Um mitzumachen, melde dich bitte an.
  • Was bedeutet es "deutsch" zu sein?

    Diskussion · 34 Beiträge · 9 Gefällt mir · 916 Aufrufe

    Guten Tag liebe Community,

     

    im Laufe des Lebens, meiner Lebenserfahrung und Interaktion mit vielen Menschen in diesem Land stellt sich für mich die Frage: Was bedeutet es "deutsch" zu sein? Ich habe selbst einen italienischen Migrationshintergrund und bin dadurch alleine familiär multikulturell aufgewachsen. Im Laufe der Zeit kamen natürlich weitere Berührungspunkte mit anderen Kulturen dazu wie z.B. der ostasiatischen Kultur, die arabische als auch die türkische. 

     

    Was jedoch unbeantwortet blieb, war die Frage der Identität. Ich habe einen deutschen Pass, jedoch identifiziere ich mich kulturell selbst eher als "Italiener" und den Werten, welche ich vermittelt bekommen habe.

     

    Wie würdet ihr nun die deutsche Identität beschreiben? Was bedeutet es "deutsch" zu sein in euren Augen? Ich habe manchmal das Gefühl, dass dieses Land sich selbst verabscheut und eine Deutschlandfahne direkt bedeutet, dass man die NPD wählt. Selbst beim ESC war man nicht in der Lage, eine Deutschlandfahne zu schwenken, wohingegen alle anderen Länder ihre Nationale Identität zelebrierten. Ich habe das Gefühl, dass dieses Land keinen Nationalstolz mehr besitzen darf. Wie seht ihr das?

     

    Viele Grüße und bin offen für eine ehrliche Diskussion.

    31.05.23, 13:06 - Zuletzt bearbeitet 31.05.23, 13:09.

Beiträge

  • 10.06.23, 15:05

     

    WhoCares:

    ich habe mal in einer ähnlichen diskussion folgende aussage gelesen :" wenn man nichts hat worauf man selbst stolz sein kann , bleibt nur noch die eigene nation übrig".

     

    die deutschen sind schon auf ihre nation stolz, aufgrund der vergangenheit zeigen sie es nur nicht 

    fremden, behalten es für sich bzw teilen es mit familie freunden etc.

    die einzige ausnahme ist beim sport, va fußballl .

     

    deshalb muss ich immer bei aktionen a la fußball verbindet / fußball gegen ausländerfeindlichkeiz usw

    schmunzeln.

    beim fußball sind alle länder auf ihre nation extrem stolz bzw auf ihr bundesland.

    Ich denke eher, sie sind auf ihre MANNSCHAFT stolz, nicht auf ihr Land.

  • 09.06.23, 17:57 - Zuletzt bearbeitet 09.06.23, 17:57.
  •  

    WhoCares:

    ich habe mal in einer ähnlichen diskussion folgende aussage gelesen :" wenn man nichts hat worauf man selbst stolz sein kann , bleibt nur noch die eigene nation übrig".

     

    die deutschen sind schon auf ihre nation stolz, aufgrund der vergangenheit zeigen sie es nur nicht 

    fremden, behalten es für sich bzw teilen es mit familie freunden etc.

    die einzige ausnahme ist beim sport, va fußballl .

     

    deshalb muss ich immer bei aktionen a la fußball verbindet / fußball gegen ausländerfeindlichkeiz usw

    schmunzeln.

    beim fußball sind alle länder auf ihre nation extrem stolz bzw auf ihr bundesland.

    Zu letzterem sollte man aber unterscheiden zwischen dem stolz gegenüber einer Nation (Patriotismus) und dem gleichzeitigen abwerten von anderen (Nationalismus). Ersteres ist gar kein Thema. Letzteres befeuert nur Hass auf Dauer.

  • 09.06.23, 11:56

    ich habe mal in einer ähnlichen diskussion folgende aussage gelesen :" wenn man nichts hat worauf man selbst stolz sein kann , bleibt nur noch die eigene nation übrig".

     

    die deutschen sind schon auf ihre nation stolz, aufgrund der vergangenheit zeigen sie es nur nicht 

    fremden, behalten es für sich bzw teilen es mit familie freunden etc.

    die einzige ausnahme ist beim sport, va fußballl .

     

    deshalb muss ich immer bei aktionen a la fußball verbindet / fußball gegen ausländerfeindlichkeiz usw

    schmunzeln.

    beim fußball sind alle länder auf ihre nation extrem stolz bzw auf ihr bundesland.

