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  • Alle Optionen – und trotzdem einsam?

    Diskussion · 39 Beiträge · 14 Gefällt mir · 1.558 Aufrufe

    Noch nie war es so einfach, jemanden kennenzulernen.

    Und trotzdem sind so viele Menschen allein.

     

    Wir haben Dating-Apps, Chatfunktionen, Video-Calls, Urlaubsflirts, offene Beziehungen, Selbstverwirklichung, Bindungsratgeber und unendliche Auswahl.

    Und doch erleben viele: Einsamkeit, Unsicherheit, Enttäuschung.

     

    🔍 Was läuft da schief – gesellschaftlich, emotional, menschlich?

     

    Vor 100 Jahren war Beziehung oft schlicht überlebenswichtig. Heute ist sie ein Ideal zwischen Freiheit und Überforderung.

    Was früher ganz selbstverständlich war – Nähe, Alltag teilen, durch Höhen und Tiefen gehen – fühlt sich heute manchmal fast „falsch“ an. Als würde man sich festlegen, bevor man weiß, ob noch etwas Besseres kommt.
     

    🧠 Ein paar unbequeme Fragen:

     

    • Sind wir beziehungsunfähiger geworden – oder einfach nur überfordert vom Überfluss?
    • Ist unsere ständige Vergleichskultur (Social Media, Dating-Profile, Lebensentwürfe) ein Beziehungskiller?
    • Wie viel Nähe lassen wir wirklich zu – wenn alles jederzeit abbrechbar ist?
    • Haben wir verlernt, uns auf das Unperfekte einzulassen?

     

    💬 Diese Diskussion soll zum Nachdenken anregen – ohne Klischees.

    Es geht nicht um Schuld, sondern um das Erkennen von Strukturen:

    Was macht echte Verbindung in der heutigen Zeit so schwer?

    Und was müsste sich ändern – in uns, in der Gesellschaft, in unseren Erwartungen?

     

    👥 Schreib mit, wenn dich das Thema bewegt.

    Ob du datest, frustriert bist, glücklich solo oder schon lange vergeben – deine Perspektive zählt.

     

    Thomas Kissing

    16.06.25, 21:43

Beiträge

  • 26.06.25, 23:55

    Wir haben zu viele scheinbare äusserliche Freiheiten,  irren herum und wissen nicht was wir noch alles "haben "wollen. Es Bedarf meinerseits erhöhte Wachsamkeit  was ich zu mir lasse, das mache ich sehr bewusst. Das ist eine innere Entscheidung

    Mensch sein bedeutet für mich von innen nach aussen zu sein..... die Wertigkeit liegt in uns, die Sprache des ❤️ ist so leise geworden, ich höre sie, in meiner kleinen Welt, die dadurch ganz gross ist

  • 26.06.25, 19:25

     

    Thomas Kissing:

     

    Thomas Kissing:

     

    Danke für deinen ausführlichen Beitrag – man merkt, dass du dir viele Gedanken gemacht hast und auch persönliche Erfahrungen teilst. Das finde ich sehr wertvoll.

    Für meinen Geschmack ist der Text etwas zu lang und verliert sich stellenweise zu sehr im Allgemeinen. Ich hätte mir mehr konkrete Bezüge zur Kernfrage der Diskussion gewünscht: Warum sind so viele heute einsam – trotz aller Möglichkeiten?

    Trotzdem: Dein Blick auf den gesellschaftlichen Wandel regt zum Nachdenken an.


     

    Nachtrag:

    Bei allem Verständnis für äußere Umstände – ich finde, es geht auch immer um Eigenverantwortung.

    Ich persönlich kann mit dieser Opferrolle nichts anfangen, in der immer „die Gesellschaft“ oder „die Umstände“ schuld sind. Wir haben heute so viele Freiheiten – und damit auch die Verantwortung, bewusst mit ihnen umzugehen.


     

    Ich persönlich finde dies wurde voll aufgenommen… wir dürfen gerade etwas Neues erfahren es gibt noch keinen Weg der aber jetzt eigenverantwortlich gegangen werden darf/kann … , so habe ich es verstanden oder will es so verstehen 😁

  •  

    Thomas Kissing:

     

    Mark:

    Laut einiger Studien fühlen sich viele, insbesondere auch jüngere Menschen einsam. Womöglich einsamer als in den vergangenen Jahrzehnten. 


