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  • Wertschätzung der Leistung statt der Persönlichkeit – Eure Erfahrungen

    Diskussion · 61 Beiträge · 7 Gefällt mir · 1.083 Aufrufe
    Andreas aus Remscheid

    Ich möchte mit einer Beobachtung starten, die ich auch aus eigener Erfahrung kenne. 

    In unserer heutigen Gesellschaft liegt der Fokus oft darauf, was jemand leisten kann, und weniger darauf, wer er wirklich ist. Das erlebe ich persönlich leider oft bei Dates.

    Seit einigen Jahren bin ich Single, und oft habe ich den Eindruck, dass das Gegenüber mich eher für das schätzt, was ich tun kann, und weniger für das, was ich als Person bin. 

    Ergänzen möchte ich das es hier nicht um Arbeitslose geht.

    Es geht letzlich nur darum das die eine Person sich einen Vorteil verschafft und dafür den anderen nur nutzt.

    Ich finde, es ist an der Zeit, dass wir wieder mehr Wert auf die Persönlichkeit legen. Mich interessieren natürlich auch andere Meinungen und Erfahrungen, wie ihr das erlebt und damit umgeht. Für mich persönlich ist es so, dass ich dann lieber alleine bin, als mich zu einer Marionette zu machen, indem ich mich verstelle. 

    Wie ist es bei euch?

    Ich freue mich auf einen spannenden und inspirierenden Austausch mit euch allen die etwas zu dem Thema beitragen oder Ihre Sichtweise schildern möchten.

    30.08.25, 11:51 - Zuletzt bearbeitet 30.08.25, 15:15.

Beiträge

  • 31.08.25, 08:35

    Pippi:

    Bin ich dann weniger wert, weniger liebenswert?
     

    Auf keinen Fall! Das System ist momentan aber so aufgebaut, dass man sich trotzdem Gedanken machen muss, ob diese Liebe tragbar/ realisierbar ist. Je nach Situation kann es die Lebensqualität deines Partners massiv beeinträchtigen. Ob man in Selbstlosigkeit glücklich werden kann?

  • 31.08.25, 08:13

    Noch ein Gedanke: es gibt in unserer Gesellschaft auch Menschen, die sich nicht über die von der Gesellschaft geforderten Leistungen definieren können. Da geht es nicht mehr um immer mehr, immer weiter, immer höher. Da geht es um das Leben im Hier und Jetzt. Schädigungen während der Schwangerschaft, der Geburt oder durch Erkrankungen, Unfällen, etc. ... und jeder einzelne von uns kann heute der nächste sein. Bin ich dann weniger wert, weniger liebenswert?
     

  • 31.08.25, 06:58

    Richtig, nennt sich "Mit fremden Federn schmücken". Was soll das bringen? Man wird ja selbst nicht attraktiver, intelligenter, nur weil man mit nem Arzt, Professor oder Ingenieur ins Bett steigt. Bedauerlicherweise nimmt dieses Treiben der Selbstbeweihräucherung bei den jüngeren Jahrgängen wieder voll Fahrt auf. Da wird schon mal drauf verwiesen, dass der Freund/ in studiert, in Paris, England, Auslandsjahr in Neuseeland; Ausbildung wird hingegen nur ganz flüchtig angesprochen. 

    Uli:

    Richtig abgefahren finde ich, wenn man sich mit dem Beruf des Partners brüstet. "Mein Mann war Professor, Arzt, Ingenieur..." Wobei das in jüngeren Jahrgängen zum Glück nicht mehr so häufig ist. 

  • 30.08.25, 23:32 - Zuletzt bearbeitet 30.08.25, 23:36.

    Mich interessiert definitiv der Mensch und nicht welchen Status er in der Gesellschaft ein nimmt !  Entweder wir harmonieren oder eben nicht , das materielle hat für mich keine Bedeutung!   

  • 30.08.25, 23:12

    Richtig abgefahren finde ich, wenn man sich mit dem Beruf des Partners brüstet. "Mein Mann war Professor, Arzt, Ingenieur..." Wobei das in jüngeren Jahrgängen zum Glück nicht mehr so häufig ist. Manchen Berufen haftet Respekt an, wie mir scheint, ohne zu sehen, ob die Person damit zufrieden ist oder nicht. Oder wieviel die Familie von einem mitbekommt. 

