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  • Arbeiten – nur noch ein notwendiges Übel oder mehr als ein Job?

    Diskussion · 53 Beiträge · 3 Gefällt mir · 856 Aufrufe
    Thomas Kissing aus Düsseldorf

    Viele von uns haben Jahrzehnte ihres Lebens im Berufsleben verbracht. Manche sind schon im Ruhestand, andere arbeiten noch, vielleicht mit Begeisterung, vielleicht nur aus Gewohnheit. Aber warum arbeiten wir eigentlich? Geht es nur ums Geld, oder steckt mehr dahinter – Leidenschaft, Sinn, das Gefühl, gebraucht zu werden?

     

    Es gibt ein weit verbreitetes Vorurteil: „Viele haben einfach keinen Bock zu arbeiten.“ Doch hinter jedem Menschen steckt eine eigene Geschichte, persönliche Gründe, Erfahrungen und Träume. Vielleicht hast du deinen Traumjob gefunden – oder suchst ihn noch. Vielleicht hat dich die Arbeit geprägt, enttäuscht oder beflügelt.

     

    Gibt es den idealen Job, der jeden Tag Freude macht, oder ist Arbeit immer ein Kompromiss? Wir wollen genau darüber diskutieren. Teile deine Geschichte, deine Einsichten und Fragen – damit wir gemeinsam verstehen, warum Menschen arbeiten und was Arbeit wirklich für uns bedeutet.

     

    Thomas Kissing

    11.09.25, 12:11

Beiträge

  • 12.09.25, 19:51

     

    Nanda:

    Was für eine Frage ;-))... ohne Arbeit kein Essen und kein Dach über dem Kopf. Also muss man arbeiten, wenn man nicht in eine reiche Familie hinein geboren wurde oder einen großzügigen Mäzen besitzt.

     

    Man kann nicht immer das arbeiten was man wirklich möchte... Schulbildung, Geld für Ausbildung, Art der Ausbildung, eigene Intelligenz und so weiter und so weiter ... sind wichtige Faktoren.

     

    Persönlich ist für mich die Arbeit immer schon ein Kompromiss gewesen. Rein schon vom Berufsbild her.

     

    Meine schönste erfüllenste Zeit war das Mami sein. Wir leisteten uns damals den Luxus, dass ich nach der Geburt der Kinder nicht arbeitete sondern für deren Erziehung und den Haushalt und Garten zuständig war. Es waren nur die ersten paar Jahre so, danach gab es leider dann die Scheidung- aber Hausfrau zu sein für eine Familie- meine kleine Familie- war für mich die allerschönste und erfüllenste Zeit gewesen. Ich war total glücklich. Ich liebte diese Rolle und die damit verbundenen Aufgaben sehr.

     

    Heute bin ich etwas ausgelaugt von den vielen Jahren als Alleinerziehende, welche daneben noch arbeiten musste und auch leider nie einen neuen Lebenspartner fand. Es ist streng, jeden Handgriff immer allein zu machen, vom Auto kaufen über Mülleimer leeren bis hin zur Versicherung abschliessen, Möbel aufbauen, Lampen montieren  usw. . Da meine Kinder studieren muss ich weiter aus Kostengründen im Beruf arbeiten. Ich weiss es geht auf Kosten meiner Gesundheit- aber es geht nicht anders und zum Glück liebe ich meinen Beruf. Meine Kinder sollen ihre Träume erfüllen dürfen- ich hatte dieses Glück auch und möchte es ihnen ermöglichen. Und nach etlichen Jahre allein wohnen und keine Wohnkosten teilen können konnte ich kein Geld sparen.

     

    Die Arbeit ist darum bei mir definitiv ein Muss, und ich zähle etwas sehnsüchtig die Jahre bis zur Pension. Mir fehlt Freizeit und richtige Erholung. Nun gut, das hat auch mit meinen Lebensumständen zu tun.

     

    Ich weiss, die letzten zwei Jahre in meinem Beruf werden vermutlich extrem kräftezehrend sein, ich erlebte schon einige Kolleginnen, die in Pension gingen. Ich hatte das bisher immer so beobachtet. Früher aufzuhören kostet aber viel Pensionsgeld, und darum bissen alle durch, obwohl sie komplett erschöpft waren. In unserem Beruf arbeiten die meisten nur Teilzeit, und burn out gibt es auch. Heute ist LehrerIn sein kein Zuckerschlecken, egal ob man mit den jüngsten Kindern arbeitet oder mit die älteren Schüler. Und viele Lehrer haben eine Putzfrau daheim- aus Zeitgründen.

