Beschäftigt sich jmd. von euch professionell (beruflich, studientechnisch, etc.) mit dem Thema Analphabetismus? Mich interessieren folgende Themen:-warum gibt es Menschen in unserem Umfeld, die trotz absolvierter verpflichtender Schulpflicht enorme Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben haben?-wer ist an diesem Zustand schuld? Versagt unser Schulsystem, indem es diese Menschen nicht ausreichend fördert und /oder tragen die Eltern eine Mitschuld?-wie können wir dies verhindern bzw. ändern?- was müsste sich ändern, was kann die Gesellschaft tun, vl. ist sie ja auch mitschuld an diesem Zustand?-wie betrachtet ihr den aktuellen Zustand des Bildungssystems in Österreich im Vergleich zu anderen Ländern?-wie können diese Menschen einen "höheren" gesellschaftlichen, sozialen Status erreichen, wie könnte man sie besser "integrieren" (vl. Ist dieses Wort etwas zu provokant) auch im Bezug auf die zukünftigen Herausforderungen speziell was den Arbeitsmarkt angeht?Für jeden Beitrag bin ich dankbar!
Beiträge
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Nur weil jemand Schwierigkeiten beim Lesen und beim Schreiben hat, ist das noch lange kein Analphabet!
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Hier liest man aber schon sehr viele Klischees 🙄.
Es gibt genug bildungsferne Eltern, die sich eine bessere Zukunft für ihre Kinder wünschen, und ihre Kinder in diese Richtung auch fördern.
Eine sachliche Diskussion zum Thema Analphabetismus ist hier anscheinend sowieso nicht möglich, wobei es hier ja gar nicht wirklich um Analphabetismus geht... 🙄
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sorry - aber das Interesse an Büchern (am Lesen) muss meines Erachtens schon sehr viel früher geschürt werden. Ich meine im Kleinstkindalter.Wenn das nicht geschieht, kann ich einem größeren Kind die schönsten Bücher schenken und es wird keinen Bezug dazu finden.
Vor allem denke ich, dass VorLesen über eine nahe Bezugsperson (mit Freude und Spaß) in den kleinen Kindern etwas bewirkt, das man dann gar nicht mehr rückgängig machen kann :-)
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Sabine (08.11.2021 10:35):
Vielleicht indem man jedem Kind, das in Österreich lebt, vom ersten bis zum achtzehnten Geburtstag jedes Jahr ein Buch schenkt. Und damit einen Zugang zum Lesen schafft, den viele Kinder von ihrem Elternhaus nie bekämen.
Denn Eltern die selber zumindest funktionale Analphabeten sind haben oft wenig Interesse daran, dass ihre Kinder ordentlich lesen können, weil dann ihre eigene Schwäche ans Licht käme.
Und Lernen ist in manchen Kreisen nur etwas für die "Gstudierten" die zu faul für eine ehrliche Arbeit sind und nix für einen Anständigen und Fleißigen.
Indem man Kindern die von ihren Eltern niemals ein Buch in die Hand bekämen, diesen Zugang ermöglicht, erweckt man vielleicht von Anfang an die Neugier und gibt ihnen damit ein kleines Stück Freiheit.
Da hast du natürlich Rech Sabine, wenn die Eltern kaum gebildet sind, haben sie natürlich auch wenig Interesse daran, dass ihre Kinder lesen können. Also ganz klar, Bücher verteilen, mit der Schule regelmäßig in die Bibliothek gehen, falls in der Schule keine vorhanden ist. Aber wie ist es mit dem Zugang zum schreiben? Müssten die Kinder da in ihrer Freizeit mehr üben, selbst wenn die Eltern es nicht fördern?
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Sabine (08.11.2021 10:35):
Vielleicht indem man jedem Kind, das in Österreich lebt, vom ersten bis zum achtzehnten Geburtstag jedes Jahr ein Buch schenkt. Und damit einen Zugang zum Lesen schafft, den viele Kinder von ihrem Elternhaus nie bekämen.
Denn Eltern die selber zumindest funktionale Analphabeten sind haben oft wenig Interesse daran, dass ihre Kinder ordentlich lesen können, weil dann ihre eigene Schwäche ans Licht käme.
