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  • Wie seht ihr das: Sind wir weiter als unsere Vorfahren?

    Diskussion · 35 Beiträge · 7 Gefällt mir · 608 Aufrufe

    Stellt euch vor: Der Neandertaler sitzt am Lagerfeuer, kaut auf einem Mammutknochen, wärmt sich die Füße und grunzt seinem Nachbarn etwas Unfreundliches zu.

    40.000 Jahre später sitzen wir am Schreibtisch – mit Fußbodenheizung, einem Latte Macchiato in der Hand und tippen einen passiv-aggressiven Kommentar bei Facebook.

     

    Hat sich da wirklich so viel verändert?

    Klar, wir haben Technik, Medizin, Bildung, sogar smarte Kühlschränke. Aber wenn man ehrlich ist, geht’s immer noch um dasselbe: Essen, Sicherheit, Nähe, Macht, Angst, Anerkennung – und ja, manchmal auch ums Rechthaben.

     

    Trotz all unserer Fortschritte scheinen wir innerlich oft noch ziemlich steinzeitlich zu ticken: Wir suchen nach Zugehörigkeit, meiden das Fremde, kämpfen um Status – nur mit anderen Mitteln.

     

    👉 Was denkt ihr:

    Sind wir wirklich „weiter“ als unsere Vorfahren? Oder tragen wir die Urmenschen noch immer in uns – mit WLAN statt Speer?

    Ich bin gespannt auf eure Gedanken, Erlebnisse, Sichtweisen.

    Gern auch mit einem Augenzwinkern 😉


    Thomas Kissing 

    31.07.25, 12:03

Beiträge

  • 31.07.25, 17:18 - Zuletzt bearbeitet 31.07.25, 17:45.

    Ich meine, es hängt auch sehr viel von der Erziehung und dem Umfeld ab, wo und wie man aufwächst. Ich für meine Person, habe mir immer Ziele gesetzt, welche erreichbar sind, ohne meine Lebenseinstellung zu beeinflussen. Wichtig ist, das man immer dranbleibt, das Ziel nicht aus den Augen verliert, aber das Leben dabei nicht vergisst und vernachlässigt. Auch das man mal zufrieden ist, wenn man seine Ziele erreicht hat. Ich war lange Zeit im Vetrieb tätig, zuerst als Angestellter, als der Druck vom Konzern für mich zuviel war, habe ich selbstständig die letzten 20 Jahre meines Arbeitslebens gearbeitet. Die Lebensqualität ist gestiegen, bin eine One Man Show geblieben, und das Leben in dem von mir vorgestellten Rahmen war sehr gut. Man muss nicht größer werden, es muss für den Lebensstandard passen, den man möchte. Es bringt nichts, wenn man seine Gesundheit für Geld opfert und im Alter, das Geld für die Gesundheit opfert. Wichtig ist dranbleiben , fleißig sein und rechnen können. Man muss kein € 100000 Auto haben, Yacht und Luxus übertrieben leben und dabei seine Lebenszeit opfern

  • 31.07.25, 17:02

     

    Thomas Kissing:

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    sehr interessante Beiträge ,..ich bin nur ein kleiner Krankenpfleger und nicht wissenschaftlich gebildet,..aber meine Meinung dazu ist ,..die Leute ändern sich nicht ,nur die Zeit.n.Entwicklung aufrechter gang hat uns dahin gebracht wo wir sind,..jede Entwicklung hat der Mensch gut oder böse verwendet,..das Problem ist ,tust du es nicht macht es der andere,.

    Es ist denke ich der Lauf der Dinge die die Natur selber regelt,..wir spielen zeitlich keine Rolle auf der Erde,..durch die Gesetze der Physik werden wir nicht auf eine andere erde mal ausweichen können,dafür sind wir nicht geschaffen,..es ist eh zufall eigentlich das wir überhaupt da sind,..

