Was ist Menschlichkeit? Wie leben wir sie? Ist es in der heutigen stressigen Zeit noch moeglich sich mal um andere zu kuemmern? Den Blick mal ueber seine eigene Untertasse zu werfen? Einem Nachbarn oder einem Freund zu zu hören? Ihn wahr zu nehmen? Zunehmend leben in unseren Ländern immer mehr vereinsamte Menschen. Was können wir alle dazu beitragen damit das besser wird? Habt Ihr Ideen wie man das ändern koennte? Bin gespannt auf Eure Beitraege und spannende Geschichten.
Beiträge
-
Ruth H.:
Was ist Menschlichkeit? Wie leben wir sie? Ist es in der heutigen stressigen Zeit noch moeglich sich mal um andere zu kuemmern? Den Blick mal ueber seine eigene Untertasse zu werfen? Einem Nachbarn oder einem Freund zu zu hören? Ihn wahr zu nehmen? Zunehmend leben in unseren Ländern immer mehr vereinsamte Menschen. Was können wir alle dazu beitragen damit das besser wird? Habt Ihr Ideen wie man das ändern koennte? Bin gespannt auf Eure Beitraege und spannende Geschichten.
Hier darf auch generell ueber alles was Menschlich oder Unmenschlich ist geschrieben werden. Was ist generell Menschliches oder Unmenschliches Verhalten an Arbeitsplätzen gegenüber Mitarbeitern, dem Chef und als Chef gegenüber Untergebenen? In der Familie, im Freundeskreis, Nachbarn, In einer Beziehung,Partnerschaft ect? Dies sind nur mal einige genannte Beispiele. Einfach nach Lust und Laune was Ihr Beitragen moechtet ueber dieses Thema Menschlichkeit.
-
Anke:
Ja, wünschenswert ist es, dass wir wieder mehr aufeinander achten. Ein ausgeglichenes Geben und Nehmen finde ich persönlich gut. Das reine aufopfern also so, dass man selbst immer nur der Gebende ist, halte ich dauerhaft für ungesund.
Meine eigenen Kapazitäten sind durch meinen Beruf in der Pflege oftmals schon ordentlich verbraucht und ich suche im privaten nach Möglichkeiten meinen Akku aufzuladen. Ich finde um menschlich und gut mit anderen umgehen zu können müssen wir erst einmal sehr gut für uns selbst sorgen. Wenn wir mit uns selbst im reinen sind, können wir auf andere Menschen eingehen und uns bei ihnen emphatisch geben.
Ist es nicht so dass man den Pflegeberuf ergreift gerade wegen dem Helferwillen? Grenzen muss man da setzen. Ich übte diesen Beruf aus bis zur Pensionierung. Ohne sich abgrenzen zu koennen schafft man das kaum. Mir blieb da auch kaum Zeit neben Beruf und Familie noch etwas zu tun fuer andere. Jetzt habe ich Zeit dazu. Habe nach der Pensionierung begonnen freiwilligen Arbeit zu leisten. Ich habe damit gute und weniger gute Erfahrungen gemacht. Teilweise wurde man aussgenuetzt. Vor allem von Institutionen bei denen man sich meldet. Aus Mitleid habe ich vor bald drei Jahren auf Anfrage einer Obdachlosenorganisation 3x eine Woche einen Obdachlosen bei mir aufgenommen den sie aus Platzgründen nicht beherbergen konnten. Wenn er nüchtern war ging es sehr gut. Aber wenn er betrunken war, war es kaum auszuhalten. Ich wurde auch 2x bestohlen. Von der Organisation bekam ich keinerlei Entschädigung dafür. Ich habe daraus mein Fazit gezogen. Werde sicher weiterhin da sein fuer andere soweit sie das auch wollen und brauchen, Aber auch mehr auf mich selber achten. Ich denke es braucht eine gute Abgrenzung fuer sich selbst um diese Kraft zu haben. Habe mich jetzt eher auf meinen Bekanntenkreis konzentriert. Als ich diese Diskussion platzierte, dachte ich auch zurueck an die Coronapandemie. Viele verloren in dieser Zeit auch den Kontakt zu Freunden. Vor allem aeltere Menschen da sie am meisten zuhause bleiben mussten. Konnte ich vor dem alleine in ein Restaurant gehen, kam oft ein Gespräch mit dem Tischnachbarn der auch alleine an seinem Tisch sass, zu stände. Heute sind die menschen reservierter.