Und Lernen ist in manchen Kreisen nur etwas für die "Gstudierten" die zu faul für eine ehrliche Arbeit sind und nix für einen Anständigen und Fleißigen.
Indem man Kindern die von ihren Eltern niemals ein Buch in die Hand bekämen, diesen Zugang ermöglicht, erweckt man vielleicht von Anfang an die Neugier und gibt ihnen damit ein kleines Stück Freiheit.
Meine Erfahrung, privater Natur, da ich keine Lehrerin bin, ist auch, dass Kinder sehr lernbegierig sind.
Schenkt man ihnen ein Buch, freuen sich wirklich fast alle Kinder darüber.
Auch gibt es in Schulen schon so tolle Aktionen, wie Büchermesse, oder eine Bibliothek besuchen (ich glaube Kinder zahlen da auch nichts), und sogar im Kindergarten gibt es manchmal eine Lese- / Bilderbuch Ecke für die Kleinen.
Da fällt mir noch was ein, es gibt auch Menschen, die ehrenamtlich in Schulen kommen und den Kindern Geschichten vorlesen. 🙂
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Sabine (08.11.2021 10:35):
Vielleicht indem man jedem Kind, das in Österreich lebt, vom ersten bis zum achtzehnten Geburtstag jedes Jahr ein Buch schenkt. Und damit einen Zugang zum Lesen schafft, den viele Kinder von ihrem Elternhaus nie bekämen.
Denn Eltern die selber zumindest funktionale Analphabeten sind haben oft wenig Interesse daran, dass ihre Kinder ordentlich lesen können, weil dann ihre eigene Schwäche ans Licht käme.
Und Lernen ist in manchen Kreisen nur etwas für die "Gstudierten" die zu faul für eine ehrliche Arbeit sind und nix für einen Anständigen und Fleißigen.
Indem man Kindern die von ihren Eltern niemals ein Buch in die Hand bekämen, diesen Zugang ermöglicht, erweckt man vielleicht von Anfang an die Neugier und gibt ihnen damit ein kleines Stück Freiheit.
so ist es Sabine :-)bzw fängt es schon ganz früh an wenn man dem Kind immer und immer wieder lustige Bilderbücher zeigt und vorliest - das klappt immer :-)
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Vielleicht indem man jedem Kind, das in Österreich lebt, vom ersten bis zum achtzehnten Geburtstag jedes Jahr ein Buch schenkt. Und damit einen Zugang zum Lesen schafft, den viele Kinder von ihrem Elternhaus nie bekämen.
Denn Eltern die selber zumindest funktionale Analphabeten sind haben oft wenig Interesse daran, dass ihre Kinder ordentlich lesen können, weil dann ihre eigene Schwäche ans Licht käme.
Und Lernen ist in manchen Kreisen nur etwas für die "Gstudierten" die zu faul für eine ehrliche Arbeit sind und nix für einen Anständigen und Fleißigen.
Indem man Kindern die von ihren Eltern niemals ein Buch in die Hand bekämen, diesen Zugang ermöglicht, erweckt man vielleicht von Anfang an die Neugier und gibt ihnen damit ein kleines Stück Freiheit.
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Maria (06.11.2021 09:13):
phil (06.11.2021 08:49):
Maria (06.11.2021 07:47):
Was ist mit leichter bis schwerer kognitiver Beeinträchtigungen?
Diese Menschen werden irgendwie überhaupt nicht erwähnt, sondern nur wer Schuld am Versagen.
Nicht jeder schafft es, auch nach Absolvieren von 9 Schuljahren zusammenhängende Sätze zu schreiben oder einfache Rechnungen zu lösen und da ist niemand Schuld, weil es sich eben um eine Beeinträchtigungen handelt.
Ist so, und auch bei bester Förderung. Diese Menschen sind genauso Teil unserer Gesellschaft und werden es immer schwer haben, auch gibt es viele Angebote und Unterstützung bereits (was man natürlich immer noch ausbauen könnte).
Natürlich sollte es auch dann Arbeitsplätze geben, aber das ist ein generelles Problem und betrifft so gut wie jeden Arbeitssuchenden, dass es zu wenig freie Plätze gibt.