  • 09.06.23, 00:30
    ✗ Dieser Inhalt wurde von Benjamin wieder gelöscht.
  • 09.06.23, 00:14

     

    Gianluca:

     

    Helios:

    Guten Tag ! 

    Ich habe den Begriff Nationalstolz nie so richtig begreifen können - 
    Ich bin jetzt deutscher , ob das ein Grund ist darauf stolz zu sein kann ich nicht sagen.


    Ich finde man kann eher auf etwas Stolz sein was einen Selbst betrifft , hat jemand  beispielsweise eine persönliche Entwicklung durchlaufen oder  eine sportliche Leistung erzielt , beides verlangt einen Willen ab auf den man stolz sein kann.
    Deutschland hat existiert bevor ich hier war und es wird noch da sein wenn ich wieder weg bin.
    Es ist nicht meine Leistung das es existiert. Ich trage wohl meinen Teil dazu bei, indem ich Steuern zahle wie ich es auch in jedem anderen Land tun würde.

    Ich würde eher sagen ich bin froh in Deutschland zu leben als das ich stolz darauf wäre, es ermöglicht mir auf jeden Fall einigen Komfort den es nicht überall gibt. 

    Viel wichtiger finde ich das ich ein Mensch bin, wie alle anderen auch die hier rumrennen. Warum besinnt man sich nicht mehr auf die Dinge die man Gemeinsam hat, als auf die in denen man sich unterscheidet?
    Der Drang nach Individualismus um die eigene Existenz zu bestätigen ist in meinen Augen völlig unnötig.

    viele Grüße, Helios
     

    Erst einmal vielen Dank für deine Interpretation. Ich würde folgendes hinzufügen: sich einer Nation zugehörig fühlen oder sein (Personalausweis) ist das eine, sich einer Kultur zugehörig fühlen noch einmal was anderes. Es gibt hier zum Beispiel, gerade im Pott, welche, die auf Papier deutsch sind, jedoch sich kulturell türkisch "fühlen". Hier geht es auch nicht um Stolz, sondern um Identität. Ich fühle mich ja kulturell auch eher italienisch aber das Wort "Stolz" passt da nicht rein. Ich stehe zu der Kultur und gebe das auch soweit es geht meinen Kindern weiter. Es geht nicht um besser oder schlechter im objektiven Sinne, sondern ist eine Frage, die sich jeder selbst im Laufe seines Lebens stellt. 

    Ich finde die Deutschen dürften ruhig wieder etwas mehr Selbstbewusstsein entwickeln. Denn was sie nach dem Krieg geleistet haben an aufräumen der Vergangenheit ist schon eine enorme Leistung. Sie haben hart genug daran gearbeitet. Sicher war das nicht leicht und noch heute haben sie zu kaempfen gegen das Nazitum. Aber wie sie damit umgehen ist schon grossartig. Als ich in Deutschland war habe ich bewundert wie schoen sie das ganze Land wieder aufgebaut haben. Viele Historische Gebäude in original. Aber auch sonst vieles anderes getan haben.

  • Es ist ein Grundbedürfnis von Menschen gut von sich, seiner Familie, seiner Verwandtschaft zu denken. Das Stammesdenken und der Chauvinismus kommen uns ganz natürlich.

     

    Für Deutsche (und Österreicher) geht das halt nicht so einfach. 

  • 08.06.23, 20:33 - Zuletzt bearbeitet 08.06.23, 20:39.

     

    Benjamin:

    Ich denke das die letzten 120 Jahre eine grosse Rolle spielen.

    Wir haben hier alles erlebt und durchgemacht und nach dem Krieg ist es einfach so, dass sich viele von Nationalstolz und patriotischen Gedanken und Gefühlen distanziert haben.

     

    Sachen die normalerweise für eine starke Identifikation mit der Herkunft oder dem Land wichtig sind.

     

    Es wird lieber darauf verzichtet , weil man halt schnell wieder in eine nationalsozialischte Grundhaltung geht.

     

    Für Leute aus anderen Ländern ist es deswegen wahrscheinlich sehr schwer in eine "deutsche" Identifikation zu gelangen, wenn es für deutsche selbst unfassbar schwer ist.

     

    Die welt hat uns zwei mal ( einmal zurecht) , als die bösen abgestempelt und die Generation damals hat es eben so von jung auf gelernt.

