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  • Wie sieht euer Wunsch-Bild einer Beziehung aus?

    Diskussion · 16 Beiträge · 6 Gefällt mir · 1.316 Aufrufe
    Michael aus Dachau

    Hallo Alle,

     

    wir alle sind in unserem Leben sicher schon vielen Beziehungsmodellen begegnet. Diese unserer Eltern oder Großeltern, Geschwister oder Freunde, evtl. hat man auch von Kollegen gehört wie Beziehung gelebt wird. Wir selbst haben schon oder Leben noch in Beziehung mit einem Partner.

     

    Mansche sind wundervoll, manche etwas Alltag und es gibt auch die welche besser vergessen werden möchten.

     

    Ich denke jeder hat eine magische Wunschversion, ein schönes Bild oder eine kleine Geschichte die beschreiben könnte wie euer ideales Beziehungsmodell aussehen könnte oder vielleicht sogar tut.

     

    Ich möchte euch dazu einladen von euch zu erzählen, keine Empfehlungen oder Tipps auszusprechen. Nicht zu bewerten...einfach nur wahrnehmen. Wenn Ihr Fragen an jemanden habt , schreibt bitte diese Person direkt an und akzeptiert wenn sie darauf nicht antworten möchte.

     

    Alles darf sein! 

     

    Freue mich auf eure Beiträge und bedanke mich für eure Offenheit und Vertrauen.

     

    Liebe Grüße,

     

    Micha

     

     

    21.02.23, 18:43

Beiträge

  • Liebe,  ist das unbedingte Interesse am Wachsum des anderen !

  • Der Kern einer Beziehung zwischen Mann und Frau, egal ob lang oder kurz, ist für mich gegenseitige Anziehung. Den jeweils anderen attraktiv finden, Lust haben aufeinander. Damit steht und fällt die Beziehung, und es ist das, was eine romantische Beziehung von einer platonischen unterscheidet. Bei einer längeren Beziehung werden dann zusätzlich auch noch gemeinsame Interessen und Werte, und ein ähnliches Weltbild relevant, der Kern bleibt dabei jedoch die Anziehung.

  • 20.03.23, 17:03

    Ich denke jeder hat eine magische Wunschversion, ein schönes Bild oder eine kleine Geschichte die beschreiben könnte wie euer ideales Beziehungsmodell aussehen könnte oder vielleicht sogar tut.

    Ich finde 6 Säulen wahnsinnig wichtig in einer Beziehung... 

    - Augenhöhe 

    ... hat nichts mit der Größe oder IQ zu tun, sondern mit gleiche Rechte / Gleichstellung auf beiden     Seiten, das gilt auch für Hausarbeit/Kochen... also Arbeitsteilung 

    - Respekt

    ... kein klein reden, schlecht machen, niedermachen, Meinungen respektieren, eigene Freiräume respektieren, eigene Freunde respektieren (auch vom anderen Geschlecht), dazu zählt auch Offenheit, Ehrlichkeit was die Basis für Vertrauen ist und auf der anderen Seite keine Kontrolle (was die Folge ist von schlechten Erfahrungen)

    - Wertschätzung

    ... einfach mal "sehen" was der andere tut (für den anderen, die Beziehung) und es ihm/ihr auch sagen (regelmäßig), denn man wird "beziehungsblind", den anderen Verwöhnen/Gefälligkeiten tun/etwas kaufen was ihm/ihr gefällt... sagen was man fühlt, empfindet, Gefühle ausdrücken... zuhören was der andere möchte/beschäftigt

    - Grenzen

    ... eigene Grenzen/Werte kennen und festlegen. Wer nicht weiß was er selber wert ist, wird immer wieder mit Füßen getreten ohne es zu wissen und wundert sich am Ende warum er/sie mit blauen Flecken da steht (die noch in folgenden Beziehungen zu spüren sind) ... vielleicht ein Unterpunkt von "Wert-Schätzung" seiner selbst.

