Um mitzumachen, melde dich bitte an.
  • Seid ihr Viel- oder Wenigredner?

    Diskussion · 31 Beiträge · 5 Gefällt mir · 707 Aufrufe
    Ute aus Augsburg

    Gleich vorweg:

    Alle, die sich für ausgewogen und überhaupt perfekt halten, können weiterklicken!

     

     

    Es gibt Menschen, die berichten von Erlebtem ausführlich.

     

    Könnt ihr mit dieser Informationsflut umgehen?
    Könnt ihr die entspannt komplett aufnehmen?
    Wie verarbeitet ihr diese?

     

    Grundsätzlich gehe ich davon aus, dass solche Erzähler ihr Gegenüber in das Erlebte "mitnehmen" wollen. Man soll "dabei gewesen sein", um mitfühlen zu können.

     

    Nun gibt es aber auch die Menschen, die den Informationsfluss in ihrer Wahrnehmung in "wichtig" und "unwichtig" aufteilen, um am Ende nur eine Sachinformation zu haben, für die sie dann im besten Fall eine Lösung anbieten können. 

     

    Gab es denn überhaupt ein Problem?

     

    Letztere waren eben nicht dabei und wollen vielleicht auch nicht dabei gewesen sein? 

     

    Oder sind sie selbst zu "voll"?

     

    Oft passiert dabei ein Nebeneffekt:

    Dem Zuhörer ist der Erzähler zu anstrengend, weil er zu viel Information liefert. Der Erzähler fühlt sich aber nicht abgeholt und wahrgenommen und verfällt dann in Erklärungsnot, liefert also noch mehr Informationen. Der Zuhörer schaltet irgendwann ab und sieht sich in seinem Bedarf eben auch nicht wahrgenommen. Am Ende sind beide gefrustet.

     

    Habt ihr schon praktikable Lösungswege gefunden, um nicht immer wieder in diese Muster zu verfallen?

     

    Vera F. Birkenbihl hat dazu aber auch eine schöne Sichtweise:

     

    https://www.facebook.com/reel/863706742526160

    31.10.24, 13:38 - Zuletzt bearbeitet 31.10.24, 13:39.

Beiträge

  • 03.11.24, 20:19 - Zuletzt bearbeitet 03.11.24, 20:29.

     

    Kerstin:

    Hallo zusammen, die Frage, warum manche Menschen so viel sprechen, habe ich mir schon einige Male gestellt. Diese Erklärung könnte helfen, dies zu verstehen und einzuordnen.

    Ich selber bin ein wenig Redender. Und: Zu viele Gespräche Laugen mich aus und ziehen mir Energie ab.

    Mein Umgang mit viel Redenden ist, eine kurze Verstehen zeigende und das Ende einläutende Frage zu stellen. Manchmal hilft das, den anderen Menschen wahrzunehmen, dabei meine eigene Grenze auch einzuhalten.

    Ganz liebe Grüße von Kerstin.

    Liebe Kerstin,

     

    ich versuche wirklich, zu verstehen. Es erscheint mir logisch, wenn ein Wenig-Redner auf einen Viel-Redner trifft, dass es dich dann auslaugt. Spontan denke ich, dass du ja auch ziemlich voll sein musst, wenn du wenig redest und alles mit dir selbst ausmachst, ist das so? Dann ist da ja auch kaum Kapazität, um einen Redefluss aufnehmen zu können!

     

    Wenn so ein Viel-Redner auf einen zweiten Viel-Redner trifft, was passiert dann wohl? Hören die sich dann wirklich zu? Oder hecheln die dann zwanghaft nach einer Lücke, um einhaken zu können?

     

    Irgendwie logisch, dass sich die Quasselstrippen dann gerne zu den Ruhigen gesellen, oder?

  • 03.11.24, 20:12

     

    AlexaB:

    Hallo Zusammen,

     

    schönes Thema liebe Ute!

     

    Ich bin ein "leichter" Wenigredner und bin schnell überfordert, wenn mir Menschen zu viel und zu schnell von sich erzählen. Vor allem mag ich es überhaupt nicht, wenn das Erzählte unnötig ausgeschmückt wird. Ich mag es auf den Punkt zu kommen und das am liebsten direkt.

     

    Somit habe ich fast täglich meine Probleme damit, wenn mir privat oder auf der Arbeit zu viel erzählt wird. Ich habe leider noch kein richtiges Rezept dafür gefunden.

    Privat distanziere ich mich schon von solchen Menschen und ziehe mich zurück, wenn es möglich ist. 

