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  • đź§¶ Gewohnheiten: Unsere heimlichen Mitbewohner

    Diskussion · 8 Beiträge · 11 Gefällt mir · 356 Aufrufe
    Thomas Kissing aus DĂĽsseldorf

    Sie sind leise. Sie schleichen sich ein. Und ehe wir uns versehen, sitzen sie mit am FrĂĽhstĂĽckstisch: unsere Gewohnheiten.

    Manche schenken uns Struktur, andere rauben uns Energie. Manche trösten, andere bremsen. Und oft merken wir erst viel zu spät, wer da eigentlich unser Leben mitgestaltet.

     

    In dieser Diskussion wollen wir gemeinsam auf Entdeckungsreise gehen:

    🧭 Welche Gewohnheiten begleiten dich schon ewig?

    🔁 Welche wĂĽrdest du gern loswerden – oder neu etablieren?

    👀 Und welche laufen so heimlich ab, dass du sie fast ĂĽbersiehst?

     

    💡 Vielleicht erkennen wir am Ende: Gewohnheiten sind keine Ketten – sondern SchlĂĽssel. Die Frage ist nur: Wohin fĂĽhren sie?

     

    âť—Wichtig:

     

    Diese Diskussion ist frei von politischen Inhalten. Hier geht’s um uns, unseren Alltag und das, was wir jeden Tag (un)bewusst wiederholen.

     

    Ich freue mich auf eure Gedanken, Erfahrungen und kleine Anekdoten – mit einem Augenzwinkern und der nötigen Portion Selbstironie.

    Denn manchmal hilft schon ein neuer Blickwinkel, um den inneren Mitbewohner liebevoll zu renovieren. 🛋️😉


    Thomas Kissing 

    18.06.25, 20:30

Beiträge

  • 28.06.25, 10:13

    Hallo Thomas,

     

    ja natürlich gibt es diese Gefahr, das ist Teil des unbestimmten Lebens, wenn man sich in seiner Opferrolle gefällt und sich dafür entschieden hat darin zu bleiben. Dann ist aber wahrscheinlich auch die Gesellschaft, oder der Expartner oder wer auch immer schuld, dass man es nicht schafft, sich von diesen dekonstruktiven Mustern zu lösen. Da darf gern mal genauer hingeschaut werden, sich in die Heilung begeben und seine Schöpferkraft wieder aktiviert werden.

    das ist alles nicht so einfach und bedarf auch viel Mut, denn es ist nicht der angenehmste Weg, aber er lohnt sich…

    und natürlich gibt es auch mal Rückschläge, das Gehirn mag Veränderungen nicht so gerne, und möchte beim Alten bleiben, weil es da auch „belohnt“ wird.

    aber es ist wie mit allem, die Frage ist worauf wir unseren Fokus setzten, auf die glänzende oder matte Seite der Medaille… das liegt alleine an uns…

     

    viele Grüße 

    Ute
     

     

    Thomas Kissing:

     

    Ute:

    Hallo Thomas,

     

    ich finde es  sehr schade, dass Gewohnheiten zumeist negativ besetzt sind, und wir die vermeintlich “schlechten“ immer loswerden sollen/ wollen?

    Geeohnheiten sind eigentlich ein Wunderwerk unseres Gehirns, eine oft wiederholte Handlung wird für gut befunden und somit in Routine gewandelt, sodass wir nicht ständig darüber nachdenken müssen. Sie geben uns Strucktur und Sicherheit. Natürlich darf man im Laufe des Lebens immer mal wieder hinschauen, finde ich meine Gewohnheit noch gut und passt sie noch in mein Leben?

    Ist hier die Antwort „ nein“ gilt es natürlich zu handeln. Unser Gehirn braucht ca. 21-28 Tage, um eine neue Gewohnheit zu integrieren, danach ist sie gespeichert und läuft mit in unserem „Programm“, dafür können wir wirklich dankbar sein. Stellt Euch vor, Ihr müsstet Euch jeden Morgen neu Gedanken darüber machen, wie Ihr in den Tag startet, das fängt bei Kleinigkeiten an : mit welchem Fuß stehe ich auf, geht über Frühstück, Körperpflege usw.usw… wenn wir uns jeden Morgen neu über diese Abläufe entscheiden müssten, wäre wir damit völlig überfordert. Und wenn man es mal ganz extrem herunterbrechen möchte: wenn wir uns über alles was wir tun oder in unserem Körper abläuft Gedanken machen würden, würden wir wahrscheinlich nicht lange überleben.

