsch gedrückt :-(

     

    Meine spontane Antwort: Als ich klein war, fragte ich auf dem Spielplatz: "Hast Du Lust mit mir zu spielen?" Da kam ein "Ja" erfeut oder abwartend oder auch ein "Nein". Und manchmal entwickelte sich darauf eine Freundschaft die lange Jahre hielt oder auch nach kurzer Zeit im Sande verlief. Hier ist es doch nicht anders - ist O. K.! Und wenn nicht, gehe ich hier raus, oder?

     

    Petra - Katharina

  • 02.11.25, 14:08

     

    Melanie:

    Hallo Barbara, 

     

    danke für diese Frage die wohl sehr viele von uns beschäftigt. 

     

    Wir sprechen so oft von Verbindung, Nähe, Vertrauen – doch manchmal klingt das alles nur noch wie ein Wunsch, den wir an andere richten.
    „Ich will verstanden werden. Ich will gesehen werden. Ich will jemanden, der bleibt.“


    Aber wie oft bleiben wir? Wie oft sehen wir den anderen wirklich – nicht nur das, was er zeigt, sondern das, was dahinter liegt?


    Echte Begegnung entsteht nicht, wenn wir nur nehmen.
    Sie entsteht dort, wo jemand bereit ist, sich zu öffnen – ohne Garantie, dass es erwidert wird.
    Dort, wo man zuhört, ohne sofort antworten zu müssen. Wo man Raum gibt, statt ihn zu füllen.
     

    Wir leben in einer Zeit, in der alles schnell verfügbar ist – Worte, Bilder, Menschen.
    Aber das, was zählt, lässt sich nicht beschleunigen. Vertrauen wächst langsam. Tiefe braucht Zeit.
    Und Nähe verlangt Mut – den Mut, nicht nur sich selbst zu suchen, sondern den anderen.


    Ich glaube, wir haben verlernt, dass Beziehungen keine Einbahnstraßen sind. Sie sind kein Ort, an dem man nur abholt, was einem fehlt – sie sind ein Raum, in den man etwas hineinlegt.
    Ein Stück Zeit. Ein ehrliches Wort. Ein echtes Interesse. 

    Vielleicht fängt Tiefe dort an, wo wir aufhören zu erwarten. Wo wir einfach da sind, nicht aus Pflicht, sondern aus Liebe. Wo wir wieder verstehen, dass Geben nicht bedeutet, weniger zu haben – sondern mehr zu werden.


    Und ja, Plattformen wie GE können eine Chance sein.
    Eine Möglichkeit, Menschen zu begegnen, die wir sonst nie getroffen hätten.
    Aber sie sind nur das – eine Möglichkeit.
    Was wir daraus machen, liegt bei uns.


    Wenn wir sie nutzen, um wirklich zuzuhören, statt nur zu scrollen. Wenn wir schreiben, um zu berühren, statt nur gesehen zu werden. Das fängt doch auch schon im kleinen an. Wie viel sympathischer ist ein kurzer Text stattt die Standardnachricht "Ich möchte gern an deiner Aktivität teilnehmen". Wie respektvoller ist das miteinander wenn man zumindest Bescheid gibt wenn man doch nicht teilnehmen kann? 

    Wenn wir bereit sind, nicht nur zu nehmen, sondern etwas von uns selbst hineinzulegen – ein Gedanke, ein Gefühl, ein ehrlicher Moment –
    dann kann daraus etwas Echtes entstehen.
     

    Am Ende hängt alles davon ab, ob wir selbst den Mut haben, Tiefe zuzulassen. Ob wir geben, wo andere warten.


     Ob wir erkennen, dass Nähe nicht im Bildschirm wohnt – sondern in der Bereitschaft, echt zu sein.

     

    und wenn wir dabei eines nicht vergessen: 

    Achtung und Respekt im Umgang miteinander!
     

