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  • Kennen wir uns? – Gesichtsblindheit

    Diskussion · 6 Beiträge · 9 Gefällt mir · 361 Aufrufe
    Andre aus Waldems

    Schon einmal davon gehört?
     

    Es gibt Menschen die können keine Gesichter (wieder-) erkennen! Es gibt (wie bei fast allem) viele Ausprägungen und unterschiedliche Variationen. 
    Ich kann nur aus meiner Sicht darstellen wie es ist und vielleicht ein wenig Verständnis in die Welt bringen. Das ist gar nicht so einfach, man vermutet dass ca. 1-2% der Bevölkerung betroffen ist, aber selbst manche betroffene wissen es nicht.
    Bei mir hat es lange gedauert bis ich verstanden habe, dass es für viele Menschen viel leichter und unterbewusst möglich ist andere zu erkennen egal ob sich die Frisur oder der Kleidungsstil geändert hat…
     

    Bis dahin hat es einige Missverständnisse gegeben und manche haben da ganz andere Sachen hinein interpretiert und das entsprechend negativ bewertet.

    Also die Kurzfassung: Falls Euch jemand nicht wiedererkennt, nicht grüßt, oder einfach an Euch vorbei läuft, dann kann diese Person ein Idiot sein, es könnte aber auch sein das sie an Prosopagnosie leidet. Wenn ich jemanden an einem bestimmten Ort erwarte (z.B. beim Sport), dann klappt das meistens ganz gut. Läuft mir die Person aber beim Einkaufen über den Weg dann bin ich meist nicht sicher genug um sie anzusprechen oder merke überhaupt nicht das wir uns kennen.
     

    Wen das Thema tiefer interessiert, hier ein Link zu einer guten Podcast folge:
     

    https://podcasts.apple.com/de/podcast/wer-bist-du-gesichtsblindheit-wichtige-fakten-%C3%BCber/id1332049198?i=1000659931786
     

    https://open.spotify.com/episode/0t3qAuVDgxUPxVP5Aj4w2N
     

    https://www.podcast.de/episode/634589379/wer-bist-du-gesichtsblindheit-wichtige-fakten-ueber-prosopagnosie

     

    Falls Ihr Fragen habt, gerne her damit, wenn ich aufklären kann dann gerne.
     

    Viele Grüsse
     

    Andre

    13.10.24, 19:13

Beiträge

  • 29.10.24, 13:40

     

    Andre:

     

    Eremit:

    ... dafür ist natürlich Voraussetzung, dass man "Arsch in der Hose" hat, das auch in einem offenen Gespräch einem Menschen mitzuteilen.

    Hi,
    jupp, genau so ist es, aber das haben eben manche nicht, denken sich Ihren (meist negativen Teil) und dann ist die Situation unschön...

    (Aus Sicht vom dem gesehen der sich nicht erkannt fühlt)

    Ich denke ja eh das es besser wäre wenn alle 'Klartext' miteinander reden und Ehrlich sind... aber das funktioniert nicht so wirklich ;)

     

    Viele Grüsse

    Andre

    Ehrlichkeit im Allgemeinen ist eines meiner erklärten Ziele... und einer meiner ersten Kritikpunkte, wenn es um Zwischenmenschliches geht, das mich zu Kritik verleitet.

    Der Mensch will eben alles "einfach" und "stromlinienförmig" haben. Ehrlichkeit aber ist das nun mal per Definition nicht. Wer will schon gefragt werden, warum man etwas aussagt, das nicht Massen-konform und "mit Flutschi eingehüllt" ist?
    Dass zum täglichen Leben ein gewisses Maß an "Widerstand" und "Eckigkeit" gehört (nennt sich auch manchmal "Profil" - aber das will ja doch niemand wissen...) ganz gut passt und dadurch auch sehr Vieles einen wesentlich "passenderen Platz" zugewiesen bekommt (da "Reibung" auch naturgemäß etwas wirklich bewegt - im Gegensatz zu "Flutschi-pur"...), interessiert doch längst niemanden mehr,... oder doch?

  • 28.10.24, 21:01 - Zuletzt bearbeitet 28.10.24, 21:02.