    Das bedeutet nicht, dass wir nicht achtsam durch unseren Tag, durch unser Leben gehen sollen, und auch gerne hinschauen dürfen, wenn uns etwas nicht gefällt. Aber wir dürfen auf jeden Fall dankbar sein, für die Automatismen, die so ablaufen, und dazu zählen auch unsere Gewohnheiten.

     

    viele Grüße 

    Ute

    Liebe Ute,

    du sprichst einen ganz wichtigen Punkt an: Gewohnheiten als entlastende Struktur, als etwas, das uns Orientierung und Sicherheit gibt – dem kann ich viel abgewinnen.

     

    Gleichzeitig denke ich: Die Medaille hat immer zwei Seiten.

    Solange unsere Gewohnheiten uns unterstützen, ist alles gut. Aber es gibt eben auch jene Muster, die uns auf Dauer schaden – Rauchen, übermäßiger Konsum, toxische Denkmuster … Und das wird dann nicht mehr zur „praktischen Routine“, sondern zur stillen Selbstzerstörung.
     

    In solchen Fällen wird aus einem evolutionären Vorteil eher eine „evolutionäre Sackgasse“ – oder, um es mal direkter zu sagen: eine ziemlich destruktive Gewohnheit, die eher „evolutionärer Mist“ ist als ein Geschenk.
     

    Deshalb finde ich es wichtig, nicht nur auf die Funktion, sondern auch auf die Folgen von Gewohnheiten zu schauen. Und das ehrlich – auch wenn es unangenehm wird.

     

    Viele GrĂĽĂźe

    Thomas

     

  •  

    Ute:

    Hallo Thomas,

     

    ich finde es  sehr schade, dass Gewohnheiten zumeist negativ besetzt sind, und wir die vermeintlich “schlechten“ immer loswerden sollen/ wollen?

    Geeohnheiten sind eigentlich ein Wunderwerk unseres Gehirns, eine oft wiederholte Handlung wird für gut befunden und somit in Routine gewandelt, sodass wir nicht ständig darüber nachdenken müssen. Sie geben uns Strucktur und Sicherheit. Natürlich darf man im Laufe des Lebens immer mal wieder hinschauen, finde ich meine Gewohnheit noch gut und passt sie noch in mein Leben?

    Ist hier die Antwort „ nein“ gilt es natürlich zu handeln. Unser Gehirn braucht ca. 21-28 Tage, um eine neue Gewohnheit zu integrieren, danach ist sie gespeichert und läuft mit in unserem „Programm“, dafür können wir wirklich dankbar sein. Stellt Euch vor, Ihr müsstet Euch jeden Morgen neu Gedanken darüber machen, wie Ihr in den Tag startet, das fängt bei Kleinigkeiten an : mit welchem Fuß stehe ich auf, geht über Frühstück, Körperpflege usw.usw… wenn wir uns jeden Morgen neu über diese Abläufe entscheiden müssten, wäre wir damit völlig überfordert. Und wenn man es mal ganz extrem herunterbrechen möchte: wenn wir uns über alles was wir tun oder in unserem Körper abläuft Gedanken machen würden, würden wir wahrscheinlich nicht lange überleben.

    Das bedeutet nicht, dass wir nicht achtsam durch unseren Tag, durch unser Leben gehen sollen, und auch gerne hinschauen dürfen, wenn uns etwas nicht gefällt. Aber wir dürfen auf jeden Fall dankbar sein, für die Automatismen, die so ablaufen, und dazu zählen auch unsere Gewohnheiten.

     

    viele Grüße 

    Ute

    Liebe Ute,

    du sprichst einen ganz wichtigen Punkt an: Gewohnheiten als entlastende Struktur, als etwas, das uns Orientierung und Sicherheit gibt – dem kann ich viel abgewinnen.

     

    Gleichzeitig denke ich: Die Medaille hat immer zwei Seiten.

    Solange unsere Gewohnheiten uns unterstützen, ist alles gut. Aber es gibt eben auch jene Muster, die uns auf Dauer schaden – Rauchen, übermäßiger Konsum, toxische Denkmuster … Und das wird dann nicht mehr zur „praktischen Routine“, sondern zur stillen Selbstzerstörung.
     

    In solchen Fällen wird aus einem evolutionären Vorteil eher eine „evolutionäre Sackgasse“ – oder, um es mal direkter zu sagen: eine ziemlich destruktive Gewohnheit, die eher „evolutionärer Mist“ ist als ein Geschenk.
     

    Deshalb finde ich es wichtig, nicht nur auf die Funktion, sondern auch auf die Folgen von Gewohnheiten zu schauen. Und das ehrlich – auch wenn es unangenehm wird.

