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  • Darf man nach einem Date schon absagen?

    Diskussion · 50 Beiträge · 9 Gefällt mir · 2.390 Aufrufe

    Ein schönes Treffen, gute Gespräche, vielleicht sogar ein bisschen Anziehung – und trotzdem sagt etwas in einem ganz klar: Das wird nichts.
     

    Ist es in Ordnung, dann direkt nach dem ersten Date abzusagen?

    Oder sollte man „noch eine zweite Chance“ geben – einfach, weil alles nett war?

    Wo endet Höflichkeit, und wo beginnt Ehrlichkeit sich selbst (und der anderen Person) gegenüber?

     

    Ich habe selbst erlebt, wie schwer es sein kann, nach einem guten, aber innerlich nicht stimmigen Date, Nein zu sagen. Und gleichzeitig spüre ich:

     

    Ein ehrliches Nein ist manchmal respektvoller als ein höfliches Weitermachen.

     

    Wie seht ihr das?

    Habt ihr selbst schon mal nach einem Date abgesagt – obwohl es objektiv schön war?

    Oder wurdet ihr überrascht von einem „Nein“, das ihr nicht erwartet habt?

     

    Lasst uns offen und respektvoll darüber reden.


    Thomas Kissing 

    29.06.25, 19:38

Beiträge

  • 01.07.25, 15:55

     

    Marina:

    Hallo an alle) Beides ist möglich, je nachdem, was die innere Stimme sagt! 

    Für mich eine offene Frage bleibt, warum wir die anderen Menschen so einfach aus dem Leben ausstreichen. 

    Wenn beim ersten Date Anziehung nicht entsteht, ist es auch kein Problem. Dann könnte man versuchen, diese Person vom anderen Blickwinkel zu betrachten. Was könnte mit diesem Menschen außer Date intetessant sein?

    Wir haben oft im Kopf ein klares Szenario und folgen ihm unbewusst. Genau so prägen und akzeptieren wir meistens solche  Charakteristiken einer Petson, die unseren Vorstellungen entsprechen.

    LG

    Marina

     

     

    Ich finde das daten sowieso irgendwie blöde, jeder hat gewisse Erwartungen an den anderen, meistens trennen sich beide enttäuscht. Finde es besser, wenn jemand sympathisch ist, das man einfach etwas gemeinsam unternimmt, spazieren geht, Kino oder Cafe und über Gott und die Welt sich unterhält. Wenns passt sieht man sich wieder…

    so ein Date hat so was negatives in meinen Augen, man setzt Augenmerk auf verschiedene Kriterien und keiner gibt sich natürlich 

  • 01.07.25, 13:01

    Hallo an alle) Beides ist möglich, je nachdem, was die innere Stimme sagt! 

    Für mich eine offene Frage bleibt, warum wir die anderen Menschen so einfach aus dem Leben ausstreichen. 

    Wenn beim ersten Date Anziehung nicht entsteht, ist es auch kein Problem. Dann könnte man versuchen, diese Person vom anderen Blickwinkel zu betrachten. Was könnte mit diesem Menschen außer Date intetessant sein?

    Wir haben oft im Kopf ein klares Szenario und folgen ihm unbewusst. Genau so prägen und akzeptieren wir meistens solche  Charakteristiken einer Petson, die unseren Vorstellungen entsprechen.

    LG

    Marina

     

     

  • 01.07.25, 10:26

     

    Ilka:

    Auf Grund meiner Erfahrungen würde ich das keinesfalks pauschalisieren.

    Ich habe erlebt, dass beim Schreiben vorher alles stimmig schien und beim Treffen musste ich feststellen, dass die Chemie irgendwie gar nicht da war.

    Bei anderen, und das nicht nur ein Mal, entstanden Freundschaften, welche seit Jahren und trotz inzwischen großer Entfernung, immer noch bestehen. 

     

    Ich denke, der erste Schritt ist offen dem Gegenüber zu sein, vielleicht auch mal "zwischen den Sätzen" hören, Respekt und das Vertrauen in sich selbst. 

    Ob die Chemie stimmt weiß ich schon recht schnell - Selbstversuche haben dies gezeigt 😁 - daraus kann keine beständige Beziehung entstehen. 

    Aber man hat immer die Möglichkeit tolle Menschen kennenzulernen und von jedem etwas mitzunehmen für sich, sei es die Vorliebe für bestimmte Schriftsteller, eine gemeinsame Vorliebe für bestimmte Filmgenre oder einfach ein tolles Restaurant mit neuen Geschmackserfahrungen. 

