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  • Wie empfindet Ihr das Kennenlernen in der heutigen Zeit?

    Diskussion · 51 Beiträge · 19 Gefällt mir · 1.727 Aufrufe

    Nachdem doch sehr viele hier sind, welche sich an andere Zeiten zurück erinnern können.

    Es gab viele Begegnungsstätten, man kam sehr schnell in ein Gespräch, merkte durch Körpersprache und Blicke, ob man beim Gegenüber ankommt. Es war einfach für offene Menschen sehr unkompliziert in Kontakt zu kommen. Heute ist man auf diversen Plattformen, stellt sich mit Foto und Profilangaben dar,(was oft nicht der Wahrheit entspricht) und wird wie in einem Katalog ausgewählt. Wenn man nicht ausgewählt wird, gibt es keine Chance, sich näher kennenzulernen und den Menschen, der dahinter steht zu erreichen. Es läuft alles sehr oberflächlich ab. Ok, dann gibt es noch Plattformen wie GE, wo man sich über Aktivitäten kennenlernen kann. Aber hier sind sehr viele dabei, welche einen sehr aktiven Bewegungsdrang haben. Ich finde, das die Kommunikation in dieser heutigen Zeit, am Aussterben ist, man merkt es auch im Alltag, jeder starrt nur auf sein Handy und fühlt sich durch ein Gespräch gestört. Empfinde nur ich das so? Es ist natürlich auch früher nicht einfach gewesen, die Menschen kennen zu lernen, die zu einem gepasst haben, aber in dieser Zeit noch viel schwieriger 

    27.07.25, 10:33

Beiträge

  • 27.07.25, 17:31

    Das verlieben kommt nach dem Kennenlernen, verlieben hat nichts mit dem Alter zu tun. Natürlich ist man im Alter vom Kopf und durch Erfahrungen, nicht mehr so frei und achtet auch mehr auf andere Komponenten. Ja und nur, wer mit sich selber klar ist, kann Liebe geben und empfangen 

    Franz:

    100% 70% 60% - Erfüllungsgehilfe oder Erfüllungsgehilfin, mehr oder weniger "passend".

     

    Hat bisher jemand "verlieben" erwähnt? Achso, ne, die Passung!

     

    Aber es ist richtig, verlieben wird mit dem Alter immer schwieriger, der Hormonspiegel sinkt und so bleibt - nur die 100% Passung.

     

    Da ist es sehr gut, wenn es mit einem selber >90% passt!

     

  • 27.07.25, 17:23

    100% 70% 60% - Erfüllungsgehilfe oder Erfüllungsgehilfin, mehr oder weniger "passend".

     

    Hat bisher jemand "verlieben" erwähnt? Achso, ne, die Passung!

     

    Aber es ist richtig, verlieben wird mit dem Alter immer schwieriger, der Hormonspiegel sinkt und so bleibt - nur die 100% Passung.

     

    Da ist es sehr gut, wenn es mit einem selber >90% passt!

  • 27.07.25, 16:27

    .....und früher schauten 'Alle" nur in die Tageszeitung und im Aktenkoffer war der Playboy....

    Überall, von der (Zahn)Arztpraxis bis Spital, vom Kiosk bis (Luxus) Hotel, vom Restaurant bis Kino, im ganzen ÖV usw. war der Gestank von Tabak, Alkohol usw. allgegenwärtig, was selbstverständlich für die süchtigen einfacher war.

    Für mich ist es genau umgekehrt......

  • 27.07.25, 15:35

     

    Mike:

    Hallo Robert,

    danke für deinen offenen Beitrag. Du hast mich nachdenklich gemacht und das schätze ich sehr. Erlaube mir, ein paar meiner Gedanken dazu zu teilen.

     

    Ich kann gut nachvollziehen, was du beschreibst, und nein, du bist damit nicht allein. Ich erwische mich selbst immer wieder dabei, wie ich genau diesen Gedanken nachhänge: Früher war manches unmittelbarer, greifbarer, körperlicher. Der Blick, die Mimik, das spontane Gespräch. Das fehlt mir auch manchmal.

    Und gleichzeitig frage ich mich oft: War es wirklich einfacher? Oder einfach nur anders?

    Ich persönlich habe in den letzten Jahren ebenfalls mit der Kontaktaufnahme im Privaten gehadert. Gerade seit den pandemischen und endemischen Zeiten. Viele klassische Begegnungsmöglichkeiten sind weggebrochen oder haben sich verlagert. Und ja, die digitalen Filterblasen, Algorithmen und Oberflächlichkeiten können zermürbend sein.


