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  • Was du über andere denkst, sagt mehr über dich.

    Diskussion · 11 Beiträge · 6 Gefällt mir · 408 Aufrufe

    Wie schnell haben wir ein Bild von jemandem. Eine Meinung, ein Urteil, eine Erklärung – zack, fertig.

    Aber wie oft wissen wir wirklich, wovon wir sprechen?

    Wie oft sagen wir etwas, obwohl wir es nicht genau wissen – einfach, weil es bequem ist?

    Oder weil es in unser Weltbild passt?

    Oder weil wir keine Lust haben, uns tiefer mit dem anderen auseinanderzusetzen?

     

    Besonders spürbar wird das beim Kennenlernen zwischen Mann und Frau:

    Ein paar Nachrichten, ein erstes Treffen – und schon meinen wir zu „wissen“, wie der andere tickt.

    Aber sind das echte Eindrücke? Oder nur Projektionen, Wünsche, Ängste oder Vorurteile?

    Vielleicht stimmen wir einer inneren Zuschreibung zu, weil sie uns Sicherheit gibt.

    Oder wir werfen jemandem etwas vor, das eigentlich mehr mit uns zu tun hat.
     

    In dieser Diskussion geht es genau darum:

    🔍 Wenn aus Meinung plötzlich „Wissen“ wird.

    💬 Wenn wir lieber einordnen als nachfragen.

    🤔 Wenn Urteile mehr über uns sagen als über den Menschen vor uns.
     

    Was macht das mit echtem Kennenlernen? Mit der Offenheit, jemanden wirklich zu entdecken – jenseits von Schubladen und Erwartungen?
     

    Wichtig:

    Diese Diskussion soll ein geschützter Raum für persönliche Gedanken, Erfahrungen und ehrlichen Austausch sein.

    Politische Themen sind hier ausdrücklich ausgeschlossen. Bitte respektiere das – aus Rücksicht auf die Vielfalt in dieser Gruppe.

     

    Teile gern deine Sicht, ein Erlebnis oder einfach das, was dieser Satz in dir auslöst:

    „Was du über andere denkst, sagt mehr über dich.“


    Thomas Kissing 

    06.07.25, 23:48

Beiträge

  • Heute, 09:49

     

    Beate:

    Ich bin noch dabei zu lernen, auf meinen Eindruck vielleicht irgendwann mal zu vertrauen.

    Ich habe viel-viel-viel-zu viele 2. und 3. und 4. und..... Chancen gegeben und im Zweifel "für den Angeklagten plädiert".

    Eigentlich müsste ich sagen: "Nein, wenn es nicht passt, passt es nicht. Da Hilft auch keine Nachsicht und kein Verbiegen. Und die Gründe sind auch egal, denn das Ergebnis ist das Gleiche."

     

    Von daher, nein, dem Eingangsmantra und dessen Laufrichtung kann ich ganz und gar nicht zustimmen.

     

    Und nein, ich hallte auch nicht jeden Menschen für einen ganz besonderen und einzigartigen Regenbogenfisch.

    Die Wege hin zum status quo mögen unterschiedlich sein. Die Formen, in denen sich die verschiedensten Prägungen auswirken, sind jedoch endlich. Und da, wie o.g., die Ursachen des Verhaltens, am Ende des Tages, nachrangig sind, sind die Formen, in denen sich die Erfahrungen im Heute ausdrücken das Essentielle. Und wenn das keine Resonanz erzeugt, bringt es auch nix wiederholt oder lauter oder in anderer Tonlage in den vermeintlichen Klangkörper hineinzurufen. Wenn die Eigenfrequenz nicht getroffen wird, bringt das alles nix. Das einzige was man sich holt, sind heisere Stimmbänder und man versorgt diejenigen, um einen herum, mit Hörsturz.

    Danke Beate für deine Worte! Für mich hast du es auf den Punkt gebracht. Es ist vollkommen unnötig, jeden als „Regenbogenfisch„ zu stilisieren. Oder sich mit jedem Menschen in der Tiefe auseinandersetzen zu müssen. Viele Menschen sind nach meiner Erfahrung einfach uninspierend, warum sollte ich meine Energie dafür aufwenden?

