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  • Wie krank ist unser Bildungssystem?

    Diskussion · 67 Beiträge · 10 Gefällt mir · 981 Aufrufe
    Fritz aus Wien

    Ich stelle hier die Frage absichtlich etwas provokant. Wie kann es sein, dass Kinder in der Schule, die NICHT dem Schulstoff folgen können, trotzdem in die höhere Klasse aufsteigen? Wieso werden Eltern, die keinerlei Interesse am Schulbesuch ihres Kindes haben nicht sanktioniert? Es gibt auch Eltern, die Lehrer bedrohen oder versuchen diese "nur" einzuschüchtern, damit sie nicht ihr Kind durchfallen lassen. Später sitzen sie in einem AMS Kurs, auf den sie eigentlich kein Bock haben, (diesen aber wegen der Ausbildungspflicht bis 18 absolvieren müssen); aber weil sie dafür 450€ im Monat bekommen, ist es ja gar nicht mal so schlimm. Viele Jugendliche beherrschen nicht einmal das kleine Ein mal Eins, Deutschkenntnisse natürlich auch miserable, aber die Hauptschule haben sie mit guten Noten verlassen. Sitzen meist nur unmotiviert da, die meisten neigen zur extremer Handysucht, nimmt man den Leuten das Handy weg, sind sie entweder extrem aggressiv, beschimpfen alle oder weinen wie kleine Kinder. Beschimpfungen, Bedrohungen sind in manchen AMS Maßnahmen an der Tagesordnung.

    Was also sollte die Politik unternehmen, um dieses System zu ändern, das wir ja auch mitfinanzieren? Oder ist es Absicht junge Menschen ohne ausreichende Bildung ins (Erwachsenen-)Leben zu führen, da sich diese Masse leichter kontrollieren lässt und keine “unnötigen“ Fragen stellt? Unser Leben wird ohnehin schon überwacht durch verschiedene Apps, in Zukunft auch durch den Einsatz von KI, modernen smart Cities, usw; also müssen sich die Politiker wirklich davor fürchten? Warum können wir uns nicht von erfolgreichen Bildungsmodellen wie in Skandinavien etwas abschauen? Wie viele Bildungsminister wollten was verändern und sind am Nein der Bundesländer gescheitert, wäre es da nicht endlich an der Zeit Druck aus der Bevölkerung zu machen? Oder ist das eh ok und es muss sich nichts ändern? Was meint ihr? 

    06.01.24, 10:48 - Zuletzt bearbeitet 06.01.24, 10:49.

Beiträge

  • 06.01.24, 16:44

    Am besten Noten und Tests abschaffen, nur Eignungstests für die Berufsbildung einführen. Unterrichten mit Einbezug der Kinder, individuelle und Gruppenaufgaben ohne Zeitdruck, fragen und Fragen beantworten. Kindern autonom sich seine Stärken entdecken lassen, klare Verhaltensregeln, Respekt vorleben.

  • 06.01.24, 16:29

    gibt es auch umgekehrt, dass Kinder wegen Fehleinschätzungen von Lehrern, Sozialarbeitern die mit dieser Schule zusammenarbeiten, nicht gefördert, abgeschrieben werden. Hochbegabte werden in die Primarschule eingeteilt anstatt Sekundarschulen, weil Lehrer behaupten, dass diese Kinder mit dem Lernstoff überfordert seien. Diese Lehrpersonen übersehen, dass die Kinder unterfordert sind, eine Katastrophe für die Zukunft dieser Kinder. Diese Erfahrung haben wir leider auch gemacht, hat sich aber nach längerem Kampf, doch noch zum Guten gewendet. Wir waren da sicher kein Einzelfall und bei vielen wird es dann leider nie entdeckt, weil die Eltern diesen Lehrern alles glauben oder den Mut nicht haben, sich gegen solch unkompetente Lehrkräfte durchzusetzen.

