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  • Wie stark wollen wir uns überwachen lassen?

    Diskussion · 90 Beiträge · 17 Gefällt mir · 931 Aufrufe
    Alfred aus Gerasdorf

    Die nächsten Generationen der elektronischen Geräte werden weitaus mehr über das Netz kommunizieren als wir das bisher gewohnt sind. Google Home und Alexa geben uns ja schon einen Vorgeschmack, in welche Richtung es gehen soll/wird. Auch wenn uns die Vernetzung natürlich auch Vorteile bietet, problematisch sind dabei die Betreiber im Hintergrund, die diese Vernetzung ja nicht nur aus Lust und Liebe betreiben, sondern weil sich damit ungeheuer viel Geld machen lässt.

    Warum? Wissen über einzelne Personen ist im wahrsten Sinne Gold wert. Denn jede Werbung kostet. Je zielgerichteter ich Werbung an meine Zielgruppe richten kann, desto billiger wird Werbung für mich - ein riesiges Argument im Zeitalter des steigenden Kostendrucks.

    Zusätzlich bietet natürlich das Wissen über die Person auch die Möglichkeit, diese Person mit ihren Werten zu beeinflussen, ein bestimmtes Produkt zu kaufen. Natürlich bieten diese Produkte auch eine gute Möglichkeit zur Spionage und vor allem Industriespionage (primär durch die USA).

    Was zusätzlich noch dazu kommt, dass sich über diese Daten natürlich auch Massen beeinflussen lassen, sich unerwünschte Exeplare, Rassen, Ideologien oder Denken einfach ausmerzen lassen ... gerade im Zuge der Entwicklung der EU zu einer immer rigideren Politik ein sehr gefährliches Mittel.

    Der einzige der nichts davon hat, ist der Konsument. Er wird nur gläserner, mit allen Gefahren des Missbrauchs, aber ... billiger wird dadurch nichts ... dafür erhöhen sich aber die Gewinne der Konzerne durch bessere Planbarkeit und geringere Werbekosten.

    https://youtu.be/Q4TnZTOesQk

    12.12.19, 17:34

Beiträge

  • 26.12.19, 23:30

    Herzlichst Ingrid

    Hallo Ingrid, willkommen zurück.

    .... der Mensch ist inzwischen dermaßen mit seinem "Computer to go" verwachsen ....

    Wissen wir doch wo es uns hingeführt hat und noch hinführen wird (siehe China).

    Es ist recht einfach, gewisse Technologien einfach zu verweigern.

    Den überwachten Chinesen bringt ein Verzicht auf Smartphone & Co. nicht viel, da auch unzählige andere Quellen ausgewertet werden.

    Wer auf das Smartphone mit den Überwachungsapps verzichtet, hat keine Möglichkeit, die erforderlichen Gutpunkte zu sammeln.


  • Super Thema lieber Alfred ! - Vielen Dank

    der Mensch ist inzwischen dermaßen mit seinem "Computer to go" verwachsen (inkl Google Maps, Navi, Fitnesscomputer, etc)......

    Persönlich sehe ich für den Einzelnen keinerlei wirkliche Vorteile. Und wenn, dann sind es fadenscheinige bzw scheinbare Vorteile.

    Meine Frage daher nach wie vor: "wieso spielen alle dieses grausame Spiel mit ???"

    Wissen wir doch wo es uns hingeführt hat und noch hinführen wird (siehe China).

    Es ist recht einfach, gewisse Technologien einfach zu verweigern.

    Herzlichst

    Ingrid

  • 18.12.19, 18:56 - Zuletzt bearbeitet 18.12.19, 19:03.

    Alfred:

    Die nächsten Generationen der elektronischen Geräte werden weitaus mehr über das Netz kommunizieren als wir das bisher gewohnt sind. Google Home und Alexa geben uns ja schon einen Vorgeschmack, in welche Richtung es gehen soll/wird.

    Jetzt gerade läuft auf OE1 im Journal Panorama eine Sendung über Alexa, Siri und Co.

    Mit allen möglichen erwünschten und unerwünschten Wirkungen.

    Kann noch 30 Tage heruntergeladen werden.

  • 18.12.19, 16:01

    Klaus:

    Wo kann man sich halbwegs sicher sein, dass man nicht überwacht wird?

    Momentan sind die Überwachungssysteme noch sehr rudimentär, vor allem haben sie ja in der Regel auch kaum gravierende negative Konsequenzen.

