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  • Heute - Internationaler Tag der Menschen mit Behinderung

    Diskussion · 14 Beiträge · 6 Gefällt mir · 298 Aufrufe

    Heute ist - wie jedes Jahr am 3. Dezember - der Internationale Tag der Menschen mit Behinderung.

     

    Dem "öffentlich-rechtlichen" Rundfunk ist dies gerade noch rechtzeitig um 17:00 Uhr auf der ORF-Homepage eingefallen. 😝

     

    Es gibt mehrere Gründe, weshalb man den betroffenen Menschen besondere Aufmerksamkeit zukommen lassen sollte:

     

    a) 2008 wurde der vielleicht bedeutungsvollste Menschenrechtspakt den es jemals gegeben hat von Österreich ratifiziert.

     

    b) Ausser hübschen Fassaden und wohlfeilen Sonntagsansprachen wurde nach einer bereits 17-jährigen Gültigkeit der UN-BRK von den politisch Verantwortlichen in den unterschiedlichen Bundesländern so gut wie nichts zur Verbesserung der Situation unternommen!

     

    c) Der Begriff der Inklusion wird von allen involvierten Akteuren gerne in den Mund genommen, doch es verhält sich ähnlich wie mit den Mogelpackungen im Handel: fast nirgends wo Inklusion etikettiert wird, ist Inklusion enthalten!

     

    d) Worum geht es bei Inklusion?
    Menschen im allgemeinen, besonders aber jene mit Einschränkungen, sollten in einer demokratischen Gesellschaft befähigt sein, ein selbstbestimmtes, gleichberechtigtes und schönes Leben - im Sinne einer vollwertigen Teilhabe - führen zu können.

     

    e) Fast jeder von uns unterliegt irgendwann im Laufe seines Lebens einer sogenannten vorübergehenden oder bleibenden "Behinderung".

    Viele ereilt es mit dementsprechend negativen Konsequenzen. Niemandem wünsche ich den derzeitigen Strukturen ausgeliefert zu sein.

     

    f) Nach wie vor wird " Behinderung" über einen stigmatisierenden, medizinischen Blick, nicht über einen gesellschaftspolitischen ausgeübt. 

     

    Wer verfügt zur Zeit über die Deutungshoheit dieses Blickes? 

    Es sind zum überwiegenden Teil die Protagonist :innen unserer Funktionselite, also jene Bessergestellten, die sich als nicht-behinderte Normgesellschaft wahrnehmen und über den dementsprechenden Einfluss - aufgrund ihrer Position oder ihres Eigentums - verfügen. Ärzte, Jurist :innen, Politiker :innen und sogenannte Unternehmer :innen. Die, die außer an sich selbst, vor allem an der Weiterführung einer profitablen Wirtschaft interessiert sind.

     

    g) Es gibt für dieses Unrecht einen Namen: Ableismus!
    Dieser Begriff beschreibt ein systematisches Unterdrückungsverhältnis der dominierenden, sich als "Norm" verstehende Gesellschaft, das auf Kosten von Menschen mit Behinderung durch Fremdzuschreibung ausgeübt wird.

     

    d) Was gilt es zu verändern?

     

    - Die reale Umsetzung der UN-BRK!

     

    - Privatwirtschaft raus aus dem öffentlichen Gesundheits- bzw. Pflegewesen!

     

    - Solidarität mit den Menschen, nicht mit den Vertreter:innen der Privatwirtschaft!

     

    - Abschaffung jener diskriminierenden Parallelwelten - den Heimen und Anstalten - die aus Übereinkunft von Politik und Privatwirtschaft nach wie vor existieren. (Wachstum, Jobs ... der ganze tagtäglich uns präsentierte Unsinn)

    Heime sind der zentrale Ort von Paternalismus, Machtmissbrauch und Gewalt. Ein beträchtlicher Anteil passiert dabei aus Unwissenheit schlecht ausgebildeten Personals unter dem Druck einer profitorientierten Eigentümerstruktur bzw. deren Geschäftsführung.

     

    Gewalt und Machtmissbrauch wird sehr subtil ausgeübt, nichtsdestotrotz ist sie schwer destruktiv.

     

    - Bessere Bezahlung für den gesamten Care-Bereich!

     

    - Mehr Geld für eine bessere Ausbildung!