    Aber es gibt für mich auch Lichtblicke.

    In meinem beruflichen Alltag arbeite ich mit Menschen aus allen Generationen (von Boomer bis Zoomer) zusammen. Ich begleite junge Talente, Lehrlinge und zukünftige Führungskräfte. Und auch wenn mich ihre Art zu denken manchmal herausfordert, verzückt mich oft ihre Unbekümmertheit, ihre Haltung zu Nachhaltigkeit und wie selbstverständlich sie mit digitalen Räumen umgehen – was sich auch positiv auf das gesamte Team auswirkt.

    Wir (Boomer und Gen X) bringen im Gegenzug Werte mit, die uns in unserem Verständnis wichtig sind: Integrität, Verbindlichkeit, Wertschätzung – und eine andere Art der Kommunikation. Und ich merke immer wieder: Diese Werte sind heute nicht verschwunden – sie zeigen sich nur anders.
    Während meine Generation Verbindlichkeit vielleicht als „Was man sagt, das gilt“ versteht, lebt die Gen Z sie oft situativer, im Sinne von „Ich bin da, wenn es wichtig ist.“
    Integrität heißt für viele Jüngere: „Ich stehe zu meinen Überzeugungen“ , auch wenn sie unbequem sind. Und Wertschätzung? Die ist heute oft emotionaler, persönlicher, individueller.

    Gerade das fordert mich manchmal heraus, und genau darin liegt mein größter Lerneffekt.

    Um wieder die Brücke zu deinem Thema zu schlagen: Es zeigt mir, dass Kommunikation nicht ausstirbt - sie verändert sich. Und sie braucht Offenheit - auf beiden Seiten, egal welcher Generation.

    Vielleicht ist es heute nicht schwerer, Menschen kennenzulernen, sondern es braucht einfach andere Wege, andere Antennen. Nicht im Rückzug zu bleiben, sondern mit Hoffnung wieder aufzustehen. Ich selbst tappe auch manchmal in dieses Loch, das du beschreibst. Aber ich gebe nicht auf. Und ich glaube daran, dass echte Begegnung auch heute noch möglich ist. Vielleicht braucht sie nur etwas mehr Mut, etwas mehr Geduld und manchmal einen anderen Kanal oder Zugang.
     

    In diesem Sinne: Ich sehe und höre dich.
    Und danke, dass du diese Gedanken mit uns geteilt hast. Vielleicht ist genau das der mutige Anfang, den es (heute) braucht. 😊

     

    Liebe Grüße, Mike

    Ein Gefällt ist mir zu wenig für diesen deinen so wertvollen und wertschätzenden Beitrag. DANKE 🙏 

  • 27.07.25, 15:27
    ✗ Dieser Inhalt wurde von Lotte wieder gelöscht.
  • 27.07.25, 14:51

    Es ist schon nett zu wissen, das man mit seiner Meinung nicht alleine dasteht Und es ist schön, sich einmal tiefgründig über die Veränderung  der Gesellschaft auszutauschen. Wenn man ständig im Geschehen ist, bekommt man die Veränderungen ja nicht so mit, erst wenn man einen Rückblick wagt, wird es bewusst 

    Mike:

     

    Robert:

    Ja Mike, aber die wenigsten denken und handeln so, leider….

    Es stellt jeder die Anforderungen an den anderen so hoch, aber 100% wird es nie geben. Man muss sich glücklich schätzen, wenn ma 60-70% erreicht, sonst wird man ewig suchen. Jeder sucht nach Perfektion - nur ist er selbst perfekt? Das ist das Problem unserer Gesellschaft - nur keine Kompromisse eingehen, vielleicht findet sich noch etwas besseres. Die Unzufriedenheit ist sehr groß geworden, man möchte alles haben, aber wenig geben

     

    Ja, die Latte liegt oft schon verdammt hoch, bei der Vorstellung, wie „es“ sein sollte. 100 % gibt’s vermutlich nie, aber gerade die fehlenden Prozent machen es ja spannend. das ist ein wenig verloren gegangen.

    Ich wünsch mir Menschen, mit denen man genau an diesen Ecken gemeinsam wachsen kann, ohne ständig zu vergleichen oder abzubrechen. Für mich macht das echte Beziehungen (freundschaftlich wie partnerschaftlich) überhaupt erst aus.
     