     

    Ohne gefragt zu werden, rede ich auch nicht so gerne von mir und meiner Familie. Nur wenn mich jemand direkt darauf anspricht und echtes Interesse zeigt, dann erzähle ich gerne  - aber nicht zu ausführlich. 

     

    Mir wird immer wieder so vieles erzählt, was ich manchmal sehr schwer einordnen kann.

     

    Euch einen schönen Sonntag,

     

    sonnige Grüße aus Heidelberg von Alexandra

     

    Liebe Alexa,

     

    ich lese deinen Beitrag und möchte wiederholt WARUM fragen, wahrscheinlich überfordernd :) 

     

    Wenn dir viel erzählt wird und du das nicht einordnen kannst, fragst du dann nicht nach? Ich weiß nicht, wie du das empfindest, aber für mich wäre das unbefriedigend. Ich will nicht einfach etwas abgeladen bekommen, sondern wissen, was ich mit der Info nun anfangen soll bzw. warum mir das erzählt wurde.

     

    Warum magst du nicht gerne ausführlich von dir erzählen und auch nur, wenn explizit nachgefragt wird? Bitte nicht falsch verstehen, ich möchte wirklich verstehen, vor allem auch das jeweilige Empfinden!

     

    Ich selbst wechsele je nach Situation, Thema und Gegenüber. Mit manchen bin ich rege im Austausch, hat jemand ein Problem, kann ich ausdauernd zuhören, frage nur ab und zu nach, wenn ich etwas nicht verstehe. Manchmal erzähle ich auch gerne, aber es wird immer weniger, weil sich für mich gefühlt nur wenig interessiert wird.

     

    Heute hatte ich eine tolle und lange Spaziergangs-Unterhaltung mit einer Nachbarin, die ich aber nur selten sehe. Ihre Kinder werden größer und sie bekommt wieder mehr Raum für sich. Gegenseitige Neugierde an den unterschiedlichen Leben in Verbindung mit Wohlwollen und Toleranz haben viele tiefere Themen zugelassen. Wirklich schön, wenn es ausgewogen einfach so fließt :)

  • 03.11.24, 19:38

    Hendrik:

    Mal mehr, mal weniger.😎

    Jetzt gerade weniger, hm?

  • 03.11.24, 19:30

    Mal mehr, mal weniger.😎

  • 03.11.24, 14:53

    Hallo Zusammen,

     

    schönes Thema liebe Ute!

     

    Ich bin ein "leichter" Wenigredner und bin schnell überfordert, wenn mir Menschen zu viel und zu schnell von sich erzählen. Vor allem mag ich es überhaupt nicht, wenn das Erzählte unnötig ausgeschmückt wird. Ich mag es auf den Punkt zu kommen und das am liebsten direkt.

     

    Somit habe ich fast täglich meine Probleme damit, wenn mir privat oder auf der Arbeit zu viel erzählt wird. Ich habe leider noch kein richtiges Rezept dafür gefunden.

    Privat distanziere ich mich schon von solchen Menschen und ziehe mich zurück, wenn es möglich ist. 

     

    Ohne gefragt zu werden, rede ich auch nicht so gerne von mir und meiner Familie. Nur wenn mich jemand direkt darauf anspricht und echtes Interesse zeigt, dann erzähle ich gerne  - aber nicht zu ausführlich. 

     

    Mir wird immer wieder so vieles erzählt, was ich manchmal sehr schwer einordnen kann.

     

    Euch einen schönen Sonntag,

     

    sonnige Grüße aus Heidelberg von Alexandra

  • Hallo zusammen, die Frage, warum manche Menschen so viel sprechen, habe ich mir schon einige Male gestellt. Diese Erklärung könnte helfen, dies zu verstehen und einzuordnen.

    Ich selber bin ein wenig Redender. Und: Zu viele Gespräche Laugen mich aus und ziehen mir Energie ab.

    Mein Umgang mit viel Redenden ist, eine kurze Verstehen zeigende und das Ende einläutende Frage zu stellen. Manchmal hilft das, den anderen Menschen wahrzunehmen, dabei meine eigene Grenze auch einzuhalten.

    Ganz liebe Grüße von Kerstin.

  • 31.10.24, 14:53

    Bei mir selbst kommt es auf meine Tagesverfassung an, an manchen Tagen rede ich ohne Punkt und Komma an anderen Tagen bin ich sehr Schweigsam. Es kommt auch natürlich darauf an mit wem ich rede....

