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  • Wenn wir andere zu sehr brauchen

    Diskussion · 11 Beiträge · 6 Gefällt mir · 707 Aufrufe

    Wir alle kennen das Gefühl, jemanden zu brauchen – Nähe, Verständnis, Zuwendung. Das ist menschlich und völlig normal. Doch manchmal kippt es: Wir treffen Entscheidungen nur noch, um nicht allein zu sein oder niemanden zu verlieren. Dann verlieren wir unbemerkt den Kontakt zu uns selbst.

     

    Vielleicht hast du das auch schon erlebt – in einer Freundschaft, Beziehung oder Familie.

    Wie gehst du damit um, wenn du spürst, dass du jemanden „zu sehr brauchst“?

    Und wo liegt für dich die Grenze zwischen gesunder Nähe und Abhängigkeit?

     

    Teile gern deine Gedanken, Erfahrungen oder einfach einen ehrlichen Satz dazu.

    Jede Perspektive ist willkommen – ob kurz, persönlich, kritisch oder nachdenklich. Manchmal reichen ein paar ehrliche Worte, um andere zum Nachdenken zu bringen.

     

    Thomas Kissing

    25.10.25, 15:17

Beiträge

  • Gestern, 14:52

    Klar sollte man sich eine gewisse Eigenständigkeit bewahren, aber wenn ich schon mit der 
    Befürchtung auf andere Menschen zugehe, dass ich auf keinen Fall von ihn abhängig wer-
    den will, dann kann ich mich auch gar nicht auf die Person richtig einlassen, aus meiner 
    Sicht macht man sich immer ein stückweit emotional abhängig wenn man mit jemanden
    viel Zeit verbringt und man sollte seine Hobbies und andere soziale Kontakte nicht für 
    nur eine Person opfern, so dass man immer auch ein Netz hat, dass einen auffängt, wenn
    es mit dieser Person streit gibt oder gar die Beziehung zu ihr auseinanderbricht....

  • Gestern, 06:35

    es geht in allem um Balance... 

    um Authentizität, Bedürfnis nach Nähe und Autonomie...

    um Akzeptanz, meiner und deiner Grenzen...

    um Offenheit, persönliche und gemeinsame Entwicklung...

     

    Mein 'Ja' zu mir und 'nein' zu dir heißt nicht, 

    dass ich dich ablehne, 

    sondern im hier und jetzt für mich sorge!

    ...und umgekehrt!

     

    Eine Frage der Haltung und Reflexion - in der Praxis jedoch nicht so einfach...

    Ich frage mich, was macht mein Bedürfnis gerade aus?

     

    Letztendlich bin ich selbst für mich verantwortlich, für meine Balance, für mein Glück...

     

    Schön, wenn man Menschen um sich hat, denen man vertrauen kann...

    sagen kann, wie es einem geht... fragen kann...

    und manchmal passt es, dass der/die andere sich frei fühlt, 

    etwas an Nähe, Verständnis, Zeit, ... schenken kann -

    was gut tut.

     

    'zu sehr' - kenne ich... 

    kein einfacher Weg... zur Selbstfürsorge -

    aber wichtig!

  • 26.10.25, 16:48

    Ich brauche Niemanden und weiß das nur zu gut. ABER wenn ich liebe , dann ist es rein und ohne Vorbehalte. Ich finde fast alles toll denn ich sehe es umschleiert von Emotionen . Trotzdem mache ich mein Ding, was auch als Egoismus gewertet werden kann……oder wenn ich mein Gegenüber alles machen lasse als Desinteresse. Ich hatte und habe kein Interesse alles auszudiskutieren. Das ist das Schöne am Singledasein, ich finde mich prima und habe selten Konflikte. 

  • Das klingt nach Seelsorge oder psychologischer Hilfestellung. Ich bin weit weg von jeglicher Beziehung, denn früher oder später wird man von jedem enttäuscht. Beziehung oder keine Beziehung - wie man's macht, macht man's verkehrt.

  • 26.10.25, 11:20

    Es ist das Thema von Bindung und Autonomie. Je nach dem, welcher Mangel größer ist, dahin geht dann der Bedarf nach Nähe und sozialer Bindung oder eben "ich mach mein Ding".

     

    Wir brauchen andere Menschen, da führt kein Weg dran vorbei. Das Miteinander kann aber nur gut laufen, wenn die Beteiligten ihre Grenzen kennen und managen.

     

    Doch, es gibt schon ein "zu viel" in die eine oder andere Richtung und dafür zahlen wir dann auch einen Preis. So lange kein Leid entsteht, ist das "zu" noch nicht spürbar.

  • 26.10.25, 09:36 - Zuletzt bearbeitet 26.10.25, 09:38.

    Was heißt zu viel brauchen?

     

    Wenn ich eine Frostbeule bin und immer ein Kleidungsstück mehr als der Durchschnitt anhabe?

    Wenn ich mehr Schlaf benötige, weil meine Tiefschlafphasen seltener auftreten als bei anderen?