    Ich find’s schön, wie klar und gleichzeitig offen du das siehst.
    Die Daumen hoch heute gehen an dich. Für deinen wertvollen Beitrag, diesen Diskurs zu eröffnen und Raum zu schaffen für alle Mitlesenden, denen es ähnlich geht. 😊
    Und wenn ich mir etwas für dich wünschen darf: Dann, dass vielleicht genau heute eine passende Person mitliest.
     

    Liebe Grüße
    Mike

     

  • 27.07.25, 14:43

     

    Robert:

    Ja Mike, aber die wenigsten denken und handeln so, leider….

    Es stellt jeder die Anforderungen an den anderen so hoch, aber 100% wird es nie geben. Man muss sich glücklich schätzen, wenn ma 60-70% erreicht, sonst wird man ewig suchen. Jeder sucht nach Perfektion - nur ist er selbst perfekt? Das ist das Problem unserer Gesellschaft - nur keine Kompromisse eingehen, vielleicht findet sich noch etwas besseres. Die Unzufriedenheit ist sehr groß geworden, man möchte alles haben, aber wenig geben

    Mike:

     

    Hallo Robert,

    danke für deine Rückmeldung. Ich finde es beeindruckend, wie reflektiert du deine Erfahrungen schilderst. Deine Parallele zum Vertrieb hat mich sofort abgeholt. Ich habe bei uns im Key Account auch eine interessante Persönlichkeit in meinem Mentoring, bei der ich als stille Persönlichkeit eine Menge über Extravertiertheit lerne. Darum beneide ich Euch ein wenig. 😊
    Diese Vorstellung, sich beim Kennenlernen wie bei einem Casting zu fühlen, ist leider vielen nicht fremd, und wie du es richtig beschreibst: Die wenigsten sprechen offen darüber.

    Ich kann gut nachvollziehen, dass du dir Natürlichkeit und Authentizität wünschst. Gerade im Privaten, wo es eben nicht um Performance oder Reichweite geht, sondern um echte Verbindung. Das braucht einen anderen Raum, eine andere Haltung, die aus meiner Sicht heute umso wertvoller geworden ist.

    Mir geht’s schon beim Schreiben auf GE manchmal so, wie du es beschreibst. Da sind wir noch gar nicht in der Nähe von einem Date. Man überlegt, wie viel man von sich zeigt (können / wollen / dürfen), und ob es noch echt wirkt oder eben schon nach „verkaufen“ klingt. Bin erst gestern wieder über so einen Klassiker gestolpert: Nach drei kurzen Nachrichten kam ein „Na dann… noch ein schönes Leben!“ Auch das gehört wohl zur Kommunikation heute dazu: schnell, direkt und manchmal überraschend endgültig. 😄

    Umso schöner, wenn man dann doch an Menschen gerät, mit denen man sich wirklich austauschen kann; so wie hier gerade. Danke dafür! 🙂

    Liebe Grüße
    Mike

     

    Ja, die Latte liegt oft schon verdammt hoch, bei der Vorstellung, wie „es“ sein sollte. 100 % gibt’s vermutlich nie, aber gerade die fehlenden Prozent machen es ja spannend. das ist ein wenig verloren gegangen.

    Ich wünsch mir Menschen, mit denen man genau an diesen Ecken gemeinsam wachsen kann, ohne ständig zu vergleichen oder abzubrechen. Für mich macht das echte Beziehungen (freundschaftlich wie partnerschaftlich) überhaupt erst aus.
     

    Ich find’s schön, wie klar und gleichzeitig offen du das siehst.
    Die Daumen hoch heute gehen an dich. Für deinen wertvollen Beitrag, diesen Diskurs zu eröffnen und Raum zu schaffen für alle Mitlesenden, denen es ähnlich geht. 😊
    Und wenn ich mir etwas für dich wünschen darf: Dann, dass vielleicht genau heute eine passende Person mitliest.
     

    Liebe Grüße
    Mike

  • 27.07.25, 14:26

    Ja Mike, aber die wenigsten denken und handeln so, leider….