     

    Viele GrĂĽĂźe

    Thomas

  • 28.06.25, 07:52

    Hallo Thomas,

     

    ich finde es  sehr schade, dass Gewohnheiten zumeist negativ besetzt sind, und wir die vermeintlich “schlechten“ immer loswerden sollen/ wollen?

    Geeohnheiten sind eigentlich ein Wunderwerk unseres Gehirns, eine oft wiederholte Handlung wird für gut befunden und somit in Routine gewandelt, sodass wir nicht ständig darüber nachdenken müssen. Sie geben uns Strucktur und Sicherheit. Natürlich darf man im Laufe des Lebens immer mal wieder hinschauen, finde ich meine Gewohnheit noch gut und passt sie noch in mein Leben?

    Ist hier die Antwort „ nein“ gilt es natürlich zu handeln. Unser Gehirn braucht ca. 21-28 Tage, um eine neue Gewohnheit zu integrieren, danach ist sie gespeichert und läuft mit in unserem „Programm“, dafür können wir wirklich dankbar sein. Stellt Euch vor, Ihr müsstet Euch jeden Morgen neu Gedanken darüber machen, wie Ihr in den Tag startet, das fängt bei Kleinigkeiten an : mit welchem Fuß stehe ich auf, geht über Frühstück, Körperpflege usw.usw… wenn wir uns jeden Morgen neu über diese Abläufe entscheiden müssten, wäre wir damit völlig überfordert. Und wenn man es mal ganz extrem herunterbrechen möchte: wenn wir uns über alles was wir tun oder in unserem Körper abläuft Gedanken machen würden, würden wir wahrscheinlich nicht lange überleben.

    Das bedeutet nicht, dass wir nicht achtsam durch unseren Tag, durch unser Leben gehen sollen, und auch gerne hinschauen dürfen, wenn uns etwas nicht gefällt. Aber wir dürfen auf jeden Fall dankbar sein, für die Automatismen, die so ablaufen, und dazu zählen auch unsere Gewohnheiten.

     

    viele Grüße 

    Ute

  • 20.06.25, 17:28

    Ich bin das Produkt meiner Gewohnheiten, ebenso wie ich das Produkt meiner Prägungen bin. Das Gehirn ist darauf ausgerichtet sehr schnell Gewohnheiten auszubilden, um Energie zu sparen. Ich habe ausgefahrene Gehirnautobahnen, die nur meinen Gewohnheiten gewidmet sind. Wenn ich mir das neuroplastisch vorstelle, wird mir bewusst, wie wichtig es ist, dass diese Gehirnautobahnen in die richtige Richtung zeigen und die Ausfahrten passen. Ich habe lange geraucht, eine schlechte Gewohnheit. Aber ich bin sie losgeworden, ich habe mein Gehirn umprogrammiert, aber trotzdem ist die alte ZigarettenstraĂźe noch vorhanden…halt nur keine Autobahn mehr, da ich sie schon länger nicht mehr befahren habe. Die Sucht in den Griff zu bekommen, war harte Arbeit. Aber so ist das nun mal: Veränderung von Gewohnheiten fällt nicht einfach so vom Himmel, Veränderung von Gewohnheiten passiert nicht einfach so. Ich muss aktiv etwas dafĂĽr tun, sonst bleibt alles so wie es ist. Auch wenn es schlecht ist, aber selbst daran kann ich mich gewöhnen, wenn ich es nie anders gekannt habe. Ich tue das, was ich kenne, es sei denn, ich mache mir das Unbewusst bewusst und agiere aktiv anders. Gewohnheiten geben mir Struktur und Sicherheit. Eine Ansammlung guter Gewohnheiten bedeuten fĂĽr mich ein gutes Leben. Es geht mir gut in meinen Gewohnheiten, ich spĂĽre momentan keinen Leidensdruck eine Gewohnheit zu ändern. Ich mag das GefĂĽhl, denn ich kann mich auf meine Gewohnheiten verlassen. Auch in stressigen Zeiten, wenn die Welt um mich herum zusammenbricht, tragen sie mich gut durch den Tag. Also: Augen auf bei der Gewohnheitswahl. 😆

  • 19.06.25, 15:25

     

    Thomas Kissing:

    Manche Gewohnheiten tarnen sich als Charaktereigenschaften – und genau das macht sie so schwer zu erkennen.

    Bei mir war das lange Zeit die Gewohnheit zu helfen, oft sofort und ungefragt. Es fühlte sich richtig an – aber irgendwann habe ich gemerkt:

    Ich funktioniere, statt zu fĂĽhlen.