     

  •  

    Robert:

    Ich glaube auch, das der Erfolgsdruck, ausgelöst durch andere oder sich selbst, die Unzufriedenheit, die Gier, damit verbunden der Egoismus, die Menschen in ihrem Tun, ihrer Natürlichkeit und in ihrem Wesen sehr verformt. Der ständige Konkurenzkampf verändert unsere Natürlichkeit, unsere Herzlichkeit, wir sind nurmehr Arbeitsbienen, welche durch den Kapitalismus dazu erzogen und geformt wurden

    Thomas Kissing:

     

    Danke dir – ein sehr treffender Punkt.

    Gerade Instinkt, Empathie und natürlicher Zusammenhalt scheinen uns oft verloren zu gehen, je „zivilisierter“ wir werden.

    Tiere folgen ihren Bedürfnissen direkt – wir haben sie oft überlagert mit Konzepten, Erwartungen und Ablenkungen.

    Danke für diesen wichtigen Impuls!

     

    Es ist genau dieser Zwiespalt: Alles hat zwei Seiten. Das System gibt uns Möglichkeiten – Reisen, Konsum, Komfort –, aber es fordert auch seinen Preis.

     

    Wer ständig in Urlaub fliegt, nutzt Freiheit und Wohlstand, trägt aber zur Umweltbelastung bei – mit Folgen, die andere (oft unbemerkt) teuer bezahlen.

    Freiheit ohne Verantwortung kann zerstörerisch sein.

    Vielleicht geht’s heute weniger um Verzicht – sondern darum, bewusster zu wählen, was wirklich zählt.

  • 31.07.25, 14:54

     

    Robert:

    Ich glaube auch, das der Erfolgsdruck, ausgelöst durch andere oder sich selbst, die Unzufriedenheit, die Gier, damit verbunden der Egoismus, die Menschen in ihrem Tun, ihrer Natürlichkeit und in ihrem Wesen sehr verformt. Der ständige Konkurenzkampf verändert unsere Natürlichkeit, unsere Herzlichkeit, wir sind nurmehr Arbeitsbienen, welche durch den Kapitalismus dazu erzogen und geformt wurden.

    Der Kapitalismus hat erst die Chancen auf vieles eröffnet. Vor Jahrhunderten gab es die kaum und den Leuten wurde eingebläut, sich zur Ehre Gottes zu Tode zu schuften. Ob das immer besser gewesen ist?

     

    Es hat sich gewandelt, aber ob zum Besseren oder Schlechteren?

  • 31.07.25, 14:51

     

    Thomas Kissing:

    Gerade dein letzter Punkt bringt mich zum Nachdenken: Macht uns „mehr vom Gleichen“ wirklich reicher – oder nur leerer?

    Wie gelingt es uns, aus der Fülle wieder das Wesentliche zu erkennen?

    Da müsste man jetzt definieren was "reicher" und "leerer" in dem Zusammenhang ist.

     

    Es ist wie beim Geld: Bei einem gewissen Einkommen ist man am glücklichsten. Wenns mehr ist, macht man sich schon wieder Sorgen drum.

     

    Es wird auch so bei "Informationen" sein, denke ich mir. Das Wesentliche erkennen: Das liegt wohl in jedem selber, was einem wichtig ist. Aber wie weit wird man da von außen bereits beeinflusst?

     

    Also: Höre gut in dich hinein und folge deinem Herzen!

  • 31.07.25, 14:49

    Ich glaube auch, das der Erfolgsdruck, ausgelöst durch andere oder sich selbst, die Unzufriedenheit, die Gier, damit verbunden der Egoismus, die Menschen in ihrem Tun, ihrer Natürlichkeit und in ihrem Wesen sehr verformt. Der ständige Konkurenzkampf verändert unsere Natürlichkeit, unsere Herzlichkeit, wir sind nurmehr Arbeitsbienen, welche durch den Kapitalismus dazu erzogen und geformt wurden

    Thomas Kissing:

     

    Robert:

    Da ist schon etwas dran, was auf jeden Fall verloren gegangen ist: Instinkt, Zusammenhalt, Empathie - da haben uns die Tiere einiges Voraus, weil sie nicht so eine große Evolution durchgemacht haben und natürliche Eigenschaften verschwunden sind

     

    Danke dir – ein sehr treffender Punkt.