    Jede Begenung kann bereichern, den Gegenüber und dich selbst - Voraussetzung ist dabei immer die Offenheit, wie schon gesagt.

     

    Und, wie schon gesagt, Zeit nehmen in unserer schnelllebigen Zeit und wirklich da sein in der Begegnung. 

     

    LG Ilka 

     

     

     

    Der letzte Satz ist ein 💎

  • 01.07.25, 09:01 - Zuletzt bearbeitet 01.07.25, 09:03.
    ✗ Dieser Inhalt wurde von Raouf wieder gelöscht.
  • 30.06.25, 22:16

    Auf Grund meiner Erfahrungen würde ich das keinesfalks pauschalisieren.

    Ich habe erlebt, dass beim Schreiben vorher alles stimmig schien und beim Treffen musste ich feststellen, dass die Chemie irgendwie gar nicht da war.

    Bei anderen, und das nicht nur ein Mal, entstanden Freundschaften, welche seit Jahren und trotz inzwischen großer Entfernung, immer noch bestehen. 

     

    Ich denke, der erste Schritt ist offen dem Gegenüber zu sein, vielleicht auch mal "zwischen den Sätzen" hören, Respekt und das Vertrauen in sich selbst. 

    Ob die Chemie stimmt weiß ich schon recht schnell - Selbstversuche haben dies gezeigt 😁 - daraus kann keine beständige Beziehung entstehen. 

    Aber man hat immer die Möglichkeit tolle Menschen kennenzulernen und von jedem etwas mitzunehmen für sich, sei es die Vorliebe für bestimmte Schriftsteller, eine gemeinsame Vorliebe für bestimmte Filmgenre oder einfach ein tolles Restaurant mit neuen Geschmackserfahrungen. 

    Jede Begenung kann bereichern, den Gegenüber und dich selbst - Voraussetzung ist dabei immer die Offenheit, wie schon gesagt.

     

    Und, wie schon gesagt, Zeit nehmen in unserer schnelllebigen Zeit und wirklich da sein in der Begegnung. 

     

    LG Ilka 

     

     

     

  • ✗ Dieser Inhalt wurde von Ehemaliges Mitglied wieder gelöscht.
  • Ich habe mich zwischen durch mal an Dating Apps angemeldet. Ja die Anmeldung war für mich eine Herausforderung und später das Abmelden noch viel schwieriger.Die ganzen Fragen haben mich über mich zum nachdenken gebracht.Geduldig habe mich den Fragen ausgesetzt den mutigen Männer.Bei einigen kam es nie zum Treffen, da die Herrschaften verheiratet waren.Nachdem ich Ihnen erklärt habe das ich glücklich geschieden bin mit vollen harten Konzequenzen. Ja ich kann wenigstens in Spiegel schauen und sagen  mir geht es gut. Ich habe viele Gespräche geführt mit diesen Menschen.Hatte auch schöne Treffen am Anfang gehabt.Die Entwicklung ging dann leider in die andere Richtung.Lag  auch an mir ,weil ich erstmal an mir arbeiten musste. Und  die Männer müssen das auch.In den 2 Jahren  anschauen bin ich zu Erkenntnis kommen ,das ich sehr stark geworden bin.Es gibt viele böse Menschen auf diesen Plattformen ich habe mich diesen gestellt.Musste aufpassen das ich nicht alle Männer so eingestuft habe.Weil es gibt auch nette Männer.Ja wenn dein Bauchgefühl sagt gehe besser nicht zum Treffen oder bitte kein 2mal dann ist das ok.Bevor man in eine Sackgasse läuft mit Folgen .Dafür ist das Leben zu kurz.Ist auch nicht fair dem gegenüber.

  • ✗ Dieser Inhalt wurde von Ehemaliges Mitglied wieder gelöscht.
  • 30.06.25, 14:21

    Ein schönes Treffen, gute Gespräche und vermutlich vorher schon gegenseitig geschrieben oder telefoniert: Wenn beide dasselbe Ziel hatten, das Date jedoch NUR ganz nett war, habe ich meist das Gefühl, dass etwas fehlt. Die gegenseitige Anziehung (Chemie) findet sofort beim ersten Blickkontakt statt. Dann weiß ich oft schon, ob es passt oder nicht.

