Männer warfen sich ins Zeug und übten sich im Minnedienst. Mit schmeichelnden Komplimenten umgarnten sie die begehrte holde Weiblichkeit. Kalte sexuelle Belästigung, nennt man das heute. Erniedrigung der Frau zum Lustobjekt. Am Ende hält Mann ihr auch noch die Türe auf. Eine fragwürdige Inszenierung verstaubter Männlichkeit. Als ob Frau ein unbeholfenes Weibchen wäre? Suggeriert er ihr am Ende noch eine Schutzbedürftigkeit. Meint er, sie wäre abhängig von seiner Manneskraft? Der klassische Kavalier. Man gehe in die Breitenseer Lichtspiele, wenn man dieses Grauen tatsächlich sehen wollte.
Darf Mann Blumen schenken? Selbst dieser Romantikschmäh hat doch ausgedient. Lässt dieses Präsent nicht auf eine verdeckte Erwartung einer sexuellen Gegenleistung schließen? Noch dreister ist das Zahlen der Rechnung des Abendessen. Da fühlt sich die Eingeladene dann so richtig voll in der Miesen. War der Flirt dann bloß eine Gegenleistung? Langsam sollte es auch dem letzten Alpenbewohner klar sein. Essensrechungen sind schön durch zwei zu teilen. Niemals die Türe aufhalten. Keine Rosen schenken. Öffentliches Knutschen geht schon gar nicht. Grenzt man da nicht alle jene aus, die grad Alleine sind? Zeigt man doch jenen einsamen Herzen quasi per Zungenpritschler den gemeinen „du Loser du Stinkefinger“.