    Ich betrachte die Situation mal von weit oben und hole etwas weiter aus:
    Vor 100 Jahren war das gesellschaftliche Korsett, und wie jeder einzelne darin doch bitte zu funktionieren hatte, wesentlich stringenter. Die eigene Individualität musste sich ziemlich weit hinten anstellen. Irgendwann verheiratet zu sein und Kinder zu haben war die Standard-Werkseinstellung. Wer das so nicht wollte, musste sich dafür rechtfertigen. Schief angesehen wurde man auch, wenn man sich irgendwann wieder scheiden lassen wollte. 

    Ergo wurde auch geheiratet, wenn es lediglich 'ganz ok' war, ohne sich wirklich zu lieben, meistens in einem jungen und unreifen Alter. Einmal füreinander entschieden, galt es durchzuhalten, negative Konsequenzen wurden irgendwie ertragen.
    Homosexualität hatte gar keinen Platz, stand unter Strafe., Vergewaltigung in der Ehe jedoch nicht.
    Ich sage nicht, dass früher alles ganz furchtbar war, doch ich habe den Eindruck, dass die 'gute alte Zeit' gerne durch die rosa Brille betrachtet - und dahingehend verklärt wird. 

    Was wir derzeit erleben, ist das Freilassen einer ganzen Gesellschaft aus einem goldenen Käfig, der uns jahrhunderte lang geprägt hat. Es gab genau eine legitime Beziehungsform mit sexueller Komponente, andere Beziehungsformen wurden in die Heimlichkeit gedrängt, oder gar in die Illegalität. 

    Jetzt genießen wir Freiheiten in Hülle und Fülle, die vor 30 Jahren zum Teil noch undenkbar waren. 
    Es ist ein Entwicklungsprozess, vergleichbar mit dem von Kindern die dem Elternhaus entwachsen und lernen müssen, auf eigenen Beinen zu stehen und für uns selbst zu sorgen. 

    Doch wie wir als Gesellschaft und als Individuum mit den neuen Freiheiten umgehen, müssen wir uns selbst erstmal beibringen. Wir haben diesbezüglich keine Vorbilder, es ist quasi eine komplett neue Situation die es so noch nicht gab. 
    Und das macht es schwierig. 
    Sicherheit ist der Preis für mehr Freiheit. Man kann nicht beides haben. Das verängstigt viele, sie bleiben lieber allein.


    "Weißt du noch wer du mal warst, bevor dir gesagt wurde wer du sein sollst?" ist einer meiner LieblingsKalenderSprüche. 
    Diese Frage stellen sich immer mehr Menschen, die dann die neuen Freiheiten doch gerne annehmen. 

    Von dieser Frage kann man sich aber auch bedrängt fühlen. Und diese Frage ist vielleicht auch gar nicht so einfach zu beantworten. Es ist möglicherweise ein längerer Weg. 
    Ein Weg zu mehr Eigenverantwortung. 
    Ein Weg zu mehr Erwachsensein. 
    Ein Weg der soweit zu mir selbst führt, dass ich mich selber annehmen kann wie ich bin, mich selber mag, mit mir selbst soweit zufrieden bin, dass ich niemanden brauche um mich vollständig zu fühlen. 

    Das Ziel könnte sein, dass ich jede Beziehung die ich eingehe, jede Begegnung die ich habe, jede Freundschaft die ich pflege und jedes sexuelle Erlebnis dass ich habe als ein Geschenk betrachte und als ein Geschenk wert schätzen darf.
    Das setzt Respekt und Wohlwollen voraus. Angst ist da eher hinderlich. 

    Viele betrachten ihre Beziehung wie eine Selbstverständlichkeit und verknüpfen sie mit Forderungen die bei Nichterfüllung eingeklagt werden, ganz ähnlich, wie Kinder sich ihren Eltern gegenüber verhalten. 

    Ich denke, dass es noch eine ganze Weile dauern wird, bis wir gelernt haben aus mehreren Beziehungsformen wählen zu können, Beziehungen abseits von bisher geltenden Normen komplett individuell gestalten zu dürfen, bis dahin dass wir sogar unser Geschlecht verändern können. 

