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  • Wie viel darf ein Mensch für einen anderen geben?

    Diskussion · 41 Beiträge · 15 Gefällt mir · 1.292 Aufrufe

    In zwischenmenschlichen Beziehungen – ob in Partnerschaft, Familie, Freundschaft oder Pflege – begegnet uns diese Frage immer wieder:

    Wo beginnt echte Fürsorge, und wo fängt Selbstaufgabe an?

    Ist es Liebe, wenn man alles gibt – oder ist es manchmal ein stilles Verlorengehen im Leben des anderen?
     

    Vor kurzem hatte ich einen intensiven Traum, der mich nicht mehr loslässt:

    Ich war in einem Krankenhaus, meine Speiseröhre wurde untersucht – aus Sorge, dass etwas Schlimmes in mir wächst. Doch in den Gängen dieser Klinik entdeckte ich einen geheimen Bereich: Dort lagen künstlich gezüchtete Menschen, geschaffen nur zu einem Zweck – um Organe zu spenden. Sie waren bewusstlos, wurden benutzt. Bis ein Virus – ausgelöst durch meine mitgebrachte Katze – ihnen Bewusstsein verlieh.

    Und dann begannen sie, sich zu wehren.

     

    Dieser Traum hat mir auf schmerzhafte Weise gezeigt, wie sehr wir in manchen Beziehungen funktionalisieren – oder selbst funktionalisiert werden. Wie oft „geben“ wir, obwohl wir innerlich längst leer sind? Und wie oft erwarten wir etwas von anderen, das eigentlich zu viel ist?

     

    Ich lade euch ein, über eure Erfahrungen zu sprechen.

    Wo habt ihr selbst Grenzen erlebt – beim Geben oder beim Gefordertwerden?

    Wie erkennen wir, wann aus Liebe Last wird – und wie können wir neu lernen, was ein gesunder Austausch ist?


    Thomas Kissing 

    25.06.25, 08:08

Beiträge

  • ✨ Meine Erkenntnis aus einem seltsamen Traum

     

    Ich hatte einen Traum, der mich bis in den Tag begleitet hat.

    Ein Krankenhaus, eine Untersuchung, meine ständige Sorge um die Speiseröhre – vertraute Themen, die mich auch im Wachsein beschäftigen. Aber dieser Traum ging weiter. Ich war nicht allein. Ich hatte meine Katze dabei, die sich unbemerkt in verborgene Räume schlich.

     

    Dort entdeckte ich etwas, das mich zutiefst erschütterte: künstlich gezüchtete Menschen, bewusstlos, bloße Hüllen – erschaffen, um Organe zu spenden. Für Menschen wie mich, die Angst haben, krank zu werden. Die hoffen, dass Hilfe da ist, wenn etwas im Inneren nicht mehr heilt.

    Doch dann geschah etwas Unerwartetes. Diese Wesen wurden lebendig. Und wütend. Sie wollten raus. Und ich verstand sie.

     

    Was mich am meisten bewegt hat: Am Ende war ich der Auslöser.

    Nicht bewusst, nicht mit Absicht – aber durch mich, durch meine Katze, wurde ein System ins Wanken gebracht, das sich lange auf das Schweigen derer gestützt hatte, die nichts sagen konnten.

     

    Meine Erkenntnis?

    Ich bin jemand, der viel gibt. Und manchmal auch viel erwartet.

    Ich kenne das Helfen. Ich kenne die Angst, nicht genug zu sein, wenn ich nichts mehr geben kann.

    Aber dieser Traum hat mir gezeigt, dass Geben nicht immer rein ist. Dass man auch in bester Absicht Grenzen überschreiten kann – bei anderen und bei sich selbst.

    Und dass es manchmal ein unbewusster Teil von uns ist – wie meine Katze im Traum –, der uns aufrüttelt und sagt: „Stopp. So geht es nicht weiter.“

     

    Ich will lernen, anders zu geben. Nicht aus Angst, gebraucht zu werden. Sondern aus Freiheit.

    Und ich will wachsam sein, wenn jemand nur noch als Mittel zum Zweck gesehen wird – auch in mir selbst.


    Thomas Kissing 

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