Da hast du natürlich vollkommen Recht, Menschen mit Beeinträchtigungen werden liegen gelassen. Die Frage ist aber auch, ob man diese Menschen nicht noch besser betreuen und fördern sollte. Und natürlich auch Arbeitsplätze schaffen, wo sie nicht überfordert sind. Auch die Frage ob Pädagoginnen und Pädagogen eine ausreichende Ausbildung haben, denn so viel ich weiß, wird eine spezielle Analphabetenpädagogik nicht angeboten.
Hast du da Einblicke?
Denn ich kann da sagen, diese Menschen werden absolut nicht liegen gelassen. Von der Früh Förderung bis zu geschützten Arbeitsplätze gibt es einige Angebote.
Schwieriger ist es für Menschen, die wie du beschrieben hast, durchs Schulsystem irgendwie durchrutschen und dann mit 15 dastehen und nicht schreiben können.
Nein, bei der (sonder) pädagogischen Ausbildung habe ich keine Einsicht, jedoch glaube ich, dass es da keine spezielle Form der Ausbildung gibt, die dir zeigt wie du mit diesen Menschen arbeiten kannst, denn das wird dir erst in der Praxis beigebracht, wichtig ist aber auch die Theorie, damit du weißt, daß was du gelernt hast, kannst du anwenden oder verwerfen. Was auch stimmt, dass die Lehrer in den allgemeinen Schulen von Eltern bedroht werden, wenn sie ihre Kinder nicht in die nächste Schulstufe gehen lassen. Nicht alle sind Migrantenkinder, aber wenn ich in einer Klasse 80% Kinder Nicht Muttersprachler oder sehr geringe Deutsch Kenntnisse verfügen, wird es für einen Lehrer schwer. Bist Du selbst Lehrerin?
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phil (06.11.2021 08:49):
Maria (06.11.2021 07:47):
Was ist mit leichter bis schwerer kognitiver Beeinträchtigungen?
Diese Menschen werden irgendwie überhaupt nicht erwähnt, sondern nur wer Schuld am Versagen.
Nicht jeder schafft es, auch nach Absolvieren von 9 Schuljahren zusammenhängende Sätze zu schreiben oder einfache Rechnungen zu lösen und da ist niemand Schuld, weil es sich eben um eine Beeinträchtigungen handelt.
Ist so, und auch bei bester Förderung. Diese Menschen sind genauso Teil unserer Gesellschaft und werden es immer schwer haben, auch gibt es viele Angebote und Unterstützung bereits (was man natürlich immer noch ausbauen könnte).
Natürlich sollte es auch dann Arbeitsplätze geben, aber das ist ein generelles Problem und betrifft so gut wie jeden Arbeitssuchenden, dass es zu wenig freie Plätze gibt.
Da hast du natürlich vollkommen Recht, Menschen mit Beeinträchtigungen werden liegen gelassen. Die Frage ist aber auch, ob man diese Menschen nicht noch besser betreuen und fördern sollte. Und natürlich auch Arbeitsplätze schaffen, wo sie nicht überfordert sind. Auch die Frage ob Pädagoginnen und Pädagogen eine ausreichende Ausbildung haben, denn so viel ich weiß, wird eine spezielle Analphabetenpädagogik nicht angeboten.
Hast du da Einblicke?
Denn ich kann da sagen, diese Menschen werden absolut nicht liegen gelassen. Von der Früh Förderung bis zu geschützten Arbeitsplätze gibt es einige Angebote.
Schwieriger ist es für Menschen, die wie du beschrieben hast, durchs Schulsystem irgendwie durchrutschen und dann mit 15 dastehen und nicht schreiben können.
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Maria (06.11.2021 07:47):
Was ist mit leichter bis schwerer kognitiver Beeinträchtigungen?
Diese Menschen werden irgendwie überhaupt nicht erwähnt, sondern nur wer Schuld am Versagen.
Nicht jeder schafft es, auch nach Absolvieren von 9 Schuljahren zusammenhängende Sätze zu schreiben oder einfache Rechnungen zu lösen und da ist niemand Schuld, weil es sich eben um eine Beeinträchtigungen handelt.
Ist so, und auch bei bester Förderung. Diese Menschen sind genauso Teil unserer Gesellschaft und werden es immer schwer haben, auch gibt es viele Angebote und Unterstützung bereits (was man natürlich immer noch ausbauen könnte).