    Was man z.B. mit 5G in China nicht mehr sagen kann, denen "gesellschaftliches Kreditsystem" mit dem "Wohlverhalten" des Bürgers direkt in seine Bürgerrechte sowie in private Bereiche (Kreditwürdikeit, Reisemöglichkeiten, Jobvergabe) eingreift.

    Es steht zu befürchten, dass mit 5G auch in Europa und den USA ähnliche Systeme kommen werden, bzw. den falschen Regierungen dann auch ermöglicht werden.

    Wer überwacht uns (gut oder schlecht für uns)?

    Eine spannende philosophische Frage. Natürlich, jeder wackelt erfreut mit den Ohren, wenn es darum geht Diebesbanden auszuforschen, den Verkehr sicherer zu machen, unsere Leute vor Übergriffen von Migranten zu schützen etc.

    Nur lassen sich halt alle Technologien auch missbrauchen. Und es hängt nur von den Intentionen der jeweiligen Regierung bzw. der dahinter stehenden Unternehmen (mehr und mehr in chinesischer und amerikanischer Hand) ab, welcher Missbrauch mit diesen Systemen getrieben wird.

    Auf gefährlichen öffentlichen Plätzen, z. B. Altstadt Linz, Urfahr Straßenbahnunterführung, ... zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ruhe, Ordnung und Sicherheit

    Auf der Autobahn - ASFINAG Verkehrskameras, die auch die Mautentrichtung überwachen

    dazu noch sonstige Tunnels, Unterführungen, etc

    in Kaufhäusern/Geschäften/Lokalen, zur Diebstahlsvermeidung oä

    Dem sind (derzeit) noch sehr enge Grenzen gezogen. Z.B. werden vom Asfinag Mautsystem derzeit nur die Kennzeichen der Fahrzeuge ausgewertet. Die Verkehrskameras dürfen (zumindest nach Versprechen einer ehemalingen Innenministerin - also wertlos) nur zur Verkehrsüberwachung, nicht jedoch zum Strafen von Autofahrern verwendet werden.

    Wie bereits oben gesagt ... es ist halt ein schmaler Grat zwischen Nutzen und Missbrauch.

    private Grundstücke, deren Eingänge durch Kameras überwacht werden

    Das ist generell verboten.

    sogenannte Dashcams der verschiedenen Verkehrsteilnehmer, vom Auto- bis zum Rollerfahrer

    Sind aber wiederum wichtig um Beweismittel zu sichern. Oder einfach eine Fahrt für sich selber aufzuzeichnen. Hier ist es eher Irrsinn was passiert, dass z.B. in DE Dashcams verboten werden, dass sich auf Datenschutz ausgeredet wird (der bei privaten Aufnahmen gar nicht wirksam ist), um Dashcams verbieten zu können.

    Welche habe ich vergessen?

    Am unbeobachtesten ist man wohl auf irgendeinem Güterweg weit weg vom nächsten Gebäude, falls nicht gerade unter einer Drohne spaziert oder bei einer Wildkamera vorbeikommt

    Na ja, Paranoia ist auch kein guter Ratgeber. Man kann nur vermuten, was sich schneller durchsetzen wird ... der Missbrauch solcher Systeme durch Unternehmen oder durch die Regierungen. Da sich halt die EU immer mehr in Richtung einer Diktatur entwickelt, sind Bedenken hier nicht von der Hand zu weisen.

  • 18.12.19, 13:41

    Klaus:

    Wo kann man sich halbwegs sicher sein, dass man nicht überwacht wird?

    Wenn Du gezielt Orte aufsuchst, an denen nicht überwacht wird, machst Du Dich erst recht verdächtig!

  • 18.12.19, 10:43

    Wo kann man sich halbwegs sicher sein, dass man nicht überwacht wird?

    Wer überwacht uns (gut oder schlecht für uns)?

    Auf gefährlichen öffentlichen Plätzen, z. B. Altstadt Linz, Urfahr Straßenbahnunterführung, ... zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ruhe, Ordnung und Sicherheit

    Auf der Autobahn - ASFINAG Verkehrskameras, die auch die Mautentrichtung überwachen

    dazu noch sonstige Tunnels, Unterführungen, etc

    in Kaufhäusern/Geschäften/Lokalen, zur Diebstahlsvermeidung oä

    private Grundstücke, deren Eingänge durch Kameras überwacht werden

    sogenannte Dashcams der verschiedenen Verkehrsteilnehmer, vom Auto- bis zum Rollerfahrer

    Welche habe ich vergessen?