     

    - Bessere Pflegeschlüssel!

     

    - Stopp der deregulierten Privat-Wirtschaft und ein Einhalt von parasitären Nutznießer :innen.

     

    - Einführung verpflichtender und effizienter Whistle-Blower-Systeme.

     

    - Nach und nach Abbau und Schließung der Sonderanstalten!

     

    - Verhaltet euch menschlich und setzt euch - selbst unter Druck - für Menschlichkeit und die Verteidigung der Menschenrechte ein.
     

    Danke für die Aufmerksamkeit!
    Aber zur Zeit herrschen vielfach untragbare Zustände und mit dem allgegenwärtigen Slogan "Wir müssen jetzt alle sparen" - wer immer dies auch sagt - werden wirklich nur die Dümmsten überzeugt. 

    Es gibt genügend Finanzierungsquellen!

     

    Schreibt bitte, was euch zu diesem Thema einfällt!


     

    03.12.25, 20:57 - Zuletzt bearbeitet 03.12.25, 21:30.

Beiträge

  • 05.12.25, 13:18

     

    Paul:

     

    Ich weiß, dir sind Bio-Deutsche bei weitem lieber.  Aber du hast so ein liebes Profil. 😚

     

    Ich habe keinen Heiligenschein - im Gegensatz zu dir!

     

    Ansonsten: Unterlasse deine Unterstellungen!

     

     

     

  • 04.12.25, 16:44 - Zuletzt bearbeitet 04.12.25, 16:50.

     

    Siena:

    Hallo ,

     

    Ich kann dazu sagen ,ich finde dieses Thema sehr wichtig da es mich selbst betrifft. 

    Ich habe eine Behinderung die ich selbst nach Jahren heraus gefunden habe!

    Und dies wurde auch auch ärztlich bestätigt. 

    Liebe Siena! 

     

    Was ich hier gerne ergänzen möchte ist nicht unbedingt an dich adressiert, da ich denke, dass du es ohnehin weißt:

     

    "Behinderung" ist in erster Linie ein soziales Exklusionsproblem! Aus demokratiepolitischem oder humanistischem Blickwinkel kann eine physische oder kognitive Einschränkung nicht DAS Merkmal eines anderen Menschen bzw. Lebewesens sein.  

     

    Analog ein Beispiel: Ein Rassist bzw. eine Rassistin wird bei der Betrachtung von PoCs zuallererst die andere Hautfarbe und damit die u. U. damit verbundene andere Herkunft erkennen. Das Gegenüber kann noch so nett und noch so offen oder kommunikativ sein - ein Rassist wird die positiven und gemeinsamen Seite weder erkennen können noch wollen. Er oder sie verfügt über eine eingeschränkte bzw. vigilante Sicht.

     

    "Behinderung" bezeichnet vor allem eine   s o z i a l e    S i t u a t i o n   in die Betroffene nicht freiwillig geraten sind. 

     

    Es handelt sich um eine negative Wechselwirkung zwischen einem Menschen mit einem Gesundheitsproblem und seinen Kontextfaktoren. Also die Umwelt, die Einstellungen und Haltungen anderer Personen, welche die Teilhabe eines Menschen ermöglicht, einschränkt oder gar gänzlich verunmöglicht. 

     

    Die Mehrzahl der Menschen in unserer bürgerlich dominierten Gesellschaft - auch die in der Pflege beschäftigten Fachkräfte (Mediziner :innen  sehr oft mit eingeschlossen) - verfügen über einen medizinischen Zugang, nicht über einen sozialwissenschaftlichen respektive sozialpolitischen. 

    Personen mit Lernschwierigkeiten sind per se besonders gefährdet. Der nach wie vor zirkulierende Begriff einer "geistigen Behinderung" ist daher stigmatisierend, denn - wie bereits zuvor ausgeführt - die Behinderung kommt zuallererst aus der Umwelt.

     

    Da sich dies nach wie vor so verhält - obwohl der wissenschaftliche Diskurs ganz etwas anderes vorgibt - hat mit einer missratenen, nicht an egalitären Verhältnissen interessierten politischen Verantwortlichen und ihren Verbündeten aus der Privatwirtschaft zu tun.   