     

     

     

    So "sehe" ich es auch❣️🫶❣️

  • 02.11.25, 14:02

     

    Paul:

    Plattformen wie diese hindern uns daran tiefgreifende menschliche Beziehungen aufzubauen und zu entwickeln, da der primäre Zweck unseres Ortes nicht jener ist der im Vordergrund wahrnehmbar ist -„Menschen zusammenbringen, um gemeinsam Aktivitäten zu erleben.“ – sondern die Entwicklung und Förderung von Entrepreneurship. Unternehmertum, dem die Möglichkeit gegeben wird an Zielgruppen (nicht an die essenziellen Bedürfnisse von Menschen) heranzukommen, wobei letztere in Form von Prosument :innen – zur Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen miteingebunden werden, ohne dass sich diese darüber bewusst sind. Ich will nicht leugnen, dass da und dort auch positive Momente abfallen können. Kern ist jedoch ein völlig anderer, der von nicht einblickbaren Algorithmen und Community Manager :innen geframet ist. Sogar Träger :inne des Wohlfahrtverbands sind mit dabei, was nachdenklich stimmen sollte. Die Autonomie von Nutzer :innen würde auf einer „Sozialen Plattform“ (diesen Begriff denotativ verstanden), wo der Kern das Gesellschaftliche ist, völlig anders aussehen. (Ihre Existenz wird vom Personal des Community-Managements ohnedies in Zweifel gezogen.) Was zählt ist: „Geht´s der (Privat)Wirtschaft gut, geht´s uns allen gut.“  Jetzt noch mit dem Prädikat: „Schaut´s her! Sozial engagiert sind wir auch noch!
    „Sozialer Dienst“ sieht anders anders aus, liebe Synexit. 😜It´s the economy, stupid! Was hier erzeugt wird ist Oberflächlichkeit inklusive der Verflachung und Kommodifizierung menschlicher Bedürfnisse!

    Ein Kopfschütteln, ein "Nichtverstehen"... und ein Schmunzeln.

    Schade, dass Du es so siehst Paul.

    Für mich ist diese Plattform eine Lebensbereicherung❣️

    Ich bin so DANKBAR für all das, was ich hier finden konnte/kann.

    Bin seit einem guten Jahr dabei und freu mich "hier" zu sein.

    GE mit seinem Möglichkeiten und Menschen haben mein Leben bereichert.

    Ich habe unzählige freundliche, kommunikative und aktive Menschen kennengelernt.

    Und JA mit zwei Personen ist eine Freundschaft am entstehen.

    Erstmal erscheint es vielleicht oberflächlich ABER woher soll auch Nähe und Bindung in EINER gemeinsamen Aktivität entstehen.

    Sowas benötigt Zeit und Raum.

    Ein Wiedersehen, ein Austausch, Interesse beiderseits und und..

     

    Diese Plattraum bietet ALLES was nötig ist, um schnell, einfach, zielgerecht mit wenig Aufwand SEINE Bedürfnisse zu stillen.

    Wie weit es einem jeden "Glückes" ist und was er aus all den Möglichkeiten macht: ist jeder"mans" eigene Verantwortung ❣️

     

    Ich sage auf diesem Weg: DANKE an alle Organisatoren, Teilnehmern und Menschen hier für das IHR DA SEID❣️🫶❣️

     

    Wünsche ALLEN einen wunderschönen Sonntag, herzlichst Ivonne 

  •  

    Marcus:

    Hallo,
    vielleicht ein nützlicher Impuls zu dieser spannenden Frage meinerseits:

    Ich beschäftige mich seit einiger Zeit mit der Frage, welche Auswirkungen unsere modernen Lebensformen – die ja kulturell sehr unterschiedlich definiert werden – auf unsere sozial-physiologische Struktur haben. Besonders interessiert mich, welche Kaskaden an Konsequenzen sich daraus ergeben und inwieweit diese empirisch nachvollziehbar sind.