    Am unbeobachtesten ist man wohl auf irgendeinem Güterweg weit weg vom nächsten Gebäude, falls nicht gerade unter einer Drohne spaziert oder bei einer Wildkamera vorbeikommt

  • 17.12.19, 21:42 - Zuletzt bearbeitet 17.12.19, 21:43.

    Alfred:

    Na ja, für den Schrott gibt's ja mittlerweile angeblich AdBlocker die die Werbung einfach kübeln ohne sie anzuzeigen.

    Das tut meiner angeblich auch. Trotzdem erkennen ihn die Leute von Chip. Was wieder für sie spricht, fachlich gute Computerzeitschrift - Redakteure können ihren Server so einrichten, daß er auch versteckte Werbeblocker erkennt.

    Vielleicht steht sogar in der Zeitschrift, wie man den Werbeblocker vor solchen Erkennungsmechanismen auch noch versteckt.

    Das wäre perfekte Werbung für das Heft

    Alfred: Genauso das Spielchen mit den Cookies

    In der Praxis wirst Du von den meisten Webseiten nicht viel zu Gesicht bekommen, wenn Du diese Cookie - Anforderung nicht abnickst.

    Obwohl wir alle wissen, daß das mit der „optimalen Darstellung“, für die man die Dinger angeblich braucht, ein Schmäh ist.

    Der Gesetzgeber hat die Seitenbetreiber verpflichtet, diese Einverständniserklärung in die Seiten einzubauen.

    Der Gesetzgeber hat verabsäumt, die Seitenbetreiber zum Anbieten einer inhaltlich vollständigen, wenn auch nicht „optimal dargestellten“ Alternativseite (ohne jegliches Data Mining) zu verpflichten.

    Alfred: Und viele Firmen kriegen das jetzt anscheinend schon mit.

    Also ich hab genau den gegenteiligen Eindruck.

  • Du sprichst mir aus dem Herzen !

  • 14.12.19, 02:03

    Ludwig:

    Alfred: Denn jede Werbung kostet. Je zielgerichteter ich Werbung an meine Zielgruppe richten kann, desto billiger wird Werbung für mich - ein riesiges Argument im Zeitalter des steigenden Kostendrucks.

    Das stimmt selbstverständlich zu 100%, trotzdem wird die Bedeutung der zielgerichteten Werbung, im Verhältnis zu den anderen Bedrohungen durch die umfassende Überwachung, überbewertet.

    Oder, wenn Euch  diese Formulierung besser gefällt, die anderen Gefahren werden im Verhältnis zur Werbung heruntergespielt.

    Was natürlich im Sinne der Überwacher ist. (Fast) Jeder, der Data-Mining hört, denkt nur an gezielte Werbung und denkt sich, wurscht, das tut mir ja nicht weh.

    Entweder, ich widerstehe, dann war die Werbung eh wirkungslos, oder ich kaufe, dann werde ich mir wohl eine Zeitlang einbilden müssen, an dem gekauften Ding Freude zu haben. Damit ist also soweit kein bedrohlicher Schaden entstanden.

    Na ja, Firmen wie Amazon und Google haben natürlich einmal primär wirtschaftliches Interesse an der Werbung, nachdem sie davon leben. Das wird dann halt bald so weit sein, dass sich irgendwann Alexa halt auch mit Werbung plötzlich in Gespräche einmischen wird, wenn Amazon zu einem Gesprächthema ein Angebot hat.

    Das ist mal schon ein Eindringen in die Privatspähre, ja nicht nur des Eigentümers, sondern auch aller Personen die in seinen Haushalt kommen.

    Wenn Du aber keinen Job, keinen Studienplatz, kein Konto, keine Kreditkarte, keinen Mobilfunkvertrag oder keine Mietwohnung bekommst, weil Daten, die eigentlich gar nicht gesammelt werden dürften, rege weiterverschachert werden, dann hat das schon eine andere Qualität, als bloß nervige Werbung.

    Werbung nervt mindestens genau so, wenn sie sich gießkannenartig an alle richtet. Als ich noch auf Musikberieselung aus dem Radioprogramm „on air“ angewiesen war, bin ich jedesmal wirklich wütend geworden, wenn ich mir am selben Tag zum zehnten Mal den selben Dreck anhorchen mußte.