     

    Diese „Helferrolle“ war für mich so selbstverständlich, dass ich sie gar nicht hinterfragt habe. Aber sie war nicht immer gesund. Sie kam aus alten Prägungen – nicht aus echter Entscheidung.
     

    Neue Gewohnheiten – wie mal nicht gleich zu reagieren, sondern erst in mich hineinzuhören – fühlen sich anfangs ungewohnt an.

    Aber genau da fängt Veränderung an: Wenn ich mich nicht automatisch verhalte, sondern bewusst entscheide.

     

    Mich interessiert:

    Welche Rolle spielt die Helfer-Gewohnheit in eurem Leben?

    Und welche „automatischen“ Verhaltensmuster habt ihr bei euch entdeckt?

    Thomas Kissing 

    dazu habe ich zwar in Bezug auf Beziehungen einen Post gelesen gestern. Aber es passt auch allgemein zu zwischenmenschlichen Beziehungen. 

     

    https://www.instagram.com/p/DLC8aA3taFK/?igsh=MTdka2lxdGQ1Ynhhdg==

  • 19.06.25, 15:23

     

    Carola:

    Ich war früher Mutter Theresa und Robin Hood in einer Person. Immer schön im Außen es allen recht machen und helfen, wenn jemand mich um Unterstützung bittet. Ein Nein war keine Option, egal welche Konsequenz sich daraus für mich ergab.

    Dann kam ein Impuls von außen und ich habe mein Verhalten geändert.

     

    Wenn mich jetzt jemand und Hilfe bittet, gehe ich gedanklich einen Schritt zurĂĽck und stelle mir die Fragen:

    Möchte ich gerade das Thema zu meinem machen?

    Möchte ich gerade meine Zeit und Energie dieser Person schenken?

     

    Wenn kein klares Ja als Antwort erscheint, sage ich liebevoll Nein, auch wenn ich grundsätzlich gerne helfe. Manchmal passt es einfach nicht.

     

    Ich entscheide mich damit nicht gegen den anderen, sondern aktiv fĂĽr mich, meine Energie, meine Zeit und mein Wohlbefinden.

     

    Wenn es mir gut geht, ist das auch fĂĽr andere gut.

    ganz stark. Mir geht es sehr ähnlich. Nur das ich manchmal immer noch unĂĽberlegt Ja sage. Ich bin aber auf einem guten Weg in die richtige Richtung und sage immer mehr nein zu anderen und automatisch mehr Ja zu mir 🌹 

  • 19.06.25, 10:40

    Ich war früher Mutter Theresa und Robin Hood in einer Person. Immer schön im Außen es allen recht machen und helfen, wenn jemand mich um Unterstützung bittet. Ein Nein war keine Option, egal welche Konsequenz sich daraus für mich ergab.

    Dann kam ein Impuls von außen und ich habe mein Verhalten geändert.

     

    Wenn mich jetzt jemand und Hilfe bittet, gehe ich gedanklich einen Schritt zurĂĽck und stelle mir die Fragen:

    Möchte ich gerade das Thema zu meinem machen?

    Möchte ich gerade meine Zeit und Energie dieser Person schenken?

     

    Wenn kein klares Ja als Antwort erscheint, sage ich liebevoll Nein, auch wenn ich grundsätzlich gerne helfe. Manchmal passt es einfach nicht.

     

    Ich entscheide mich damit nicht gegen den anderen, sondern aktiv fĂĽr mich, meine Energie, meine Zeit und mein Wohlbefinden.

     

    Wenn es mir gut geht, ist das auch fĂĽr andere gut.

  • Manche Gewohnheiten tarnen sich als Charaktereigenschaften – und genau das macht sie so schwer zu erkennen.

    Bei mir war das lange Zeit die Gewohnheit zu helfen, oft sofort und ungefragt. Es fühlte sich richtig an – aber irgendwann habe ich gemerkt:

    Ich funktioniere, statt zu fĂĽhlen.

     

    Diese „Helferrolle“ war für mich so selbstverständlich, dass ich sie gar nicht hinterfragt habe. Aber sie war nicht immer gesund. Sie kam aus alten Prägungen – nicht aus echter Entscheidung.
     

    Neue Gewohnheiten – wie mal nicht gleich zu reagieren, sondern erst in mich hineinzuhören – fühlen sich anfangs ungewohnt an.

    Aber genau da fängt Veränderung an: Wenn ich mich nicht automatisch verhalte, sondern bewusst entscheide.

     

    Mich interessiert:

    Welche Rolle spielt die Helfer-Gewohnheit in eurem Leben?

    Und welche „automatischen“ Verhaltensmuster habt ihr bei euch entdeckt?

    Thomas Kissing 

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