    - Freiräume

    ... Mädelsabend / treffen mit eigenen Freunden, Zeit mit möglichen vorhanden Kindern, Zeit für sich, nicht immer erreichbar sein müssen (für den Partner) und darüber Rechenschaft ablegen, 

    - Zweisamkeit

    ... wenn eine Beziehung nur aus äußeren Einflüssen gesteuert wird (Arbeit, Familie, Freunde, Kinder) muss man sich "Inseln" schaffen für Zweisamkeit, denn man ist neben Eltern (falls Kinder vorhanden) auch noch Frau/Mann

     

    Dazu braucht es noch "Wärme", Gefühle, Emotionen, geliebt zu werden (was sich jeder wünscht) und zu lieben... aber Liebe darf niemals aufgewogen werden... man gibt es freiwillig und empfängt es auf gleicher Weise.

     

    Ich fand das Finanzmodell von meiner Ex-Ehe nicht schlecht... 

    Jeder behält sein Konto + ein Gemeinschaftskonto. 

    Es wird einmal ausgerechnet wie hoch der Anteil am Gesamteinkommen ist und entsprechend trägt jeder an den Fixkosten seinen Anteil, welches monatlich aufs Gemeinschaftskonto überwiesen wird... plus ein Puffer. 

     

    Darüber hinaus besteht eine Dauerhafte Beziehung aus ... 

    - größtentl. Gemeinsamen Interessen / Hobbys ... ein Mann, der am We nörgelt wenn Frau raus möchte, passt nicht...

    - gleiche Bedürfnis nach Nähe, Kuscheln, Knutschen, Händchen halten und Sex.

    - Probleme werden "persönlich" besprochen statt vor wegzulaufen oder hinzunehmen (Respekt, Augenhöhe)

     

    ... und ein wichtiger Part in der heutigen Zeit, weil viele es verlernt haben: KOMMUNIKATION

     

    Probleme, Dinge, die einem beschäftigen, bespricht man mit dem Partner/in persönlich... mind. am Telefon oder face2face... nicht per Sprachmessage oder Messages... und auch wenn der Partner nicht immer erreichbar sein muss, sollte er bei Problemen immer ein offenes Ohr haben.  

     

    Ebenso redet man nicht morgens Hüh und Abends Hot oder spricht gar nichts und serviert dem Gegenüber irgendwann die Rechnung. Das ist weder fair noch respektvoll. 

     

    Sehr oft hilft es, wenn man das eigene Ego mal beiseite schiebt und zu einer Lösung kommt, statt seine Verletztheit oder Stolz in den Vordergrund stellt. Damit gewinnt man keine Preise. 

     

    Jeder hat am Ende das Recht zu gehen, wenn er sich nicht mehr wohl fühlt und alle getan hat (!), dass man gemeinsam keinen gemeinsamen weiteren Weg mehr vor sich sieht. 

     

    Bitte denkt beim Beenden einer Beziehung auch an den gegenüber! Ein/mehrere persönliche Gespräche führen dazu, dass offene Fragen geklärt und man hinter sich "abschließen" kann. Dazu muss man auch den Arsch in der Hose haben, sich dem gegenüber zu stellen.

     

    Ach ja... Anziehung / Attraktivität des gegenüber bedeutet - falls der Sex den selben hohe Qualität hat - nur eine leidentschaftliche Beziehung, aber eine Beziehung, die nur auf körperliche Qualitäten baut, ist kein Fundament für eine "qualitative langanhaltende" Beziehung. 

    Ein symphatischer Gegenüber wirkt automatisch viel attraktiver, als beim Kennenlernen... daher Zeit lassen... und diese Plattform bietet mit den Aktivitäten die perfekte Basis dazu. 

     

    Das kommt meiner Wunschversion schon recht nah... 

  • Guten Abend Ihr Lieben,

    ein sehr interessantes Thema hast Du da eröffnet lieber Michael.

    Ich bin neu hier und gerade erst angelandet. 

     

    Also erstmal herzliche Grüße an alle! Ich winke mal "laut" in den Raum. (grien). 

     

    Da mir öfter mal der Sinn nach tieferem Austausch von Gedanken steht, finde ich solche Diskussionsrunden schon ansprechend. Also möchte ich meinen persönlichen Senf, gern hinzu geben.