    Wenn ich mehr Hunger habe als andere?

    Wenn ich ohne Musik nicht kann?

    Wenn ich ohne Haustiere nicht sein will?

    Wenn ich jedes Wochenende auf den Berg MUSS?

    Wenn ich als Mensch menschliche Nähe brauche?

     

    Wer bestimmt, was und wieviel wovon mir guttut?

    Wer kann das beurteilen als ich selbst? Wer darf darüber urteilen?

     

    Nein, in so einer Welt will ich nicht leben. Ich will nicht mit einem imaginären Lineal gemessen und beurteilt werden. Ich darf mir meine Wohlfühlzone selbst suchen und sie mit mir selbst und meinen Umfeld auf das Optimum abstimmen.

     

    Ich muss zugeben, dieses beschränkende und verurteilende Gleichrichten triggert mich sehr und ich musste an mir halten um hier nicht reinzurotzen!

  • 26.10.25, 09:30

    Es hat lange gedauert, bis ich es gelernt habe: Man darf das eigene Lebensglück nicht von anderen abhängig machen. Die Kunst liegt darin, sich selbst ausreichend zu schützen und gleichzeitig durchlässig zu bleiben. Vorsorge treffen, damit man in schlechten Momenten auf etwas zurückgreifen kann. Die eingefrorene Hühnerbrühe ist ja auch ein Segen, wenn es einen erwischt.

  • 26.10.25, 08:50

    Ich bin ehrlich sage was ich denke oder brache bis jetzt hat es geklappt 

  • 25.10.25, 17:26

    Ein Mensch wie ich, der sehr viele Antennen im Aussen hat, die Menschen sehr gut spürt, kann es passieren, dass man sich selber weniger spürt und verliert. 

    Gerade in einer Beziehung geht man dann zu viele Kompromisse ein, mit denen man nicht wirklich leben kann. Es ist dann für den Partner verwirrlich, wenn eingespielte Rollen, auf einmal doch nicht mehr zu bewältigen sind.

  • 25.10.25, 16:01

    Lieber Thomas,

     

    ich finde diese Thematik sehr interessant, wichtig und auch vielseitig.

     

    Jeder Mensch empfindet Nähe und Nähe zulassen auf seine eigene Art und Weise.

     

    Von mir kann ich nur sagen, dass mir eine "gesunde" Nähe sehr wichtig ist. Gesund ist sie für mich, wenn ich ICH sein kann und meine Bedürfnisse respektiert werden. Das betrifft die Partnerschaft, die Familie sowie die Freunde.

    Ich habe mich im Laufe meines Lebens schon von einigen Menschen gelöst, da sie für mich "zuviel gefordert" haben. Ich lasse Nähe nur zu, wenn mich jemand ganz genau kennt und Rücksicht auf mich nehmen kann, so, wie ich Rücksicht auf den Anderen nehme. Jeder benötigt andere Freiräume.

    Ich mag es überhaupt nicht, wenn ich völlig verplant werde und auch ständig "abrufbar" sein soll, was schon Menschen in meinem Umfeld von mir gefordert haben. Selbst durch das Ansprechen können manche Menschen dies nicht umsetzen.

     

    Ich mag sehr gerne echte und innige Nähe, benötige aber regelmäßig meine ICH-Zeit - ganz allein, nur mit mir, meinen Gedanken und Gefühlen.

     

    Ein Zuviel von Menschen, Festen, Unternehmungen, Konzerten.....macht mich nervös und auch krank.

     

    Ich bin schnell reizüberflutet - auch in der Famiie. Da mich mein enges Umfeld aber genau kennt, passiert dies zum Glück sehr selten oder ich plane einfach ganz genau, dass dies nicht passieren kann.

     

    Wenn ich selbst merke, dass ich jemanden zu viel "brauche", versuche ich herauszufinden, warum. Wenn mir dies gelingt, kann ich es für mich wieder justieren und gerade rücken. Das hat  ganz viel mit Vertrauen zu tun. Wenn das Vertrauen schwindet, "brauche" ich mehr, was ungesund ist. 

     

    Das ist vielleicht nicht ganz verständlich für jeden, aber besser kann ich es nicht ausdrücken. Mir stehen einige Menschen ganz nah, aber ich bin immer noch die erste Person, um die ich mich kümmern muss. Geht es mir gut, dann kann ich mich auch besser um andere kümmern und "echter" lieben.

     

    Euch ein schönes Wochenende, herzliche Grüße, Alexandra

  • Es geht oft um Selbstfürsorge. Wer erkennt, wie wichtig sie ist, kann lernen, eigenständig Entscheidungen zu treffen und sich selbst zu stärken.

     

    Trotzdem taucht das Gefühl, andere zu sehr zu brauchen, immer mal wieder auf – das ist normal und menschlich.

     

    Es gibt Wege, aus dieser Abhängigkeit herauszukommen, Schritt für Schritt. Stabilität und Nähe zu sich selbst können genauso erfüllend sein wie die Nähe zu anderen.

     

    Thomas Kissing

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