Matthias:

Fritz, ich muss Melly zu 100% zustimmen, allerdings die im Eingangsthread mitgeteilten Erfahrungen kann ich nicht teilen. 

Allerdings muss ich auch sagen, ist es ein Unterschied ob ich mit 65 oder 47 Jahren jemand date. 

Selbst bei Frauen bis ca. 45 und ab ca. 45 (+ 1-4 Jahre) ist ein eindeutiger Unterschied beim Dating und Anforderung ans Dating festzustellen... und genau dies erschwert auch die Erfolge auf beiden Seiten. 

Man kann auch nicht sagen wann der "Dating-Burnout" eintritt, da ich Männer traf, die mir im Small Talk nach 20 Dates schon sagten es würde ihnen reichen... ich aber die Erfahrung gemacht habe, dass alle 20 Dates erst ein Beziehungsversuch erfolgt, was natürlich sehr frustrierend ist. Allerdings kann ich mir vorstellen, dass dies bei höheren Alter durchaus bei wenigigeren Dates der Fall ist. 
(Ich habe das Online-Dating auch aufgehört... )

 

Viele denken man könnte den Traum von der Supermarkt-Kasse einfach umkehren... also man sucht sich den Traumpartner im Online-KATALOG aus, trifft sich, es macht Knall-Bung-Peng und dann startet man in eine leidentschaftliche tolle Phase. 

Tritt dieser Knall-Effekt nicht ein, dann blättert man eine Seite weiter und versucht es beim nächsten... bis man nach 20mal feststellt, dass es im wahren Leben halt so nicht funktioniert (sonst hätte man vermutlich seinen Traumpartner auch schon an der Supermarktkasse vorher kennengelernt)... und es liegt natürlich an der "Qualität" der Auswahl.  

 

Wenn der Knall-Effekt einsetzt, was sehr selten passiert, setzt man die rosa-rote Brille auf, um später dann festzustellen, dass der gegenüber eigentlich von den Gemeinsamkeiten nicht passt, zum Alltag nicht passt, zur Perspektive nicht passt... bei Problemen sofort wegläuft, mit den Kindern nichts zu tun haben möchte, einen nur runtermacht und ehe man sich versieht sind Monate oder schlimmsten Fall Jahre vergangen, wo man nicht offen für was Neues war, aber auch nicht so richtig glücklich gelebt hat. Natürlich ist am Ende das andere Geschlecht an diesem unglücklichsein zuständig... aber es gibt immer Menschen, die etwas verursachen... und Menschen, die etwas "zulassen". 

 

Beim Online-Dating hat halt ein Treffen "Dating-Charakter", denn am Ende des Dates läuft es auf die Frage hinaus "Kannst Du Dir ein weiteres Treffen vorstellen"... mit jedem Treffen steigt die Hoffnung. 

 

Diese Plattform gibt Dir als Single die Möglichkeit in dem was Du gerne tust nette Menschen kennenzulernen und Dein Kontakt-Netzwerk zu erweitern... und andere Menschen die Möglichkeit Dich in der Realität kennenzulernen und wahrzunehmen. 

Man trifft sich aber nicht, um zu daten, sondern um gemeinsam seine Freizeit zu verbringen. Ganz ohne Hintergedanken, ungezwungen, man ist in der Regel auch nicht alleine, sondern zu mehreren. Läuft man sich bei "Gemeinsamkeiten" immer wieder über den Weg, stellt fest da ist "mehr", dann kann auch mehr entstehen... oder halt nicht. Alles kann, nichts muss. 

Auf meinen Aktivitäten haben sich schon Paare gefunden, ich habe hier schon Freundschaften, aber auch schon Beziehungen geschlossen. 

 

ABER... ich traf auf einer der letzten Aktivitäten einen Mann, der sich - wie viele Männer - wunderte, warum Frauen Männer ignorieren, die diese Frauen online anschrieben ohne sie Offline zu treffen. Jeder Mann, der eine Frau anschreibt, ohne sie vorher zu kennen, verursacht immer den Gedanken an "Dating"... und die (meisten) Frauen sind hier nicht zum Dating, sondern für Freizeit-Spaß... was man über die Männer nicht sagen kann (sonst würden mir nicht so viele Frauen von Männern berichten... teilweise von ca. 10 Anfragen pro Frau pro Tag). 

 

Eine Sache fand ich bei Melly`s Aussage sehr wichtig: 

ich versuche mit mir zufrieden zu sein! Ein erfülltes Leben zu gestalten.

Im ersten Teil steckt "Selbstliebe"... sehr wichtig! ... und ... Nichts ist langweiliger als ein Mensch, der sich nur über eine Beziehung identifiziert, keine eigenen Interessen, Hobbys oder Freunde hat, sondern einen Partner braucht um zu "leben". 

Das klingt alles super!!

Ich denke, wir können für die (eventuelle) diskussion hier ausschließen, uns mit dem Fall zu beschäftigen, dass jemand selbst so leer in seinem Leben ist, dass er die erfüllung nur durch den anderen erreichen glaubt. also wir gehen davon aus, dass alle Beteiligten es so schaffen wie Melly, mit sich selbst und dem eigenen leben zufrieden zu sein.

das ist wahrlich nicht wenig, aber auch wenn man das hat, hat man ja noch keinen kontakt, keinen partner wie auch immer.

Meine dating-Partnerinnen sind 55-75. In dieser altersklasse kenne ich mich aus. Von den jüngeren weiß ich rein gar nichts, und es würde mich sehr interessieren, wenn du (bei welcher gelegenheit auch immer) von Deinen erfahrungen berichtest.

Ich kenne einige Berichte, dass vor allem die sehr jungen (18-30) sich sehr einsam fühlen, dass da beim daten sehr seltsame dinge geschehen, und ich meine, es hat sicherlich etwas damit zu tun, dass bei ihnen die ganze online-Kommunikation mit likes usw einen viel höheren stellenwert hat als bei uns, und dass sie im normalen offline-kontakt deshalb verunsicherter sind. Aber das ist denen ihr problem, mich datet weder eine 18 noch eine 30-jährige :-)

Von meinen erfahrungen kann ich die aussagen in der studie von frau Aretz sehr bestätigen.

Ich finde ein bißchen schade, wie angestrengt sich die dater geben. Ich sehe natürlich meine dating-Partnerinnen (w), aber ich weiß viel über die Männer weil die damen sich ausführlich über sie beklagen. ich meine, ich habe ein gutes bild vom daten in meinem altersbereich.