     

    Wenn es nicht passt, kann ich dem Gegenüber wertschätzend meine Gefühle erklären, auch gleich zum Abschluss des Treffens. Das halte ich für ehrlicher, als die andere Person hinzuhalten oder selbst krampfhaft daran festzuhalten. Das ist natürlich um so schwerer, wenn mein Date das anders sieht oder empfindet als ich, oder ich das Nein kassiere. 

     

    Aus meiner Erfahrung beruhen die Gefühle jedoch meistens auf Gegenseitigkeit. Daher war ich nicht so enttäuscht und manchmal sogar erleichtert. Übung macht auch hier den Meister.

  • 30.06.25, 13:05 - Zuletzt bearbeitet 30.06.25, 13:17.
    ✗ Dieser Inhalt wurde von Ehemaliges Mitglied wieder gelöscht.
  •  

    Lukasch:

     

    Thomas Kissing:

     

    Dein Beitrag hat auf jeden Fall Kraft – und ich verstehe den Frust, den du da ausdrückst. Ja, die Welt hat sich verändert. Und mit ihr auch die Art, wie wir Menschen begegnen.

    Aber: Gesellschaften verändern sich ständig. Veränderung gehört zum Leben – genauso wie die Frage, wie wir selbst damit umgehen.

     

    Es ist leicht, alles auf „die Zeit“ oder „das System“ zu schieben. Viel schwieriger (aber oft lohnender) ist es, bei sich selbst zu schauen:

    Wie gehe ich mit Druck um? Welche Erwartungen bringe ich mit ins Treffen? Was davon ist wirklich „die Gesellschaft“ – und was vielleicht auch mein eigenes Muster?

     

    Ich glaube, wir neigen manchmal dazu, uns als Opfer der Umstände zu sehen – weil es einfacher ist, die Verantwortung nach außen zu verlagern, statt ehrlich hinzuschauen. Und ja, das kann unangenehm sein.

    Aber genau darin liegt auch Wachstum.

     

    Das gilt nicht nur fürs Dating, sondern eigentlich für alle gesellschaftlichen Themen.

     

    Wie siehst du das – wo liegt für dich der Punkt zwischen berechtigter Kritik an äußeren Umständen und innerer Eigenverantwortung?

    Thomas, aber was ich sage, ist nicht aus Frustration geboren, sondern aus einer realistischen Einschätzung der Situation.
    Ich finde, dass Menschen Ereignissen viel zu viel Bedeutung beimessen – sie bekommen durch ihre zugewiesene „Wichtigkeit“ fast schon einen mystischen Charakter.
    Ich bin ein Anhänger eines anderen Weges:
    Lass uns einander erst kennenlernen, etwas gemeinsam erleben, ein Gefühl füreinander entwickeln – und dann entscheiden, ob wir mehr wollen oder nicht.

    Dieses ganze „Blind Dating“ ist mir fremd.
    Und ich bin froh, dass ich etwas ganz anderes erleben durfte – und was Beziehungen angeht, bin ich erfüllt, selbst wenn nie wieder eine entstehen sollte.
    Ich hatte das Glück, echte Partnerschaften zu erleben, die länger dauerten als eine Nacht oder zwei Dates.

    Aus dieser Perspektive spreche ich.
    Ich glaube, das, was wir derzeit als Gesellschaft tun, ist dumm.
    Wir reduzieren alles auf Oberflächlichkeiten, behandeln Beziehungen wie Transaktionen – und diese Transaktionen sollen möglichst schnell abgeschlossen sein.
    Und genau das zerstört uns.

    Dabei erklären wir dieses Verhalten mit Zeitmangel – obwohl wir paradoxerweise in einer Ära leben, in der Zeit unendlich verfügbar ist.
    Ein echter Paradox.

    Vielen Dank für deine Offenheit und deinen wertvollen Beitrag zu dieser Diskussion. Ich finde es spannend, wie unterschiedlich wir auf das Thema blicken – und genau das macht diese Auseinandersetzung so lebendig.

     

    Ich habe den Eindruck, dass wir aus zwei ganz unterschiedlichen Erfahrungshorizonten sprechen. Und das ist völlig in Ordnung. Es zeigt nur, wie vielfältig Beziehungen, Dating und Nähe heute erlebt werden – je nachdem, wo man gerade im Leben steht und was man schon erlebt hat.