     

    Allerdings... wenn ich dann immer noch keinen Lebenspartner habe könnte ich mir durchaus vorstellen, in irgendeiner Form weiterhin im Schulwesen tätig zu sein. Sonst wird es mir langweilig... vielleicht??!...und wer weiss...

     

    Den Millionär habe ich längst bestellt 😉  ... aber in der Migros scheint der nicht einzukaufen ...gröl... und auf dem Schulgelände begegne ich ihm augenscheinlich auch nicht. Und offenbar beherrsche ich auch die Kunst des Bestellens im Universum üüüüberhaupt nicht ...lach...

     

    Ihr glaubt es nicht, aber einmal las ich tatsächlich ein Inserat, wo ein Mann schrieb, er suche eine Frau, welche mit ihm zusammen die Freizeit verbringt und durch die Welt reist. Sie solle für ihn da sein und müsse nicht den Haushalt für ihn machen oder arbeiten. Er möchte seine Zeit mit ihr teilen. Es war alles nett formuliert gewesen. Ich dachte noch, der wird sicher von Interessentinnen überrollt... und ich stellte fest, dass ich Minderwertigkeitskomplexe habe. Nie und nimmer hätte ich den Mut gefunden, mich bei dem zu melden. Er sah übrigens auf den Fotos ganz "normal" und symphatisch aus...

     

    Oups, nun bin ich total vom Thema abgekommen. Ich hoffe Ihr seht es mir nach....

    den kleinen Einblick ins Private... wo eigentlich niemand interessiert und auch nicht in die Öffentlichkeit gehört.

    Ich werde mich zukünftig bessern und mich im Zaum halten ;-)). Grüsse an alle Mitleser und schönes WE gewünscht.

     

    Alles alleine? Wieso helfen dir deine Kinder nicht? 

     

    Andere studieren auch ohne die finanzielle Unterstützung der Eltern. Ich lese da ganz schön viel Aufopferung raus.

     

    Lehrer verdienen ja nicht gerade schlecht, insofern machen die anderen das schon ganz richtig, wenn sie sich eine Haushaltshilfe leisten.

     

    Die eigene Gesundheit auch noch bei völliger Bewusstheit zu opfern, ist schon ein extrem hohes Niveau an Märtyrertum. Und nein, kein psychisch gesunder Mann findet das attraktiv.

  • 12.09.25, 19:24

    Was für eine Frage ;-))... ohne Arbeit kein Essen und kein Dach über dem Kopf. Also muss man arbeiten, wenn man nicht in eine reiche Familie hinein geboren wurde oder einen großzügigen Mäzen besitzt.

     

    Man kann nicht immer das arbeiten was man wirklich möchte... Schulbildung, Geld für Ausbildung, Art der Ausbildung, eigene Intelligenz und so weiter und so weiter ... sind wichtige Faktoren.

     

    Persönlich ist für mich die Arbeit immer schon ein Kompromiss gewesen. Rein schon vom Berufsbild her.

     

    Meine schönste erfüllenste Zeit war das Mami sein. Wir leisteten uns damals den Luxus, dass ich nach der Geburt der Kinder nicht arbeitete sondern für deren Erziehung und den Haushalt und Garten zuständig war. Es waren nur die ersten paar Jahre so, danach gab es leider dann die Scheidung- aber Hausfrau zu sein für eine Familie- meine kleine Familie- war für mich die allerschönste und erfüllenste Zeit gewesen. Ich war total glücklich. Ich liebte diese Rolle und die damit verbundenen Aufgaben sehr.

     

    Heute bin ich etwas ausgelaugt von den vielen Jahren als Alleinerziehende, welche daneben noch arbeiten musste und auch leider nie einen neuen Lebenspartner fand. Es ist streng, jeden Handgriff immer allein zu machen, vom Auto kaufen über Mülleimer leeren bis hin zur Versicherung abschliessen, Möbel aufbauen, Lampen montieren  usw. . Da meine Kinder studieren muss ich weiter aus Kostengründen im Beruf arbeiten. Ich weiss es geht auf Kosten meiner Gesundheit- aber es geht nicht anders und zum Glück liebe ich meinen Beruf. Meine Kinder sollen ihre Träume erfüllen dürfen- ich hatte dieses Glück auch und möchte es ihnen ermöglichen. Und nach etlichen Jahre allein wohnen und keine Wohnkosten teilen können konnte ich kein Geld sparen.

     

    Die Arbeit ist darum bei mir definitiv ein Muss, und ich zähle etwas sehnsüchtig die Jahre bis zur Pension. Mir fehlt Freizeit und richtige Erholung. Nun gut, das hat auch mit meinen Lebensumständen zu tun.

