Ich bin beileibe kein "Prepper" (von: preparedness ... vorbereitet sein). Trotzdem lohnt es sich doch, einige Gedanken an das "was wäre wenn" zu "verschwenden". Unsere Gesellschaft hat einen hohen Grad an Sicherheit erreicht, und wir brauchen uns keine Gedanken mehr um unsere persönliche Sicherheit zu machen. Wir können also den Schlaf des Gerechten schlafen. Aber ist das wirklich so?
Eines der Szenarien die in den letzten Jahren mehr und mehr durch die wissenschaftliche Szene heraufbeschworen wird, ist der Blackout. Was versteht man darunter? Einfach gesagt ... in Europa wird's finster.
Woran liegt das? Nun, diese Szenarien gibt es schon relativ lang. Sie sind erstmals im Zuge der Privatisierung aufgekommen, und wurden durch einige Ereignisse in den USA bestätigt, dass Energieerzeugung staatliche Regulierung braucht, um technischen Verfall und dadurch weitreichende Stromausfälle zu vermeiden. Ein Zustand, den wir in Europa Gott sei Dank haben. Allerdings wird das immer mehr in Frage gestellt. Nun haben wir aber eine deutsche Politik, die sich "grün" wichtig macht, und die "Energiewende" herbeiführen will.
Der Erfolg dieser Politik ist ein nahezu ungebremster (weil staatlich geförderter) Ausbau von Sonnen- und Windkraftanlagen. Allerdings spricht man in manchen Kreisen hierbei von "Zappelstrom" ... im Gegensatz zu konventionellen Kraftwerken, die einmal gestartet konstant Energie liefern, ist die Energielieferung von "grünen" Anlagen kaum kontrollierbar. Der Erfolg ist, dass bereits heute Deutschland mit hohen Kosten überschüssigen Strom ans Ausland exportieren muss, wenn die Anlagen zu viel Strom produzieren (was natürlich im Sinne der Betreiber ist), und zu anderen Zeiten (Nacht, Windstille) teuren Strom importieren muss.
Was hat das nun alles mit einem Blackout zu tun?
Das Netz lebt von der konstanten Einhaltung der Netzfrequenz von 50Hz, die im gesamten Netz (durch die europäische Vernetzung von der Nordsee bis nach Marokko und die Türkei) konstant und synchron sein muss. Ansonsten fließen Ausgleichsströme durch die Leitungen, und es kommt zum Ausfall ganzer Starkstromtrassen und daraufhin zu nationalen Zusammenbrüchen der Stromversorgung.
D.h., wird in Deutschland der "Zappelstrom" weiterhin so ausgebaut wie bisher, dann steigt mit jedem Ausbau und mit der Größe der Kraftwerke die Wahrscheinlichkeit für einen Blackout. Dieser kann regional sein, kann aber auch ganz Europa betreffen.
Womit wir endlich beim Thema dieses Artikels wären. Egal was uns triffft, ob es ein Blackout ist, ein Meteor die Erde trifft, ein Vulkan ausbricht oder es enfach in der freundlichen Fabrik nebenan oder beim Nachbarn brennt ... wie haben wir vorgesorgt? Nicht für den Fall, wo irgendeine Versicherung den materiellen Schaden ersetzt, sondern wo es wirklich ums Überleben geht.
Warum?
Gerade der Blackout ist ein sehr wahrscheinliches Szenario, in dem wir es nur der Schnelligkeit und Umsicht der jeweiligen Netzbetreiber verdanken können, wenn der Schaden so gering wie möglich gehalten wird.
Na ja, wird man sagen, Stromausfall ... ich hab' eh Kerzen zu Hause. Nun, so lauschig ist es nicht. Berechnungen deuten darauf hin, dass bei einem europaweiten Stromausfall mehrere Tage vergehen, bis Inselbetriebe wieder funktionieren, in Europa wieder ein funktionierendes Stromnetz herzustellen kann 14+ Tage in Anspruch nehmen.
Was essen wir in dieser Zeit (Supermärkte bringen nicht einmal mehr die Türen auf, keine Kassa funktioniert mehr)? Wo bekommen wir Wasser (die Wasserversorgungen sind auf elektrische Pumpen angewiesen)? Womit heizen wir (im Winter), womit kühlen wir (im Sommer) unsere Lebensmittelvorräte? Womit und wohin spülen wir unsere Exkremente weg?
Stellt euch selber die Frage ... wenn jetzt in diesem Moment der Strom ausfallen würde, wie lange könntet ihr dann mit den vorhandenen Mitteln überleben?
Egal was passiert und wie es passiert ... es macht doch Sinn, sich einmal Gedanken darüber zu machen. Wie schnell habe ich meine Dokumente griffbereit? Für wie lange Zeit habe ich Vorräte? Wohin kann ich gehen, mit wem kann ich mich zusammenschließen, und vor allem, wie stelle ich das an, wenn ich kein Benzin mehr bekomme, keine Kommunikation mehr funktioniert (Handykommunikation ... ein paar Stunden)? Was ist, wenn ich einfach nur weg muss, weil die giftigen Dämpfe der freundlichen Lackfabrik von nebenan grade durch einen Brand durch meine Räumlichkeiten wallen. Wie schütze ich mich gegen solche Fälle?
Ein paar Gedanken dazu können hier im wahrsten Sinne lebensrettend sein!