    Mein aktueller Stand ist folgender:
    Wir leben – vereinfacht gesagt – in einem Körper (also einer Körper-Hirn-Einheit), der biologisch rund 50.000 Jahre alt ist.
    Würde man ein Neugeborenes von damals in die heutige Zeit versetzen, würde es völlig unauffällig heranwachsen und seinen Platz in unserer Gesellschaft finden – vielleicht sogar sehr erfolgreich, vielleicht auch scheiternd, aber grundsätzlich kompatibel.

    Wenn man die evolutionäre Entwicklung der letzten 300 Millionen Jahre betrachtet, dann hat die Natur ein System geschaffen, das bis vor etwa 50.000 Jahren optimal an die Lebensbedingungen – inklusive sozialer Strukturen – angepasst war. Diese Bedingungen waren der Nährboden für Entwicklung, Identität und seelisches Gleichgewicht.

    Doch in den letzten 50.000 Jahren – und besonders in den letzten 200 – haben wir uns Lebensbedingungen geschaffen, die so stark auf unsere Physiologie und unser Sozialverhalten einwirken, dass wir mit unseren evolutionären Anpassungsmechanismen zunehmend an Grenzen stoßen.
    Unsere sozial-psychisch-physiologische Basis hat sich kaum verändert: wir funktionieren noch immer nach denselben biologischen Prinzipien, die uns einst auf der Savanne das Überleben gesichert haben.

    Heute jedoch ist das „Überleben“ kaum noch physisch, sondern sozial, emotional und kognitiv.
    Wir müssen uns an Reizüberflutung, ständige Erreichbarkeit, komplexe Rollen und hohe Selbstoptimierung anpassen ... und das alles mit einem Nervensystem, das eigentlich für Gemeinschaft, Rhythmen, moderate Reize und klare Strukturen gemacht ist.

    Vor 50 Jahren stand das Gemeinschaftliche noch im Zentrum der Anpassungsleistung,
    heute ist es die Selbstverwirklichung. Dadurch verschiebt sich die innere Balance:
    Unsere Fähigkeit zur sozialen Anpassung nimmt ab, während technologische und kulturelle Anforderungen explodieren.

    Das Ergebnis:
    Wir sind dauererregt, dauerbeansprucht, dauerreflektiert – und oft innerlich leer.
    Irgendwo versagt dann das „System“ – körperlich, psychisch oder sozial.

    Vielleicht ist es also nicht die Zahl der Kontakte, die uns fehlt,
    sondern die Qualität der Resonanz, die unser Körper, unser Geist und unsere Geschichte brauchen, um wirklich verbunden zu sein.
    lg
    Marcus

    Marcus, das, was Du schilderst empfinde ich als Luxusproblem einer Gesellschaft (NICHT WELTWEIT!), die nicht zu schätzen weiß, wie gut es ihr global gesehen geht! Diejenigen, die also dieserart leiden, haben definitiv noch VIEL zu lernen!

     

    Schönen Sonntag!

     

    Petra - Katharina

  •  

    Paul:

    Plattformen wie diese hindern uns daran tiefgreifende menschliche Beziehungen aufzubauen und zu entwickeln, da der primäre Zweck unseres Ortes nicht jener ist der im Vordergrund wahrnehmbar ist -„Menschen zusammenbringen, um gemeinsam Aktivitäten zu erleben.“ – sondern die Entwicklung und Förderung von Entrepreneurship. Unternehmertum, dem die Möglichkeit gegeben wird an Zielgruppen (nicht an die essenziellen Bedürfnisse von Menschen) heranzukommen, wobei letztere in Form von Prosument :innen – zur Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen miteingebunden werden, ohne dass sich diese darüber bewusst sind. Ich will nicht leugnen, dass da und dort auch positive Momente abfallen können. Kern ist jedoch ein völlig anderer, der von nicht einblickbaren Algorithmen und Community Manager :innen geframet ist. Sogar Träger :inne des Wohlfahrtverbands sind mit dabei, was nachdenklich stimmen sollte. Die Autonomie von Nutzer :innen würde auf einer „Sozialen Plattform“ (diesen Begriff denotativ verstanden), wo der Kern das Gesellschaftliche ist, völlig anders aussehen. (Ihre Existenz wird vom Personal des Community-Managements ohnedies in Zweifel gezogen.) Was zählt ist: „Geht´s der (Privat)Wirtschaft gut, geht´s uns allen gut.“  Jetzt noch mit dem Prädikat: „Schaut´s her! Sozial engagiert sind wir auch noch!
    „Sozialer Dienst“ sieht anders anders aus, liebe Synexit. 😜It´s the economy, stupid! Was hier erzeugt wird ist Oberflächlichkeit inklusive der Verflachung und Kommodifizierung menschlicher Bedürfnisse!

