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  • Verlieren wir den Anstand? Haben wir verlernt, wie man sich benimmt?

    Diskussion · 168 Beiträge · 37 Gefällt mir · 2.687 Aufrufe
    Sonja aus Stallhofen

    Geschäfte und Restaurants stellen vor dem Eingang Tafeln mit Benimmregeln auf, weil offenbar immer weniger Menschen wissen, was sich gehört. 
    Es war normal, dass man alten, behinderten Menschen oder Schwangeren seinen Sitzplatz in den Öffis anbot. 
    Sich nicht rüpelhaft ein einem vorbei drängen, zu formellen Veranstaltungen nicht wie zu einer Beachparty erscheinen.
    Kein Grüßen und Verabschieden - kein Bitte oder Danke.
    Die Liste ließe sich fast endlos fortsetzen.

    Viele Worte und Bezeichnungen aus früherer Zeit sind verpönt, Karl May fast auf dem Index, keiner darf mehr ausgegrenzt werden.
    Und doch hab ich das Gefühl, dass es viel weniger Miteinander und Rücksichtnahme gibt, als in meiner Kindheit zB. und das in einer Zeit, in der Toleranz und Moral groß geschrieben wird. 
    Oder ist mit Toleranz gemeint, dass sich jeder Benehmen kann, wie er will? 

    Wie seht ihr das? Was sind eure Wahrnehmungen?
     

    26.07.24, 10:57 - Zuletzt bearbeitet 26.07.24, 16:14.

Beiträge

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    Ute:

     

    Kurz formuliert: Die Welt dreht sich zu schnell für den Entwicklungsstand unseres Bewusstseins.

    Aber wer dreht an der Welt? Das sind wir selber!

  •  

    Ute:

     

    Es ist im Internet allgemein zu beobachten, dass jemand ein Problem schildert und 90 % in der Art darauf reagieren: "Du selbst bist das Problem!" Dass das alles nur noch schlimmer macht, merken die Wenigsten.

    Klingt nach provokativem Verhalten? Würde bei mir stimmen, den Provokation ist mein Leben, aktiv und passiv. Im RL natürlich auch bzw. kommt es aus dem RL. Hier bei GE sind Menschen anderen Schlages unterwegs, die das nicht mögen und nicht abkönnen, ziemlich ungewohntes Umfeld für mich. Ob ich mich daran gewöhnen kann?

  • 28.07.24, 20:24

     

    Robert:

     

    Elena:

     

    Es hängt von dem Stresspegel ab:

    Dazu kam mir heute ein Interview unter.

    Zusammenfassung: "Wir sind alle am Limit".

    Aber warum nur?

     

    Kurz formuliert: Die Welt dreht sich zu schnell für den Entwicklungsstand unseres Bewusstseins.

  • 28.07.24, 20:17

     

    Robert:

     

    Ute:

     

    Allein diese Frage von dir hat schon wieder Explosionspotenzial, weil sie trennend statt verbindend wirkt. 

    Wie würdest Du die Frage stellen?

     

    Die Antwort auf diese Frage kennt jeder hier. Ich hätte die Frage gestellt, was der Person in den Moment hilft, um damit umgehen zu können?

     

    Das hier bereits gelesene "Auch Arschlöcher müssen leben :D" fand ich klasse. 

     

    Es ist im Internet allgemein zu beobachten, dass jemand ein Problem schildert und 90 % in der Art darauf reagieren: "Du selbst bist das Problem!" Dass das alles nur noch schlimmer macht, merken die Wenigsten.

  •  

    Ute:

     

    Allein diese Frage von dir hat schon wieder Explosionspotenzial, weil sie trennend statt verbindend wirkt. 

    Wie würdest Du die Frage stellen?

  • 28.07.24, 20:09

     

    Robert:

     

    Warum sind unsere Empfindungen so unterschiedlich?

     

    Weil wir unterschiedliche Leben(sumstände) haben. Sonja ist alleinerziehende, berufstätige Mutter, während du offensichtlich entspannte Umstände hast, wenn du - wie ich - mittags lässig beim Einkaufen vorlassen kannst.

     

    Allein diese Frage von dir hat schon wieder Explosionspotenzial, weil sie trennend statt verbindend wirkt. Du stellst sie rhetorisch, denn du willst zum Reflektieren anregen. Grundsätzlich gut, aber nicht, wenn jemand etwas als belastend empfindet und du die Sonnenseite erlebst. Das wirkt, als würdest du ein "selbst Schuld" in den Raum stellen.