  • Gestern, 23:28

    Danke, das ist sehr wertvoll.

  • Gestern, 23:08

    Ein wichtiges Ansinnen ist für mich sich selbst kennen lernen und das ist möglich über die Projektionen auf andere Menschen von guten und schlechten Eigenschaften,denn es hat definitiv mit einem selber zu tun

    Die sogenannte Spiegelarbeit!

  • 07.07.25, 14:15

    Aber nur, wenn es anderen zu Ohren kommt oder diese das entsprechende Verhalten vor Augen haben ... denn, die es betrifft, die merken es sowieso nicht - warum? Weil sie sonst nicht so plakativ "urteilen" würden. Und - fairerweise sei gesagt, manchmal geht fast allen irgendwann mal " der Gaul durch", also müsste Raum bleiben, um solches Verhalten miteinander kompensieren zu können, damit nicht neue Brocken "rumliegen", die keiner wegräumen mag.  Ich weiß, da wird es dann doch etwas anspruchsvoll, sich tiefer auf derartige Dinge einzulassen - ein Grund, warum unser menschlisches Dasein von so vielen Problemen überladen wird, weil wir immer nur mit Ergebnissen konfrontiert werden, aber nie mit Lösungswegen im Miteinander-Umgehen. 

  • 07.07.25, 12:51 - Zuletzt bearbeitet 07.07.25, 12:52.

    Jemanden kennenlernen "zu wollen" ist für mich schon behaftet mit VOR-Stellungen!

     

    Sich in sich selber  *vollständig  zu fühlen, 

     entspannt und zufrieden  Inspirationen zu folgen,

    Visionen (dieses vollständigen glücklichen Gefühls) zu integrieren,

    und    B e g e g n u n g e n    als Reflektion zur inneren Entsprechung zu "sehen"...........

     

    finde ich spannender

    und gleichsam herausfordernder......

     

    Aber, das, was "ich" möchte...🥰

     

    🤗

  • 07.07.25, 07:56

    Jeder Mensch hat seine Geschichte, seinen Rucksack, den er/sie mit sich trägt. Narben, die während des Lebens entstanden sind.

    Manche tragen viel Unverarbeitetes mit sich.

    Wenn man mit den Mitmenschen spricht, ihnen ein offenes Ohr leiht, dann lernt man sie ganz langsam kennen.

    Ein vorschnelles Urteil ist schnell gefällt, doch das konnte ich mir abgewöhnen. Jeder Mensch hat Gutes in sich drin, bei einigen ist es sichtbarer als bei anderen.

    Darum denke ich, dass es sich auf jeden Fall lohnt ohne jegliches Vorurteil auf jemanden zuzugehen, das Äussere trügt manchmal sehr.

    Und niemand läuft in den Schuhen des anderen und weiss, wie es in jemandem drinnen aussieht.

  • 07.07.25, 07:13

    Kennenlernen bedeutet für mich auf Entdeckungsreise zu gehen, Interesse und das Nachfragen, wenn man etwas nicht versteht oder etwas vermutet. Ich glaube auch das unsere Erfahrungen mit unserem Erlebten zu tun haben. Alles was wir nicht erlebt haben, ist nicht in unseren Möglichkeiten, die wir innerlich durchspielen vorhanden. Für mich braucht es ein auf das andere zugehen und Mut zur Offenheit und das Wissen, das ich nicht die Wahrheit mit mir herum trage. Es hilft, wenn man Missverständnisse aufdeckt und anschpricht Und nicht in sich hinein frisst. Es braucht auch eine gewisse Abgegrenztheit um überhaupt zu Wissen was von mir und was vom Andern kommt. Miteinander sprechen anstatt anzunehmen. Für mich stellen sich diese Themen nicht beim kennenlernen, sondern in längeren Beziehung nicht zwischen Mann und Frau sondern meist mit gleichgeschlechtlichen Art Genossinnen. 

  • Und wenn es um des Satz geht: "Was du über andere denkst, sagt mehr über dich, als über den Anderen."

    halte ich ihn nur für gültig, wenn es darum geht, was ich einem anderen Menschen rein hypothetisch zutraue. 