     

    Hier also meine ganz persönliche Meinung, meine Gedanken und Wünsche zu dem Thema:

     

    Zwei Menschen begegnen einander und sind, in den für sie jeweils wichtigsten Punkten, Lebensvorstellungen, Wertvorstellungen und einiger Gemeinsamkeiten, die für sie wichtig sind, auf einer Wellenlänge.

     

    Darüber hinaus schenken sie sich gemeinsam den Raum, sich jeweils individuell entwickeln zu können, entwickeln sich jedoch auch gerne gemeinsam weiter. Tauschen sich aus und haben ehrliches, offenes Interesse am anderen. An den Gedanken, Meinungen, Erfahrungen, Gefühlen, Wünschen usw. 

     

    Diese zwei Menschen, begegnen einander so, dass sie dem jeweils anderen sein/ihr „So-Sein“, zugestehen, ohne den anderen „verändern“ zu wollen, sodass er/sie zu einem gewünschten „Ideal“ „hin erzogen“ werden soll.

     

    Sie sind mit sich selbst in ihrem jeweiligen „So-sein“ zufrieden und nehmen die andere Person wie ein Geschenk dazu an. 

     

    Einen Gefährten/eine Gefährtin, einen Menschen, der nicht dazu da sein soll, die eigenen Grundbedürfnisse zu befriedigen, damit „man“ glücklich sein kann. (Im Sinne von: „mach mich hier und dadurch glücklich.“)

     

    Diese zwei, teilen das Schöne und Leichte ebenso, wie das Schwere und Belastende. Unterstützen einander, vergessen dabei jedoch nicht, auch gut auf sich selbst zu achten. Und keiner wirft dem anderen dies vor. Sie haben Spaß und teilen Humorvolles. Schlagabtausch, auf ihre ganz eigene gemeinsame Art und Weise.

     

    Sie gehen respektvoll, vertrauensvoll, mit ehrlichem Interesse aneinander und mit dem Willen, den jeweils anderen auch wirklich, soweit es geht, verstehen zu wollen miteinander um. Bei Konflikten geben sie einander Raum und die Chance sich zu sammeln. 

     

    Ein zusammenleben im selben Haus, einer gemeinsamen Wohnung ist nicht unbedingt erforderlich. Jeder darf seinen/ihren „Rückzugsort“, dass individuelle „so leben wollen“ für sich halten. Und doch, können sie gemeinsame Zeit im Einen, wie im anderen „Heim“ verbringen. Können gemeinsam in den Urlaub fahren und wunderbare Erlebnisse teilen. 

     

    Ebenso, dürfen sie sich beide die Zeit und den Raum die sie für sich benötigen, allein nehmen. Sowohl im eigenen Wohnraum, wie auch in der Freizeit. Allein, oder mit den eigenen Freunden/Bekannten, oder im Urlaub. Es gibt Gemeinsamkeit, doch es muss nicht immer ALLES gemeinsam sein.

     

    Natürlich gebe ich mich nicht der Illusion des „Perfekten“ hin. Nichts und Niemand ist „perfekt“, und muss es auch nicht. Ecken und Kanten machen den Menschen aus. Die Frage ist vielmehr, ob „man“ mit den Ecken und Kanten des jeweils anderen leben kann und ob „man“ dabei füreinander „perfekt“ ist. 

     

    Zwei meiner Lieblingsgedichte drehen sich um jene Fragen und drücken dabei gleichwohl einen „Ideal-Wunsch“ aus. Ob dieser nun reell gelebt werden kann oder nicht, spielt derweil keine Rolle, denn es ging in der Eingangsfrage ja um das Wunsch-Bild“ einer Beziehung. Und träumen ist also erlaubt. 😉

    Die Gedichte, die ich anspreche, sind jene:

     