    OH je, Paul, was machst Du denn  dann überhaupt hier? Alles gute für Dich und schönen Sonntag!

     

    Petra - Katharina

  • 02.11.25, 13:32 - Zuletzt bearbeitet 02.11.25, 13:38.

    Ich lese hier ein wenig hin und her und wundere mich ein wenig über den vielfach geäußerten Pessimismus.

     

    Natürlich ist es auch hier möglich, dass sich eine Freundschaft und/oder gute Bekanntschaft entwickelt. Es ist aber immer auch ein wenig dem Schicksal geschuldet, welche Menschen uns  begegnen. Nichts lässt sich im Zwischenmenschlichen erzwingen!

     

    Lernt man sich während einer Aktivität kennen, spürt man doch, ob man die eine oder andere Person gern wiedersehen möchte und das kann man als der Sprache mächtiger Mensch bei passender Gelegenheit freundlich lächelnd äußern.

    Fakt ist: Mir ist nicht jeder Mensch sympathisch und ich bin meinem Gegenüber ggf. auch nicht sympathisch - was soll's?  Geduld, Geduld!

    Und wenn sich hier nichts ergeben sollte, dann doch vielleicht beim Bäcker, Metzger, Sport ...., oder: Das Schicksal hat z. Zt. Anderes mit uns vor, d. h., vielleicht lernen zu "müssen", dass Einsamkeit nicht unbedingt mit dem Alleinsein gleichzusetzen ist und was genau gilt es da für uns zu lernen...?

     

    Herzliche Grüße!

     

    Petra - Katharina

     

  • 02.11.25, 13:01

    Wenn du jemanden Zeit schenkst, dann schenkst du ein Stück deines Lebens, gehe Achtsam damit um   .....mehr brauch ich nicht zu wissen 

  • 02.11.25, 12:43 - Zuletzt bearbeitet 02.11.25, 12:55.

    Plattformen wie diese hindern uns daran tiefgreifende menschliche Beziehungen aufzubauen und zu entwickeln, da der primäre Zweck unseres Ortes nicht jener ist der im Vordergrund wahrnehmbar ist -„Menschen zusammenbringen, um gemeinsam Aktivitäten zu erleben.“ – sondern die Entwicklung und Förderung von Entrepreneurship. Unternehmertum, dem die Möglichkeit gegeben wird an Zielgruppen (nicht an die essenziellen Bedürfnisse von Menschen) heranzukommen, wobei letztere in Form von Prosument :innen – zur Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen miteingebunden werden, ohne dass sich diese darüber bewusst sind. Ich will nicht leugnen, dass da und dort auch positive Momente abfallen können. Kern ist jedoch ein völlig anderer, der von nicht einblickbaren Algorithmen und Community Manager :innen geframet ist. Sogar Träger :inne des Wohlfahrtverbands sind mit dabei, was nachdenklich stimmen sollte. Die Autonomie von Nutzer :innen würde auf einer „Sozialen Plattform“ (diesen Begriff denotativ verstanden), wo der Kern das Gesellschaftliche ist, völlig anders aussehen. (Ihre Existenz wird vom Personal des Community-Managements ohnedies in Zweifel gezogen.) Was zählt ist: „Geht´s der (Privat)Wirtschaft gut, geht´s uns allen gut.“  Jetzt noch mit dem Prädikat: „Schaut´s her! Sozial engagiert sind wir auch noch!
    „Sozialer Dienst“ sieht anders anders aus, liebe Synexit. 😜It´s the economy, stupid! Was hier erzeugt wird ist Oberflächlichkeit inklusive der Verflachung und Kommodifizierung menschlicher Bedürfnisse!