     

    Eremit:

    ... dafür ist natürlich Voraussetzung, dass man "Arsch in der Hose" hat, das auch in einem offenen Gespräch einem Menschen mitzuteilen.

    Hi,
    jupp, genau so ist es, aber das haben eben manche nicht, denken sich Ihren (meist negativen Teil) und dann ist die Situation unschön...

    (Aus Sicht vom dem gesehen der sich nicht erkannt fühlt)

    Ich denke ja eh das es besser wäre wenn alle 'Klartext' miteinander reden und Ehrlich sind... aber das funktioniert nicht so wirklich ;)

     

    Viele Grüsse

    Andre

  • 28.10.24, 16:46

    Nun, mir ist bewusst, dass es sich um ein neurologisch bedingtes Phänomen handelt. Könnte durchaus auch sein, dass es genetische Dispositionen dafür gibt... aber jetzt mal eine ehrliche Frage: Warum kann man nicht einfach ehrlich mit einem Menschen reden, ihm das erklären und an der Reaktion des Anderen beurteilen, ob dieser vielleicht eine ... sorry Lern-resistente, unnötige Bekanntschaft darstellt ... frei nach dem Motto: "Kann mich nicht akzeptieren wie ich bin - kann weg!"?
    Denn wer mit dem ausgestattet ist, was man in ferner Vergangenheit "menschlichen Anstand" nannte, sollte sich recht leicht vermitteln lassen, dass man ihn/sie schlicht nicht erkennen kann, da das Hirn eben nicht die Verbindung der Gesichtszüge mit Namen und Daten erkennt ... wofür man schließlich keine Verantwortung trägt. Aber... dafür ist natürlich Voraussetzung, dass man "Arsch in der Hose" hat, das auch in einem offenen Gespräch einem Menschen mitzuteilen.

  • 15.10.24, 20:01

    Ja, das mit den Namen ist spannend, ich hab mich schon ein paar mal gefragt ob das vielleicht zusammen hängt und man sich die Namen schlechter merken kann weil man keine 'Verknüpfung' hat...

    Ich sage das mittlerweile auch recht früh und offen, bin auch sehr positiv überrascht das die allermeisten Menschen nicht komisch reagieren :)

  • 14.10.24, 10:30

    Eine meiner Wander-Freundinnen ist Gesichts-Blind. Sie teilt es sofort mit und geht finde ich, sehr gut damit um. Ich akzeptiere es, verstehe es, aber als nicht Betroffener kann man es sich schwer vorstellen, wie es ist selbst eigene Kinder nicht wiederzuerkennen. 

    Ich hab ihr diese Diskussion weiterempfohlen. 

     

    Eine besondere Herausforderung war es, die verschiedenen Freundinnen meiner Tochter so im Backfisch-Alter.

    Auch ohne diese Krankheit ist es sehr schwer :-). In meiner zurückliegenden Ehe, war es so, dass es schon eine Herausforderung war, die verschiedenen gleichklingenden Namen zuzuordnen... wie Alena, Anna-Lena, Alina, Aileen, Lena... und da sie alle bei Primark und Co einkaufen und "Germanys Next Top Modell" schauen und den selben Geschmack haben, haben sie oft die selben Frisuren, die selben Klamotten, tauschen diese auch noch untereinander.

    Daher auch ohne Krankheit schwierig... 

  • 13.10.24, 19:49

    Ja, das kenne ich nur zu gut. 

    Meist werde ich als borniert und unfreundlich wahr genommen, wenn ich jemanden nicht wieder erkenne.

    Eine besondere Herausforderung war es, die verschiedenen Freundinnen meiner Tochter so im Backfisch-Alter. Ich hatte echt keine Unterscheidungsmöglichkeit. Alle sahen gleich aus!

    Ich brauche lange, bzw. mehrere Begegnungen, bis ich eine Person wieder erkenne. Oder aber es gibt ein klares Unterscheidungs- Wiedererkennungsmerkmal wie etwa eine Vollglatze oder eine ausgeprägte Nase.

    Dann kommt auch noch dazu, dass ich mir schlecht Namen merke.

    Allerdings: Wenn ich jemanden nicht wiedererkenne, brauch dessen Namen auch nicht zu wissen :)

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