     

     

     

    Einmal verstehen viele Menschen nicht das man eine Behinderung haben und trotzdem hoch Kompetenz sein kann und andererseits wird man in unserer Gesellschaft, auch von Ämtern und Politikern oft von der Teilhabe ausgegrenzt  und diskriminiert!!

    Ich erlebe das das an der Tagesordnung ist. 

    Diskriminieruen und Ausgrenzungen der eigenen Mitbürger. 

    Auch finanziell. 

    Danke! Das sehe ich ganz genau so!

    Aber ich würde sagen Inklusion ist in Deutschland noch eine rosa Blase und Zertifizierubgsgeilheir.

     

    Sie findet praktisch nicht statt. 

    Und Toleranz und Solidarität erlebe ich hier aud der Bevölkerung und der Politik auch nicht. 

    Gerade auch was Teilhabe der Gesellschaft betrifft .

    So das selbe Bild in Österreich! 

     

    Im übrigen können Behinderte und nicht behinderte Menschen viel voneinander lernen. 

    Ich würde mir hier mehr Solidarität wünschen und Auf Augenhöhe. 

    Genauso wie für LBGTQ Menschen und Menschen mit Downsydrom !

    Und finanzielle Unterstützung. 

     

    Weil Menschen mit Behinderung leider oft nicht in Würde leben können. 

    Und kein Mensch kann etwas für seine Behinderung und tut sicherlich sein bestes und möglichstes .

    Und das alleine  verdient schon Respekt, Wertschätzung und Achtsamkeit....

     

    Schöne Grüße 

    Siena 

    Kann dir nichts hinzufügen! 

     

  • 04.12.25, 15:20 - Zuletzt bearbeitet 04.12.25, 15:45.

     

     

     

    Ute:

    Wir brauchen weder Mutter- noch Vatertage, keine Singledays, keinen Tag für Behinderte, denn im Grunde betont das nur ihren minderen Wert. Und genau das macht mich wütend!

    Hallo Ute! 

    Ich weiß nicht welcher Absicht es unterliegt, dass du alles in einen Topf sehen möchtest. 😉

     

    Wenn wir einzelne Tage dafür verwenden um bestimmte Diskriminierungsformen, Kriegsverbrechen, Genozide, demokratiepolitische Fehlentwicklungen etc. gesellschaftlich in den Focus zu rücken, dann verhält es sich hierbei wohl um etwas ganz anderes, als den Kommerz anzutreiben oder über die diversen Charity-Nebelkerzen (Ablasshandel initiert von privilegierten Gesellschaftsschichten um bestehende gesellschaftspolitsche Defizite in PR einzelner Akteure zu verwandeln) das Bewusstsein der Menschen zu bearbeiten?



    Ich habe es schon öfters angemerkt, dass bei mir im Haus eine junge Alleinerziehende lebt, die 24 Std. Betreuung benötigt. Ich mag sie sehr und ich weiß auch sicher, dass sie sich nicht ausgeschlossen fühlt. Dafür tut sie sehr viel, denn sie gestaltet sich ein total aktives Leben, inkl. Urlauben. Ich weiß auch, dass sie immer wieder um Behandlungen und finanzielle Mittel kämpfen muss und dennoch erlebe ich sie psychisch sehr stabil und ich glaube das genau dies ihr am Ende eben auch hilft, sich nicht ausgeschlossen zu fühlen.

    Wenn jemand eine 24-Stunden-Betreuung nötig hat, was muss deiner Meinung nach noch jemand "dafür tun", damit seine, respektive ihre Würde, erhalten werden kann? 

     

    Wenn diese Person immer wieder um finanzielle Mittel kämpfen muss, wie passt dies mit den von dir angeführten Urlauben zusammen. Im allgemeinen tun sich Menschen unter prekären Lebensumständen mit Urlauben sehr schwer. Zumindest die, die ich kenne. 😜

     

    Ihre Betreuungen sind junge Frauen, meistens ihre Landsleute. Sie wechseln gelegentlich, weil die eben mal schwanger werden. Sie muss also immer mal wieder ihr Leben mit völlig fremden Menschen komplett teilen, während andere darüber diskutieren, ob sie mit einem eventuellen Partner nochmal ein gemeinsames Dach über'm Kopf haben wollen.

