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  • Wie seht ihr das: Sind wir weiter als unsere Vorfahren?

    Diskussion · 52 Beiträge · 10 Gefällt mir · 971 Aufrufe

    Stellt euch vor: Der Neandertaler sitzt am Lagerfeuer, kaut auf einem Mammutknochen, wärmt sich die Füße und grunzt seinem Nachbarn etwas Unfreundliches zu.

    40.000 Jahre später sitzen wir am Schreibtisch – mit Fußbodenheizung, einem Latte Macchiato in der Hand und tippen einen passiv-aggressiven Kommentar bei Facebook.

     

    Hat sich da wirklich so viel verändert?

    Klar, wir haben Technik, Medizin, Bildung, sogar smarte Kühlschränke. Aber wenn man ehrlich ist, geht’s immer noch um dasselbe: Essen, Sicherheit, Nähe, Macht, Angst, Anerkennung – und ja, manchmal auch ums Rechthaben.

     

    Trotz all unserer Fortschritte scheinen wir innerlich oft noch ziemlich steinzeitlich zu ticken: Wir suchen nach Zugehörigkeit, meiden das Fremde, kämpfen um Status – nur mit anderen Mitteln.

     

    👉 Was denkt ihr:

    Sind wir wirklich „weiter“ als unsere Vorfahren? Oder tragen wir die Urmenschen noch immer in uns – mit WLAN statt Speer?

    Ich bin gespannt auf eure Gedanken, Erlebnisse, Sichtweisen.

    Gern auch mit einem Augenzwinkern 😉


    Thomas Kissing 

    31.07.25, 12:03

Beiträge

  • 20.08.25, 18:17

    Das liegt an unserem Ego.

  • 20.08.25, 13:47

    Hallo Thomas - tolles Thema  was Du da angestoßen hast - diese Frage beschäftigt mich schon seit ich denken kann ...! 

    Gerne möchte ich hier zu diesem Thema mitdiskutieren und rege an, das Buch von Yuval HARARI - Eine kurze Geschichte der Menschheit - als Basic mit zu integrieren - HARARI spricht hier genau dieses Thema an ...!

  • 06.08.25, 20:32 - Zuletzt bearbeitet 06.08.25, 20:38.

     

    Robert:

    Aber mit dieser konservativen Art, verbunden mit der Geschichte und auch den Missbräuchen, wundert mich das nicht

     

    2.Punkt:

     

    Für mich ist dabei immer relevant ob diese Gruppe unter- oder überrepräsentiert ist. Es ist natürlich so dass bei bestimmten Gruppen eine höhere Reputation/Rechtschaffenheit erforderlich ist, eben dort wenn ein Vertrauensverhältniß notwendig ist, z.B. Polizei, Justiz, Ärzte.

     

    Es gibt sicher Ärzte, die des sex. Missbrauches wegen verknackt wurden. Gehst Du desshalb auch nicht mehr zu einem Arzt?

  • 06.08.25, 19:57

     

    Robert:

     Ja und was den Glauben betrifft: wären die Religionsgemeinschaften mit der Zeit gegangen und hätten sie sich weiter entwickelt, dann hätten sicher nicht so viele Menschen sich vom Glauben abgewandt. 

     

    Du bist doch aus Dt. wo es sehr progressiv zugeht. #Gott ist queer

    https://www.youtube.com/shorts/VOdzan05K7k

     

    Was geht dir denn noch ab, soll er sich eine Puppy-Maske aufsetzen?

    Nenne mir eine Religionsgemeinschaft die mehr mit der Zeit geht und dabei in diese Beliebigkeit verfällt.

  • 06.08.25, 19:03

    Selbstverständlich sind 'WIR" weiter als unsere Vorfahren.

    Wir zerstören weiterhin Mutter Natur in unvermindertem Tempo.

    Natürlich ist dieses Tempo immer zu langsam und muss dauerhaft weiter gesteigert werden um weiter Ausbeutung zu betreiben. Das auch noch weiter bis in die tiefsten grûnde des Südpazifik, wo es weiter (neue) Bodenschätze gibt zum weiter Raubbau begehen können und die erfolge weiter zu beklatschen, damit weiter Renditen für die Pensionskassen usw. bis in weiter Zukunft 'gesichert" sind.