  • 02.11.25, 12:25

     

    Marcus:

    Hallo,
    vielleicht ein nützlicher Impuls zu dieser spannenden Frage meinerseits:

    Ich beschäftige mich seit einiger Zeit mit der Frage, welche Auswirkungen unsere modernen Lebensformen – die ja kulturell sehr unterschiedlich definiert werden – auf unsere sozial-physiologische Struktur haben. Besonders interessiert mich, welche Kaskaden an Konsequenzen sich daraus ergeben und inwieweit diese empirisch nachvollziehbar sind.

    Mein aktueller Stand ist folgender:
    Wir leben – vereinfacht gesagt – in einem Körper (also einer Körper-Hirn-Einheit), der biologisch rund 50.000 Jahre alt ist.
    Würde man ein Neugeborenes von damals in die heutige Zeit versetzen, würde es völlig unauffällig heranwachsen und seinen Platz in unserer Gesellschaft finden – vielleicht sogar sehr erfolgreich, vielleicht auch scheiternd, aber grundsätzlich kompatibel.

    Wenn man die evolutionäre Entwicklung der letzten 300 Millionen Jahre betrachtet, dann hat die Natur ein System geschaffen, das bis vor etwa 50.000 Jahren optimal an die Lebensbedingungen – inklusive sozialer Strukturen – angepasst war. Diese Bedingungen waren der Nährboden für Entwicklung, Identität und seelisches Gleichgewicht.

    Doch in den letzten 50.000 Jahren – und besonders in den letzten 200 – haben wir uns Lebensbedingungen geschaffen, die so stark auf unsere Physiologie und unser Sozialverhalten einwirken, dass wir mit unseren evolutionären Anpassungsmechanismen zunehmend an Grenzen stoßen.
    Unsere sozial-psychisch-physiologische Basis hat sich kaum verändert: wir funktionieren noch immer nach denselben biologischen Prinzipien, die uns einst auf der Savanne das Überleben gesichert haben.

    Heute jedoch ist das „Überleben“ kaum noch physisch, sondern sozial, emotional und kognitiv.
    Wir müssen uns an Reizüberflutung, ständige Erreichbarkeit, komplexe Rollen und hohe Selbstoptimierung anpassen ... und das alles mit einem Nervensystem, das eigentlich für Gemeinschaft, Rhythmen, moderate Reize und klare Strukturen gemacht ist.

    Vor 50 Jahren stand das Gemeinschaftliche noch im Zentrum der Anpassungsleistung,
    heute ist es die Selbstverwirklichung. Dadurch verschiebt sich die innere Balance:
    Unsere Fähigkeit zur sozialen Anpassung nimmt ab, während technologische und kulturelle Anforderungen explodieren.

    Das Ergebnis:
    Wir sind dauererregt, dauerbeansprucht, dauerreflektiert – und oft innerlich leer.
    Irgendwo versagt dann das „System“ – körperlich, psychisch oder sozial.

    Vielleicht ist es also nicht die Zahl der Kontakte, die uns fehlt,
    sondern die Qualität der Resonanz, die unser Körper, unser Geist und unsere Geschichte brauchen, um wirklich verbunden zu sein.
    lg
    Marcus

    Kurze Frage: Welche -konkreten- Lebensbedingungen wurden von uns vor 50.000 Jahren geschaffen die einen eklatanten Bruch(?) mit den vorangegangenen 300.000.000 Millionen Jahren darstellen?

  • 02.11.25, 10:42 - Zuletzt bearbeitet 02.11.25, 10:43.