     

    Wir müssen uns alle in solchen Situationen fragen, was wir zur Deeskalation beitragen können. Tinas Beiträge haben mir gut gefallen. Kombiniert mit einem freundlichen Lächeln "Klären Sie ruhig erst Ihre wichtigen Angelegenheiten, wir machen zwischendurch XY" im entsprechend wohlwollenden Tonfall, wirkt vielleicht heilend bei den Telefonierern. Offensichtlich haben die ja ein großes Problem: Entweder haben sie sonst nie Zeit dafür, oder - und das erscheint mir plausibler - sie kompensieren damit die unerträgliche Nichtstun-Wartezeit und brauchen dafür das Gespräch. Ihre Verbundenheit mit anderen scheint dann sehr fragil zu sein. Das erklärt auch, warum das gehäuft bei Ausländern vorkommt: Sie finden im Wartezimmer noch schwerer Kontakt, als Deutsche untereinander.

     

    Wie ich immer auf solche Annahmen komme? Ich höre Podcasts, wie diesen hier:

    https://www.youtube.com/watch?v=JniYRLje_Uw

     

     

     

     

  •  

    Elena:

     

    Es hängt von dem Stresspegel ab:

    Dazu kam mir heute ein Interview unter.

    Zusammenfassung: "Wir sind alle am Limit".

    Aber warum nur?

  • 28.07.24, 19:10

     

    Robert:

     

    Elena:

     

    Hängt es mit Wohnortgrösse, Beruf, Arbeitsweg (Auto/ öffentliche Verkehrsmittel), Familienstand, Kinder (ja/ nein), sozialem Umfeld zusammen?

    Linz, Stadtrand / direkte Umlandgemeinde. Viele Autos und viele oft sehr junge Arbeiter, die Jause kaufen. Aber auch viele Senioren in dem Supermarkt. Aber generell bunt gemischt mit hoher Kundenfrequenz. Schüler jedoch kaum. Zum Rest weiß ich nichts.

    Ich meinte die persönliche Situation einer Person. Es hängt von dem Stresspegel ab:

     

    - wohnt diese Person an einem Ort mit höherer Bevölkerungsdichte, dann ist der Konfliktpotenzial auch höher 

     

    - arbeitet sie im Homeoffice oder muss jeden Tag früh aufstehen und mit mehreren Verkehrsmitteln zur Arbeit fahren? Oder vielleicht fährt Velo durch die schöne Gegend?

     

    - hat sie familiäre Verpflichtungen? Kinder? Pflegebedürftige Menschen in ihrer Verantwortung? Dann kommt automatisch das entsprechende soziale Umfeld dazu

     

    - ist sie in einem Beruf mit vielen Menschen tätig oder eher sozial isoliert in ihrem Arbeitstag?

     

    Man kann natürlich weiter aufzählen 😊

  • 28.07.24, 18:11

     

    Elena:

     

    Robert:

     

    Da mein konstruktiver Beitrag gewünscht wird:

     

    Genau das erlebe ich genau umgekehrt. Bitte - Danke überall und gegenseitig selbstverständlich.

     

    Vordrängen - kenne ich nicht. Nur umgekehrt: Vorlassen oder vorgelassen werden.

    Stand mal an der Feinkosttheke und hab etwas geistesabwesend gewartet. Person vor mir war fertig, in dem Moment kam ein junger Arbeiter dazu (Jausenkauf). Ich habe ihn natürlich vorgelassen, aber er wollte das nicht annehmen, hat mehrmals darauf bestanden, dass ich zuerst bedient werde. Glücklicherweise wurde die zweite Bedienung frei, so hat sich das gelöst.

    Oder neulich zwei Polizisten mit Jause in der Kassenschlange. Natürlich hat die Frau (etwa in meinem Alter) hinter mir sie vorgelassen und auch ich habe sie vorgelassen.

     

    Warum sind unsere Empfindungen so unterschiedlich?

    Hängt es mit Wohnortsgrösse, Beruf, Arbeitsweg (Auto/ öffentliche Verkehrsmittel), Familienstand, Kinder (ja/ nein), sozialem Umfeld zusammen?

    Die Sonntagsfahrer sind größtenteils  Montagsfahrer. 😯😯

  • 28.07.24, 18:06 - Zuletzt bearbeitet 28.07.24, 18:07.