    "weil die eben mal schwanger werden" Ja, Ute ich kenne bereits deine subliminalen Botschaften im Zusammenhang von Migration oder Asyl. Eine war mal direkt an mich adressiert.  /community/friendseek/forum/dating/alles-was-zum-thema-passt/7752/geht-s-noch-wann-wird-aus-cooler-rebellion-einfach-nur-du-bist-zu-anstrengend?reply=149626&page=0

    Ich weiß, dir sind Bio-Deutsche bei weitem lieber.  Aber du hast so ein liebes Profil. 😚



    Dies soll nun nicht heißen, dass es im Alltag nicht mehr als genug Hindernisse gibt, die dringender Bearbeitung bedürfen, aber es sollte seitens der Politik eine Selbstverständlichkeit sein. 

    Was, wenn es seitens der Politik, mit Hilfe einer mehrheitlich medial vereinnahmten, unreflektierten und bewusst entpolitisierten Bevölkerung es zu neuem demokratiepolitischen Versagen kommt (wie es bereits schon mehrmals im letzten Jahrhundert gegeben hat) ? Zu einer graduellen Abstumpfung und Verrohung? Dem man Schritt für Schritt dazu verhilft "Deutschland zuerst" oder "Österreich zuerst" als "neue" Richtung schmackhaft zu machen? Indem man Klassenunterschiede zu vertuschen versucht? Indem man Asylzentren in Arfika auslagert? Indem man versucht den Wettbewerb noch um eine Stufe höher zu treiben als er ohnehin bereits ist?

     

    Und auch der große Rest der Gesellschaft sollte mal aus seiner Egozentrik erwachen und einfach MACHEN!

    Beteiligung kommt nicht von oben, sondern muss sich von unten unter der Prämisse eigener Fortbildung, eigener persönlicher Entwicklung und unter Einbringung von Solidarität erkämpft werden, meine Teuerste! 😘 

     

    Ergänzung: Das "MACHEN" bedeutet sich mit den hegemonialen politischen und gesellschaftlichen Kräften im Dissens zu befinden, sich mit diesen anzulegen und in aller Konsequenz die sich daraus ergebenden Repressionen gefallen lassen zu müssen. Es ist für die Mehrzahl daher leichter konform zu gehen und mit den Stärkeren gemeinsam gegen die Schwächeren und Schwächsten vorzugehen bzw. diese Stück für Stück abzuwerten und auszugrenzen. 

     

    Es gibt einen bereits verstorbenen, allerdings sehr bekannten österreichischen Psychoanalytiker, der a) die "österreichische Seele" gut analysieren konnte und b) es auf den Punkt brachte, was es für ein "Anzeichen ist" auf die Schwächeren loszugehen (anstelle umgekehrt auf jene, die den ontologischen Zustand hervorgebracht haben). 

  • 04.12.25, 14:22

    Hallo ,

     

    Ich kann dazu sagen ,ich finde dieses Thema sehr wichtig da es mich selbst betrifft. 

    Ich habe eine Behinderung die ich selbst nach Jahren heraus gefunden habe!

    Und dies wurde auch auch ärztlich bestätigt. 

    Dabei geht es um Derealisierren ( das sind ausser körperliche Zustände, die viele Menschen versuchen durch Yoga und Meditation zu erzeugen )

    Derealisierren ist noch mal komplexer. 

    Ich habe eigene Skills entwickelt und kann derealisierren und Hohe Leistungen erbringen. 

    Überdurchschnittlich. 

     

    Ich brauche allerdings auch immer wieder Pausen. 

    Einmal verstehen viele Menschen nicht das man eine Behinderung haben und trotzdem hoch Kompetenz sein kann und andererseits wird man in unserer Gesellschaft, auch von Ämtern und Politikern oft von der Teilhabe ausgegrenzt  und diskriminiert!!

    Ich erlebe das das an der Tagesordnung ist. 

    Diskriminieruen und Ausgrenzungen der eigenen Mitbürger. 

    Auch finanziell. 

     

    ich erlebe auch Menschen die es hin bekommen mit mir auf Augenhöhe umzugehen und meine Kompetenz, auch über diese Behinderung sehr zu schätzen und die sehr offen sind .

     

    Aber ich würde sagen Inklusion ist in Deutschland noch eine rosa Blase und Zertifizierubgsgeilheir.

     

    Sie findet praktisch nicht statt. 