     

    Ich hoffe ich hab dir einigermaßen helfen können.

     

    Lg

    Ich sehe es ähnlich. Man ist von einem extrem zum anderen gegangen vom Nationalsozialismus zum vollständigen Identitätsverlust bezüglich der eigenen Nation. Ich denke, dass Deutschland das einzige Land ist, was derartig wenig von sich hält. 

     

    Den Satz bezüglich der Nazi-Grundhaltung finde ich sehr problematisch. Als ob es nicht etwas dazwischen gibt. Ein gesunder Patriotismus hat noch keiner Nation geschadet, solange diese Gebilde existieren.

  •  

    Helios:

    Guten Tag ! 

    Ich habe den Begriff Nationalstolz nie so richtig begreifen können - 
    Ich bin jetzt deutscher , ob das ein Grund ist darauf stolz zu sein kann ich nicht sagen.


    Ich finde man kann eher auf etwas Stolz sein was einen Selbst betrifft , hat jemand  beispielsweise eine persönliche Entwicklung durchlaufen oder  eine sportliche Leistung erzielt , beides verlangt einen Willen ab auf den man stolz sein kann.
    Deutschland hat existiert bevor ich hier war und es wird noch da sein wenn ich wieder weg bin.
    Es ist nicht meine Leistung das es existiert. Ich trage wohl meinen Teil dazu bei, indem ich Steuern zahle wie ich es auch in jedem anderen Land tun würde.

    Ich würde eher sagen ich bin froh in Deutschland zu leben als das ich stolz darauf wäre, es ermöglicht mir auf jeden Fall einigen Komfort den es nicht überall gibt. 

    Viel wichtiger finde ich das ich ein Mensch bin, wie alle anderen auch die hier rumrennen. Warum besinnt man sich nicht mehr auf die Dinge die man Gemeinsam hat, als auf die in denen man sich unterscheidet?
    Der Drang nach Individualismus um die eigene Existenz zu bestätigen ist in meinen Augen völlig unnötig.

    viele Grüße, Helios
     

    Erst einmal vielen Dank für deine Interpretation. Ich würde folgendes hinzufügen: sich einer Nation zugehörig fühlen oder sein (Personalausweis) ist das eine, sich einer Kultur zugehörig fühlen noch einmal was anderes. Es gibt hier zum Beispiel, gerade im Pott, welche, die auf Papier deutsch sind, jedoch sich kulturell türkisch "fühlen". Hier geht es auch nicht um Stolz, sondern um Identität. Ich fühle mich ja kulturell auch eher italienisch aber das Wort "Stolz" passt da nicht rein. Ich stehe zu der Kultur und gebe das auch soweit es geht meinen Kindern weiter. Es geht nicht um besser oder schlechter im objektiven Sinne, sondern ist eine Frage, die sich jeder selbst im Laufe seines Lebens stellt. 

  • 08.06.23, 16:17 - Zuletzt bearbeitet 08.06.23, 16:25.

    Guten Tag ! 

    Ich habe den Begriff Nationalstolz nie so richtig begreifen können - 
    Ich bin jetzt deutscher , ob das ein Grund ist darauf stolz zu sein kann ich nicht sagen.


    Ich finde man kann eher auf etwas Stolz sein was einen Selbst betrifft , hat jemand  beispielsweise eine persönliche Entwicklung durchlaufen oder  eine sportliche Leistung erzielt , beides verlangt einen Willen ab auf den man stolz sein kann.
    Deutschland hat existiert bevor ich hier war und es wird noch da sein wenn ich wieder weg bin.
    Es ist nicht meine Leistung das es existiert. Ich trage wohl meinen Teil dazu bei, indem ich Steuern zahle wie ich es auch in jedem anderen Land tun würde.

    Ich würde eher sagen ich bin froh in Deutschland zu leben als das ich stolz darauf wäre, es ermöglicht mir auf jeden Fall einigen Komfort den es nicht überall gibt. 

    Viel wichtiger finde ich das ich ein Mensch bin, wie alle anderen auch die hier rumrennen. Warum besinnt man sich nicht mehr auf die Dinge die man Gemeinsam hat, als auf die in denen man sich unterscheidet?
    Der Drang nach Individualismus um die eigene Existenz zu bestätigen ist in meinen Augen völlig unnötig.

    viele Grüße, Helios
     

  • 07.06.23, 20:19

    als ich /wir von graz nach münchen zogen, hieß  es immer, freunde finden wäre hier schwer.

    einmal sagte darauf jmd, man muss sich überall seine freunde zusammen suchen, egal in welchem land man lebt.

    den amis wird immer vorgeworfen, man findet schnell kontakt, aber keine freundschaften mit tiefgang.