    Weiter so, nie aufhören mit weiter machen......

  • 05.08.25, 22:42
    ✗ Dieser Inhalt wurde von Elli wieder gelöscht.
  • 04.08.25, 05:50

    Wie schon vorher geschrieben sind naturwissenschaftlich und auch technisch sehr viel weiter wie unsere Vorfahren. Dabei finde ich Technik durchaus ein zweischneidiges Schwert man kann sehr gut über weite Strecken kommunizieren andererseits entfernen wir uns dadurch immer weite von dem gegenüber weil wir oft nicht wirklich bei der Person sind, nur schreiben oder telefonieren bzw. was auch immer. Wir haben auch vieles vergessen was unsere direkte Vorfahren uns früher so mitgeben hätten zum Beispiel in Sachen Naturheilkunde. Natürlich ist die moderne Medizin ein Segen.

  • 03.08.25, 14:43

    Gebe ich Dir absolut recht, habe selber so etwas erleben müssen und es bleiben viele Fragen offen. Ja und was den Glauben betrifft: wären die Religionsgemeinschaften mit der Zeit gegangen und hätten sie sich weiter entwickelt, dann hätten sicher nicht so viele Menschen sich vom Glauben abgewandt. Aber mit dieser konservativen Art, verbunden mit der Geschichte und auch den Missbräuchen, wundert mich das nicht

    Thomas Kissing:

     

    Robert:

    Ist es nicht jeden seine persönliche Entscheidung, ob er das Leben für sich noch lebenswert findet. Natürlich ist es sehr traurig, wenn jemand seinem Leben ein Ende setzt. Aber irgendwie müssen wir Entscheidungen akzeptieren, wenns auch noch so weh tut und der Glaube hat nicht mehr den Einfluss wie vor zig Jahren 

     

    Ja, das stimmt – es ist letztlich die Entscheidung jedes Einzelnen. Und trotzdem ist es für Angehörige oder Freunde oft schwer zu akzeptieren.

     

    Gerade weil wir nicht wissen, was im Inneren eines Menschen wirklich vorgeht. Der Glaube gibt heute vielen weniger Halt als früher – und genau darin liegt auch eine große Leere. Umso wichtiger ist es, dass wir offener darüber sprechen.

     

  • 03.08.25, 14:25

     

    Robert:

    Ist es nicht jeden seine persönliche Entscheidung, ob er das Leben für sich noch lebenswert findet. 

    Sehr schwierige Aussage! Wie sind die äußeren Umstände (Krankheit, Armut, Krieg und so weiter)? Und wie ist die innere Ausstattung, Stichwort Resilienz? Der Mensch ist selten ganz frei in seinen persönlichen Entscheidungen. 

  •  

    Robert:

    Ist es nicht jeden seine persönliche Entscheidung, ob er das Leben für sich noch lebenswert findet. Natürlich ist es sehr traurig, wenn jemand seinem Leben ein Ende setzt. Aber irgendwie müssen wir Entscheidungen akzeptieren, wenns auch noch so weh tut und der Glaube hat nicht mehr den Einfluss wie vor zig Jahren 

    Bernd:

    Auf der einen Seite sind wir Gott gleich Schöpfer unserer Welt und alles was gedacht werden kann ist realisierbar. Andererseits verhalten wir uns immer noch wie die Steinzeitmenschen und schlagen dem anderen aus Nichtigkeit den Schädel ein. (Ok, Beamen wird noch etwas dauern und ob die Steinzeitmenschen tatsächlich so aggressiv waren, lässt sich wahrscheinlich auch nicht genau sagen) Trotzdem naturwissenschaftlich top, geisteswissenschaftlich flop.

    Die Philosophen, Anthropologen, Humanisten, ebenso wie Sozial- und andere Wissenschaftler oder wie sie alle heißen, sitzen in ihren Elfenbeintürmen und fabulieren irgendwelche Theorien ohne Nährwert. 