    Virginia Satir – Wie ich dir begegnen möchte

    Ich möchte Dich lieben, ohne Dich einzuengen.
    Ich möchte Dich wertschätzen, ohne Dich zu bewerten.
    Ich möchte Dich ernst nehmen, ohne Dich auf etwas festzulegen.
    Ich möchte zu Dir kommen, ohne mich Dir aufzudrängen.
    Ich möchte Dich einladen, ohne Forderungen an Dich zu stellen.
    Ich möchte Dir etwas schenken, ohne Erwartungen daran zu knüpfen.
    Ich möchte von Dir Abschied nehmen, ohne Wesentliches versäumt zu haben.
    Ich möchte Dir meine Gefühle mitteilen, ohne Dich für sie verantwortlich zu machen.
    Ich möchte Dich informieren, ohne Dich zu belehren.
    Ich möchte Dir helfen, ohne Dich zu beleidigen.
    Ich möchte mich um Dich kümmern, ohne Dich ändern zu wollen.
    Ich möchte mich an Dir freuen - so wie Du bist.
    Wenn ich von Dir das Gleiche bekommen kann, dann können wir uns wirklich begegnen und uns gegenseitig bereichern.

     

    So wie: 

     

    Erich Fried - Dich

    Dich
    dich sein lassen
    ganz dich

    Sehen
    dass du nur du bist
    wenn du alles bist
    was du bist
    das Zarte
    und das Wilde
    das was sich losreißen
    und das was sich anschmiegen will

    Wer nur die Hälfte liebt
    der liebt dich nicht halb
    sondern gar nicht
    der will dich zurechtschneiden
    amputieren
    verstümmeln

    Dich dich sein lassen
    ob das schwer oder leicht ist?
    Es kommt nicht darauf an mit wieviel
    Vorbedacht und Verstand
    sondern mit wieviel Liebe und mit wieviel
    offener Sehnsucht nach allem –
    nach allem
    was du ist

    Nach der Wärme
    und nach der Kälte
    nach der Güte
    und nach dem Starrsinn
    nach deinem Willen
    und deinem Unwillen
    nach jeder deiner Gebärden
    nach deiner Ungebärdigkeit
    Unstetigkeit
    Stetigkeit

    Dann
    ist dieses
    dich dich sein lassen
    vielleicht
    gar nicht so schwer.

     

  • 27.02.23, 13:11
    ✗ Dieser Inhalt wurde von Da na wieder gelöscht.
  • 27.02.23, 12:50

    meine vorstellung ist sehr simpel /einfach .ich will von allem nur das beste.

  • 23.02.23, 22:30

    Mein Wunschbild ist sehr schlicht gehalten und ich möchte auch gar nicht viele Ansprüche stellen. Wenn ich auf mein Herz höre, dann sagt es mir, wen und was es möchte. Mir ist wichtig, dass Materialismus keine Rolle spielt, dass ich mich verstanden und angenommen sowie angekommen und geborgen fühle und das auch so weitergeben kann. Körperliche Nähe und sich gegenseitig voll und ganz öffnen können stehen bei mir ganz oben. Es soll sich schön und echt anfühlen, mit gegenseitigem Interesse und Aufmerksamkeit, füreinander da sein, aber auch die nötigen Freiräume vorhanden sein. Ich will auch nicht alle Hobbys teilen müssen. Manche Unternehmungen sollte meine Partnerin oder ich dann doch lieber mit Freunden machen, denn Freundschaften müssen ja auch in einer Beziehung gepflegt werden. 

    Grob gesagt, es muss Liebe im Spiel sein und soll ergänzen und nicht ersetzen. Schließlich soll es mir gut tun und nicht Sorgen bereiten. 

  • 23.02.23, 21:46
    ✗ Dieser Inhalt wurde von Karina wieder gelöscht.
  • 23.02.23, 19:47

    Ich fand den Beitrag von Methodius sehr gut. Ich habe es so verstanden. Am Anfang sollten die Rahmenbedingungen (Heirat, Kinder, Treue) für beide passen. Ansonsten gibt es zuviel Konfliktpotenzial. 

     

    Wenn man dann immer noch ja zu diesem Menschen sagen kann, dann bitte auch zu seinen Ecken und Kanten. Den Menschen so angenehmen wie er ist. 

     

    Natürlich kann man noch Wünsche haben, jedoch sollte hier nicht die Erwartung sein, dass sie erfüllt werden, aber sich freuen wenn sie doch in Erfüllung gehen😊. So kann man auch nicht enttäuscht werden oder der andere sich verbiegen. Jeder von uns will seinen Partner glücklich machen. Das ist ein beständiges geben und nehmen welches von Herzen kommt. 