    Zurück zur Einsamkeit. 
    Möglicherweise fühlen sich heute mehr Menschen einsam weil sie alleine leben ohne es so zu wollen.
    Aus Konformitätsdruck eine unglückliche Partnerschaft zu führen, und als Frau womöglich gewalttätige Übergriffe zu ertragen, ist vielleicht auch eine Form von Einsamkeit. Aber eine, die hoffentlich immer seltener wird. 

    Einige Jahre lang hatte ich keine 'feste' Beziehung, wie es umgangssprachlich heißt, um das Wort 'monogam' zu vermeiden. Ich habe es sehr genossen, endlich frei!
    2018 habe ich Weihnachten, Sylvester und auch meinen Geburtstag nur mit mir alleine verbracht. Es ergab sich so, und ich wollte es auch nicht anders. Und ja, es hat sich einsam angefühlt, aber ich wollte diese Erfahrung ja machen. Daher ist es wohl auch mit echter, also unfreiwilliger Einsamkeit nicht zu vergleichen. 

    Fazit: 
    Es herrscht große Unsicherheit und Überforderung, weil wir von niemandem vorgelebt bekommen haben, wie wir mit den ganzen neuen Freiheiten impunkto Beziehung, Partnerschaft, Freundschaft plus usw. und den KontaktierMöglichkeiten des Internets umgehen. 

    Mein Tipp: Selber alles ausprobieren, was man möchte,  authentisch bleiben, auf das Bauchgefühl hören und sich nach dem eigenen inneren WerteKompass richten. 

    Natürlich können unangenehme Erfahrungen dabei sein, natürlich kann man sich eine blutige Nase holen, doch das Gute an negativen Erfahrungen sind schnelle und effektive Lern- und Entwicklungsprozesse. 

    Für mich persönlich ist Freundschaft die Königsklasse aller Beziehungsformen, schon allein deswegen, weil sie ohne Besitzansprüche und ohne Exklusivitätsforderungen auskommt. 

    Danke für deinen ausführlichen Beitrag – man merkt, dass du dir viele Gedanken gemacht hast und auch persönliche Erfahrungen teilst. Das finde ich sehr wertvoll.

    Für meinen Geschmack ist der Text etwas zu lang und verliert sich stellenweise zu sehr im Allgemeinen. Ich hätte mir mehr konkrete Bezüge zur Kernfrage der Diskussion gewünscht: Warum sind so viele heute einsam – trotz aller Möglichkeiten?

    Trotzdem: Dein Blick auf den gesellschaftlichen Wandel regt zum Nachdenken an.


     

    Nachtrag:

    Bei allem Verständnis für äußere Umstände – ich finde, es geht auch immer um Eigenverantwortung.

    Ich persönlich kann mit dieser Opferrolle nichts anfangen, in der immer „die Gesellschaft“ oder „die Umstände“ schuld sind. Wir haben heute so viele Freiheiten – und damit auch die Verantwortung, bewusst mit ihnen umzugehen.


     

  •  

    Mark:

    Laut einiger Studien fühlen sich viele, insbesondere auch jüngere Menschen einsam. Womöglich einsamer als in den vergangenen Jahrzehnten. 


    Ich betrachte die Situation mal von weit oben und hole etwas weiter aus:
    Vor 100 Jahren war das gesellschaftliche Korsett, und wie jeder einzelne darin doch bitte zu funktionieren hatte, wesentlich stringenter. Die eigene Individualität musste sich ziemlich weit hinten anstellen. Irgendwann verheiratet zu sein und Kinder zu haben war die Standard-Werkseinstellung. Wer das so nicht wollte, musste sich dafür rechtfertigen. Schief angesehen wurde man auch, wenn man sich irgendwann wieder scheiden lassen wollte. 

    Ergo wurde auch geheiratet, wenn es lediglich 'ganz ok' war, ohne sich wirklich zu lieben, meistens in einem jungen und unreifen Alter. Einmal füreinander entschieden, galt es durchzuhalten, negative Konsequenzen wurden irgendwie ertragen.
    Homosexualität hatte gar keinen Platz, stand unter Strafe., Vergewaltigung in der Ehe jedoch nicht.
    Ich sage nicht, dass früher alles ganz furchtbar war, doch ich habe den Eindruck, dass die 'gute alte Zeit' gerne durch die rosa Brille betrachtet - und dahingehend verklärt wird. 