  • 07.06.23, 18:16
    ✗ Dieser Inhalt wurde von Ruth H. wieder gelöscht.
  • 07.06.23, 18:13

     

    WhoCares:

    ich bin ein pösi , 1/2 piefke 1/2 ösi.

    Und was ist ein Poesie? Sorry die dumme Frage.

  • 07.06.23, 17:29 - Zuletzt bearbeitet 07.06.23, 17:39.

     

    Gianluca:

     

    Nene nur eine, jedoch könnte ich die andere beantragen und die deutsche abgeben. Ich konnte die Frage für mich beantworten, weil die jeweiligen Eigenschaften für mich greifbarer sind, jedoch ist es auch nur meine subjektive Linse. Ich habe jetzt aber mehreres herauskristallisieren können aus den ganzen Posts.

     

    Es ist halt so dass du in Deutschland aufgewachsen bist und lebst. Es ist das Normale, der Alltag. In der Perspektive nimmst du, glaube ich, vieles Positives an Deutschland nicht wahr. Würdest du in Italien leben würde dir das vielleicht fehlen und du würdest das italienische Wesen vielleicht auch gar nicht mehr so positiv sehen. Gut möglich würde dir Deutschland und das typisch Deutsche fehlen.

     

    Es hat überall Gutes und Schlechtes. Licht und Schatten. 

     

    Ich fühle mich am wohlsten in klassischen Einwanderländern wie Australien oder USA. Die sind individualistischer und mir passt das. 

  •  

    Till:

     

    TheRac:

    bin ich Deutscher?

     

    Im engen staatsbürgerlichen Sinne, in dem Deutscher ein Mensch mit Pass der BRD ist, nein. 

     

    Im kulturellen, sprachlichen Sinne natürlich ja. 

    Ich fühl mich verstanden...

  • 07.06.23, 17:13 - Zuletzt bearbeitet 07.06.23, 17:13.

     

    Till:

    „Was jedoch unbeantwortet blieb, war die Frage der Identität. Ich habe einen deutschen Pass, jedoch identifiziere ich mich kulturell selbst eher als "Italiener"

     

    Mir scheint dass du die Frage nach deiner nationalen Identität beantwortet hast. 
     

    Gehe ich recht in der Annahme dass du zwei Staatsbürgerschaften hast?

     

    Nene nur eine, jedoch könnte ich die andere beantragen und die deutsche abgeben. Ich konnte die Frage für mich beantworten, weil die jeweiligen Eigenschaften für mich greifbarer sind, jedoch ist es auch nur meine subjektive Linse. Ich habe jetzt aber mehreres herauskristallisieren können aus den ganzen Posts.

  • 07.06.23, 15:02

    ich bin ein pösi , 1/2 piefke 1/2 ösi.

  •  

    TheRac:

    bin ich Deutscher?

     

    Im engen staatsbürgerlichen Sinne, in dem Deutscher ein Mensch mit Pass der BRD ist, nein. 

     

    Im kulturellen, sprachlichen Sinne natürlich ja. 

  • Ich bin pünktlich, hab keine technische Begabung, nutze die deutsche Sprache, kann mit Nationalismus nichts anfangen, hab keinen Hang zu Bier und Wein, beobachte die deutsche Politik intensiv, beweine den Verfall der Sprache, lese wöchentlich den Spiegel ... Grimm, Busch, Hauff waren meine ersten Texte ... bin ich Deutscher?

  • Ich hab mich erst vor ein paar Jahren mit dem Deutschen in mir auseinander gesetzt. Dem sprachlich Deutschen. Als Wiener mit tschechischer Urgroßmutter, ungarischen, jüdischen Ahnen, blicke ich auf den Vielvölkerstaat Österreich zurück, wo wir uns vor Allem über die Sprache definiert haben. So bin ich als Wiener, Österreicher, Europäer dem deutschen Kulturkreis zuzurechnen. Das soll mich nicht abgrenzen, sondern verständlicher erscheinen lassen ...

Interesse geweckt? Jetzt kostenlos registrieren!

Du bist nur einen Klick entfernt. Die Registrierung dauert nur 1 Minute.