    Ein Hausmann? Früher sehr verwunderlich, heute weniger. Ein Studienabbrecher oder gar ein Arbeitsloser? Nicht überlebensfähig, ein Versager.

    Wer so denkt ist für mich einfach nur oberflächlich.

    Schön fand ich, als jemand fragte, warum ich nicht mehr in meinem studierten Beruf arbeite, es sei doch ein Downgrade. Ich war so überrascht, dass ich erstmal gefragt habe wieso? Wegen des Geldes, der Verantwortung, der Anerkennung war die Antwort. Ich bin jetzt zufriedener, das fand der Fragende großartig. Manches, was oberflächlich wirkt, kann einfach nur unreflektiert oder Unverständni sein, eine ehrliche Antwort kann Augen öffnen.

    Ich jedenfalls definiere nicht über Leistung oder was so genannt wird, meinen Respekt bekommen Menschen, die ihren Weg gehen!

  • 30.08.25, 21:16

    Na ja das liegt an unserer Leistunggesellschaft und wie die Menschen von klein auf Konditionierung sind. Wenn du mal krank wirst oder alt, wer bist du dann?

     

    Viele Menschen definieren sich stark über Leistung und erwarten das vom Gegenüber dann ebenso. Aber das Wesentliche hat nichts mit Leistung zu tun. 

  • 30.08.25, 20:56

     

    Netti:

     

    Ute:

     

     

     

    rauszukriegen was mich ausmacht

     

    Klingt anstrengend und eben auch so, als willst du nicht gesehen werden.

     

    Wer sich zeigt, mutet sich anderen zu. Dazu gehört eine ordentliche Portion Selbstbewusstsein und Stabilität, denn es wird mit Sicherheit jemand kommen, den das triggert und der dir ordentlich einen reinpfeift, nur damit er sich besser fühlt. Kann es sein, dass du dem aus dem Weg gehen willst?

    Ganz sicher nicht! Ich bin geerdeter als du denkst. Das was du sagst, trifft auf mich nicht zu 

     

    Und zack, Schotten dicht.

    ......................

    Ich dachte vorhin gar nichts über dich. Es war einfach eine Frage. Und was geerdet nun damit zu tun hat, erschließt sich mir nicht.

    Hab aber kein Interesse, das weiter zu ergründen.

  • 30.08.25, 20:13

    Ich geh nicht nach Schubladen denken, zeig mir deine Narben, damit ich verstehen kann, wer du bist und was du fühlst, möchtest ...untypisch, wahrscheinlich 

  • 30.08.25, 19:45

     

    Andreas:

    In unserer heutigen Gesellschaft liegt der Fokus oft darauf, was jemand leisten kann, und weniger darauf, wer er wirklich ist. 

    Ich habe noch keine Antworten gelesen, also meine unbeeinflusste Meinung:

    Wie kann man erkennen, wie jemanden wirklich ist? An dem, was er tut. In Fortschreibung, an dem, was er leistet. Jetzt gehts natürlich um die Differenzierung in die verschiedenen Arten der Leistung. Als Beispiel: Besitz horten vs. sein Einkommen und sein Tun großzügig zu verschenken.

     

    Aber es bleibt im Grunde bestehen: Wie jemand wirklich ist, erkennt man nur in seinem tun. Nicht in seinem Gerede

  • 30.08.25, 19:42

     

    Thomas:

    Wenn ich so zurückblicke, waren die Menschen nie anders. Vielleicht kann sich noch jemand an den alten Spot der Sparkasse erinnern "Mein Haus, mein Auto, meine Yacht". Besitztum als Beweis für Leistungsvermögen. Doch Persönlichkeit hat kaum eine wirkliche Rolle gespielt, außer dass selbst Persönlichkeitsmerkmale als Indikator für Leistungsmerkmale betrachtet wurden. Kann mich nicht erinnern, dass viele Menschen andere als Person insgesamt wahrgenommen haben - geschweige, dass sie sich selbst wahrgenommen haben. 

     

    Es gab Zeiten, da waren materielle Aspekte in einer Partnerschaft auch tatsächlich wichtig (leider) - wenn es z.B. um die Rolle des "Versorgers" ging. Das haben wir zumindest größtenteils hinter uns gelassen. Mann und Frau könnten sich nun auf Augenhöhe begegnen, ganz mit dem Ziel, persönlichkeits-kompatible Partner zu finden. Und trotzdem klappt es an so vielen Stellen scheinbar nicht. Das ist doch eigentlich sehr schade 😉.