     

    Ein Grund warum ich meinen Mann so sehr geliebt habe, war das ich so sein durfte wie ich bin. Ich war gut so wie ich bin. Das gab mir soviel Selbstbewußtsein. Wo liebe ist, ist auch Veränderung auf einander zu. 

     

  • 23.02.23, 07:56

    Hallo lieber Methodius,

     

    vielen Dank für deinen Beitrag.

     

    Schade das du nicht von dir erzählt hast wie es in der Einladung beschrieben ist.

    Schade das du viel gewertet hast und dich darauf berufst was angeblich andere wohl dazu meinen.

     

    Aber das was du für dich denkst und fühlst über eine Beziehung darf natürlich sein. 

     

    Und ja Beziehungsmodelle enstehen natürlich aus verbaler und nonverbaler Kommunikation. Das schließt aber doch nicht aus das jemand sich das auch so wünschen darf. Ich habe so viele Wünsche, einige an denen ich natürlich Arbeite das sie in Erfüllung gehen und einige die sicher auch nie in Erfüllung gehen werden....oder vielleicht doch. Wer weiß das schon.

     

    Es gibt auch nicht den einen Weg warum Menschen in Beziehung sein wollen...kein schwarz oder weiß.

    Der Wunsch in Beziehung gehen zu wollen kann für jeden einzeln etwas anderes bedeuten, einen anderen Antrieb haben....die Welt ist bunt und nicht mit entweder oder zu beschreiben. Das ist das was ich wahrnehme, fühle und manchmal auch begleiten darf. Die Individualität der Menschen ist so komplex und großartig das ich nie satt werde zuzuhören und zu lernen.

     

    Aber jeder darf so sein und denken wie er ist!

     

    Liebe Grüße,

     

    Micha

     

     

  • 23.02.23, 07:10 - Zuletzt bearbeitet 23.02.23, 07:11.
    ✗ Dieser Inhalt wurde von Ehemaliges Mitglied wieder gelöscht.
  • 22.02.23, 20:58

    … ich bin ein Fan von Beziehungen, die den Partnern Freiraum lässt, sich zu entfalten, eigene Wege zu gehen und sich gegenseitig zu ergänzen. Für mich ist es wichtig, Projektionen auf den Partner zu erkennen und diese zu bearbeiten. In einer vertrauensvollen und liebevollen Beziehung kann so Heilung und Wachstum entstehen. 

  • 22.02.23, 20:28

    …ich für meinen Teil muss sagen, dass sich die Vorstellung “in welcher Art von Beziehung wäre ich glücklich“ im Laufe meines Lebens verändert hat. Mittlerweilen bräuchte ich viel Freiraum, aber für mich nur vorstellbar mit einem Partner dem ich vertrauen kann. ….wobei, vielleicht bin ich doch alleine zufriedener🤷‍♀️ Ich nehm’s wie’s kommt und genieße mein Leben, auch wenn ich mir das genießen manchmal schwer erarbeiten muss….. so wie die Meisten

  • 22.02.23, 19:28

    Hallo Micha, 

     

    ich denke für jeden ist Liebe anders. Solange beide mit dem Modell glücklich sind, ist alles gut. Das ist eben eine Typ Frage. 

     

    Mein Mann und ich waren in dem klassischen Modell sehr glücklich. Jeder hatte seinen Bereich in der Familie zu managen und hatte hier auch das Sagen. Trotzdem wurden die Dinge gemeinsam besprochen, so dass jeder wusste was dem anderen wichtig war. Mein Mann war glücklich sich auf die Karriere zu konzentrieren, während ich ihm den Rücken frei hielt und für Haushalt und Kinder zuständig war. Ich fühlte mich geliebt und geborgen. 

     

    Viel wichtiger als das Modell ist meiner Meinung nach die Gemeinsamkeiten und der Umgang miteinander.