     

    Ich glaube nicht, dass es dabei ein richtig oder falsch gibt. Letztlich liegt es immer im Auge des Betrachters – und in der eigenen inneren Wahrheit. Für manche ist langsames Kennenlernen der stimmigere Weg, für andere ist Klarheit früh im Prozess wichtig, besonders wenn grundlegende Themen gleich spürbar werden.

     

    In diesem Spannungsfeld bewegen wir uns alle. Und genau deswegen bin ich froh, dass hier Raum für so einen respektvollen Austausch entsteht.

  • 30.06.25, 12:38

     

    Thomas Kissing:

     

    Lukasch:

    Wir leben in einer idiotischen Zeit, in der jedes Treffen sofort als Date gilt – und genau daher kommt dieser ganze Druck. Ich habe das Gefühl, dass dadurch alles todernst genommen wird und die Spannung höher ist als am Ausgang einer Hochspannungsleitung.

    Früher haben sich Menschen einfach mal getroffen – und wenn’s gefunkt hat, dann ging man vielleicht auf ein Date. Das war viel entspannter, mit weniger Verwirrung und Erwartungsdruck.

    Heute – in einer Realität, in der alles sofort passieren muss, und wenn nicht jetzt, dann nie – passiert Folgendes:

    a) Menschen haben kaum eine echte Chance, sich kennenzulernen, bevor irgendein Gefühl oder Erwartung entsteht.
    b) Zwischenmenschliches wird total entmenschlicht: Jeder kleine Fehler, jedes Zögern, jede Abweichung wird sofort als Risiko, Red Flag oder was auch immer eingestuft.

    Mehr persönliche Begegnungen, weniger Internet – dann wären Entscheidungen über Dates (oder ob überhaupt) viel klarer und ehrlicher.

    Dein Beitrag hat auf jeden Fall Kraft – und ich verstehe den Frust, den du da ausdrückst. Ja, die Welt hat sich verändert. Und mit ihr auch die Art, wie wir Menschen begegnen.

    Aber: Gesellschaften verändern sich ständig. Veränderung gehört zum Leben – genauso wie die Frage, wie wir selbst damit umgehen.

     

    Es ist leicht, alles auf „die Zeit“ oder „das System“ zu schieben. Viel schwieriger (aber oft lohnender) ist es, bei sich selbst zu schauen:

    Wie gehe ich mit Druck um? Welche Erwartungen bringe ich mit ins Treffen? Was davon ist wirklich „die Gesellschaft“ – und was vielleicht auch mein eigenes Muster?

     

    Ich glaube, wir neigen manchmal dazu, uns als Opfer der Umstände zu sehen – weil es einfacher ist, die Verantwortung nach außen zu verlagern, statt ehrlich hinzuschauen. Und ja, das kann unangenehm sein.

    Aber genau darin liegt auch Wachstum.

     

    Das gilt nicht nur fürs Dating, sondern eigentlich für alle gesellschaftlichen Themen.

     

    Wie siehst du das – wo liegt für dich der Punkt zwischen berechtigter Kritik an äußeren Umständen und innerer Eigenverantwortung?

    Thomas, aber was ich sage, ist nicht aus Frustration geboren, sondern aus einer realistischen Einschätzung der Situation.
    Ich finde, dass Menschen Ereignissen viel zu viel Bedeutung beimessen – sie bekommen durch ihre zugewiesene „Wichtigkeit“ fast schon einen mystischen Charakter.
    Ich bin ein Anhänger eines anderen Weges:
    Lass uns einander erst kennenlernen, etwas gemeinsam erleben, ein Gefühl füreinander entwickeln – und dann entscheiden, ob wir mehr wollen oder nicht.

    Dieses ganze „Blind Dating“ ist mir fremd.
    Und ich bin froh, dass ich etwas ganz anderes erleben durfte – und was Beziehungen angeht, bin ich erfüllt, selbst wenn nie wieder eine entstehen sollte.
    Ich hatte das Glück, echte Partnerschaften zu erleben, die länger dauerten als eine Nacht oder zwei Dates.

    Aus dieser Perspektive spreche ich.
    Ich glaube, das, was wir derzeit als Gesellschaft tun, ist dumm.
    Wir reduzieren alles auf Oberflächlichkeiten, behandeln Beziehungen wie Transaktionen – und diese Transaktionen sollen möglichst schnell abgeschlossen sein.
    Und genau das zerstört uns.

    Dabei erklären wir dieses Verhalten mit Zeitmangel – obwohl wir paradoxerweise in einer Ära leben, in der Zeit unendlich verfügbar ist.
    Ein echter Paradox.