     

    Ich weiss, die letzten zwei Jahre in meinem Beruf werden vermutlich extrem kräftezehrend sein, ich erlebte schon einige Kolleginnen, die in Pension gingen. Ich hatte das bisher immer so beobachtet. Früher aufzuhören kostet aber viel Pensionsgeld, und darum bissen alle durch, obwohl sie komplett erschöpft waren. In unserem Beruf arbeiten die meisten nur Teilzeit, und burn out gibt es auch. Heute ist LehrerIn sein kein Zuckerschlecken, egal ob man mit den jüngsten Kindern arbeitet oder mit die älteren Schüler. Und viele Lehrer haben eine Putzfrau daheim- aus Zeitgründen.

     

    Allerdings... wenn ich dann immer noch keinen Lebenspartner habe könnte ich mir durchaus vorstellen, in irgendeiner Form weiterhin im Schulwesen tätig zu sein. Sonst wird es mir langweilig... vielleicht??!...und wer weiss...

     

    Den Millionär habe ich längst bestellt 😉  ... aber in der Migros scheint der nicht einzukaufen ...gröl... und auf dem Schulgelände begegne ich ihm augenscheinlich auch nicht. Und offenbar beherrsche ich auch die Kunst des Bestellens im Universum üüüüberhaupt nicht ...lach...

     

    Ihr glaubt es nicht, aber einmal las ich tatsächlich ein Inserat, wo ein Mann schrieb, er suche eine Frau, welche mit ihm zusammen die Freizeit verbringt und durch die Welt reist. Sie solle für ihn da sein und müsse nicht den Haushalt für ihn machen oder arbeiten. Er möchte seine Zeit mit ihr teilen. Es war alles nett formuliert gewesen. Ich dachte noch, der wird sicher von Interessentinnen überrollt... und ich stellte fest, dass ich Minderwertigkeitskomplexe habe. Nie und nimmer hätte ich den Mut gefunden, mich bei dem zu melden. Er sah übrigens auf den Fotos ganz "normal" und symphatisch aus...

     

    Oups, nun bin ich total vom Thema abgekommen. Ich hoffe Ihr seht es mir nach....

    den kleinen Einblick ins Private... wo eigentlich niemand interessiert und auch nicht in die Öffentlichkeit gehört.

    Ich werde mich zukünftig bessern und mich im Zaum halten ;-)). Grüsse an alle Mitleser und schönes WE gewünscht.

  • 11.09.25, 20:35

     

    Mister Music:

    Wenn wir nicht vom Ich zum Du gehen, begegnen wir uns nicht mehr selbst. Arbeit verliert damit nicht nur ihren Sinn, sondern die Arbeit wird auch zum Spiegel für eine fehlende innere Lebendigkeit. 

    Da ist viel wahres dran, das selbst kann sich nur am Du erkennen. Ausnahmen dürfte es geben - Eremiten, Yogis und ähnliche.

     

    Mister Music:

    Martin Buber (Religionsphilosph) hat gesagt, dass der Mensch seine wahre Existenz nicht in der Abgrenzung oder in der Technik findet, sondern im Beziehungsraum, in der Begegnung zwischen Ich und Du. Genau dort entscheidet sich, ob Arbeit Sinn macht oder nicht. 

    "Früher" war auch von der Arbeit zur Ehre Gottes die Rede. Das ist inzwischen fast komplett weggefallen.

  • ✗ Dieser Inhalt wurde von Mister Music wieder gelöscht.
  • 11.09.25, 19:56

    Ich liebe meinen Job, würde ihn aber natürlich auch nicht unentgeltlich ausüben. Aber das ist ja auch total ok: mit einem Job den man gerne macht sein Leben und seine Hobbies finanzieren, die man ebenfalls liebt. Was gibt es schöneres? Ich bin aktuell 5 Wochen auf einer Pilgerreise, werde mich aber trotzdem freuen, anschließend wieder im Büro zu sein.

  • 11.09.25, 17:04

    Ich habe gearbeitet, was ich eben gut konnte und das bringe ich auch heute noch unentgeltlich ein, wenn jemand Bedarf hat. Heute kann ich jedoch wählen, wann, in welchem Umfang und wem ich dieses Geschenk mache. Rückblickend habe ich immer dort gerne gearbeitet, wo es menschlich richtig gut passte und da hatte ich doch oft Glück. Das Geld musste reichen, um relativ sorglos meine Kinder großziehen zu können, meinen Wert habe ich nie darüber definiert.