  • 30.08.25, 19:24

    Wenn ich so zurückblicke, waren die Menschen nie anders. Vielleicht kann sich noch jemand an den alten Spot der Sparkasse erinnern "Mein Haus, mein Auto, meine Yacht". Besitztum als Beweis für Leistungsvermögen. Doch Persönlichkeit hat kaum eine wirkliche Rolle gespielt, außer dass selbst Persönlichkeitsmerkmale als Indikator für Leistungsmerkmale betrachtet wurden. Kann mich nicht erinnern, dass viele Menschen andere als Person insgesamt wahrgenommen haben - geschweige, dass sie sich selbst wahrgenommen haben. 

    Ich habe schon eine Menge Floskeln gelesen und gehört. Die sind in der Regel aus der Verlegenheit geborden, dass die Menschen dahinter nicht wissen, was sie selbst ausmacht. Logischerweise können sie das auch nicht wahrnehmen, was andere Menschen ausmacht. Aber wie ich schon sagte: Ist alles relativ. So sind die Menschen nun mal. Man kanns bedauerlich finden, ändern wird sich nix daran.

  • 30.08.25, 19:10

     

    Ute:

     

    Netti:

     

    Mir geht es so wie dir, scheinbar. Auch ich habe oft das Gefühl, dass Menschen nicht mehr als Person gesehen werden und schon in einer Schublade landen, bevor man sie kennt. Mich nervt dies sehr, weil ich mich dadurch oft gar nicht gesehen fühle, sich niemand die Zeit und Mühe macht, rauszukriegen was mich ausmacht. 

    Ich scheitere beim Kennenlernen aber auch andersrum genau daran. Nicht dass ich kein Interesse habe am anderen. Nein, die Schotten werden dicht gemacht - vermutlich aus Angst das man einen wirklich sieht. Das führt, aus meinem Gefühl, dazu das Kontakte nicht entstehen oder mega oberflächlich sind. Für mich ein Punkt mich zu verabschieden. Und hier stelle ich fest, dass bei dem nächsten Menschen, mit ähnlichen Verhalten, manchmal schon eine Schublade aufgeht und ich bewusst entscheiden muss ob ich den Menschen da rein packen möchte oder er nicht eine Chance verdient. 

    Beruflich habe ich wiederum mit Menschen zu tun, die oft unter Einsamkeit leiden und keine Wege sehen dazu zu gehören. Und wenn ich sie dann bewußt sehe, erlebe ich solche Freude darüber! 

     

     

    rauszukriegen was mich ausmacht

     

    Klingt anstrengend und eben auch so, als willst du nicht gesehen werden.

     

    Wer sich zeigt, mutet sich anderen zu. Dazu gehört eine ordentliche Portion Selbstbewusstsein und Stabilität, denn es wird mit Sicherheit jemand kommen, den das triggert und der dir ordentlich einen reinpfeift, nur damit er sich besser fühlt. Kann es sein, dass du dem aus dem Weg gehen willst?

    Ganz sicher nicht! Ich bin geerdeter als du denkst. Das was du sagst, trifft auf mich nicht zu 

  • 30.08.25, 19:09

     

    Stefan:

     

    Netti:

     

    Mir geht es so wie dir, scheinbar. Auch ich habe oft das Gefühl, dass Menschen nicht mehr als Person gesehen werden und schon in einer Schublade landen, bevor man sie kennt. Mich nervt dies sehr, weil ich mich dadurch oft gar nicht gesehen fühle, sich niemand die Zeit und Mühe macht, rauszukriegen was mich ausmacht. 

    Ich scheitere beim Kennenlernen aber auch andersrum genau daran. Nicht dass ich kein Interesse habe am anderen. Nein, die Schotten werden dicht gemacht - vermutlich aus Angst das man einen wirklich sieht. Das führt, aus meinem Gefühl, dazu das Kontakte nicht entstehen oder mega oberflächlich sind. Für mich ein Punkt mich zu verabschieden. Und hier stelle ich fest, dass bei dem nächsten Menschen, mit ähnlichen Verhalten, manchmal schon eine Schublade aufgeht und ich bewusst entscheiden muss ob ich den Menschen da rein packen möchte oder er nicht eine Chance verdient. 