  •  

    Lukasch:

    Wir leben in einer idiotischen Zeit, in der jedes Treffen sofort als Date gilt – und genau daher kommt dieser ganze Druck. Ich habe das Gefühl, dass dadurch alles todernst genommen wird und die Spannung höher ist als am Ausgang einer Hochspannungsleitung.

    Früher haben sich Menschen einfach mal getroffen – und wenn’s gefunkt hat, dann ging man vielleicht auf ein Date. Das war viel entspannter, mit weniger Verwirrung und Erwartungsdruck.

    Heute – in einer Realität, in der alles sofort passieren muss, und wenn nicht jetzt, dann nie – passiert Folgendes:

    a) Menschen haben kaum eine echte Chance, sich kennenzulernen, bevor irgendein Gefühl oder Erwartung entsteht.
    b) Zwischenmenschliches wird total entmenschlicht: Jeder kleine Fehler, jedes Zögern, jede Abweichung wird sofort als Risiko, Red Flag oder was auch immer eingestuft.

    Mehr persönliche Begegnungen, weniger Internet – dann wären Entscheidungen über Dates (oder ob überhaupt) viel klarer und ehrlicher.

    Dein Beitrag hat auf jeden Fall Kraft – und ich verstehe den Frust, den du da ausdrückst. Ja, die Welt hat sich verändert. Und mit ihr auch die Art, wie wir Menschen begegnen.

    Aber: Gesellschaften verändern sich ständig. Veränderung gehört zum Leben – genauso wie die Frage, wie wir selbst damit umgehen.

     

    Es ist leicht, alles auf „die Zeit“ oder „das System“ zu schieben. Viel schwieriger (aber oft lohnender) ist es, bei sich selbst zu schauen:

    Wie gehe ich mit Druck um? Welche Erwartungen bringe ich mit ins Treffen? Was davon ist wirklich „die Gesellschaft“ – und was vielleicht auch mein eigenes Muster?

     

    Ich glaube, wir neigen manchmal dazu, uns als Opfer der Umstände zu sehen – weil es einfacher ist, die Verantwortung nach außen zu verlagern, statt ehrlich hinzuschauen. Und ja, das kann unangenehm sein.

    Aber genau darin liegt auch Wachstum.

     

    Das gilt nicht nur fürs Dating, sondern eigentlich für alle gesellschaftlichen Themen.

     

    Wie siehst du das – wo liegt für dich der Punkt zwischen berechtigter Kritik an äußeren Umständen und innerer Eigenverantwortung?

  • 30.06.25, 11:16

     

    Lukasch:

    Wir leben in einer idiotischen Zeit, in der jedes Treffen sofort als Date gilt – und genau daher kommt dieser ganze Druck. Ich habe das Gefühl, dass dadurch alles todernst genommen wird und die Spannung höher ist als am Ausgang einer Hochspannungsleitung.

    Früher haben sich Menschen einfach mal getroffen – und wenn’s gefunkt hat, dann ging man vielleicht auf ein Date. Das war viel entspannter, mit weniger Verwirrung und Erwartungsdruck.

    Heute – in einer Realität, in der alles sofort passieren muss, und wenn nicht jetzt, dann nie – passiert Folgendes:

    a) Menschen haben kaum eine echte Chance, sich kennenzulernen, bevor irgendein Gefühl oder Erwartung entsteht.
    b) Zwischenmenschliches wird total entmenschlicht: Jeder kleine Fehler, jedes Zögern, jede Abweichung wird sofort als Risiko, Red Flag oder was auch immer eingestuft.

    Mehr persönliche Begegnungen, weniger Internet – dann wären Entscheidungen über Dates (oder ob überhaupt) viel klarer und ehrlicher.

    Danke..👏🤝.. so treffend verfasst ..

  • 30.06.25, 10:13 - Zuletzt bearbeitet 30.06.25, 10:20.

    Es kommt aber darauf an, wie man folgende Aussage auffasst.

     

    Ein schönes Treffen, gute Gespräche, vielleicht sogar ein bisschen Anziehung – und trotzdem sagt etwas in einem ganz klar: Das wird nichts.

    Was ist, wenn diese innere Stimme Dein Unterbewußtsein ist, was einen ersten Eindruck falsch rüberbringt und Du dir immer und immer wieder sehr gute Möglichkeiten entgehen lässt? 