     

    Marcus:

    Hallo,
    vielleicht ein nützlicher Impuls zu dieser spannenden Frage meinerseits:

    Ich beschäftige mich seit einiger Zeit mit der Frage, welche Auswirkungen unsere modernen Lebensformen – die ja kulturell sehr unterschiedlich definiert werden – auf unsere sozial-physiologische Struktur haben. Besonders interessiert mich, welche Kaskaden an Konsequenzen sich daraus ergeben und inwieweit diese empirisch nachvollziehbar sind.

    Mein aktueller Stand ist folgender:
    Wir leben – vereinfacht gesagt – in einem Körper (also einer Körper-Hirn-Einheit), der biologisch rund 50.000 Jahre alt ist.
    Würde man ein Neugeborenes von damals in die heutige Zeit versetzen, würde es völlig unauffällig heranwachsen und seinen Platz in unserer Gesellschaft finden – vielleicht sogar sehr erfolgreich, vielleicht auch scheiternd, aber grundsätzlich kompatibel.

    Wenn man die evolutionäre Entwicklung der letzten 300 Millionen Jahre betrachtet, dann hat die Natur ein System geschaffen, das bis vor etwa 50.000 Jahren optimal an die Lebensbedingungen – inklusive sozialer Strukturen – angepasst war. Diese Bedingungen waren der Nährboden für Entwicklung, Identität und seelisches Gleichgewicht.

    Doch in den letzten 50.000 Jahren – und besonders in den letzten 200 – haben wir uns Lebensbedingungen geschaffen, die so stark auf unsere Physiologie und unser Sozialverhalten einwirken, dass wir mit unseren evolutionären Anpassungsmechanismen zunehmend an Grenzen stoßen.
    Unsere sozial-psychisch-physiologische Basis hat sich kaum verändert: wir funktionieren noch immer nach denselben biologischen Prinzipien, die uns einst auf der Savanne das Überleben gesichert haben.

    Heute jedoch ist das „Überleben“ kaum noch physisch, sondern sozial, emotional und kognitiv.
    Wir müssen uns an Reizüberflutung, ständige Erreichbarkeit, komplexe Rollen und hohe Selbstoptimierung anpassen ... und das alles mit einem Nervensystem, das eigentlich für Gemeinschaft, Rhythmen, moderate Reize und klare Strukturen gemacht ist.

    Vor 50 Jahren stand das Gemeinschaftliche noch im Zentrum der Anpassungsleistung,
    heute ist es die Selbstverwirklichung. Dadurch verschiebt sich die innere Balance:
    Unsere Fähigkeit zur sozialen Anpassung nimmt ab, während technologische und kulturelle Anforderungen explodieren.

    Das Ergebnis:
    Wir sind dauererregt, dauerbeansprucht, dauerreflektiert – und oft innerlich leer.
    Irgendwo versagt dann das „System“ – körperlich, psychisch oder sozial.

    Vielleicht ist es also nicht die Zahl der Kontakte, die uns fehlt,
    sondern die Qualität der Resonanz, die unser Körper, unser Geist und unsere Geschichte brauchen, um wirklich verbunden zu sein.
    lg
    Marcus

     

    Hmmm, innerhalb weniger Tage springt mich das Wort "Resonanz" wiederholt an. Mir drängt sich da sofort das Bild von einem Streichinstrument auf. Was erzeugt die Töne? Der Resonanzkörper - und der ist "leer".

     

    Wir sind zu voll, zu satt. Essentechnisch gesehen am Dessertbüffet und haben schon alles probiert. Es muss noch etwas Ausgefalleneres kommen, um uns mal kurz ein zufriedenes Grunzen abzuringen.

     

    Nein, wir müssen nicht ständig erreichbar sein und uns auch nicht optimieren. Im Gegenteil, es reicht, wenn wir so sind, wie wir WIRKLICH sind.