    Anscheinend sind wir blind dafür, dass unsere Gesellschaften sich immer wieder selbst auslöschen. Wenn man die heutige Zeit betrachtet, fängt man an zu verstehen, wie das immer wieder möglich war.

    Es scheint ein ganz natürlicher Prozess zu sein. Und wir sind eben auch nur ein Teil der Natur. Bei den vier Jahreszeiten erleben wir das Entstehen und Vergehen sehr präsent. In gesellschaftlicher Zeitrechnung scheinen wir das nicht mehr überblicken zu können. Und im Geschichtsunterricht haben sie uns das auch nicht beigebracht. Das halte ich für ein Versäumnis.

    Ok, man kann sagen, wir haben uns weiterentwickelt. Es wird nicht mehr gekreuzigt, es werden keine Hexen mehr verbrannt. Es gibt weltweit weniger Kriege, weniger Hunger, mehr Bildung. - Dafür nehmen sich mehr Menschen selbst das Leben, als durch Kriege, Terrorismus und Verbrechen zusammen. Menschen sterben an Überfluss statt durch Hunger. In was für einer Welt leben wir, dass sich Menschen selbst töten? Das jedes Jahr allein in Deutschland 10.000 Menschen durch Selbstmord umkommen, die Dunkelziffer möchte ich gar nicht wissen. Und das in einem kürzlich noch am weitesten entwickelten Länder der Welt.

    Und doch ist es alles so wie es ist, weder gut noch böse. Die Natur kann sehr brutal sein, andererseits ist sie wunderschön, und wir sind nur ein Teil von ihr. That’s life. Das gilt es wohl anzuerkennen. Wir haben anscheinend in den letzten 80 Jahren vergessen, wie grausam Menschen sein können, auch wenn wir es hier und da im Kleinen doch immer wieder mitbekommen. 
    Am Ende sind wir wieder beim Stammhirn - und den beeinträchtigten Gehirnen, und der Manipulierbarkeit von Gehirnen. - Und der Unfähigkeit uns selbst zu erkennen.

    Auch wenn ich mich in radikaler Akzeptanz übe, möchte ich dennoch nicht tatenlos zusehen. Lernen musste ich auch, dass es ok ist, wenn andere ihr Ding machen und denen das alles irgendwo vorbei geht. Wir werden wahrscheinlich ohnehin nicht gegen die (gegen unsere) Natur ankommen. Wieso, weshalb, warum, und ob es nicht doch möglich wäre, ist trotzdem äußerst spannend.

     

    Ja, das stimmt – es ist letztlich die Entscheidung jedes Einzelnen. Und trotzdem ist es für Angehörige oder Freunde oft schwer zu akzeptieren.

     

    Gerade weil wir nicht wissen, was im Inneren eines Menschen wirklich vorgeht. Der Glaube gibt heute vielen weniger Halt als früher – und genau darin liegt auch eine große Leere. Umso wichtiger ist es, dass wir offener darüber sprechen.

  • 03.08.25, 14:11

    Ist es nicht jeden seine persönliche Entscheidung, ob er das Leben für sich noch lebenswert findet. Natürlich ist es sehr traurig, wenn jemand seinem Leben ein Ende setzt. Aber irgendwie müssen wir Entscheidungen akzeptieren, wenns auch noch so weh tut und der Glaube hat nicht mehr den Einfluss wie vor zig Jahren 

    Bernd:

    Auf der einen Seite sind wir Gott gleich Schöpfer unserer Welt und alles was gedacht werden kann ist realisierbar. Andererseits verhalten wir uns immer noch wie die Steinzeitmenschen und schlagen dem anderen aus Nichtigkeit den Schädel ein. (Ok, Beamen wird noch etwas dauern und ob die Steinzeitmenschen tatsächlich so aggressiv waren, lässt sich wahrscheinlich auch nicht genau sagen) Trotzdem naturwissenschaftlich top, geisteswissenschaftlich flop.