     

    Ich würde nach obiger von Dir beschriebener Voraussetzung IMMER ein zweites Date folgen lassen. Lieber x-Dates und dann sagen es passt nicht, als nach dem ersten eine potentielle passendes Date ziehen zu lassen... und man lernt einen Menschen nicht in 2-3 Std. kennen... ebenso kann sich "Anziehung" enwickeln. 

    Gerade Frauen frisieren sich anders (z.B. Zopf => Haare offen,Hochsteckfrisur), anderen Duft, anderes Outfit und Mann denkt "Wow" (selber passiert).   

     

    Man stell sich vor eine alleinerziehende Mutter hat vor dem Date noch mit Ex diskutiert oder Probleme mit dem Teeny, öffnet sich nicht gleich Dir, Du bekommst den obigen Eindruck und sie wäre beim 2ten Date ganz anders drauf, so dass Du diesen ersten Eindruck nicht hättest?

     

    Ein ehrliches Nein ist manchmal respektvoller als ein höfliches Weitermachen.

    Man macht ja ein weiteres Date nicht aus Höflichkeit, wenn Du das denkst, solltest Du Deine innere Einstellung überdenken, aber ein 2tes Date kann Dir die Gewissheit geben in beide Richtungen und tut keinem weh. Kein erwachsener reifer Mensch erwartet (!), dass man beim ersten Date eine Entscheidung fürs Leben trifft, so dass der andere sich durch das 2te Date "Hoffnung" machen könnte. So reif sollte man sein...  

     

    Drehen wir den Spieß um... stell Dir vor, deine innere Stimme sagt Dir klar und deutlich "Die ist es"... es folgen weitere Dates... Du landest im Bett und denkst "Geht gar nicht" oder er/sie stellt sich als Narzist heraus... 

     

    Lieber mehr Dates, als sich vom ersten Eindruck täuschen lassen. 

     

    Aber ich bin mir sicher (These), dass die meisten Frauen hier (vor allem U50) eindeutig für Korb tendieren, während die Männer oder Frauen Ü50 eher die zweite Chance geben würden. Das ist meine bisherige Erfahrung. 
    Dies hängt aber davon ab, wie man die erste Aussage für sich versteht...

  • 30.06.25, 09:47

    Wir leben in einer idiotischen Zeit, in der jedes Treffen sofort als Date gilt – und genau daher kommt dieser ganze Druck. Ich habe das Gefühl, dass dadurch alles todernst genommen wird und die Spannung höher ist als am Ausgang einer Hochspannungsleitung.

    Früher haben sich Menschen einfach mal getroffen – und wenn’s gefunkt hat, dann ging man vielleicht auf ein Date. Das war viel entspannter, mit weniger Verwirrung und Erwartungsdruck.

    Heute – in einer Realität, in der alles sofort passieren muss, und wenn nicht jetzt, dann nie – passiert Folgendes:

    a) Menschen haben kaum eine echte Chance, sich kennenzulernen, bevor irgendein Gefühl oder Erwartung entsteht.
    b) Zwischenmenschliches wird total entmenschlicht: Jeder kleine Fehler, jedes Zögern, jede Abweichung wird sofort als Risiko, Red Flag oder was auch immer eingestuft.

    Mehr persönliche Begegnungen, weniger Internet – dann wären Entscheidungen über Dates (oder ob überhaupt) viel klarer und ehrlicher.

  • 30.06.25, 06:19

    Ob aus zwei Menschen ein Paar wird, wissen manchmal beide nach Wochen noch nicht. 

     

    Ob aus zwei Menschen ganz sicher KEIN Paar wird, weiß einer von beiden bereits nach einer Minute.

     

    Sandwich-Technik finde ich respektvoll: 

     

    (+) Wertschätzen, dass der andere Zeit und Mühe aufgebracht hat. Das alleine ist schön und verdient ein Dankeschön. 

    (-) Höflich absagen ohne weitere Begründung. Es passt einfach nicht für eine Beziehung. 

    (+) Aufrichtig alles gute und viele Erfolg wünschen.

  • 29.06.25, 23:20

    Wenn ich mich nicht angezogen fühle von meinem Gegenüber ist es besser klare Worte zu sprechen.  

  • 29.06.25, 22:58

     

    Thomas Kissing:

    undefined

    Man darf auch vor und während dem Date absagen.

  • 29.06.25, 22:55

    Seltsame Frage, nach wievielen Dates denn sonst? Entweder der Funke springt über oder  eben nicht.

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