Natürlich sollte es auch dann Arbeitsplätze geben, aber das ist ein generelles Problem und betrifft so gut wie jeden Arbeitssuchenden, dass es zu wenig freie Plätze gibt.
Da hast du natürlich vollkommen Recht, Menschen mit Beeinträchtigungen werden liegen gelassen. Die Frage ist aber auch, ob man diese Menschen nicht noch besser betreuen und fördern sollte. Und natürlich auch Arbeitsplätze schaffen, wo sie nicht überfordert sind. Auch die Frage ob Pädagoginnen und Pädagogen eine ausreichende Ausbildung haben, denn so viel ich weiß, wird eine spezielle Analphabetenpädagogik nicht angeboten.
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Christian (06.11.2021 08:37):
Ingrid (06.11.2021 08:27):
heute können (wollen) auch Erwachsene kaum noch zusammenhängende Sätze schreiben..... ?!?!?!Stimmt, wenn sie einen Satz lesen verstehen sie auch den Sinn nicht, aber auch die waren 1x Kinder mit ausl. Wurzeln.
hast Recht. Ich denke dabei eher an mails, wo es keine Groß- bzw Kleinschreibung mehr gibt, keine Absätze und oft unzusammenhängendes Gestammel..... seufz ! - keine Ausländer - 2 x seufz -
Ingrid (06.11.2021 08:27):
heute können (wollen) auch Erwachsene kaum noch zusammenhängende Sätze schreiben..... ?!?!?!Stimmt, wenn sie einen Satz lesen verstehen sie auch den Sinn nicht, aber auch die waren 1x Kinder mit ausl. Wurzeln.
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heute können (wollen) auch Erwachsene kaum noch zusammenhängende Sätze schreiben..... ?!?!?! -
Was ist mit leichter bis schwerer kognitiver Beeinträchtigungen?
Diese Menschen werden irgendwie überhaupt nicht erwähnt, sondern nur wer Schuld am Versagen.
Nicht jeder schafft es, auch nach Absolvieren von 9 Schuljahren zusammenhängende Sätze zu schreiben oder einfache Rechnungen zu lösen und da ist niemand Schuld, weil es sich eben um eine Beeinträchtigungen handelt.
Ist so, und auch bei bester Förderung. Diese Menschen sind genauso Teil unserer Gesellschaft und werden es immer schwer haben, auch gibt es viele Angebote und Unterstützung bereits (was man natürlich immer noch ausbauen könnte).
Natürlich sollte es auch dann Arbeitsplätze geben, aber das ist ein generelles Problem und betrifft so gut wie jeden Arbeitssuchenden, dass es zu wenig freie Plätze gibt.
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Christian (06.11.2021 07:25):
Die neuen Österreicher schicken ihre Kinder in die Schule und die wollen nicht deutsch lernen. Bei schlechten Noten kommt der Vater und bedroht die Lehrkraft und die gibt dann gute Noten und das geht so weiter. Am Schluß haben die Kinder die Schule geschafft und gehen dann gleich weiter ins AMS, dort machen sie dann den Abschluss... Den Rest brauch ich ja nicht schreiben.
Was ich noch vergessen habe, simmering, Favoriten und ottakring die Jugendlichen die da unter Tags herum laufen sind wahrscheinlich alle Schichtarbeit.
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Ich glaube auch generell dass unser Schulsystem leider nicht alles aufholen kann was die Eltern versäumen ihren Kindern beizubringen, aber es ist noch nicht aller Tage Abend....
Ich habe gelesen es gibt Stellen da können Erwachsene alles Nachlernen auch in Volkshochschulen beim Bfi und Deutschkursen von verschiedenen Anbietern können die Leute nachholen was ihnen fehlt (wenn sie wollen).
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Die neuen Österreicher schicken ihre Kinder in die Schule und die wollen nicht deutsch lernen. Bei schlechten Noten kommt der Vater und bedroht die Lehrkraft und die gibt dann gute Noten und das geht so weiter. Am Schluß haben die Kinder die Schule geschafft und gehen dann gleich weiter ins AMS, dort machen sie dann den Abschluss... Den Rest brauch ich ja nicht schreiben.