    Damit, wie ein Mensch sich faktisch erlebbar verhält und wie ich auf dieser Basis über diesen Menschen denke, hat dieser Satz in meinen Augen rein gar nichts zu tun.

    Dass er nur für hypothetisch vermutetes und theoretisch zugeschriebenes Verhalten gültig ist, sehe ich darin begründet, dass der Mensch oft nur das für denkbar hält, was er selbst mindestens schon ein Mal gedacht oder erlebt hat.

    Dinge, dich ich für vollkommen unmöglich/ undenkbar halte, kann ich auch in keinem anderen Menschen vermuten.

     

    Daher sehe ich die Anwendbarkeit des Satzes nur in Vertrauensfragen in bereits bestehenden engen Bindungen. Beim Kennenlernen, wo man den Gegenüber erstmal beobachten und erleben muss, um ihn fassen zu können, hat er in meinen Augen nichts verloren. 

    Er könnte Anwendung finden wenn jemand völlig wild über seinen (noch unbekannten) Gegenüber phantasiert, anstatt ihn zu erleben. Aber diese Person hat grundlegend das Problem, dass sie sich nicht mit erlebbarem befasst, sondern ihren eigenen Film dreht und damit niemand Fremden kennenlernen, sondern nur das eigene Skript abarbeiten möchte. Das ist eine ganz andere Baustelle und hat nichts mit Kennenlerne zu tun.

  • 07.07.25, 00:25 - Zuletzt bearbeitet 07.07.25, 00:26.

     

    Beate:

    Ich bin noch dabei zu lernen, auf meinen Eindruck vielleicht irgendwann mal zu vertrauen.

    Ich habe viel-viel-viel-zu viele 2. und 3. und 4. und..... Chancen gegeben und im Zweifel "für den Angeklagten plädiert".

    Eigentlich müsste ich sagen: "Nein, wenn es nicht passt, passt es nicht. Da Hilft auch keine Nachsicht und kein Verbiegen. Und die Gründe sind auch egal, denn das Ergebnis ist das Gleiche."

     

    Von daher, nein, dem Eingangsmantra und dessen Laufrichtung kann ich ganz und gar nicht zustimmen.

     

    Und nein, ich hallte auch nicht jeden Menschen für einen ganz besonderen und einzigartigen Regenbogenfisch.

    Die Wege hin zum status quo mögen unterschiedlich sein. Die Formen, in denen sich die verschiedensten Prägungen auswirken, sind jedoch endlich. Und da, wie o.g., die Ursachen des Verhaltens, am Ende des Tages, nachrangig sind, sind die Formen, in denen sich die Erfahrungen im Heute ausdrücken das Essentielle. Und wenn das keine Resonanz erzeugt, bringt es auch nix wiederholt oder lauter oder in anderer Tonlage in den vermeintlichen Klangkörper hineinzurufen. Wenn die Eigenfrequenz nicht getroffen wird, bringt das alles nix. Das einzige was man sich holt, sind heisere Stimmbänder und man versorgt diejenigen, um einen herum, mit Hörsturz.

    Danke für deinen ehrlichen und kraftvollen Beitrag.

    Du bringst eine klare und wichtige Perspektive ein – gerade, wenn man zu oft über die eigenen Grenzen hinausgegangen ist. Es braucht viel Selbsterkenntnis, um an den Punkt zu kommen, zu sagen: „Es reicht. Ich muss mich nicht ständig verbiegen.“

     

    Ich finde den Gedanken spannend, dass nicht jeder Mensch Resonanz in uns erzeugt – und dass man das akzeptieren darf, ohne weiter analysieren zu müssen.

    Gleichzeitig frage ich mich: Gibt es vielleicht doch Ausnahmen, wo es sich lohnt, nochmal genauer hinzuschauen? Nicht aus Naivität oder Selbstaufgabe, sondern aus echtem Interesse?

     

    Ich glaube, zwischen „alles mitmachen“ und „alles sofort abblocken“ gibt es manchmal einen Zwischenraum – in dem sich Begegnung entwickeln kann, aber nicht muss.