    Es stellt jeder die Anforderungen an den anderen so hoch, aber 100% wird es nie geben. Man muss sich glücklich schätzen, wenn ma 60-70% erreicht, sonst wird man ewig suchen. Jeder sucht nach Perfektion - nur ist er selbst perfekt? Das ist das Problem unserer Gesellschaft - nur keine Kompromisse eingehen, vielleicht findet sich noch etwas besseres. Die Unzufriedenheit ist sehr groß geworden, man möchte alles haben, aber wenig geben

    Mike:

     

    Robert:

    Hallo Mike, danke für Deine Antwort, ich habe früher als DJ gearbeitet, bin über 40 Jahre im Vertrieb im Aussendienst unterwegs gewesen und habe durch meine Tochter (27) auch noch sehr guten Kontakt zu jüngeren Menschen in der Kommunikation. Dieses Thema beschäftigt auch sehr viele Menschen, die wenigsten geben es zu und nehmen es hin. Nehmen wir zum Beispiel ein Date: Es läuft ab wie ein Casting. Man muss auf seine Performance achten um sich gut zu verkaufen und einen guten Eindruck zu hinterlassen. Ich kenne das vom Vertrieb her, ja man muss eine Rolle spielen, um möglichst viele Menschen zu erreichen um erfolgreich zu sein. Aber will ich das als Privatperson, wenn ich einen Partner suche?

    Ich sage nein, ich will natürlich sein, so wie ich bin - und das soll der andere auch sein.

     

    Hallo Robert,

    danke für deine Rückmeldung. Ich finde es beeindruckend, wie reflektiert du deine Erfahrungen schilderst. Deine Parallele zum Vertrieb hat mich sofort abgeholt. Ich habe bei uns im Key Account auch eine interessante Persönlichkeit in meinem Mentoring, bei der ich als stille Persönlichkeit eine Menge über Extravertiertheit lerne. Darum beneide ich Euch ein wenig. 😊
    Diese Vorstellung, sich beim Kennenlernen wie bei einem Casting zu fühlen, ist leider vielen nicht fremd, und wie du es richtig beschreibst: Die wenigsten sprechen offen darüber.

    Ich kann gut nachvollziehen, dass du dir Natürlichkeit und Authentizität wünschst. Gerade im Privaten, wo es eben nicht um Performance oder Reichweite geht, sondern um echte Verbindung. Das braucht einen anderen Raum, eine andere Haltung, die aus meiner Sicht heute umso wertvoller geworden ist.

    Mir geht’s schon beim Schreiben auf GE manchmal so, wie du es beschreibst. Da sind wir noch gar nicht in der Nähe von einem Date. Man überlegt, wie viel man von sich zeigt (können / wollen / dürfen), und ob es noch echt wirkt oder eben schon nach „verkaufen“ klingt. Bin erst gestern wieder über so einen Klassiker gestolpert: Nach drei kurzen Nachrichten kam ein „Na dann… noch ein schönes Leben!“ Auch das gehört wohl zur Kommunikation heute dazu: schnell, direkt und manchmal überraschend endgültig. 😄

    Umso schöner, wenn man dann doch an Menschen gerät, mit denen man sich wirklich austauschen kann; so wie hier gerade. Danke dafür! 🙂

    Liebe Grüße
    Mike

     

  • 27.07.25, 14:14

     

    Robert:

    Hallo Mike, danke für Deine Antwort, ich habe früher als DJ gearbeitet, bin über 40 Jahre im Vertrieb im Aussendienst unterwegs gewesen und habe durch meine Tochter (27) auch noch sehr guten Kontakt zu jüngeren Menschen in der Kommunikation. Dieses Thema beschäftigt auch sehr viele Menschen, die wenigsten geben es zu und nehmen es hin. Nehmen wir zum Beispiel ein Date: Es läuft ab wie ein Casting. Man muss auf seine Performance achten um sich gut zu verkaufen und einen guten Eindruck zu hinterlassen. Ich kenne das vom Vertrieb her, ja man muss eine Rolle spielen, um möglichst viele Menschen zu erreichen um erfolgreich zu sein. Aber will ich das als Privatperson, wenn ich einen Partner suche?

    Ich sage nein, ich will natürlich sein, so wie ich bin - und das soll der andere auch sein.

    Mike:

    Hallo Robert,

    danke für deinen offenen Beitrag. Du hast mich nachdenklich gemacht und das schätze ich sehr. Erlaube mir, ein paar meiner Gedanken dazu zu teilen.