    Was wir derzeit erleben, ist das Freilassen einer ganzen Gesellschaft aus einem goldenen Käfig, der uns jahrhunderte lang geprägt hat. Es gab genau eine legitime Beziehungsform mit sexueller Komponente, andere Beziehungsformen wurden in die Heimlichkeit gedrängt, oder gar in die Illegalität. 

    Jetzt genießen wir Freiheiten in Hülle und Fülle, die vor 30 Jahren zum Teil noch undenkbar waren. 
    Es ist ein Entwicklungsprozess, vergleichbar mit dem von Kindern die dem Elternhaus entwachsen und lernen müssen, auf eigenen Beinen zu stehen und für uns selbst zu sorgen. 

    Doch wie wir als Gesellschaft und als Individuum mit den neuen Freiheiten umgehen, müssen wir uns selbst erstmal beibringen. Wir haben diesbezüglich keine Vorbilder, es ist quasi eine komplett neue Situation die es so noch nicht gab. 
    Und das macht es schwierig. 
    Sicherheit ist der Preis für mehr Freiheit. Man kann nicht beides haben. Das verängstigt viele, sie bleiben lieber allein.


    "Weißt du noch wer du mal warst, bevor dir gesagt wurde wer du sein sollst?" ist einer meiner LieblingsKalenderSprüche. 
    Diese Frage stellen sich immer mehr Menschen, die dann die neuen Freiheiten doch gerne annehmen. 

    Von dieser Frage kann man sich aber auch bedrängt fühlen. Und diese Frage ist vielleicht auch gar nicht so einfach zu beantworten. Es ist möglicherweise ein längerer Weg. 
    Ein Weg zu mehr Eigenverantwortung. 
    Ein Weg zu mehr Erwachsensein. 
    Ein Weg der soweit zu mir selbst führt, dass ich mich selber annehmen kann wie ich bin, mich selber mag, mit mir selbst soweit zufrieden bin, dass ich niemanden brauche um mich vollständig zu fühlen. 

    Das Ziel könnte sein, dass ich jede Beziehung die ich eingehe, jede Begegnung die ich habe, jede Freundschaft die ich pflege und jedes sexuelle Erlebnis dass ich habe als ein Geschenk betrachte und als ein Geschenk wert schätzen darf.
    Das setzt Respekt und Wohlwollen voraus. Angst ist da eher hinderlich. 

    Viele betrachten ihre Beziehung wie eine Selbstverständlichkeit und verknüpfen sie mit Forderungen die bei Nichterfüllung eingeklagt werden, ganz ähnlich, wie Kinder sich ihren Eltern gegenüber verhalten. 

    Ich denke, dass es noch eine ganze Weile dauern wird, bis wir gelernt haben aus mehreren Beziehungsformen wählen zu können, Beziehungen abseits von bisher geltenden Normen komplett individuell gestalten zu dürfen, bis dahin dass wir sogar unser Geschlecht verändern können. 

    Zurück zur Einsamkeit. 
    Möglicherweise fühlen sich heute mehr Menschen einsam weil sie alleine leben ohne es so zu wollen.
    Aus Konformitätsdruck eine unglückliche Partnerschaft zu führen, und als Frau womöglich gewalttätige Übergriffe zu ertragen, ist vielleicht auch eine Form von Einsamkeit. Aber eine, die hoffentlich immer seltener wird. 

    Einige Jahre lang hatte ich keine 'feste' Beziehung, wie es umgangssprachlich heißt, um das Wort 'monogam' zu vermeiden. Ich habe es sehr genossen, endlich frei!
    2018 habe ich Weihnachten, Sylvester und auch meinen Geburtstag nur mit mir alleine verbracht. Es ergab sich so, und ich wollte es auch nicht anders. Und ja, es hat sich einsam angefühlt, aber ich wollte diese Erfahrung ja machen. Daher ist es wohl auch mit echter, also unfreiwilliger Einsamkeit nicht zu vergleichen. 

    Fazit: 
    Es herrscht große Unsicherheit und Überforderung, weil wir von niemandem vorgelebt bekommen haben, wie wir mit den ganzen neuen Freiheiten impunkto Beziehung, Partnerschaft, Freundschaft plus usw. und den KontaktierMöglichkeiten des Internets umgehen. 

    Mein Tipp: Selber alles ausprobieren, was man möchte,  authentisch bleiben, auf das Bauchgefühl hören und sich nach dem eigenen inneren WerteKompass richten. 