    Die damals verfügbaren Tonträger wollten viel zu oft gewechselt werden, das war auch keine Lösung. Im nahezu werbefreien Ö1 liefen oft Sprachsendungen, hochinteressant, aber als Hintergrunduntermalung für eine Kopfarbeit auch nicht geeignet.

    Ich habe damals wirklich darauf geachtet, genau jene Produkte, die im Radio beworben werden, keinesfalls zu kaufen.

    Heute kann ich gottseidank unter einigen zehntausend Internetradiosendern wählen, davon viele vollkommen werbefrei und ohne ein einziges von der Redaktion gesprochenes Wort. Für jede Tageslaune der geeignete Stream. Ich hab sicherheitshalber einige tausend Stunden davon abgespeichert, für den Fall daß die Urheberrechts-Mafia das freie Streaming eines Tages abwürgt.

    Ich kann überhaupt nicht verstehen, wieso die Leute irgendeinen Unsinn kaufen, nur weil man ihnen im Radio den Produktnamen vorsingt. Sind die alle blöd?

    Ich kann genausowenig nachvollziehen, warum man irgendwas kaufen sollte, nur weil ein Angebot dafür auf dem Bildschirm aufpoppt, und mir sinnloserweise jene Webseite verdeckt, die ich aufgerufen habe. Da denke ich mir doch auch eher, den Dreck kauf ich auf keinen Fall, selbst wenn ich ihn brauche sollte, als Strafe für das Werbebanner.

    Ich habe schon seit längerem den bösen Verdacht, dass heute gar niemand mehr überprüft wie effizient eine Werbung ist. Alleine in den letzten 5 Jahren hat sich die Werbung im Fernsehen gefühlt verdoppelt (auf allen Sendern). Wobei es meistens nicht mehr um das bekannt machen eines Produkts geht, sondern nurmehr um die Neuordnung der Marktanteile (oder um Verzweiflung, wie bei McDonalds). Aber ich denke, mittlerweile kostet diese sinnlose Werbeorgie mehr, als sie den Firmen wirklich bringt.

    Ich hab natürlich Adblocker, Scriptblocker und Löschprogramme für Cookies, Browser History und Browser Cache laufen und verwende Startpage und DuckDuckGo, aber ich bin mir dessen bewußt, daß ich den Spionen damit nur zusätzliche Mehrarbeit verursache. Mir selbst allerdings auch.

    Zum Thema Adblocker: Früher waren es die Computerzeitschriften, aus denen der interessierte Leser erfahren konnte, daß es so was wie Adblocker überhaupt gibt, sie wurden auf den Heft-CDs gleich mitgeliefert, und es gab immer wieder Anleitungen, wie man sie richtig konfiguriert und einsetzt.

    Heute, wenn Du die Webseite der Computerzeitschrift „Chip“ aufsuchst, bekommst Du nach ein paar Zeilen eine Fehlermeldung, es wurde erkannt, daß Du einen Adblocker installiert hast, und daß Du den gefälligst deinstallieren sollst, wenn Du weiter auf „Chip“ surfen willst, desaktivieren genügt nicht. Das schlägt doch dem Faß den Boden aus. Also, daß ich diesem Abschaum ihr Schmierblatt nie wieder abkaufen würde war mir klar, was aber eine leere Drohung ist, da ich seit einem guten Jahrzehnt überhaupt keine Computerzeitschriften mehr kaufe, die sind längst sinnlos geworden.

    Na ja, für den Schrott gibt's ja mittlerweile angeblich AdBlocker die die Werbung einfach kübeln ohne sie anzuzeigen. Ich mach's das pragmatischer ... wenn sich jemand über meinen AdBlocker aufregt, dann brauche ich die Seite einfach nicht mehr ... dann haben sie auch nichts davon. Und viele Firmen kriegen das jetzt anscheinend schon mit. Genauso das Spielchen mit den Cookies - wenn sich jemand nicht an die Cookie-Richtline hält, und sie konfigurierbar macht, oder noch schlimmer, ellenlange Listen, wo man die Werber einzeln abschalten muss, dann brauche ich die Seite nicht mehr.

  • 14.12.19, 00:20

    Alfred: Denn jede Werbung kostet. Je zielgerichteter ich Werbung an meine Zielgruppe richten kann, desto billiger wird Werbung für mich - ein riesiges Argument im Zeitalter des steigenden Kostendrucks.