    Die Philosophen, Anthropologen, Humanisten, ebenso wie Sozial- und andere Wissenschaftler oder wie sie alle heißen, sitzen in ihren Elfenbeintürmen und fabulieren irgendwelche Theorien ohne Nährwert. 

    Anscheinend sind wir blind dafür, dass unsere Gesellschaften sich immer wieder selbst auslöschen. Wenn man die heutige Zeit betrachtet, fängt man an zu verstehen, wie das immer wieder möglich war.

    Es scheint ein ganz natürlicher Prozess zu sein. Und wir sind eben auch nur ein Teil der Natur. Bei den vier Jahreszeiten erleben wir das Entstehen und Vergehen sehr präsent. In gesellschaftlicher Zeitrechnung scheinen wir das nicht mehr überblicken zu können. Und im Geschichtsunterricht haben sie uns das auch nicht beigebracht. Das halte ich für ein Versäumnis.

    Ok, man kann sagen, wir haben uns weiterentwickelt. Es wird nicht mehr gekreuzigt, es werden keine Hexen mehr verbrannt. Es gibt weltweit weniger Kriege, weniger Hunger, mehr Bildung. - Dafür nehmen sich mehr Menschen selbst das Leben, als durch Kriege, Terrorismus und Verbrechen zusammen. Menschen sterben an Überfluss statt durch Hunger. In was für einer Welt leben wir, dass sich Menschen selbst töten? Das jedes Jahr allein in Deutschland 10.000 Menschen durch Selbstmord umkommen, die Dunkelziffer möchte ich gar nicht wissen. Und das in einem kürzlich noch am weitesten entwickelten Länder der Welt.

    Und doch ist es alles so wie es ist, weder gut noch böse. Die Natur kann sehr brutal sein, andererseits ist sie wunderschön, und wir sind nur ein Teil von ihr. That’s life. Das gilt es wohl anzuerkennen. Wir haben anscheinend in den letzten 80 Jahren vergessen, wie grausam Menschen sein können, auch wenn wir es hier und da im Kleinen doch immer wieder mitbekommen. 
    Am Ende sind wir wieder beim Stammhirn - und den beeinträchtigten Gehirnen, und der Manipulierbarkeit von Gehirnen. - Und der Unfähigkeit uns selbst zu erkennen.

    Auch wenn ich mich in radikaler Akzeptanz übe, möchte ich dennoch nicht tatenlos zusehen. Lernen musste ich auch, dass es ok ist, wenn andere ihr Ding machen und denen das alles irgendwo vorbei geht. Wir werden wahrscheinlich ohnehin nicht gegen die (gegen unsere) Natur ankommen. Wieso, weshalb, warum, und ob es nicht doch möglich wäre, ist trotzdem äußerst spannend.

     

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    Bernd:

    Auf der einen Seite sind wir Gott gleich Schöpfer unserer Welt und alles was gedacht werden kann ist realisierbar. Andererseits verhalten wir uns immer noch wie die Steinzeitmenschen und schlagen dem anderen aus Nichtigkeit den Schädel ein. (Ok, Beamen wird noch etwas dauern und ob die Steinzeitmenschen tatsächlich so aggressiv waren, lässt sich wahrscheinlich auch nicht genau sagen) Trotzdem naturwissenschaftlich top, geisteswissenschaftlich flop.

    Die Philosophen, Anthropologen, Humanisten, ebenso wie Sozial- und andere Wissenschaftler oder wie sie alle heißen, sitzen in ihren Elfenbeintürmen und fabulieren irgendwelche Theorien ohne Nährwert. 

    Anscheinend sind wir blind dafür, dass unsere Gesellschaften sich immer wieder selbst auslöschen. Wenn man die heutige Zeit betrachtet, fängt man an zu verstehen, wie das immer wieder möglich war.

    Es scheint ein ganz natürlicher Prozess zu sein. Und wir sind eben auch nur ein Teil der Natur. Bei den vier Jahreszeiten erleben wir das Entstehen und Vergehen sehr präsent. In gesellschaftlicher Zeitrechnung scheinen wir das nicht mehr überblicken zu können. Und im Geschichtsunterricht haben sie uns das auch nicht beigebracht. Das halte ich für ein Versäumnis.