     

    Elena:

     

    Hängt es mit Wohnortgrösse, Beruf, Arbeitsweg (Auto/ öffentliche Verkehrsmittel), Familienstand, Kinder (ja/ nein), sozialem Umfeld zusammen?

    Linz, Stadtrand / direkte Umlandgemeinde. Viele Autos und viele oft sehr junge Arbeiter, die Jause kaufen. Aber auch viele Senioren in dem Supermarkt. Aber generell bunt gemischt mit hoher Kundenfrequenz. Schüler jedoch kaum. Zum Rest weiß ich nichts.

  • 28.07.24, 18:02 - Zuletzt bearbeitet 28.07.24, 18:02.

     

    Robert:

     

    Tina:

    wir verlieren definitiv den Anstand. Die besagte Tafel des Salzburger Geschäftes wurde schon 1ox aufgestellt, weitere sind in Arbeit. Ich bin im Kundenkontakt sehr oft versucht, zu sagen: "und? Zauberwort?", mitunter sage ich "ich wollte Sie den Satz noch zu Ende sagen lassen..." Und wohl oder übel muß ich mich als Kunde mitunter brutal abgrenzen wenn sich jemand vordrängt. Leider mußte ich mir angewöhnen, in so einem Fall lautstark zu unterbrechen mit: "ICH war der Nächste" und meiner Bestellung.

    Da mein konstruktiver Beitrag gewünscht wird:

     

    Genau das erlebe ich genau umgekehrt. Bitte - Danke überall und gegenseitig selbstverständlich.

     

    Vordrängen - kenne ich nicht. Nur umgekehrt: Vorlassen oder vorgelassen werden.

    Stand mal an der Feinkosttheke und hab etwas geistesabwesend gewartet. Person vor mir war fertig, in dem Moment kam ein junger Arbeiter dazu (Jausenkauf). Ich habe ihn natürlich vorgelassen, aber er wollte das nicht annehmen, hat mehrmals darauf bestanden, dass ich zuerst bedient werde. Glücklicherweise wurde die zweite Bedienung frei, so hat sich das gelöst.

    Oder neulich zwei Polizisten mit Jause in der Kassenschlange. Natürlich hat die Frau (etwa in meinem Alter) hinter mir sie vorgelassen und auch ich habe sie vorgelassen.

     

    Warum sind unsere Empfindungen so unterschiedlich?

    Hängt es mit Wohnortsgrösse, Beruf, Arbeitsweg (Auto/ öffentliche Verkehrsmittel), Familienstand, Kinder (ja/ nein), sozialem Umfeld zusammen?

  •  

    Tina:

    wir verlieren definitiv den Anstand. Die besagte Tafel des Salzburger Geschäftes wurde schon 1ox aufgestellt, weitere sind in Arbeit. Ich bin im Kundenkontakt sehr oft versucht, zu sagen: "und? Zauberwort?", mitunter sage ich "ich wollte Sie den Satz noch zu Ende sagen lassen..." Und wohl oder übel muß ich mich als Kunde mitunter brutal abgrenzen wenn sich jemand vordrängt. Leider mußte ich mir angewöhnen, in so einem Fall lautstark zu unterbrechen mit: "ICH war der Nächste" und meiner Bestellung.

    Da mein konstruktiver Beitrag gewünscht wird:

     

    Genau das erlebe ich genau umgekehrt. Bitte - Danke überall und gegenseitig selbstverständlich.

     

    Vordrängen - kenne ich nicht. Nur umgekehrt: Vorlassen oder vorgelassen werden.

    Stand mal an der Feinkosttheke und hab etwas geistesabwesend gewartet. Person vor mir war fertig, in dem Moment kam ein junger Arbeiter dazu (Jausenkauf). Ich habe ihn natürlich vorgelassen, aber er wollte das nicht annehmen, hat mehrmals darauf bestanden, dass ich zuerst bedient werde. Glücklicherweise wurde die zweite Bedienung frei, so hat sich das gelöst.

    Oder neulich zwei Polizisten mit Jause in der Kassenschlange. Natürlich hat die Frau (etwa in meinem Alter) hinter mir sie vorgelassen und auch ich habe sie vorgelassen.

     

    Warum sind unsere Empfindungen so unterschiedlich?

  • 28.07.24, 16:47

     

    Ute:

    Was mich nervt, sind die Telefonierer im Wartezimmer. Vorgestern gleich 2 im MVZ beim Krankenhaus, der eine davon so laut, als wäre er allein zu Hause. Ohne rassistisch zu sein, es waren beide Nicht-Deutsche. Die wurden aufgerufen und sogar die Arzthelferinnen haben schief gelächelt. Ich steck mir dann auch die Knöpfe in die Ohren und höre einen Podcast oder so.