     

    Ich kann gut nachvollziehen, was du beschreibst, und nein, du bist damit nicht allein. Ich erwische mich selbst immer wieder dabei, wie ich genau diesen Gedanken nachhänge: Früher war manches unmittelbarer, greifbarer, körperlicher. Der Blick, die Mimik, das spontane Gespräch. Das fehlt mir auch manchmal.

    Und gleichzeitig frage ich mich oft: War es wirklich einfacher? Oder einfach nur anders?

    Ich persönlich habe in den letzten Jahren ebenfalls mit der Kontaktaufnahme im Privaten gehadert. Gerade seit den pandemischen und endemischen Zeiten. Viele klassische Begegnungsmöglichkeiten sind weggebrochen oder haben sich verlagert. Und ja, die digitalen Filterblasen, Algorithmen und Oberflächlichkeiten können zermürbend sein.


    Aber es gibt für mich auch Lichtblicke.

    In meinem beruflichen Alltag arbeite ich mit Menschen aus allen Generationen (von Boomer bis Zoomer) zusammen. Ich begleite junge Talente, Lehrlinge und zukünftige Führungskräfte. Und auch wenn mich ihre Art zu denken manchmal herausfordert, verzückt mich oft ihre Unbekümmertheit, ihre Haltung zu Nachhaltigkeit und wie selbstverständlich sie mit digitalen Räumen umgehen – was sich auch positiv auf das gesamte Team auswirkt.

    Wir (Boomer und Gen X) bringen im Gegenzug Werte mit, die uns in unserem Verständnis wichtig sind: Integrität, Verbindlichkeit, Wertschätzung – und eine andere Art der Kommunikation. Und ich merke immer wieder: Diese Werte sind heute nicht verschwunden – sie zeigen sich nur anders.
    Während meine Generation Verbindlichkeit vielleicht als „Was man sagt, das gilt“ versteht, lebt die Gen Z sie oft situativer, im Sinne von „Ich bin da, wenn es wichtig ist.“
    Integrität heißt für viele Jüngere: „Ich stehe zu meinen Überzeugungen“ , auch wenn sie unbequem sind. Und Wertschätzung? Die ist heute oft emotionaler, persönlicher, individueller.

    Gerade das fordert mich manchmal heraus, und genau darin liegt mein größter Lerneffekt.

    Um wieder die Brücke zu deinem Thema zu schlagen: Es zeigt mir, dass Kommunikation nicht ausstirbt - sie verändert sich. Und sie braucht Offenheit - auf beiden Seiten, egal welcher Generation.

    Vielleicht ist es heute nicht schwerer, Menschen kennenzulernen, sondern es braucht einfach andere Wege, andere Antennen. Nicht im Rückzug zu bleiben, sondern mit Hoffnung wieder aufzustehen. Ich selbst tappe auch manchmal in dieses Loch, das du beschreibst. Aber ich gebe nicht auf. Und ich glaube daran, dass echte Begegnung auch heute noch möglich ist. Vielleicht braucht sie nur etwas mehr Mut, etwas mehr Geduld und manchmal einen anderen Kanal oder Zugang.
     

    In diesem Sinne: Ich sehe und höre dich.
    Und danke, dass du diese Gedanken mit uns geteilt hast. Vielleicht ist genau das der mutige Anfang, den es (heute) braucht. 😊

     

    Liebe Grüße, Mike

     

    Hallo Robert,

    danke für deine Rückmeldung. Ich finde es beeindruckend, wie reflektiert du deine Erfahrungen schilderst. Deine Parallele zum Vertrieb hat mich sofort abgeholt. Ich habe bei uns im Key Account auch eine interessante Persönlichkeit in meinem Mentoring, bei der ich als stille Persönlichkeit eine Menge über Extravertiertheit lerne. Darum beneide ich Euch ein wenig. 😊
    Diese Vorstellung, sich beim Kennenlernen wie bei einem Casting zu fühlen, ist leider vielen nicht fremd, und wie du es richtig beschreibst: Die wenigsten sprechen offen darüber.

    Ich kann gut nachvollziehen, dass du dir Natürlichkeit und Authentizität wünschst. Gerade im Privaten, wo es eben nicht um Performance oder Reichweite geht, sondern um echte Verbindung. Das braucht einen anderen Raum, eine andere Haltung, die aus meiner Sicht heute umso wertvoller geworden ist.