    Ok, man kann sagen, wir haben uns weiterentwickelt. Es wird nicht mehr gekreuzigt, es werden keine Hexen mehr verbrannt. Es gibt weltweit weniger Kriege, weniger Hunger, mehr Bildung. - Dafür nehmen sich mehr Menschen selbst das Leben, als durch Kriege, Terrorismus und Verbrechen zusammen. Menschen sterben an Überfluss statt durch Hunger. In was für einer Welt leben wir, dass sich Menschen selbst töten? Das jedes Jahr allein in Deutschland 10.000 Menschen durch Selbstmord umkommen, die Dunkelziffer möchte ich gar nicht wissen. Und das in einem kürzlich noch am weitesten entwickelten Länder der Welt.

    Und doch ist es alles so wie es ist, weder gut noch böse. Die Natur kann sehr brutal sein, andererseits ist sie wunderschön, und wir sind nur ein Teil von ihr. That’s life. Das gilt es wohl anzuerkennen. Wir haben anscheinend in den letzten 80 Jahren vergessen, wie grausam Menschen sein können, auch wenn wir es hier und da im Kleinen doch immer wieder mitbekommen. 
    Am Ende sind wir wieder beim Stammhirn - und den beeinträchtigten Gehirnen, und der Manipulierbarkeit von Gehirnen. - Und der Unfähigkeit uns selbst zu erkennen.

    Auch wenn ich mich in radikaler Akzeptanz übe, möchte ich dennoch nicht tatenlos zusehen. Lernen musste ich auch, dass es ok ist, wenn andere ihr Ding machen und denen das alles irgendwo vorbei geht. Wir werden wahrscheinlich ohnehin nicht gegen die (gegen unsere) Natur ankommen. Wieso, weshalb, warum, und ob es nicht doch möglich wäre, ist trotzdem äußerst spannend.

    Danke für diesen Text – ich hab ihn aufmerksam gelesen und musste an vielen Stellen nicken… und an einigen sogar leise lachen. Nicht, weil es witzig ist – wie du auch selbst schreibst –, sondern weil es so treffend formuliert ist und dabei den Finger genau in die Wunde legt.

     

    Die Spannung zwischen technischer Höchstleistung und menschlicher Fehlbarkeit ist enorm. Einerseits bauen wir künstliche Intelligenzen, entwerfen neue Planetenmissionen und vernetzen die ganze Welt – andererseits sind wir immer noch nicht in der Lage, unsere grundlegenden Bedürfnisse nach Zugehörigkeit, Sinn und Mitgefühl nachhaltig zu erfüllen. Und oft sind wir im Zwischenmenschlichen überfordert wie Kinder.

     

    Was du über Suizid erwähnst, hat mich besonders berührt. Wir leben in einem so „entwickelten“ Land – und doch fühlen sich viele so leer, überfordert, entwurzelt. Das ist für mich ein deutlicher Hinweis darauf, dass Fortschritt eben nicht automatisch Lebensqualität bedeutet.

     

    Und doch ist es wohl, wie du schreibst: Die Natur urteilt nicht. Sie bringt Leben hervor und nimmt es wieder. Entstehen und Vergehen. Und wir sind mitten drin – ohne vollständige Kontrolle, aber mit einem Stück Verantwortung.

     

    Was mir hilft: Mir bewusst zu machen, dass jede Zeit eine Momentaufnahme ist. Was wir heute erleben, ist Teil eines großen Prozesses. Niemand weiß, wie es in 50 Jahren aussieht – aber wir können unsere Perspektive wählen: tatenlos oder aufmerksam. Gleichgültig oder mitfühlend.

     

    Ich finde deinen Text sehr gelungen – klug, ehrlich, klar. Danke dafür!

  • 03.08.25, 14:01

    Auf der einen Seite sind wir Gott gleich Schöpfer unserer Welt und alles was gedacht werden kann ist realisierbar. Andererseits verhalten wir uns immer noch wie die Steinzeitmenschen und schlagen dem anderen aus Nichtigkeit den Schädel ein. (Ok, Beamen wird noch etwas dauern und ob die Steinzeitmenschen tatsächlich so aggressiv waren, lässt sich wahrscheinlich auch nicht genau sagen) Trotzdem naturwissenschaftlich top, geisteswissenschaftlich flop.