    Und Toleranz und Solidarität erlebe ich hier aud der Bevölkerung und der Politik auch nicht. 

    Gerade auch was Teilhabe der Gesellschaft betrifft .

     

    Im übrigen können Behinderte und nicht behinderte Menschen viel voneinander lernen. 

    Ich würde mir hier mehr Solidarität wünschen und Auf Augenhöhe. 

    Genauso wie für LBGTQ Menschen und Menschen mit Downsydrom !

    Und finanzielle Unterstützung. 

     

    Weil Menschen mit Behinderung leider oft nicht in Würde leben können. 

    Und kein Mensch kann etwas für seine Behinderung und tut sicherlich sein bestes und möglichstes .

    Und das alleine  verdient schon Respekt, Wertschätzung und Achtsamkeit....

     

    Schöne Grüße 

    Siena 

  • 04.12.25, 11:17 - Zuletzt bearbeitet 04.12.25, 11:19.

    Wir brauchen weder Mutter- noch Vatertage, keine Singledays, keinen Tag für Behinderte, denn im Grunde betont das nur ihren minderen Wert. Und genau das macht mich wütend!

    Ich habe es schon öfters angemerkt, dass bei mir im Haus eine junge Alleinerziehende lebt, die 24 Std. Betreuung benötigt. Ich mag sie sehr und ich weiß auch sicher, dass sie sich nicht ausgeschlossen fühlt. Dafür tut sie sehr viel, denn sie gestaltet sich ein total aktives Leben, inkl. Urlauben. Ich weiß auch, dass sie immer wieder um Behandlungen und finanzielle Mittel kämpfen muss und dennoch erlebe ich sie psychisch sehr stabil und ich glaube das genau dies ihr am Ende eben auch hilft, sich nicht ausgeschlossen zu fühlen.

     

    Ihre Betreuungen sind junge Frauen, meistens ihre Landsleute. Sie wechseln gelegentlich, weil die eben mal schwanger werden. Sie muss also immer mal wieder ihr Leben mit völlig fremden Menschen komplett teilen, während andere darüber diskutieren, ob sie mit einem eventuellen Partner nochmal ein gemeinsames Dach über'm Kopf haben wollen.

    Dies soll nun nicht heißen, dass es im Alltag nicht mehr als genug Hindernisse gibt, die dringender Bearbeitung bedürfen, aber es sollte seitens der Politik eine Selbstverständlichkeit sein. Und auch der große Rest der Gesellschaft sollte mal aus seiner Egozentrik erwachen und einfach MACHEN!

  • 04.12.25, 10:25 - Zuletzt bearbeitet 04.12.25, 10:26.

    also jene Bessergestellten, die sich als nicht-behinderte Normgesellschaft wahrnehmen und über den dementsprechenden Einfluss - aufgrund ihrer Position oder ihres Eigentums - verfügen. Ärzte, Jurist :innen, Politiker :innen und sogenannte Unternehmer :innen. Die, die außer an sich selbst, vor allem an der Weiterführung einer profitablen Wirtschaft interessiert sind.

    Verhaltet euch menschlich und setzt euch - selbst unter Druck - für Menschlichkeit und die Verteidigung der Menschenrechte ein.

    Du sprichst von Inklusion und Gleichbehandlung und Menschenrechte... verurteilst aber Menschen anhand ihrer beruflichen Bildung oder ihres Berufes und den daraus resultierenden sozialen höheren Stand in der Gesellschaft. Du brichst alle über einen Kamm. 

    Das ist Diskreminierung anhand von äußerlichen Dingen. 

    Setzen 6. 

    ... von einem "Bessergestellten" Akademiker, Arzt-Sohn und Neffe zweier ehem. Lehrer einer Schule "gehandicapter" Menschen.

     

    Als Betriebsratsmitglied einer großen Firma und Vertrauensperson für psycho-soziale Angelegenheiten, sehe ich das für gehandicapte Menschen oftmals auf der Arbeitsstelle nicht ein geeignetes Umfeld geschaffen wird... sehe aber auch (in Deutschland) für z.B. Blinde fast überall auf Gehwegen eine "Wegführung"... und in Dortmund wird in U-Bahnen auf Hinweisschilder in anderen Stationen auf Umbaumaßnahmen hingewiesen, die für gehandicapte Menschen ein Problem darstellen könnten. Man kann bestimmt noch mehr machen, aber "Gut Ding muss weile haben" oder "Rom wurde auch nicht an einen Tag aufgebaut". 