     

    Ich glaube das ist auch ein bisschen Veranlagung bei den verschiedenen Menschen. 

  • 31.10.24, 14:31

     

    Testaccount:

     

    Ute:

     

     

    Kann man daraus jetzt schließen, dass du eher ein Wenigredner bist?

    Ja, kann man              

     

    Fühlst du dich trotzdem im Allgemeinen im Kontakt gesehen?

  • 31.10.24, 14:28

     

    Ute:

     

    Testaccount:

    Ach, ich bin da als Adressat ganz pragmatisch.

    Gerne gehe ich mit. Voraussetzung dafür ist aber, dass das Erzählte mich 1. interessiert bzw. auch aus meiner Welt kommt, und 2. eine gewisse Ästhetik anwesend ist. Ein schöner Satzbau, wenig bis keine Wiederholungen, eine Buntheit der Wörter. Auch die Stimm-Modulation finde ich für eine gelungene, mitreißende Geschichte nicht unwichtig.

    Was mich ungeduldig macht, sind Ausschweifungen in Gefilde, die nichts mehr oder nur mehr sehr, sehr mittelbar mit der Erzählung zu tun haben, bzw. Langatmigkeit. Zerlegen bis ins Kleinste. Das Ausleuchten von Details das nicht mehr notwendig ist und nichts mehr mit der Dramaturgie oder der Handlung zu tun hat.

    Das Thema ist z.Bsp. ein Verkehrsunfall, und nach einer halben Stunde weiß man dann auch, warum der Baby-Esel des kroatischen Nachbarn von dem Vermieter des Apartment vor 13 Jahren eine zerzauste Schwanzquaste hatte....  

     

    Kann man daraus jetzt schließen, dass du eher ein Wenigredner bist?

    Ja, kann man              

  • 31.10.24, 14:26

     

    Testaccount:

    Ach, ich bin da als Adressat ganz pragmatisch.

    Gerne gehe ich mit. Voraussetzung dafür ist aber, dass das Erzählte mich 1. interessiert bzw. auch aus meiner Welt kommt, und 2. eine gewisse Ästhetik anwesend ist. Ein schöner Satzbau, wenig bis keine Wiederholungen, eine Buntheit der Wörter. Auch die Stimm-Modulation finde ich für eine gelungene, mitreißende Geschichte nicht unwichtig.

    Was mich ungeduldig macht, sind Ausschweifungen in Gefilde, die nichts mehr oder nur mehr sehr, sehr mittelbar mit der Erzählung zu tun haben, bzw. Langatmigkeit. Zerlegen bis ins Kleinste. Das Ausleuchten von Details das nicht mehr notwendig ist und nichts mehr mit der Dramaturgie oder der Handlung zu tun hat.

    Das Thema ist z.Bsp. ein Verkehrsunfall, und nach einer halben Stunde weiß man dann auch, warum der Baby-Esel des kroatischen Nachbarn von dem Vermieter des Apartment vor 13 Jahren eine zerzauste Schwanzquaste hatte....  

     

    Kann man daraus jetzt schließen, dass du eher ein Wenigredner bist?

  • 31.10.24, 13:57

    Ach, ich bin da als Adressat ganz pragmatisch.

    Gerne gehe ich mit. Voraussetzung dafür ist aber, dass das Erzählte mich 1. interessiert bzw. auch aus meiner Welt kommt, und 2. eine gewisse Ästhetik anwesend ist. Ein schöner Satzbau, wenig bis keine Wiederholungen, eine Buntheit der Wörter. Auch die Stimm-Modulation finde ich für eine gelungene, mitreißende Geschichte nicht unwichtig.

    Was mich ungeduldig macht, sind Ausschweifungen in Gefilde, die nichts mehr oder nur mehr sehr, sehr mittelbar mit der Erzählung zu tun haben, bzw. Langatmigkeit. Zerlegen bis ins Kleinste. Das Ausleuchten von Details das nicht mehr notwendig ist und nichts mehr mit der Dramaturgie oder der Handlung zu tun hat.

    Das Thema ist z.Bsp. ein Verkehrsunfall, und nach einer halben Stunde weiß man dann auch, warum der Baby-Esel des kroatischen Nachbarn von dem Vermieter des Apartment vor 13 Jahren eine zerzauste Schwanzquaste hatte....  

Interesse geweckt? Jetzt kostenlos registrieren!

Du bist nur einen Klick entfernt. Die Registrierung dauert nur 1 Minute.