    Beruflich habe ich wiederum mit Menschen zu tun, die oft unter Einsamkeit leiden und keine Wege sehen dazu zu gehören. Und wenn ich sie dann bewußt sehe, erlebe ich solche Freude darüber! 

     

    Schubladendenken beginnt doch oft genau dort, wo man den Raum für solche Schubladen erst erschafft. Das ist genau dann, wenn man für sich persönlich plant, also ganz gezielt, einen Menschen kennenzulernen. Denn dann geht man mit gewissen Vorstellungen und Erwartungen an die Sache ran. Online Dating ist da sicherlich ein Extrembeispiel in dem das sogar noch gefördert wird. Man muss schon sehr, sehr offen und diszipliniert sein, um nicht Personen in die eigenen Schubladen zu schieben, wohlgemerkt, bevor man die Persönlichkeit des Gegenübers überhaupt kennenlernen kann. Wer kann das schon zu hundert Prozent von sich behaupten?

     

    Ein natürliches, spontanes Kennenlernen, bei gemeinsamen Aktivitäten, Hobbies oder Ähnlichem, scheint mir immer noch der sicherste Weg, primär mit seiner eigenen Persönlichkeit zu überzeugen.

    Definitiv. Dazu braucht es aber Gelegenheit 

  • 30.08.25, 18:56

     

    Stefan:

     

    Netti:

     

    Mir geht es so wie dir, scheinbar. Auch ich habe oft das Gefühl, dass Menschen nicht mehr als Person gesehen werden und schon in einer Schublade landen, bevor man sie kennt. Mich nervt dies sehr, weil ich mich dadurch oft gar nicht gesehen fühle, sich niemand die Zeit und Mühe macht, rauszukriegen was mich ausmacht. 

    Ich scheitere beim Kennenlernen aber auch andersrum genau daran. Nicht dass ich kein Interesse habe am anderen. Nein, die Schotten werden dicht gemacht - vermutlich aus Angst das man einen wirklich sieht. Das führt, aus meinem Gefühl, dazu das Kontakte nicht entstehen oder mega oberflächlich sind. Für mich ein Punkt mich zu verabschieden. Und hier stelle ich fest, dass bei dem nächsten Menschen, mit ähnlichen Verhalten, manchmal schon eine Schublade aufgeht und ich bewusst entscheiden muss ob ich den Menschen da rein packen möchte oder er nicht eine Chance verdient. 

    Beruflich habe ich wiederum mit Menschen zu tun, die oft unter Einsamkeit leiden und keine Wege sehen dazu zu gehören. Und wenn ich sie dann bewußt sehe, erlebe ich solche Freude darüber! 

     

    Schubladendenken beginnt doch oft genau dort, wo man den Raum für solche Schubladen erst erschafft. Das ist genau dann, wenn man für sich persönlich plant, also ganz gezielt, einen Menschen kennenzulernen. Denn dann geht man mit gewissen Vorstellungen und Erwartungen an die Sache ran. Online Dating ist da sicherlich ein Extrembeispiel in dem das sogar noch gefördert wird. Man muss schon sehr, sehr offen und diszipliniert sein, um nicht Personen in die eigenen Schubladen zu schieben, wohlgemerkt, bevor man die Persönlichkeit des Gegenübers überhaupt kennenlernen kann. Wer kann das schon zu hundert Prozent von sich behaupten?

     

    Ein natürliches, spontanes Kennenlernen, bei gemeinsamen Aktivitäten, Hobbies oder Ähnlichem, scheint mir immer noch der sicherste Weg, primär mit seiner eigenen Persönlichkeit zu überzeugen.

     

    Ich meine zu beobachten, dass Bedürfnisse überhaupt die Schubladen schaffen. Treffe ich mit dem Interesse am rein geistigen Austausch auf einen Mann mit Partnerambitionen, bin ich ganz schnell uninteressant.  

  • 30.08.25, 18:37

     

    Netti:

     

    Andreas:

    undefined

    Mir geht es so wie dir, scheinbar. Auch ich habe oft das Gefühl, dass Menschen nicht mehr als Person gesehen werden und schon in einer Schublade landen, bevor man sie kennt. Mich nervt dies sehr, weil ich mich dadurch oft gar nicht gesehen fühle, sich niemand die Zeit und Mühe macht, rauszukriegen was mich ausmacht. 