     

    Bessere Bezahlung für den gesamten Care-Bereich!

    Mehr Geld für eine bessere Ausbildung!

    Es gibt genügend Finanzierungsquellen!

    Wer soll das bezahlen?

    ... wenn gleichzeitig

    Privatwirtschaft raus aus dem öffentlichen Gesundheits- bzw. Pflegewesen!

     

    Die Floskeln die hier rausgehauen werden, klingen für mich wie Parolen einer einseitigen Politik, welche die Antworten auf ihre eigene Forderungen nicht kennen (siehe FPÖ/AfD).

  • 03.12.25, 23:20 - Zuletzt bearbeitet 03.12.25, 23:58.

     

     

    Inklusion ist z.T. nicht so einfach wie man denkt, mit kognitiv beeinträchtigten Menschen. Oft bleibt es auch...leider...eine Illusion.

    Liebe Lucia!

     

    Inklusion ist für mich gerade bei Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung ein Muss! 

    Ich empfinde es als eine außerordentliche Unmenschlichkeit diese Menschen nur wirtschaftlich zu verwursten, ohne ihnen das zukommen zu lasse, was sich die meisten der Normgesellschaft selbst wünschen: emotionale Zuwendung, angenommen zu werden, Liebe, Geborgenheit, Zârtlichkeit, Wärme, Kommunikation, notwendige Therapien, Fachpersonal ...

     

    Ich hatte die Gelegenheit mich mit Mediziner :innen in diesem Kontext auszutauschen. Menschen bei denen man an und für sich von höheren ethischen Standards ausgehen wollte. Aber es ist oft anders als man denkt, ohne dass ich verallgemeinern möchte. Ich bin auf Barbaren gestoßen, vor denen es mich ekelt. 

     

    Es ist eine Illusion davon auszugehen, dass gerade akademisierte Personen -z.B. Mediziner :innen oder Juristen - im Zusammenhang mit unserem Thema eine humanere Einstellung hätten. Ich wurde eines besseren belehrt. 

  • 03.12.25, 22:52

     

    Sandfrog:

    Man sollte auch erwähnen, dass der gesellschaftliche Wandel bitternötig ist. Viele Strukturen in Schule, Arbeit und sozialem Miteinander sind für 'neurotypische' Menschen gebaut. Wer anders denkt, fühlt oder arbeitet, wird schnell als 'problematisch'...'behindert' gesehen..'abgeklärt' (mir grausts vor dem wort).. und dabei liegt das Problem oft eher im System als in der Person.

     

    Das meinte ich damit, danke für den Nachtrag.

    Ja genau...doppelt hält besser:))

  • 03.12.25, 22:51

    Man sollte auch erwähnen, dass der gesellschaftliche Wandel bitternötig ist. Viele Strukturen in Schule, Arbeit und sozialem Miteinander sind für 'neurotypische' Menschen gebaut. Wer anders denkt, fühlt oder arbeitet, wird schnell als 'problematisch'...'behindert' gesehen..'abgeklärt' (mir grausts vor dem wort).. und dabei liegt das Problem oft eher im System als in der Person.

     

    Das meinte ich damit, danke für den Nachtrag.

  • 03.12.25, 22:44 - Zuletzt bearbeitet 03.12.25, 22:46.

     

    Sandfrog:

     

    Lucia:

    Inklusion ist z.T. nicht so einfach wie man denkt, mit kognitiv beeinträchtigten Menschen. Oft bleibt es auch...leider...eine Illusion.

     

    Da stimme ich dir etwas zu aber das sind die wenigsten, trotzdem ist Inklusion nicht gewünscht oder wird Aktiv verhindert, für viele ist eine minimale Anpassung der Arbeitswelt schon ausreichend, das kostet nicht mal viel Geld aber AGs wollen sich damit nicht beschäftigen und kaufen sich lieber frei in dem sie Exklusive Einrichtungen wie Werkstätten bezahlen und dann keine einstellen müssen, dann zahlt unser System lieber unsummen an Geld für sinnlose Massnahmen die nicht helfen anstelle zielgerichtet zu Arbeiten.