    Die Philosophen, Anthropologen, Humanisten, ebenso wie Sozial- und andere Wissenschaftler oder wie sie alle heißen, sitzen in ihren Elfenbeintürmen und fabulieren irgendwelche Theorien ohne Nährwert. 

    Anscheinend sind wir blind dafür, dass unsere Gesellschaften sich immer wieder selbst auslöschen. Wenn man die heutige Zeit betrachtet, fängt man an zu verstehen, wie das immer wieder möglich war.

    Es scheint ein ganz natürlicher Prozess zu sein. Und wir sind eben auch nur ein Teil der Natur. Bei den vier Jahreszeiten erleben wir das Entstehen und Vergehen sehr präsent. In gesellschaftlicher Zeitrechnung scheinen wir das nicht mehr überblicken zu können. Und im Geschichtsunterricht haben sie uns das auch nicht beigebracht. Das halte ich für ein Versäumnis.

    Ok, man kann sagen, wir haben uns weiterentwickelt. Es wird nicht mehr gekreuzigt, es werden keine Hexen mehr verbrannt. Es gibt weltweit weniger Kriege, weniger Hunger, mehr Bildung. - Dafür nehmen sich mehr Menschen selbst das Leben, als durch Kriege, Terrorismus und Verbrechen zusammen. Menschen sterben an Überfluss statt durch Hunger. In was für einer Welt leben wir, dass sich Menschen selbst töten? Das jedes Jahr allein in Deutschland 10.000 Menschen durch Selbstmord umkommen, die Dunkelziffer möchte ich gar nicht wissen. Und das in einem kürzlich noch am weitesten entwickelten Länder der Welt.

    Und doch ist es alles so wie es ist, weder gut noch böse. Die Natur kann sehr brutal sein, andererseits ist sie wunderschön, und wir sind nur ein Teil von ihr. That’s life. Das gilt es wohl anzuerkennen. Wir haben anscheinend in den letzten 80 Jahren vergessen, wie grausam Menschen sein können, auch wenn wir es hier und da im Kleinen doch immer wieder mitbekommen. 
    Am Ende sind wir wieder beim Stammhirn - und den beeinträchtigten Gehirnen, und der Manipulierbarkeit von Gehirnen. - Und der Unfähigkeit uns selbst zu erkennen.

    Auch wenn ich mich in radikaler Akzeptanz übe, möchte ich dennoch nicht tatenlos zusehen. Lernen musste ich auch, dass es ok ist, wenn andere ihr Ding machen und denen das alles irgendwo vorbei geht. Wir werden wahrscheinlich ohnehin nicht gegen die (gegen unsere) Natur ankommen. Wieso, weshalb, warum, und ob es nicht doch möglich wäre, ist trotzdem äußerst spannend.

  • 03.08.25, 12:35

    The Speech That The WHOLE World Needs To SEE | Konstantine Kisin WRECKS Woke Culture
    https://www.youtube.com/watch?v=YuEjqeE27AA

  • 03.08.25, 00:55

     

    Lorenz:

     

    Andrea:

    Ich persönlich glaube an die Schöpfung. Wir sind als Mensch nicht weiter gekommen, da wir nicht ehrlich an uns arbeiten.

    Wir sind in der Technik und Medizin aber weiter gekommen.

    Sorry, aber das ist zu flach. das hat mir Ehrlichkeit nichts zu tun,

    Was verstehst du denn unter Ehrlichkeit?

  • 03.08.25, 00:33

     

    Lorenz:

     

    Andrea:

    Ich persönlich glaube an die Schöpfung. Wir sind als Mensch nicht weiter gekommen, da wir nicht ehrlich an uns arbeiten.

    Wir sind in der Technik und Medizin aber weiter gekommen.