    Ich scheitere beim Kennenlernen aber auch andersrum genau daran. Nicht dass ich kein Interesse habe am anderen. Nein, die Schotten werden dicht gemacht - vermutlich aus Angst das man einen wirklich sieht. Das führt, aus meinem Gefühl, dazu das Kontakte nicht entstehen oder mega oberflächlich sind. Für mich ein Punkt mich zu verabschieden. Und hier stelle ich fest, dass bei dem nächsten Menschen, mit ähnlichen Verhalten, manchmal schon eine Schublade aufgeht und ich bewusst entscheiden muss ob ich den Menschen da rein packen möchte oder er nicht eine Chance verdient. 

    Beruflich habe ich wiederum mit Menschen zu tun, die oft unter Einsamkeit leiden und keine Wege sehen dazu zu gehören. Und wenn ich sie dann bewußt sehe, erlebe ich solche Freude darüber! 

     

    Schubladendenken beginnt doch oft genau dort, wo man den Raum für solche Schubladen erst erschafft. Das ist genau dann, wenn man für sich persönlich plant, also ganz gezielt, einen Menschen kennenzulernen. Denn dann geht man mit gewissen Vorstellungen und Erwartungen an die Sache ran. Online Dating ist da sicherlich ein Extrembeispiel in dem das sogar noch gefördert wird. Man muss schon sehr, sehr offen und diszipliniert sein, um nicht Personen in die eigenen Schubladen zu schieben, wohlgemerkt, bevor man die Persönlichkeit des Gegenübers überhaupt kennenlernen kann. Wer kann das schon zu hundert Prozent von sich behaupten?

     

    Ein natürliches, spontanes Kennenlernen, bei gemeinsamen Aktivitäten, Hobbies oder Ähnlichem, scheint mir immer noch der sicherste Weg, primär mit seiner eigenen Persönlichkeit zu überzeugen.

  • 30.08.25, 18:27

     

    Netti:

     

    Andreas:

    undefined

    Mir geht es so wie dir, scheinbar. Auch ich habe oft das Gefühl, dass Menschen nicht mehr als Person gesehen werden und schon in einer Schublade landen, bevor man sie kennt. Mich nervt dies sehr, weil ich mich dadurch oft gar nicht gesehen fühle, sich niemand die Zeit und Mühe macht, rauszukriegen was mich ausmacht. 

    Ich scheitere beim Kennenlernen aber auch andersrum genau daran. Nicht dass ich kein Interesse habe am anderen. Nein, die Schotten werden dicht gemacht - vermutlich aus Angst das man einen wirklich sieht. Das führt, aus meinem Gefühl, dazu das Kontakte nicht entstehen oder mega oberflächlich sind. Für mich ein Punkt mich zu verabschieden. Und hier stelle ich fest, dass bei dem nächsten Menschen, mit ähnlichen Verhalten, manchmal schon eine Schublade aufgeht und ich bewusst entscheiden muss ob ich den Menschen da rein packen möchte oder er nicht eine Chance verdient. 

    Beruflich habe ich wiederum mit Menschen zu tun, die oft unter Einsamkeit leiden und keine Wege sehen dazu zu gehören. Und wenn ich sie dann bewußt sehe, erlebe ich solche Freude darüber! 

     

     

    rauszukriegen was mich ausmacht

     

    Klingt anstrengend und eben auch so, als willst du nicht gesehen werden.

     

    Wer sich zeigt, mutet sich anderen zu. Dazu gehört eine ordentliche Portion Selbstbewusstsein und Stabilität, denn es wird mit Sicherheit jemand kommen, den das triggert und der dir ordentlich einen reinpfeift, nur damit er sich besser fühlt. Kann es sein, dass du dem aus dem Weg gehen willst?

  • 30.08.25, 17:48

     

    Andreas:

    undefined

    Mir geht es so wie dir, scheinbar. Auch ich habe oft das Gefühl, dass Menschen nicht mehr als Person gesehen werden und schon in einer Schublade landen, bevor man sie kennt. Mich nervt dies sehr, weil ich mich dadurch oft gar nicht gesehen fühle, sich niemand die Zeit und Mühe macht, rauszukriegen was mich ausmacht. 