    Gerade Instinkt, Empathie und natürlicher Zusammenhalt scheinen uns oft verloren zu gehen, je „zivilisierter“ wir werden.

    Tiere folgen ihren Bedürfnissen direkt – wir haben sie oft überlagert mit Konzepten, Erwartungen und Ablenkungen.

    Danke für diesen wichtigen Impuls!

     

  •  

    Mandi:

    Ja, die erste Stufe der Pyramide ist weitgehend gedeckt, aber bei weitem nicht bei allen, selbst in Mitteleuropa nicht. Und außerdem müssen die meisten Menschen entweder dafür arbeiten oder

    erniedrigenden Umgang ("betteln") über sich ergehen lassen.

     

    Die zweite Stufe, bei der mangelt es immer noch und bei all den anderen Stufen ist auch immer Luft nach oben.

     

    Und ich bin mir nicht sicher, ob es "früher" mehr Zusammenhalt und Empathie gegeben hat. Instinkt vielleicht schon.

     

    Die heutigen Werkzeuge ermöglichen es, innerhalb gleicher Zeit mehr vom selben zu erhalten als "früher". Was doch viele Menschen überfordert und wenig Zeit zum geistigen "verdauen" lässt.

     

    Danke für deinen differenzierten Beitrag – da steckt viel drin.

    Gerade dein letzter Punkt bringt mich zum Nachdenken: Macht uns „mehr vom Gleichen“ wirklich reicher – oder nur leerer?

    Wie gelingt es uns, aus der Fülle wieder das Wesentliche zu erkennen?

  • 31.07.25, 14:43

    Ja, die erste Stufe der Pyramide ist weitgehend gedeckt, aber bei weitem nicht bei allen, selbst in Mitteleuropa nicht. Und außerdem müssen die meisten Menschen entweder dafür arbeiten oder

    erniedrigenden Umgang ("betteln") über sich ergehen lassen.

     

    Die zweite Stufe, bei der mangelt es immer noch und bei all den anderen Stufen ist auch immer Luft nach oben.

     

    Und ich bin mir nicht sicher, ob es "früher" mehr Zusammenhalt und Empathie gegeben hat. Instinkt vielleicht schon.

     

    Die heutigen Werkzeuge ermöglichen es, innerhalb gleicher Zeit mehr vom selben zu erhalten als "früher". Was doch viele Menschen überfordert und wenig Zeit zum geistigen "verdauen" lässt.

     

  •  

    Robert:

    Da ist schon etwas dran, was auf jeden Fall verloren gegangen ist: Instinkt, Zusammenhalt, Empathie - da haben uns die Tiere einiges Voraus, weil sie nicht so eine große Evolution durchgemacht haben und natürliche Eigenschaften verschwunden sind

    Thomas Kissing:

    Wir leben heute in einer Welt voller Möglichkeiten: Smartphones, Internet, Komfort, medizinischer Fortschritt, künstliche Intelligenz.

    Man sollte meinen, wir wären als Menschheit „weiter“ als früher. Klüger. Friedlicher. Miteinander verbunden.

    Aber wenn ich genauer hinschaue, frage ich mich: Sind wir das wirklich?
     

    Im Grunde geht es doch noch immer um dasselbe wie vor 40.000 Jahren – damals beim Neandertaler:
     

    • Wir wollen überleben.
    • Wir suchen Nahrung.
    • Wir wollen gesund bleiben.
    • Wir streben nach Anerkennung, nach Nähe, nach Sicherheit.
    • Wir haben Angst vor dem „Anderen“.
    • Und wir führen Konflikte – heute eben mit Worten, Paragrafen oder Waffen, nicht mehr nur mit der Keule.