     

    Vor 20 Jahren las ich mal eine Signatur: "Ich bin nicht nett, ich bin echt!" Hab ich mir gemerkt und würde heute für mich ergänzen: "... und manchmal bin ich echt nett 🤗🙋‍♀️"

     

     

  • 02.11.25, 10:28

    Hallo,
    vielleicht ein nützlicher Impuls zu dieser spannenden Frage meinerseits:

    Ich beschäftige mich seit einiger Zeit mit der Frage, welche Auswirkungen unsere modernen Lebensformen – die ja kulturell sehr unterschiedlich definiert werden – auf unsere sozial-physiologische Struktur haben. Besonders interessiert mich, welche Kaskaden an Konsequenzen sich daraus ergeben und inwieweit diese empirisch nachvollziehbar sind.

    Mein aktueller Stand ist folgender:
    Wir leben – vereinfacht gesagt – in einem Körper (also einer Körper-Hirn-Einheit), der biologisch rund 50.000 Jahre alt ist.
    Würde man ein Neugeborenes von damals in die heutige Zeit versetzen, würde es völlig unauffällig heranwachsen und seinen Platz in unserer Gesellschaft finden – vielleicht sogar sehr erfolgreich, vielleicht auch scheiternd, aber grundsätzlich kompatibel.

    Wenn man die evolutionäre Entwicklung der letzten 300 Millionen Jahre betrachtet, dann hat die Natur ein System geschaffen, das bis vor etwa 50.000 Jahren optimal an die Lebensbedingungen – inklusive sozialer Strukturen – angepasst war. Diese Bedingungen waren der Nährboden für Entwicklung, Identität und seelisches Gleichgewicht.

    Doch in den letzten 50.000 Jahren – und besonders in den letzten 200 – haben wir uns Lebensbedingungen geschaffen, die so stark auf unsere Physiologie und unser Sozialverhalten einwirken, dass wir mit unseren evolutionären Anpassungsmechanismen zunehmend an Grenzen stoßen.
    Unsere sozial-psychisch-physiologische Basis hat sich kaum verändert: wir funktionieren noch immer nach denselben biologischen Prinzipien, die uns einst auf der Savanne das Überleben gesichert haben.

    Heute jedoch ist das „Überleben“ kaum noch physisch, sondern sozial, emotional und kognitiv.
    Wir müssen uns an Reizüberflutung, ständige Erreichbarkeit, komplexe Rollen und hohe Selbstoptimierung anpassen ... und das alles mit einem Nervensystem, das eigentlich für Gemeinschaft, Rhythmen, moderate Reize und klare Strukturen gemacht ist.

    Vor 50 Jahren stand das Gemeinschaftliche noch im Zentrum der Anpassungsleistung,
    heute ist es die Selbstverwirklichung. Dadurch verschiebt sich die innere Balance:
    Unsere Fähigkeit zur sozialen Anpassung nimmt ab, während technologische und kulturelle Anforderungen explodieren.

    Das Ergebnis:
    Wir sind dauererregt, dauerbeansprucht, dauerreflektiert – und oft innerlich leer.
    Irgendwo versagt dann das „System“ – körperlich, psychisch oder sozial.

    Vielleicht ist es also nicht die Zahl der Kontakte, die uns fehlt,
    sondern die Qualität der Resonanz, die unser Körper, unser Geist und unsere Geschichte brauchen, um wirklich verbunden zu sein.
    lg
    Marcus

  • 02.11.25, 10:11

    Es gibt 2 Wörter, die Verbindung verhindern: um und zu.

     

    Wer zu einem Treffen geht, um Freunde zu finden, wird eher scheitern als der, der kommt, weil er neugierig auf die Menschen und Aktivität ist.

  • 02.11.25, 09:56

    Guten Morgen zusammen, 

     

    Ich bin seit ca. 3 Jahren bei GE. 

    Muss für meinen Teil feststellen, eine tolle Plattform. 

     

    Ja auch ich muss feststellen das es oft in den Gruppen viel oberflächliches ist. 

    Die Frage ist " Woher kommt dies". 

    Sind wir Menschen schon soweit auseinander gerückt, das wir es einfach verlernt haben ein miteinander zu schaffen ? 