     

    Das zweite Inklusion’s Problem ist die Gesellschaft an sich, da kaum jemand mehr sich mit Menschen beschäftigen möchte die einfach anders sind als das "Normal" heute muss jeder 100% Funktionieren und Belastbar sein immer und zu jeder zeit, können Menschen das nicht werde sie oft einfach aussortiert.

    Man sollte auch erwähnen, dass der gesellschaftliche Wandel bitternötig ist. Viele Strukturen in Schule, Arbeit und sozialem Miteinander sind für 'neurotypische' Menschen gebaut. Wer anders denkt, fühlt oder arbeitet, wird schnell als 'problematisch'...'behindert' gesehen...und 'abgeklärt' (mir grausts vor dem wort).. und dabei liegt das Problem oft eher im System als in der Person.

  • 03.12.25, 22:35

     

    Schwarzgelber Mutbürger:

    Viele Unternehmen bezahlen lieber eine Strafe als Menschen mit Beeinträchtigung einzustellen
    und in den speziell für sie eingerichteten Werkstätten, die eigentlich nur eine Übergangslösung
    sein sollten, verdienen sie deutlich weniger als den Mindestlohn, so dass sie auf Grundsicherung 
    angewiesen sind Bezahlung für Menschen mit Behinderung: Grundsicherung trotz Vollzeitjob | tagesschau.de

    Hierzulande ist die Arbeit in Werkstätten eng mit dem Wohnen in Einrichtungen verbunden. Natürlich nicht für alle, aber für viele. Das Ziel ist, dass die Menschen ihren Alltag möglichst selbstständig bewältigen können. Auch andere finanzielle Leistungen fliessen mit ein. Dennoch ist der Lohn, den sie für ihre Arbeit erhalten, einfach untragbar.

  • 03.12.25, 22:24 - Zuletzt bearbeitet 03.12.25, 22:26.

     

    Lucia:

    Inklusion ist z.T. nicht so einfach wie man denkt, mit kognitiv beeinträchtigten Menschen. Oft bleibt es auch...leider...eine Illusion.

     

    Da stimme ich dir etwas zu aber das sind die wenigsten, trotzdem ist Inklusion nicht gewünscht oder wird Aktiv verhindert, für viele ist eine minimale Anpassung der Arbeitswelt schon ausreichend, das kostet nicht mal viel Geld aber AGs wollen sich damit nicht beschäftigen und kaufen sich lieber frei in dem sie Exklusive Einrichtungen wie Werkstätten bezahlen und dann keine einstellen müssen, dann zahlt unser System lieber unsummen an Geld für sinnlose Massnahmen die nicht helfen anstelle zielgerichtet zu Arbeiten.

     

    Das zweite Inklusion’s Problem ist die Gesellschaft an sich, da kaum jemand mehr sich mit Menschen beschäftigen möchte die einfach anders sind als das "Normal" heute muss jeder 100% Funktionieren und Belastbar sein immer und zu jeder zeit, können Menschen das nicht werde sie oft einfach aussortiert.

  • Viele Unternehmen bezahlen lieber eine Strafe als Menschen mit Beeinträchtigung einzustellen
    und in den speziell für sie eingerichteten Werkstätten, die eigentlich nur eine Übergangslösung
    sein sollten, verdienen sie deutlich weniger als den Mindestlohn, so dass sie auf Grundsicherung 
    angewiesen sind Bezahlung für Menschen mit Behinderung: Grundsicherung trotz Vollzeitjob | tagesschau.de

  • 03.12.25, 21:58

    Wusste gar nicht, dass heute so ein Tag ist. Danke, Paul, für deinen ausführlichen und wichtigen Beitrag.
     

    Was ich wichtig finde:
    Inklusion ist keine Wohltätigkeit. Sie ist ein Grundrecht. Und sie dient uns allen..denn, wie du sagst, jede'r kann irgendwann auf Unterstützung angewiesen sein. Eine Gesellschaft, die Menschen mit Behinderung gut inkludiert, ist eine Gesellschaft, die für alle gut funktioniert. 

    Inklusion ist z.T. nicht so einfach wie man denkt, mit kognitiv beeinträchtigten Menschen. Oft bleibt es auch...leider...eine Illusion.

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