-
Ja, wünschenswert ist es, dass wir wieder mehr aufeinander achten. Ein ausgeglichenes Geben und Nehmen finde ich persönlich gut. Das reine aufopfern also so, dass man selbst immer nur der Gebende ist, halte ich dauerhaft für ungesund.
Meine eigenen Kapazitäten sind durch meinen Beruf in der Pflege oftmals schon ordentlich verbraucht und ich suche im privaten nach Möglichkeiten meinen Akku aufzuladen. Ich finde um menschlich und gut mit anderen umgehen zu können müssen wir erst einmal sehr gut für uns selbst sorgen. Wenn wir mit uns selbst im reinen sind, können wir auf andere Menschen eingehen und uns bei ihnen emphatisch geben.
-
Matthias:
@Ruth
Ist es in der heutigen stressigen Zeit noch moeglich sich mal um andere zu kuemmern?
Ich frag mich gerade wieso sich eine Rentnerin darum Gedanken macht?
Wenn ich heute einen kranken Nachbarn habe, lehnen sie oft die Hilfe ab. Leider.
Zunächst sollte erstmal jeder auf sich selbst und das eigene Verhalten schauen und später erst auf Andere.
Was Ria damit sagen möchte, Du machst Dir viel zu viel Gedanken um andere, wo deren Problem ist, weil Sie deine Hilfe ablehnen, als auf Dich zu schauen.
Wenn ein Mensch meine Hilfe benötigt, dann kann ich sie ihm anbieten, aber wenn er sie nicht möchte, habe ich meinen Teil erfüllt und er weiß, dass er sich im Zweifel an mich wenden kann. Ich brauche aber im Anschluss nicht die "Menschlichkeit" zu hinterfragen.
Es kommt aber auch darauf an wie Nachbarschaft gelebt wird. Ich helfe Nachbarn und Nachbarn helfen mir. Ich rede und höre zu... aber ich tue es auch auf Aktivitäten hier.
Manche Menschen wollen aber auch nur ihr Leid mitteilen, um es zu teilen, aber wollen keine Hilfe um nicht hilflos zu wirken. Ich habe z.B. die Stärke Dinge sofort zu erkennen, auch bei fremden Menschen (oder Bekannten) und wenn man denen dann ihr Problem ansieht, es anspricht, dann kommt oft auch eine Reaktion ala "Ohh, er hat mich ertappt, aber kennt mich doch gar nicht... kann mich doch nicht jedem offenbaren".
Vielleicht möchte der Nachbar nicht in Deiner Schuld stehen oder Du bist zu "aufdringlich", "drängst dich ihm förmlich auf" und das kann dann auch nicht gut wirken... oder ein Mann könnte denken "Glaubt sie ich komme nicht selber zurecht" ... denn das stellte schon John Gray fest "Männer wollen Probleme selber lösen und erst wenn Sie auf Dich zukommen und um Hilfe bitten, sollte Frau ihre Hilfe anbieten".
Daher Menschlichkeit fängt da an, wo die Bereitschaft Hilfe auch anzunehmen beginnt.
Mir ging es hierbei nicht um mich. Sondern um andere die hier mal ihre Beitraege und Erfahrungen mitteilen koennen. Und warum soll sich eine Rentnerin nicht Gedanken machen? Stehe auch mit 70 noch im Leben und das voll und ganz.
-
@Ruth
Ist es in der heutigen stressigen Zeit noch moeglich sich mal um andere zu kuemmern?
Ich frag mich gerade wieso sich eine Rentnerin darum Gedanken macht?
Wenn ich heute einen kranken Nachbarn habe, lehnen sie oft die Hilfe ab. Leider.
Zunächst sollte erstmal jeder auf sich selbst und das eigene Verhalten schauen und später erst auf Andere.
Was Ria damit sagen möchte, Du machst Dir viel zu viel Gedanken um andere, wo deren Problem ist, weil Sie deine Hilfe ablehnen, als auf Dich zu schauen.
Wenn ein Mensch meine Hilfe benötigt, dann kann ich sie ihm anbieten, aber wenn er sie nicht möchte, habe ich meinen Teil erfüllt und er weiß, dass er sich im Zweifel an mich wenden kann. Ich brauche aber im Anschluss nicht die "Menschlichkeit" zu hinterfragen.
Es kommt aber auch darauf an wie Nachbarschaft gelebt wird. Ich helfe Nachbarn und Nachbarn helfen mir. Ich rede und höre zu... aber ich tue es auch auf Aktivitäten hier.