  • 11.09.25, 14:16

    Ich denke, bei dem Empfinden von Freude und Sinnhaftigkeit hängt viel davon ab, ob man sich selbst verwirklichen kann oder nur arbeitet um seinen Lebensunterhalt zu sichern bzw. Geld 
    zu verdienen, letzteres verbinde ich mit wenig Freude, wobei manche meinen, dass diese dann
    mit Blick auf den Lohnzettel kommt^^

    letztlich ermöglicht die Arbeit auch soziale Teilhabe, besonders wenn man in ein Team gebunden ist und gemeinsame Ziele verfolgt, auch darin kann man einen Sinn sehen und finden...

  • 11.09.25, 14:01

    Meine Arbeit ist mein Hobby! Ich liebe sie über alles. Für mich wirds eher schwierig wenn sie eines Tages durch die Pension wegfällt!

    Ich kann meine Talente, Vorlieben, Interessen einfließen lassen. Ein ganz besonderes Geschenk....

  • 11.09.25, 13:53

    Wie Biene schreibt, arbeite ich auch wirklich sehr gerne. Würde aber diese Tätigkeit nicht unentgeltlich machen. Unentgeltlich lieber eher ein easy-peacy Job ohne Verantwortung, echt nur spasseshalber. 

     

    An meiner Jobauswahl ist das Kriterium Sinn zentral. Genauso wie sozial. Der Lohn muss meine Fixkosten decken.

    Der Job als Bibliothekarin im Universitätsbereich war der Job für mich, ich ging voll Freude zur Arbeit, aber gewisse formale Umstände und das schliessen der Institutsbibliotheken liessen mich in eine andere Sparte wechseln.

     

    Es lohnt sich schon, ein Job zu finden, der zu einem passt. Ein kleiner Hacken in Kauf nehmen gehört dazu.

     

    Das Hobby zum Beruf machen kam für mich nicht in Frage, das sollte unbelastet bleiben von Vorgaben und Zeitlimiten.

  • 11.09.25, 13:20

     

    Biene:
    Hier ist aber noch unendlich viel Platz für deine eigenen Worte.

    Ja, schon. Wenn ich deine Worte nicht vorher gelesen habe, hätte ich wahrscheinlich was geschrieben. Aber so - mit diesem Wissen - wäre es mehr oder weniger ein Duplikat geworden. Das will ich dann doch nicht. Und damit bin ich jetzt komplett off-topic!

  • 11.09.25, 13:18

     

    Mandi:

     

    Biene:

    Ich arbeite (aus unterschiedlichen Gründen) wirklich gerne.
    Allerdings - wenn ich das was ich mache, auch ehrenamtlich machen könnte, würde ich das tun.
    Wir alle brauchen Geld - außen wir leben im Busch.
    Wäre Geld kein Thema, ich würde ich immer noch arbeiten wollen - aber eben nicht in dem Ausmaß.

    Dass es den idealen Job gibt, der täglich Freude macht, möchte ich gar nicht ausschließen - kommt vermutlich aber nicht allzu häufig vor.

    Jetzt wollte ich auch was schreiben, kann aber darauf verzichten. Weil ich das selbe aussagen wollte wie Biene.

    Sorry, Mandi!   😉

    Hier ist aber noch unendlich viel Platz für deine eigenen Worte.

  • 11.09.25, 13:00

     

    Biene:

    Ich arbeite (aus unterschiedlichen Gründen) wirklich gerne.
    Allerdings - wenn ich das was ich mache, auch ehrenamtlich machen könnte, würde ich das tun.
    Wir alle brauchen Geld - außen wir leben im Busch.
    Wäre Geld kein Thema, ich würde ich immer noch arbeiten wollen - aber eben nicht in dem Ausmaß.

    Dass es den idealen Job gibt, der täglich Freude macht, möchte ich gar nicht ausschließen - kommt vermutlich aber nicht allzu häufig vor.

    Jetzt wollte ich auch was schreiben, kann aber darauf verzichten. Weil ich das selbe aussagen wollte wie Biene.

  • 11.09.25, 12:55 - Zuletzt bearbeitet 11.09.25, 12:57.

    Ich arbeite (aus unterschiedlichen Gründen) wirklich gerne.
    Allerdings - wenn ich das was ich mache, auch ehrenamtlich machen könnte, würde ich das tun.
    Wir alle brauchen Geld - außen wir leben im Busch.
    Wäre Geld kein Thema, ich würde ich immer noch arbeiten wollen - aber eben nicht in dem Ausmaß.

    Dass es den idealen Job gibt, der täglich Freude macht, möchte ich gar nicht ausschließen - kommt vermutlich aber nicht allzu häufig vor.

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