     

    Wir halten uns für zivilisiert, aber in sozialen Medien lästern wir über andere.

    Wir haben zwei Smartphones, aber oft keinen echten Kontakt.

    Wir denken, wir seien modern – dabei sind wir oft nur gut getarnt steinzeitlich unterwegs.

     

    Statt gemeinsam ums Feuer zu sitzen, sitzen wir heute allein vorm Bildschirm.

    Vernetzt – aber einsam.

    Informiert – aber oft orientierungslos.

    Fortschrittlich – aber innerlich oft am selben Punkt wie eh und je.

     

    Ich frage mich: Was nützt uns all der technische Fortschritt, wenn wir menschlich auf der Stelle treten?
     

    Wir glauben, wir seien klüger als unsere Vorfahren – dabei haben wir vielleicht nur raffiniertere Mittel, um die gleichen alten Muster auszuleben.

    Vielleicht macht Technik vieles schneller, bequemer, auch sicherer – aber besser?

     

    Wie seht ihr das?

    Haben wir uns als Menschen wirklich entwickelt – oder nur unsere Werkzeuge?

     

    Ich bin gespannt auf eure Gedanken.


    Thomas Kissing 

     

    Danke dir – ein sehr treffender Punkt.

    Gerade Instinkt, Empathie und natürlicher Zusammenhalt scheinen uns oft verloren zu gehen, je „zivilisierter“ wir werden.

    Tiere folgen ihren Bedürfnissen direkt – wir haben sie oft überlagert mit Konzepten, Erwartungen und Ablenkungen.

    Danke für diesen wichtigen Impuls!

  •  

    Reini:

    Es gibt einen boomenden Forschungsbereich namens evolutionäre Psychologie. Es gibt viele Bücher und Fachartikel zum Thema. Der „Bauplan“ unserer Psyche dürfte sich kaum verändert haben. Bei Verletzungen Schmerzen zu empfinden, die verletzte Stelle zu schonen und Hilfe zu rekrutieren zahlte sich früher schon aus und tut es heute wohl auch (adaptives Verhalten). Allerdings leben wir in einer künstlichen Umgebung, an die wir unwahrscheinlich angepasst sind (Evolutionary Mismatch). Außerdem ist der Menschliche Geist natürlich einem entwicklungsbiologischen Lebenszyklus unterworfen. Heute lernen wir etwas ganz anderes, als unsere Vorfahren, zum Beispiel Lesen. Das lernen wir, indem wir andere Fähigkeiten, wie Gesichtserkennung recyclen.

    Danke für deinen Beitrag – das bringt genau die Tiefe in die Diskussion, die ich mir gewünscht habe.

    Der Begriff Evolutionary Mismatch trifft es sehr gut: Wir leben in Strukturen, die rasant gewachsen sind – aber unser inneres „Betriebssystem“ stammt aus einer ganz anderen Zeit.

     

    Dass wir z. B. digitale Reize mit uralten Mechanismen verarbeiten, erklärt viel: Stress, Überforderung, auch unser Bedürfnis nach Zugehörigkeit oder die Tendenz zu Feindbildern.

     

    Und dass selbst das Lesen auf „recycelte“ Hirnmechanismen wie die Gesichtserkennung zurückgreift – das zeigt, wie anpassungsfähig, aber eben auch begrenzt unsere Entwicklung ist.

     

    Ein spannender Gedanke für mich bleibt: Vielleicht liegt menschliche Reife darin, diesen Mismatch bewusst zu erkennen – und trotz steinzeitlicher Prägung mit Verantwortung zu handeln.

  •  

    Matthias:

    Stellt euch vor

    Lieber Thomas, manchmal frag ich mich echt auf was für verworrene Ideen und Verknüpfungen einige Menschen hier kommen. 