Manche Menschen wollen aber auch nur ihr Leid mitteilen, um es zu teilen, aber wollen keine Hilfe um nicht hilflos zu wirken. Ich habe z.B. die Stärke Dinge sofort zu erkennen, auch bei fremden Menschen (oder Bekannten) und wenn man denen dann ihr Problem ansieht, es anspricht, dann kommt oft auch eine Reaktion ala "Ohh, er hat mich ertappt, aber kennt mich doch gar nicht... kann mich doch nicht jedem offenbaren".
Vielleicht möchte der Nachbar nicht in Deiner Schuld stehen oder Du bist zu "aufdringlich", "drängst dich ihm förmlich auf" und das kann dann auch nicht gut wirken... oder ein Mann könnte denken "Glaubt sie ich komme nicht selber zurecht" ... denn das stellte schon John Gray fest "Männer wollen Probleme selber lösen und erst wenn Sie auf Dich zukommen und um Hilfe bitten, sollte Frau ihre Hilfe anbieten".
Daher Menschlichkeit fängt da an, wo die Bereitschaft Hilfe auch anzunehmen beginnt.
-
Mir gehen so verschiedene Gedanken durch den Kopf. Was ich so sehe heutzutage macht mir Gedanken wie es weiter geht. Mobbing an Arbeitsstelen wenn einer einen Chefsessel erobern will egal ob er dafür geeignet ist oder eine Weiterbildung auf kosten des Arbeitgebers absolvieren will und adfuer andere Mitbewerber durch Mobbing ausbootet. Da stellt sich mir die Frage was ist Unmenschlich. In Bezug auf Streben,Ehrgeiz egal was auch immer und dafür bereit ist ueber Leichen zu gehen? Im Laufe meines Lebens hat sich mir diese Frage oft gestellt. Ich habe aber auch Menschen erlebt die sich mit vollem Einsatz fuer Bedürftige,Kranke eingesetzt haben ohne gross nach dem Salair zu fragen, haben sich um den Nachbarn gekümmert, in der Nachbarschaftshilfe eingesetzt und das noch uenentgeltlich und erst noch neben der Berufsarbeit. Was ist Menschlich und was ist Unmenschlich? Ich hoffe ich habe jetzt mal etwas mehr Input gegeben fuer diese Diskussion.
-
Ich wuensche mir gerne mehr Beitraege. Wuerde mich freuen. Menschlichkeit ist fuer mich die Frage: nehmen wir unseren Nachbarn noch wahr? Nehmen wir uns noch Zeit einem Freund zu zu hören wenn er das Bedürfnis hat? Ganz einfach fuer andere mal da zu sein? Ist es noch der Sinn des Lebens es mit Naechstenliebe zu füllen?
-
Ria:
Ein wenig mehr Augenmerk, ein wenig mehr Mitgefühl, ein wenig mehr Empathie und ein wenig mehr Bereitschaft, mit anderen zu teilen (nicht nur irgendwelche materiellen Dinge) würden aus meiner Sicht viel an der zunehmenden Konsumoritentierung der heutigen Zeit und Gesellschaft ändern.
Zunächst sollte erstmal jeder auf sich selbst und das eigene Verhalten schauen und später erst auf Andere.
Das habe ich jetzt nicht ganz verstanden. Kannst Du mir das erklaeren.
-
Ein wenig mehr Augenmerk, ein wenig mehr Mitgefühl, ein wenig mehr Empathie und ein wenig mehr Bereitschaft, mit anderen zu teilen (nicht nur irgendwelche materiellen Dinge) würden aus meiner Sicht viel an der zunehmenden Konsumoritentierung der heutigen Zeit und Gesellschaft ändern.
Zunächst sollte erstmal jeder auf sich selbst und das eigene Verhalten schauen und später erst auf Andere.
-
Ich moechte sehr gerne von Euch erfahren was gelebte Mitmenschlichkeit ist. ich bin ein Helfertyp. Bei mir koennen fast alle Nachbarn mal anklopfen wenn sie mal Hilfe brauchen. Ich habe das von Kind an gelernt. Aufgewachsen in der Nachkriegszeit als das Geld auch in der Schweiz noch nicht auf der Strasse lag, war die Nachbarschaftshilfe noch gross geschrieben. In der heutigen Gesellschaft vermisse ich das ein bisschen. Es hat sich alles verändert. Wenn ich heute einen kranken Nachbarn habe, lehnen sie oft die Hilfe ab. Leider. Ich frage mich dann ob sie einfach Hemmungen haben Hilfe anzunehmen.