     

    Muss aber auch erwähnen, dass ich auf meiner abendlichen Spazierrunde oft an einem Jugendtreff vorbeikomme, der verrufen ist. Ich staune immer wieder, wie freundlich sie mich grüßen und mir sogar noch einen schönen Abend gewünscht haben, dass ich gleich irritiert war.

    Kommunikationstrainer raten, telefonierende Kunden nicht zu betreuuen. Leider ist man als Gegenüber mit Erziehung etwas überfordert. Ich bemühe mich mit dem Satz: "ich lasse Sie fertig telefonieren" zum nächsten Kunden zu gehen. Bekomme ich freilich auch nicht immer hin..

  • 28.07.24, 16:41

    aus meinem Beruf kann ich sagen: Anstand, Benehmen, Feingefühl gehen definitiv verloren. Durch die Veränderung der Inanspruchnahme der Nachtdienste im Gesundheitsberuf mußte sogar der Kollektivvertrag geändert werden, weil zahllose Bagatellen im gesamten Nachtdienst vorgebracht werden. Das war früher anders. Im letzten Nachtdienst hatte ich ZWEI Personen mit Benehmen. Die anderen beschreibt man mit rüpelhaft ganz gut. Entweder ist es die Aggression auf Österreichische Institutionen, deren Hilfe man aber annimmt, oder es ist im Herkunftsland so Sitte. Anders kann ich es mir nicht erklären

  • 28.07.24, 16:35

    wir verlieren definitiv den Anstand. Die besagte Tafel des Salzburger Geschäftes wurde schon 1ox aufgestellt, weitere sind in Arbeit. Ich bin im Kundenkontakt sehr oft versucht, zu sagen: "und? Zauberwort?", mitunter sage ich "ich wollte Sie den Satz noch zu Ende sagen lassen..." Und wohl oder übel muß ich mich als Kunde mitunter brutal abgrenzen wenn sich jemand vordrängt. Leider mußte ich mir angewöhnen, in so einem Fall lautstark zu unterbrechen mit: "ICH war der Nächste" und meiner Bestellung.

  • 28.07.24, 14:47 - Zuletzt bearbeitet 28.07.24, 15:19.

     

    Robert:

     

    Elena:

     

    Robert, kannst du auch mal zur Abwechslung deine eigenen Erfahrungen teilen statt in jeder Diskussion die Beiträge anderer Diskutanten, die sich Mühe geben, beliebig zu kritisieren?

    Wenn meine Beiträge unangemessen sind, bitte melden und löschen lassen. Dankeschön.

    Wenn meine Beiträge unangemessen sind, bitte melden und löschen lassen. Dankeschön.

    Ganz im Gegenteil. Ich wollte dich mit meiner Kritik ermutigen deine Beiträge in konstruktive Richtung zu bringen, d. h. etwas von deinen eigenen Erfahrungen zu erzählen. 

  •  

    Ute:

     

    Hier heißt das: Du bist raus.

    Das heißt konkret?     

  • 28.07.24, 14:05

     

    Robert:

     

    Sonja:

    Deine Beiträge sind oftmals voller Herablassung und Arroganz und kein wirklich lesenswerter Kommentar. 

    Beispiele, bitte.      

     

    Lies deine eigenen Beiträge einfach mal aus der Position des Adressaten. Mit ein wenig Empathie wird es dir selbst auffallen. Aber klar, du kannst natürlich auch darauf beharren, dass es immer nur am Leser liegt, das wäre aber dumm. Wenn ein Autoverkäufer mir die Dinge nicht so erklärt, dass ich sie auch so verstehe, wie sie gemeint sind, kaufe ich eben woanders. Hier heißt das: Du bist raus.

  •  

    Sonja:

    Deine Beiträge sind oftmals voller Herablassung und Arroganz und kein wirklich lesenswerter Kommentar. 

    Beispiele, bitte.      

  • 28.07.24, 13:26

    Ich fühle mich falsch verstanden.

     

    Die gesunde Mitte ist weder rechts noch links. Eine Prise von beidem stärkt jedoch ihre Position. 

     

    Aber wir werden immer nur noch mehr Misch-Masch bekommen. Ist halt wie 'ne bunte Gemüsemischung: am Ende schmeckt man keine Note mehr heraus, aber man isst alle Vitamine ;)

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