    Natürlich können unangenehme Erfahrungen dabei sein, natürlich kann man sich eine blutige Nase holen, doch das Gute an negativen Erfahrungen sind schnelle und effektive Lern- und Entwicklungsprozesse. 

    Für mich persönlich ist Freundschaft die Königsklasse aller Beziehungsformen, schon allein deswegen, weil sie ohne Besitzansprüche und ohne Exklusivitätsforderungen auskommt. 

    Danke für deinen ausführlichen Beitrag – man merkt, dass du dir viele Gedanken gemacht hast und auch persönliche Erfahrungen teilst. Das finde ich sehr wertvoll.

    Für meinen Geschmack ist der Text etwas zu lang und verliert sich stellenweise zu sehr im Allgemeinen. Ich hätte mir mehr konkrete Bezüge zur Kernfrage der Diskussion gewünscht: Warum sind so viele heute einsam – trotz aller Möglichkeiten?

    Trotzdem: Dein Blick auf den gesellschaftlichen Wandel regt zum Nachdenken an.


     

  • 26.06.25, 17:01

    ❤️ Mega Beitrag , mehr kann Ich nicht sagen …

    du Bringst es auf den Punkt 

    Mark:

    Laut einiger Studien fühlen sich viele, insbesondere auch jüngere Menschen einsam. Womöglich einsamer als in den vergangenen Jahrzehnten. 


    Ich betrachte die Situation mal von weit oben und hole etwas weiter aus:
    Vor 100 Jahren war das gesellschaftliche Korsett, und wie jeder einzelne darin doch bitte zu funktionieren hatte, wesentlich stringenter. Die eigene Individualität musste sich ziemlich weit hinten anstellen. Irgendwann verheiratet zu sein und Kinder zu haben war die Standard-Werkseinstellung. Wer das so nicht wollte, musste sich dafür rechtfertigen. Schief angesehen wurde man auch, wenn man sich irgendwann wieder scheiden lassen wollte. 

    Ergo wurde auch geheiratet, wenn es lediglich 'ganz ok' war, ohne sich wirklich zu lieben, meistens in einem jungen und unreifen Alter. Einmal füreinander entschieden, galt es durchzuhalten, negative Konsequenzen wurden irgendwie ertragen.
    Homosexualität hatte gar keinen Platz, stand unter Strafe., Vergewaltigung in der Ehe jedoch nicht.
    Ich sage nicht, dass früher alles ganz furchtbar war, doch ich habe den Eindruck, dass die 'gute alte Zeit' gerne durch die rosa Brille betrachtet - und dahingehend verklärt wird. 

    Was wir derzeit erleben, ist das Freilassen einer ganzen Gesellschaft aus einem goldenen Käfig, der uns jahrhunderte lang geprägt hat. Es gab genau eine legitime Beziehungsform mit sexueller Komponente, andere Beziehungsformen wurden in die Heimlichkeit gedrängt, oder gar in die Illegalität. 

    Jetzt genießen wir Freiheiten in Hülle und Fülle, die vor 30 Jahren zum Teil noch undenkbar waren. 
    Es ist ein Entwicklungsprozess, vergleichbar mit dem von Kindern die dem Elternhaus entwachsen und lernen müssen, auf eigenen Beinen zu stehen und für uns selbst zu sorgen. 

    Doch wie wir als Gesellschaft und als Individuum mit den neuen Freiheiten umgehen, müssen wir uns selbst erstmal beibringen. Wir haben diesbezüglich keine Vorbilder, es ist quasi eine komplett neue Situation die es so noch nicht gab. 
    Und das macht es schwierig. 
    Sicherheit ist der Preis für mehr Freiheit. Man kann nicht beides haben. Das verängstigt viele, sie bleiben lieber allein.


    "Weißt du noch wer du mal warst, bevor dir gesagt wurde wer du sein sollst?" ist einer meiner LieblingsKalenderSprüche. 
    Diese Frage stellen sich immer mehr Menschen, die dann die neuen Freiheiten doch gerne annehmen. 