    Mir geht’s schon beim Schreiben auf GE manchmal so, wie du es beschreibst. Da sind wir noch gar nicht in der Nähe von einem Date. Man überlegt, wie viel man von sich zeigt (können / wollen / dürfen), und ob es noch echt wirkt oder eben schon nach „verkaufen“ klingt. Bin erst gestern wieder über so einen Klassiker gestolpert: Nach drei kurzen Nachrichten kam ein „Na dann… noch ein schönes Leben!“ Auch das gehört wohl zur Kommunikation heute dazu: schnell, direkt und manchmal überraschend endgültig. 😄

    Umso schöner, wenn man dann doch an Menschen gerät, mit denen man sich wirklich austauschen kann; so wie hier gerade. Danke dafür! 🙂

    Liebe Grüße
    Mike

  • 27.07.25, 13:51

    Hallo Mike, danke für Deine Antwort, ich habe früher als DJ gearbeitet, bin über 40 Jahre im Vertrieb im Aussendienst unterwegs gewesen und habe durch meine Tochter (27) auch noch sehr guten Kontakt zu jüngeren Menschen in der Kommunikation. Dieses Thema beschäftigt auch sehr viele Menschen, die wenigsten geben es zu und nehmen es hin. Nehmen wir zum Beispiel ein Date: Es läuft ab wie ein Casting. Man muss auf seine Performance achten um sich gut zu verkaufen und einen guten Eindruck zu hinterlassen. Ich kenne das vom Vertrieb her, ja man muss eine Rolle spielen, um möglichst viele Menschen zu erreichen um erfolgreich zu sein. Aber will ich das als Privatperson, wenn ich einen Partner suche?

    Ich sage nein, ich will natürlich sein, so wie ich bin - und das soll der andere auch sein.

    Mike:

    Hallo Robert,

    danke für deinen offenen Beitrag. Du hast mich nachdenklich gemacht und das schätze ich sehr. Erlaube mir, ein paar meiner Gedanken dazu zu teilen.

     

    Ich kann gut nachvollziehen, was du beschreibst, und nein, du bist damit nicht allein. Ich erwische mich selbst immer wieder dabei, wie ich genau diesen Gedanken nachhänge: Früher war manches unmittelbarer, greifbarer, körperlicher. Der Blick, die Mimik, das spontane Gespräch. Das fehlt mir auch manchmal.

    Und gleichzeitig frage ich mich oft: War es wirklich einfacher? Oder einfach nur anders?

    Ich persönlich habe in den letzten Jahren ebenfalls mit der Kontaktaufnahme im Privaten gehadert. Gerade seit den pandemischen und endemischen Zeiten. Viele klassische Begegnungsmöglichkeiten sind weggebrochen oder haben sich verlagert. Und ja, die digitalen Filterblasen, Algorithmen und Oberflächlichkeiten können zermürbend sein.


    Aber es gibt für mich auch Lichtblicke.

    In meinem beruflichen Alltag arbeite ich mit Menschen aus allen Generationen (von Boomer bis Zoomer) zusammen. Ich begleite junge Talente, Lehrlinge und zukünftige Führungskräfte. Und auch wenn mich ihre Art zu denken manchmal herausfordert, verzückt mich oft ihre Unbekümmertheit, ihre Haltung zu Nachhaltigkeit und wie selbstverständlich sie mit digitalen Räumen umgehen – was sich auch positiv auf das gesamte Team auswirkt.

    Wir (Boomer und Gen X) bringen im Gegenzug Werte mit, die uns in unserem Verständnis wichtig sind: Integrität, Verbindlichkeit, Wertschätzung – und eine andere Art der Kommunikation. Und ich merke immer wieder: Diese Werte sind heute nicht verschwunden – sie zeigen sich nur anders.
    Während meine Generation Verbindlichkeit vielleicht als „Was man sagt, das gilt“ versteht, lebt die Gen Z sie oft situativer, im Sinne von „Ich bin da, wenn es wichtig ist.“
    Integrität heißt für viele Jüngere: „Ich stehe zu meinen Überzeugungen“ , auch wenn sie unbequem sind. Und Wertschätzung? Die ist heute oft emotionaler, persönlicher, individueller.

    Gerade das fordert mich manchmal heraus, und genau darin liegt mein größter Lerneffekt.

    Um wieder die Brücke zu deinem Thema zu schlagen: Es zeigt mir, dass Kommunikation nicht ausstirbt - sie verändert sich. Und sie braucht Offenheit - auf beiden Seiten, egal welcher Generation.