    Sorry, aber das ist zu flach. das hat mir Ehrlichkeit nichts zu tun,

    Doch, an sich selbst arbeiten setzt eine Ehrlichkeit voraus. Nur wenige sind dafür offen. Viele spielen sich was vor und kommen früher oder später dann doch zur Erkenntnis, dass es ohne Ehrlichkeit nicht geht.

  • 02.08.25, 23:47

     

    Andrea:

    Ich persönlich glaube an die Schöpfung. Wir sind als Mensch nicht weiter gekommen, da wir nicht ehrlich an uns arbeiten.

    Wir sind in der Technik und Medizin aber weiter gekommen.

    Sorry, aber das ist zu flach. das hat mir Ehrlichkeit nichts zu tun,

  • 02.08.25, 23:44

    Ich persönlich glaube an die Schöpfung. Wir sind als Mensch nicht weiter gekommen, da wir nicht ehrlich an uns arbeiten.

    Wir sind in der Technik und Medizin aber weiter gekommen.

  • 02.08.25, 11:42

    Zur „Weiterentwicklung“, wie auch immer man unsere Veränderungen moralisch betrachten will, gibt es auch einige Bücher  und Hypothesen. Ich habe leider nicht mehr alle Quellen parat. Erstmal: Alleine, dass sich unsere Umwelt so stark verändert hat ändert auch zum Teil unsere Psyche, Gene hin oder her.

    Joseph Henrich und seine Kollegen gehen davon aus, dass die christliche Ehe uns stark verändert hat. Erstens soll sie den Testosteronspiegel der Männer gesenkt haben, wodurch sie weniger gewalttätig wurden. Zweitens senkten die strengen Heiratsnormen den Verwandtschaftsindex, das heißt Cousinenheirat wurde seltener, die Familie wurde weniger wichtig und wir mussten mehr mit Fremden klar kommen. Wir lösten uns damit von mafiaartigen Gesellschaftsstrukturen.

     

    Steven Pinker argumentiert in „Aufklärung jetzt“, dass Menschen weltweit immer friedlicher, gebildeter, gesünder und egalitärer. Wenn man das erstrebenswert findet, und das ist in der Regel wohl der Fall, kann man such von Fortschritt sprechen.

     

    Dann gibt es allerlei Hypothesen:

    Die Alphabetisierung könnte uns durch Romane mehr Empathie für unterschiedliche Menschen gelehrt haben. Menschenrechte beruhen vielleicht nicht nur auf vernünftige Überlegungen sonder auch auf ebensolchen Veränderungen.

    Die Pille dürfte unterschiedliche Auswirkungen auf die Psyche und Lebensweisen von Frauen gehabt haben.

    Der enorme Wohlstand in Industrienationen könnte ebenso viel verändert haben. Der Psychologe Nicholas Baumard vermutet, dass er ein Hyperstimulus ist, der unter Anderem zu langfristigerem Denken, mehr Offenheit gegenüber Neuem, Interesse an ferne Länder und Fantasy und Askese führt.

  • 02.08.25, 11:02

    Moment: Wir (die Homo Sapiens) sind keine Nachfahren der Neandertaler 🤪

     

    Aber zum Thema, was Du damit meinst:

     

    Ich bin der Meinung, dass wir uns „von unserer Software“ her sehr wohl unglaublich weiterentwickelt haben. 
     

    Nur, „unsere Hardware“ ist nahezu unverändert zu unseren Homo Sapiens Vorfahren. Und das ist unser größtes Problem:

     

    Denn unsere „SW“ wird grundlegend von unserem Stammhirn (HW) und den darin liegenden Verhaltensweisen beeinflusst.

     

    Wir sind nach wie vor “eine in Kleinstgruppen in einer feindlichen Umwelt überlebensfähige Spezies“. 

     

    Dies kann man aktuell an vielen Stellen beobachten:

    - Der Zustrom zur rechten Gesinnung weltweit

    - Abschottung ggü. fremden Gruppen

    - Protektionismus

    etc.

     

    Ich empfehle „Homo Deus“ von Yuval Harari oder „Life 3.0„ von Max Tegmark

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