    Das stimmt selbstverständlich zu 100%, trotzdem wird die Bedeutung der zielgerichteten Werbung, im Verhältnis zu den anderen Bedrohungen durch die umfassende Überwachung, überbewertet.

    Oder, wenn Euch  diese Formulierung besser gefällt, die anderen Gefahren werden im Verhältnis zur Werbung heruntergespielt.

    Was natürlich im Sinne der Überwacher ist. (Fast) Jeder, der Data-Mining hört, denkt nur an gezielte Werbung und denkt sich, wurscht, das tut mir ja nicht weh.

    Entweder, ich widerstehe, dann war die Werbung eh wirkungslos, oder ich kaufe, dann werde ich mir wohl eine Zeitlang einbilden müssen, an dem gekauften Ding Freude zu haben. Damit ist also soweit kein bedrohlicher Schaden entstanden.

    Wenn Du aber keinen Job, keinen Studienplatz, kein Konto, keine Kreditkarte, keinen Mobilfunkvertrag oder keine Mietwohnung bekommst, weil Daten, die eigentlich gar nicht gesammelt werden dürften, rege weiterverschachert werden, dann hat das schon eine andere Qualität, als bloß nervige Werbung.

    Werbung nervt mindestens genau so, wenn sie sich gießkannenartig an alle richtet. Als ich noch auf Musikberieselung aus dem Radioprogramm „on air“ angewiesen war, bin ich jedesmal wirklich wütend geworden, wenn ich mir am selben Tag zum zehnten Mal den selben Dreck anhorchen mußte.

    Die damals verfügbaren Tonträger wollten viel zu oft gewechselt werden, das war auch keine Lösung. Im nahezu werbefreien Ö1 liefen oft Sprachsendungen, hochinteressant, aber als Hintergrunduntermalung für eine Kopfarbeit auch nicht geeignet.

    Ich habe damals wirklich darauf geachtet, genau jene Produkte, die im Radio beworben werden, keinesfalls zu kaufen.

    Heute kann ich gottseidank unter einigen zehntausend Internetradiosendern wählen, davon viele vollkommen werbefrei und ohne ein einziges von der Redaktion gesprochenes Wort. Für jede Tageslaune der geeignete Stream. Ich hab sicherheitshalber einige tausend Stunden davon abgespeichert, für den Fall daß die Urheberrechts-Mafia das freie Streaming eines Tages abwürgt.

    Ich kann überhaupt nicht verstehen, wieso die Leute irgendeinen Unsinn kaufen, nur weil man ihnen im Radio den Produktnamen vorsingt. Sind die alle blöd?

    Ich kann genausowenig nachvollziehen, warum man irgendwas kaufen sollte, nur weil ein Angebot dafür auf dem Bildschirm aufpoppt, und mir sinnloserweise jene Webseite verdeckt, die ich aufgerufen habe. Da denke ich mir doch auch eher, den Dreck kauf ich auf keinen Fall, selbst wenn ich ihn brauche sollte, als Strafe für das Werbebanner.

    Ich hab natürlich Adblocker, Scriptblocker und Löschprogramme für Cookies, Browser History und Browser Cache laufen und verwende Startpage und DuckDuckGo, aber ich bin mir dessen bewußt, daß ich den Spionen damit nur zusätzliche Mehrarbeit verursache. Mir selbst allerdings auch.

    Zum Thema Adblocker: Früher waren es die Computerzeitschriften, aus denen der interessierte Leser erfahren konnte, daß es so was wie Adblocker überhaupt gibt, sie wurden auf den Heft-CDs gleich mitgeliefert, und es gab immer wieder Anleitungen, wie man sie richtig konfiguriert und einsetzt.

    Heute, wenn Du die Webseite der Computerzeitschrift „Chip“ aufsuchst, bekommst Du nach ein paar Zeilen eine Fehlermeldung, es wurde erkannt, daß Du einen Adblocker installiert hast, und daß Du den gefälligst deinstallieren sollst, wenn Du weiter auf „Chip“ surfen willst, desaktivieren genügt nicht. Das schlägt doch dem Faß den Boden aus. Also, daß ich diesem Abschaum ihr Schmierblatt nie wieder abkaufen würde war mir klar, was aber eine leere Drohung ist, da ich seit einem guten Jahrzehnt überhaupt keine Computerzeitschriften mehr kaufe, die sind längst sinnlos geworden.

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