    Vielleicht ist es heute nicht schwerer, Menschen kennenzulernen, sondern es braucht einfach andere Wege, andere Antennen. Nicht im Rückzug zu bleiben, sondern mit Hoffnung wieder aufzustehen. Ich selbst tappe auch manchmal in dieses Loch, das du beschreibst. Aber ich gebe nicht auf. Und ich glaube daran, dass echte Begegnung auch heute noch möglich ist. Vielleicht braucht sie nur etwas mehr Mut, etwas mehr Geduld und manchmal einen anderen Kanal oder Zugang.
     

    In diesem Sinne: Ich sehe und höre dich.
    Und danke, dass du diese Gedanken mit uns geteilt hast. Vielleicht ist genau das der mutige Anfang, den es (heute) braucht. 😊

     

    Liebe Grüße, Mike

     

  • 27.07.25, 13:17

    Hallo Robert,

    danke für deinen offenen Beitrag. Du hast mich nachdenklich gemacht und das schätze ich sehr. Erlaube mir, ein paar meiner Gedanken dazu zu teilen.

     

    Ich kann gut nachvollziehen, was du beschreibst, und nein, du bist damit nicht allein. Ich erwische mich selbst immer wieder dabei, wie ich genau diesen Gedanken nachhänge: Früher war manches unmittelbarer, greifbarer, körperlicher. Der Blick, die Mimik, das spontane Gespräch. Das fehlt mir auch manchmal.

    Und gleichzeitig frage ich mich oft: War es wirklich einfacher? Oder einfach nur anders?

    Ich persönlich habe in den letzten Jahren ebenfalls mit der Kontaktaufnahme im Privaten gehadert. Gerade seit den pandemischen und endemischen Zeiten. Viele klassische Begegnungsmöglichkeiten sind weggebrochen oder haben sich verlagert. Und ja, die digitalen Filterblasen, Algorithmen und Oberflächlichkeiten können zermürbend sein.


    Aber es gibt für mich auch Lichtblicke.

    In meinem beruflichen Alltag arbeite ich mit Menschen aus allen Generationen (von Boomer bis Zoomer) zusammen. Ich begleite junge Talente, Lehrlinge und zukünftige Führungskräfte. Und auch wenn mich ihre Art zu denken manchmal herausfordert, verzückt mich oft ihre Unbekümmertheit, ihre Haltung zu Nachhaltigkeit und wie selbstverständlich sie mit digitalen Räumen umgehen – was sich auch positiv auf das gesamte Team auswirkt.

    Wir (Boomer und Gen X) bringen im Gegenzug Werte mit, die uns in unserem Verständnis wichtig sind: Integrität, Verbindlichkeit, Wertschätzung – und eine andere Art der Kommunikation. Und ich merke immer wieder: Diese Werte sind heute nicht verschwunden – sie zeigen sich nur anders.
    Während meine Generation Verbindlichkeit vielleicht als „Was man sagt, das gilt“ versteht, lebt die Gen Z sie oft situativer, im Sinne von „Ich bin da, wenn es wichtig ist.“
    Integrität heißt für viele Jüngere: „Ich stehe zu meinen Überzeugungen“ , auch wenn sie unbequem sind. Und Wertschätzung? Die ist heute oft emotionaler, persönlicher, individueller.

    Gerade das fordert mich manchmal heraus, und genau darin liegt mein größter Lerneffekt.

    Um wieder die Brücke zu deinem Thema zu schlagen: Es zeigt mir, dass Kommunikation nicht ausstirbt - sie verändert sich. Und sie braucht Offenheit - auf beiden Seiten, egal welcher Generation.

    Vielleicht ist es heute nicht schwerer, Menschen kennenzulernen, sondern es braucht einfach andere Wege, andere Antennen. Nicht im Rückzug zu bleiben, sondern mit Hoffnung wieder aufzustehen. Ich selbst tappe auch manchmal in dieses Loch, das du beschreibst. Aber ich gebe nicht auf. Und ich glaube daran, dass echte Begegnung auch heute noch möglich ist. Vielleicht braucht sie nur etwas mehr Mut, etwas mehr Geduld und manchmal einen anderen Kanal oder Zugang.
     

    In diesem Sinne: Ich sehe und höre dich.
    Und danke, dass du diese Gedanken mit uns geteilt hast. Vielleicht ist genau das der mutige Anfang, den es (heute) braucht. 😊

     

    Liebe Grüße, Mike

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