     

    Meine Favoriten sind hier: sich freuen können, wenn der andere glücklich ist, die Stärken des anderen zu sehen und die Schwächen zu akzeptieren, vertrauen, den anderen nicht für sein eigenes Glück verantwortlich machen, gemeinsame Unternehmungen und Träume und offen sein für Neues.

     

    Wir waren so 22 Jahre sehr glücklich. Dies hätte auch noch weitere 30 Jahre lang so laufen können. Wir hatten noch so viel gemeinsame Träume vor uns. Mein Mann ist leider tödlich verunglückt. 

     

    Mein Leben geht trotzdem weiter. Es ist nichts zusammengebrochen, ich habe einfach seinen Teil übernommen. Ich kannte ihn so gut, dass ich weiß was wichtig und richtig ist. Wenn ich mal was nicht weiß gibt es YouTube.

     

    Ich bin dankbar für diese glückliche Zeit mit ihm. 

     

    Grüße Irene 

     

     

     

  • 22.02.23, 07:22

    Hallo nochmal!

     

    Sehr spannend....aber ich hatte da schon so eine Ahnung!

     

    Natürlich kann es viele Gründe dafür geben Einladungen nicht anzunehmen und das ist auch völlig okay!

    Ich möchte vielleicht an zwei Beispielen aus meinen Systemen anschaulich machen was ich damit meinte. Es ging sicher nicht darum hier eure Intima darzustellen, wer wann wem etwas gutes tut etc..

     

    Aber schaut es euch mal an!

     

    Beispiel 1:

     

    Meine Onkel und Tante lebten in ihrer Beziehung in dem Modell, ich will es mal so nennen "Wir sitzen alle im selben Boot"!

     

    Mein Onkel war der ausschließliche Ruderer, kümmerte sich um alles, Einkauf, Papierkram, Haus und Garten, fuhr überall hin um Wege zu erledigen, schmückte den Weihnachtsbaum und lernte mit seiner Tochter.

     

    Meine Tante hingegen war die Steuerfrau in diesem Modell. Sie bestimmte alles und entschied wohin das Geld gehen darf.

     

    Wenn nun aber nur einer über Jahrzehnte die Ruder betätigt hatte,  und nun ausfiel, trieb dieses gemeinsame Boot mit einem hilflosen Steuermann auf der See. Und so ist es geschehen. 

     

     

    Beispiel 2: (Mein Favorit)

     

    Ich habe das Bild davon das man gemeinsam jeder auf seinem eigenen Floss nebeneinander in eine Richtung fährt.

    Auf einem Floss kann man nur gut fahren wenn derjenige in der Mitte des Flosses steht, was auch seine eigene Mitte darstellen kann. Die Flösse fahren mal ganz nah und auch mal weiter auseinander, z.b. wenn einer von beiden mit seinen Freunden unterwegs ist, eine Fortbildung macht, auf Dienstreise geht oder seinen Sport betreibt. 

     

    Manchmal kommt es auch vor das der eine zu dem anderen oder umgedreht auf sein Floss geht, z.B. in der Sexualität oder in Krankheit. Das bedeutet aber das der andere aus seiner Mitte gehen muss damit das Floss weiterhin stabil bleibt...aus seiner eigenen Mitte heraus. Das geht aus meiner Erfahrung aber nur für eine bestimmte Zeit gut. Dann sollte der andere wieder auf sein Floss zurück und seine eigene Mitte wieder finden. Falls nötig darf mann ihn auch etwas dahin schubsen. Denn jeder hat das Recht auf sich selbst zu achten. Aus der deutschen Sprache heraus kann man das Wort "verrückt" dafür trefflich anwenden. 

     

    So sind beide in der Lage unterschiedlichen Herausforderungen zumindest gut begegnen zu können. Sicher kann der eine oder andere etwas besser, dennoch ist eine gewisse Kompetenz vorhanden.

     

    Unabhängig und in Beziehung zu sein ist kein Widerspruch für mich. Ich denke es ist dadurch eine starke Beziehung.

     

    Vielleicht gelingt dem einen oder anderen nun ein wenig Mut zu haben und seine Perspektive dazu zu teilen. 

     

    Viele Grüße,

     

    Micha

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