    Ich scheitere beim Kennenlernen aber auch andersrum genau daran. Nicht dass ich kein Interesse habe am anderen. Nein, die Schotten werden dicht gemacht - vermutlich aus Angst das man einen wirklich sieht. Das führt, aus meinem Gefühl, dazu das Kontakte nicht entstehen oder mega oberflächlich sind. Für mich ein Punkt mich zu verabschieden. Und hier stelle ich fest, dass bei dem nächsten Menschen, mit ähnlichen Verhalten, manchmal schon eine Schublade aufgeht und ich bewusst entscheiden muss ob ich den Menschen da rein packen möchte oder er nicht eine Chance verdient. 

    Beruflich habe ich wiederum mit Menschen zu tun, die oft unter Einsamkeit leiden und keine Wege sehen dazu zu gehören. Und wenn ich sie dann bewußt sehe, erlebe ich solche Freude darüber! 

  • 30.08.25, 17:14

    Menschen wurden erschaffen um geliebt zu werden.
    Dinge wurden geschaffen um benutzt zu werden.
    Der Grund warum sich die Welt im Chaos befindet,
    ist weil Dinge geliebt werden und Menschen benutzt werden.

    – Dalai Lama

     

    Während ich mit 1 Finger auf den anderen zeige, zeigen 3 auf mich selbst. Da darf man schon genau schauen, ob man selbst nicht unbewusst auch auf leistungsbezogene Dinge schaut.

     

    Eine Freundin schenkte mir eine Kerze mit dem Aufdruck: "Thank you for being my unpaid therapist." Das hat mich gut durchgeschüttelt. Sie ist nicht mehr meine Freundin, denn sie hat jetzt einen Partner und hat sich Null für mich interessiert, als ich im Krankenhaus lag. Aber vielleicht habe auch ich sie ein bisschen benutzt.

     

    Eine andere "Bekannte" reißt sich förmlich darum, mir etwas Gutes tun zu können und lernt gerade, dass sie meiner Genesung einfach nur zuschauen kann. Ich brauche nichts und als Haushaltshilfe bezahle ich lieber meine Nachbarin, die mir vor allem auch mal spontan zupackt, weil ich gerade nichts tragen darf.

     

    Im Grunde sind das alles narzisstische Muster und unsere Gesellschaft ist da stark in diese Richtung ausgeprägt. Es ist wichtig, nicht ins andere Extrem zu verfallen, sondern sowohl bei sich als auch präsent zu bleiben.

  • 30.08.25, 16:08

    Ich betrachte das alles sehr relativ. Wenn Menschen mehr auf das Leistungsvermögen schauen und nicht auf die Person, ist das okay. Die können doch miteinander glücklich werden oder zumindest ihren Idealvorstellungen folgen. 

    Wer nicht so tickt, sollte diesen Menschen keinen Raum oder zumindest sowenig Raum wie möglich im eigenen Leben geben. Das beginnt schon damit, Fragen auszuweichen, die auf Vergleiche hinauslaufen - Fragen zu Job, Gehalt, Erfolg, Karriere, Selbstoptimierung, Haus, Auto, Heirat, Kinder, Reisen und Besserwisserei. Denn diese Fragen und Vergleiche können endlos gehen "Die Nachbarn fahren auf die Seychellen. Und wir? Wir müssen auch!"

    Es gibt Leute, die sich in dieses komische Vergleichsspielchen und Geltungsbedürfnis NICHT reinziehen lassen. Bei denen besteht die Chance, dass sie mehr auf die Person und ihre Eigenarten schauen, den Mensch insgesamt.

  • 30.08.25, 12:54

    Meiner Meinung nach, hängt es sehr stark von der eigenen Persönlichkeit ab, wie man letztendlich anderen Menschen begegnet. Welche Werte sind mir wichtig? Bin ich ehrlich an meinem Gegenüber interessiert? Nur an der äußeren Hülle, oder doch auch an den Gefühlen, den Erfahrungen/Vernarbungen, der Meinung, den Interessen,... und erfahre ich dieselbe Wertschätzung? Ein strebsamer, zielorientierter, erfolgreicher Selfmade-Millionär kann menschlich der allergrößte Trampel sein. Und umgekehrt kann der Mensch, der nie seine Karriere in den Vordergrund stellte, die einfühlsamste, sozial engagierteste, bemühteste Person überhaupt sein. 
    Innehalten, zuhören, sich langsam und bemüht annähern ... lassen wir die Schubladen zu, bemühen wir uns um ein wirkliches Kennenlernen, ...

     

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