     

    Kennst Du die Maslowsche Bedürfnispyramide? ... dann weißt Du was den Neandertaler von uns unterscheidet... oder musst Du auch Holz sammeln, stundenlang ein Holzstab drehen und hoffen es brennt dann auch, um es warm zuhause zu haben... läufst durch den Wald und versuchst ein Tier zu erlegen bzw. sammelst Beeren, damit Du (und deine Sippe) am Ende satt bist... und gehst bei minus Gerade im Fluss baden... 

     

    Diese Bedürfnisse muss der Neandertaler abdecken, worum sich heute keiner mehr Gedanken machen muss. 

     

    Mehr erschließt sich hier eigentlich nicht und gibt es dazu nichts zu sagen. 

    Lieber Matthias,

    danke für deine Rückmeldung. Ja, die Maslowsche Bedürfnispyramide kenne ich – und du hast natürlich recht: Unsere Grundbedürfnisse sind heute anders abgesichert als damals.

     

    Aber genau das finde ich spannend: Obwohl viele äußere Probleme gelöst sind, ringen wir innerlich oft mit denselben Themen wie früher – Zugehörigkeit, Angst, Abgrenzung, Dominanz, Nähe.

    Und manchmal frage ich mich eben: Haben wir uns als Menschen im Kern wirklich verändert – oder nur die Bedingungen um uns herum?

     

    Ich finde, solche Gedanken müssen nicht jeder Person liegen. Aber sie dürfen Raum haben – gerade weil sie zu Diskussionen führen. Danke, dass du dich eingebracht hast.

  • 31.07.25, 13:12

    Da ist schon etwas dran, was auf jeden Fall verloren gegangen ist: Instinkt, Zusammenhalt, Empathie - da haben uns die Tiere einiges Voraus, weil sie nicht so eine große Evolution durchgemacht haben und natürliche Eigenschaften verschwunden sind

    Thomas Kissing:

    Wir leben heute in einer Welt voller Möglichkeiten: Smartphones, Internet, Komfort, medizinischer Fortschritt, künstliche Intelligenz.

    Man sollte meinen, wir wären als Menschheit „weiter“ als früher. Klüger. Friedlicher. Miteinander verbunden.

    Aber wenn ich genauer hinschaue, frage ich mich: Sind wir das wirklich?
     

    Im Grunde geht es doch noch immer um dasselbe wie vor 40.000 Jahren – damals beim Neandertaler:
     

    • Wir wollen überleben.
    • Wir suchen Nahrung.
    • Wir wollen gesund bleiben.
    • Wir streben nach Anerkennung, nach Nähe, nach Sicherheit.
    • Wir haben Angst vor dem „Anderen“.
    • Und wir führen Konflikte – heute eben mit Worten, Paragrafen oder Waffen, nicht mehr nur mit der Keule.

     

    Wir halten uns für zivilisiert, aber in sozialen Medien lästern wir über andere.

    Wir haben zwei Smartphones, aber oft keinen echten Kontakt.

    Wir denken, wir seien modern – dabei sind wir oft nur gut getarnt steinzeitlich unterwegs.

     

    Statt gemeinsam ums Feuer zu sitzen, sitzen wir heute allein vorm Bildschirm.

    Vernetzt – aber einsam.

    Informiert – aber oft orientierungslos.

    Fortschrittlich – aber innerlich oft am selben Punkt wie eh und je.

     

    Ich frage mich: Was nützt uns all der technische Fortschritt, wenn wir menschlich auf der Stelle treten?
     

    Wir glauben, wir seien klüger als unsere Vorfahren – dabei haben wir vielleicht nur raffiniertere Mittel, um die gleichen alten Muster auszuleben.

    Vielleicht macht Technik vieles schneller, bequemer, auch sicherer – aber besser?

     

    Wie seht ihr das?

    Haben wir uns als Menschen wirklich entwickelt – oder nur unsere Werkzeuge?

     

    Ich bin gespannt auf eure Gedanken.