     

    Deine Worte machen deutlich, wie wertvoll es ist, die eigene Stimme und Frequenz zu kennen – und nicht mehr gegen den eigenen Klang anzurufen. Danke dafür 🙏

  • Ich bin noch dabei zu lernen, auf meinen Eindruck vielleicht irgendwann mal zu vertrauen.

    Ich habe viel-viel-viel-zu viele 2. und 3. und 4. und..... Chancen gegeben und im Zweifel "für den Angeklagten plädiert".

    Eigentlich müsste ich sagen: "Nein, wenn es nicht passt, passt es nicht. Da Hilft auch keine Nachsicht und kein Verbiegen. Und die Gründe sind auch egal, denn das Ergebnis ist das Gleiche."

     

    Von daher, nein, dem Eingangsmantra und dessen Laufrichtung kann ich ganz und gar nicht zustimmen.

     

    Und nein, ich hallte auch nicht jeden Menschen für einen ganz besonderen und einzigartigen Regenbogenfisch.

    Die Wege hin zum status quo mögen unterschiedlich sein. Die Formen, in denen sich die verschiedensten Prägungen auswirken, sind jedoch endlich. Und da, wie o.g., die Ursachen des Verhaltens, am Ende des Tages, nachrangig sind, sind die Formen, in denen sich die Erfahrungen im Heute ausdrücken das Essentielle. Und wenn das keine Resonanz erzeugt, bringt es auch nix wiederholt oder lauter oder in anderer Tonlage in den vermeintlichen Klangkörper hineinzurufen. Wenn die Eigenfrequenz nicht getroffen wird, bringt das alles nix. Das einzige was man sich holt, sind heisere Stimmbänder und man versorgt diejenigen, um einen herum, mit Hörsturz.

  • Können wir wirklich unvoreingenommen in ein Kennenlernen gehen?

     

    Ich frage mich das oft – besonders, wenn es ums Kennenlernen zwischen Mann und Frau geht.

    Ist es überhaupt möglich, ganz unvoreingenommen auf einen Menschen zuzugehen? Ohne alte Erfahrungen, ohne Bewertungen im Gepäck?

     

    Auf der einen Seite weiß ich: Jeder Mensch ist einzigartig.

    Kein Mensch ist wie der andere.

    Unsere Erfahrungen, unser Charakter, unsere Denkweise – das alles ist individuell und formt, wie wir durch die Welt gehen.

     

    Und trotzdem – Hand aufs Herz – schieben wir andere oft ganz schnell in eine Schublade.

    Obwohl unser Verstand längst weiß, dass das nicht fair ist.

    Aber unser Unterbewusstsein scheint manchmal ein Eigenleben zu führen. Es urteilt schneller, als wir denken können – ohne Rücksicht auf Vernunft.

     

    Ich glaube, das hat auch mit Schutz zu tun.

    Unser Gehirn will uns vor Enttäuschungen bewahren.

    Wie früher beim Säbelzahntiger – wir mussten blitzschnell entscheiden: Gefahr oder nicht?

    Da blieb keine Zeit für differenzierte Überlegungen wie: „Vielleicht meint er’s ja gar nicht so…“

    Diese alten Mechanismen greifen auch heute noch – selbst wenn es längst nicht mehr um Leben und Tod geht, sondern um Vertrauen, Nähe und vielleicht eine neue Verbindung.

     

    Aber was bedeutet das für das Kennenlernen?

    Wie oft verpassen wir echte Begegnung, weil wir innerlich auf „Alarm“ sind?
     

    Mich interessiert:

    🌀 Wie tief sitzt eure Prägung aus früheren Begegnungen?

    🌀 Was hilft euch, offen zu bleiben – trotz vergangener Enttäuschungen?

    🌀 Und wie geht ihr mit den automatischen Zuschreibungen im Kopf um?

     

    Ich bin gespannt auf eure Gedanken.

    Vielleicht nähern wir uns gemeinsam ein Stück mehr dem, was echtes Kennenlernen heute bedeuten kann.


    Thomas Kissing 

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