  • 06.01.24, 15:02

    An Fritz: Stimmt, dass Eltern in Ausnahmefällen Lehrer renitent verfolgen, um kein Nicht genügend zu bekommen.  Aus meiner Erfahrung, habe an einer HS später NMS unterrichtet,  von einigen ehemaligen Kollegen weiß ich, dass Einsprüche der Eltern an einem Nicht genügend immer durchgegangen sind. Fadenscheinige Begründungen seitens der Behörde waren ausschlaggebend. Ich, die stets nach der Notenwahrheit gelebt hat, war in punkto Konsequenz recht allein,  Kollegen wollten oft, dass ich die Noten auf ein Genügend raufsetze, weil man ja dann den Schüler noch ein Jahr länger hat. Einen Einspruch hat es bei mir keinen gegeben, vermutlich weil ich alles penibel  notiert habe und den Eltern auch zeitgerecht vermittelt habe. Nähere Ausführungen würden zu weit führen. Das Problem mit dem 1x1, dass Schüler nach der Schule dieses nicht beherrschen, liegt auch daran, dass viele Kinder in die NMS kommen und dieses nach 4 Jahren VS nicht können, die Eltern den  VS-Lehrern die Schuld geben,.... Es dauerte dann oft bis Weihnachten das auf die Reihe zu kriegen. Natürlich war das auf Kosten gewisser Lerninhalte. Ich weiß, dass mein Kind das 1x1 nur bei mir gelernt hat, durch ständiges Wiederholen,.....Das tut sich heute doch niemand mehr an, ....... Wenn es einmal so weit ist, dass die halbe Klasse keine Hü hat, erledigt sich das Notieren dieser und ähnlicher Dinge von selbst.  Ich bin froh, dass ich in Pension bin. Es geht mir nichts!!!!!!! ab.

  • 06.01.24, 14:17

    wenn sie früh genug ins Bett gehen, haben sie sicher genügend Schlaf. Der Vorteil ist, dass sie früher Feierabend haben.

  • 06.01.24, 14:00

    Ich denke eines der Hauptprobleme des Schulsystems ist, dass die Schule meist um 8 Uhr oder sogar schon früher anfängt. Viele Kinder bekommen dadurch zu wenig Schlaf und können sich deshalb zu wenig im Unterricht konzentrieren. 

     

    Das ist absurd. Jedem Erwachsenen steht es frei sich einen Job zu suchen, wo er erst nach 12 in die Arbeit muss. Es gibt genug Jobs mit Spätschichten oder sogar als Nachtwächter. Warum also werden Kinder gezwungen schon so früh aufzustehen? 

     

    Der Unterrichtsbeginn sollte auf 9 oder 10 geändert werden. Und die aller erste Stunde sollte außerdem aus Turnunterricht mit Qui Gong, Yee Kung und einfachen Gymnastik Übungen bestehen, damit Damit Kinder erst mal ihren Körper aktivieren und mit voller Energie in den Unterricht starten können. 

  • 06.01.24, 13:54 - Zuletzt bearbeitet 06.01.24, 13:55.
    ✗ Dieser Inhalt wurde von Simon wieder gelöscht.
  • 06.01.24, 11:55

    Das österreichische Schulsystem stammt im Prinzip aus dem 18. Jahrhundert und ist meines Erachtens zu starr um sich den immer rasanter verändernden Anforderungen anpassen zu können. Zum Einen betrifft das die hierarchische Struktur, andrerseits die konservative gewerkschaftliche Organisation der Lehrer. Ich kenne einige engagierte Lehrer, die es trotzdem schaffen, brauchbaren Unterricht zu gestalten. Das sind aber leider Ausnahmen. Ich selbst habe meine eigene Schulzeit in leidvoller Erinnerung und wollte diese Qual meinen Kindern ersparen. Sie hatten daher die Möglichkeit, eine private, selbst verwaltete Grundschule zu besuchen, wo auch die Eltern die Möglichkeit haben, mit zu gestalten und zu entscheiden. Kosten ca. 40.000 EUR je Kind plus Elternmitarbeit von mehreren Stunden wöchentlich. Das ist keine mehrheitsfähige Lösung! Auf politischer Ebene wäre hier viel zu tun: Eine zeitgemäße Reform der Lehrpläne (IT kann in einigen Bereichen hilfreich sein, die Beschränkung darauf ist aber sicher zu wenig). Radikale Abkehr von der Orientierung am „normalen“ Durchschnitt: D.h. individuelle Förderung jedes einzelnen Schülers. Mehr Schulautonomie. Abschaffung des staatlichen Bildungsmonopols, etwa durch einen Bildungs-Scheck, wie in einigen skandinavischen Ländern.

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