    Thomas Kissing 

     

  • 31.07.25, 12:50

    Es gibt einen boomenden Forschungsbereich namens evolutionäre Psychologie. Es gibt viele Bücher und Fachartikel zum Thema. Der „Bauplan“ unserer Psyche dürfte sich kaum verändert haben. Bei Verletzungen Schmerzen zu empfinden, die verletzte Stelle zu schonen und Hilfe zu rekrutieren zahlte sich früher schon aus und tut es heute wohl auch (adaptives Verhalten). Allerdings leben wir in einer künstlichen Umgebung, an die wir unwahrscheinlich angepasst sind (Evolutionary Mismatch). Außerdem ist der Menschliche Geist natürlich einem entwicklungsbiologischen Lebenszyklus unterworfen. Heute lernen wir etwas ganz anderes, als unsere Vorfahren, zum Beispiel Lesen. Das lernen wir, indem wir andere Fähigkeiten, wie Gesichtserkennung recyclen.

  • 31.07.25, 12:23

    Stellt euch vor

    Lieber Thomas, manchmal frag ich mich echt auf was für verworrene Ideen und Verknüpfungen einige Menschen hier kommen. 

     

    Kennst Du die Maslowsche Bedürfnispyramide? ... dann weißt Du was den Neandertaler von uns unterscheidet... oder musst Du auch Holz sammeln, stundenlang ein Holzstab drehen und hoffen es brennt dann auch, um es warm zuhause zu haben... läufst durch den Wald und versuchst ein Tier zu erlegen bzw. sammelst Beeren, damit Du (und deine Sippe) am Ende satt bist... und gehst bei minus Gerade im Fluss baden... 

     

    Diese Bedürfnisse muss der Neandertaler abdecken, worum sich heute keiner mehr Gedanken machen muss. 

     

    Mehr erschließt sich hier eigentlich nicht und gibt es dazu nichts zu sagen. 

  • Wir leben heute in einer Welt voller Möglichkeiten: Smartphones, Internet, Komfort, medizinischer Fortschritt, künstliche Intelligenz.

    Man sollte meinen, wir wären als Menschheit „weiter“ als früher. Klüger. Friedlicher. Miteinander verbunden.

    Aber wenn ich genauer hinschaue, frage ich mich: Sind wir das wirklich?
     

    Im Grunde geht es doch noch immer um dasselbe wie vor 40.000 Jahren – damals beim Neandertaler:
     

    • Wir wollen überleben.
    • Wir suchen Nahrung.
    • Wir wollen gesund bleiben.
    • Wir streben nach Anerkennung, nach Nähe, nach Sicherheit.
    • Wir haben Angst vor dem „Anderen“.
    • Und wir führen Konflikte – heute eben mit Worten, Paragrafen oder Waffen, nicht mehr nur mit der Keule.

     

    Wir halten uns für zivilisiert, aber in sozialen Medien lästern wir über andere.

    Wir haben zwei Smartphones, aber oft keinen echten Kontakt.

    Wir denken, wir seien modern – dabei sind wir oft nur gut getarnt steinzeitlich unterwegs.

     

    Statt gemeinsam ums Feuer zu sitzen, sitzen wir heute allein vorm Bildschirm.

    Vernetzt – aber einsam.

    Informiert – aber oft orientierungslos.

    Fortschrittlich – aber innerlich oft am selben Punkt wie eh und je.

     

    Ich frage mich: Was nützt uns all der technische Fortschritt, wenn wir menschlich auf der Stelle treten?
     

    Wir glauben, wir seien klüger als unsere Vorfahren – dabei haben wir vielleicht nur raffiniertere Mittel, um die gleichen alten Muster auszuleben.

    Vielleicht macht Technik vieles schneller, bequemer, auch sicherer – aber besser?

     

    Wie seht ihr das?

    Haben wir uns als Menschen wirklich entwickelt – oder nur unsere Werkzeuge?

     

    Ich bin gespannt auf eure Gedanken.


    Thomas Kissing 

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