     

    Hat die digitale Welt uns so im Griff? 

     

    Ich musste auch erfahren das die Kommunikation schwieriger ist, als je zuvor. 

    Deshalb sieht nicht nur die Fassade,  schaut was dahinter liegt.

    Lasst euch nicht blenden von  Oberflächlichkeit.  

    Begrüßt neues , nehmt es an. 

    Geht euren Weg. 

     

    Ein jeder von uns , kann einen kleines Stück dazu beitragen . 

     

    Schönen Sonntag für alle

  • 02.11.25, 09:56

     

    Melanie:

    Hallo Barbara, 

     

    danke für diese Frage die wohl sehr viele von uns beschäftigt. 

     

    Wir sprechen so oft von Verbindung, Nähe, Vertrauen – doch manchmal klingt das alles nur noch wie ein Wunsch, den wir an andere richten.
    „Ich will verstanden werden. Ich will gesehen werden. Ich will jemanden, der bleibt.“


    Aber wie oft bleiben wir? Wie oft sehen wir den anderen wirklich – nicht nur das, was er zeigt, sondern das, was dahinter liegt?


    Echte Begegnung entsteht nicht, wenn wir nur nehmen.
    Sie entsteht dort, wo jemand bereit ist, sich zu öffnen – ohne Garantie, dass es erwidert wird.
    Dort, wo man zuhört, ohne sofort antworten zu müssen. Wo man Raum gibt, statt ihn zu füllen.
     

    Wir leben in einer Zeit, in der alles schnell verfügbar ist – Worte, Bilder, Menschen.
    Aber das, was zählt, lässt sich nicht beschleunigen. Vertrauen wächst langsam. Tiefe braucht Zeit.
    Und Nähe verlangt Mut – den Mut, nicht nur sich selbst zu suchen, sondern den anderen.


    Ich glaube, wir haben verlernt, dass Beziehungen keine Einbahnstraßen sind. Sie sind kein Ort, an dem man nur abholt, was einem fehlt – sie sind ein Raum, in den man etwas hineinlegt.
    Ein Stück Zeit. Ein ehrliches Wort. Ein echtes Interesse. 

    Vielleicht fängt Tiefe dort an, wo wir aufhören zu erwarten. Wo wir einfach da sind, nicht aus Pflicht, sondern aus Liebe. Wo wir wieder verstehen, dass Geben nicht bedeutet, weniger zu haben – sondern mehr zu werden.


    Und ja, Plattformen wie GE können eine Chance sein.
    Eine Möglichkeit, Menschen zu begegnen, die wir sonst nie getroffen hätten.
    Aber sie sind nur das – eine Möglichkeit.
    Was wir daraus machen, liegt bei uns.


    Wenn wir sie nutzen, um wirklich zuzuhören, statt nur zu scrollen. Wenn wir schreiben, um zu berühren, statt nur gesehen zu werden. Das fängt doch auch schon im kleinen an. Wie viel sympathischer ist ein kurzer Text stattt die Standardnachricht "Ich möchte gern an deiner Aktivität teilnehmen". Wie respektvoller ist das miteinander wenn man zumindest Bescheid gibt wenn man doch nicht teilnehmen kann? 

    Wenn wir bereit sind, nicht nur zu nehmen, sondern etwas von uns selbst hineinzulegen – ein Gedanke, ein Gefühl, ein ehrlicher Moment –
    dann kann daraus etwas Echtes entstehen.
     

    Am Ende hängt alles davon ab, ob wir selbst den Mut haben, Tiefe zuzulassen. Ob wir geben, wo andere warten.


     Ob wir erkennen, dass Nähe nicht im Bildschirm wohnt – sondern in der Bereitschaft, echt zu sein.

     

    und wenn wir dabei eines nicht vergessen: 

    Achtung und Respekt im Umgang miteinander!
     

     

     

     

    Besser kann man es nicht auf den Punkt bringen.  💞

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