    Von dieser Frage kann man sich aber auch bedrängt fühlen. Und diese Frage ist vielleicht auch gar nicht so einfach zu beantworten. Es ist möglicherweise ein längerer Weg. 
    Ein Weg zu mehr Eigenverantwortung. 
    Ein Weg zu mehr Erwachsensein. 
    Ein Weg der soweit zu mir selbst führt, dass ich mich selber annehmen kann wie ich bin, mich selber mag, mit mir selbst soweit zufrieden bin, dass ich niemanden brauche um mich vollständig zu fühlen. 

    Das Ziel könnte sein, dass ich jede Beziehung die ich eingehe, jede Begegnung die ich habe, jede Freundschaft die ich pflege und jedes sexuelle Erlebnis dass ich habe als ein Geschenk betrachte und als ein Geschenk wert schätzen darf.
    Das setzt Respekt und Wohlwollen voraus. Angst ist da eher hinderlich. 

    Viele betrachten ihre Beziehung wie eine Selbstverständlichkeit und verknüpfen sie mit Forderungen die bei Nichterfüllung eingeklagt werden, ganz ähnlich, wie Kinder sich ihren Eltern gegenüber verhalten. 

    Ich denke, dass es noch eine ganze Weile dauern wird, bis wir gelernt haben aus mehreren Beziehungsformen wählen zu können, Beziehungen abseits von bisher geltenden Normen komplett individuell gestalten zu dürfen, bis dahin dass wir sogar unser Geschlecht verändern können. 

    Zurück zur Einsamkeit. 
    Möglicherweise fühlen sich heute mehr Menschen einsam weil sie alleine leben ohne es so zu wollen.
    Aus Konformitätsdruck eine unglückliche Partnerschaft zu führen, und als Frau womöglich gewalttätige Übergriffe zu ertragen, ist vielleicht auch eine Form von Einsamkeit. Aber eine, die hoffentlich immer seltener wird. 

    Einige Jahre lang hatte ich keine 'feste' Beziehung, wie es umgangssprachlich heißt, um das Wort 'monogam' zu vermeiden. Ich habe es sehr genossen, endlich frei!
    2018 habe ich Weihnachten, Sylvester und auch meinen Geburtstag nur mit mir alleine verbracht. Es ergab sich so, und ich wollte es auch nicht anders. Und ja, es hat sich einsam angefühlt, aber ich wollte diese Erfahrung ja machen. Daher ist es wohl auch mit echter, also unfreiwilliger Einsamkeit nicht zu vergleichen. 

    Fazit: 
    Es herrscht große Unsicherheit und Überforderung, weil wir von niemandem vorgelebt bekommen haben, wie wir mit den ganzen neuen Freiheiten impunkto Beziehung, Partnerschaft, Freundschaft plus usw. und den KontaktierMöglichkeiten des Internets umgehen. 

    Mein Tipp: Selber alles ausprobieren, was man möchte,  authentisch bleiben, auf das Bauchgefühl hören und sich nach dem eigenen inneren WerteKompass richten. 

    Natürlich können unangenehme Erfahrungen dabei sein, natürlich kann man sich eine blutige Nase holen, doch das Gute an negativen Erfahrungen sind schnelle und effektive Lern- und Entwicklungsprozesse. 

    Für mich persönlich ist Freundschaft die Königsklasse aller Beziehungsformen, schon allein deswegen, weil sie ohne Besitzansprüche und ohne Exklusivitätsforderungen auskommt. 

     

  • 26.06.25, 16:48

    Laut einiger Studien fühlen sich viele, insbesondere auch jüngere Menschen einsam. Womöglich einsamer als in den vergangenen Jahrzehnten. 


    Ich betrachte die Situation mal von weit oben und hole etwas weiter aus:
    Vor 100 Jahren war das gesellschaftliche Korsett, und wie jeder einzelne darin doch bitte zu funktionieren hatte, wesentlich stringenter. Die eigene Individualität musste sich ziemlich weit hinten anstellen. Irgendwann verheiratet zu sein und Kinder zu haben war die Standard-Werkseinstellung. Wer das so nicht wollte, musste sich dafür rechtfertigen. Schief angesehen wurde man auch, wenn man sich irgendwann wieder scheiden lassen wollte. 

    Ergo wurde auch geheiratet, wenn es lediglich 'ganz ok' war, ohne sich wirklich zu lieben, meistens in einem jungen und unreifen Alter. Einmal füreinander entschieden, galt es durchzuhalten, negative Konsequenzen wurden irgendwie ertragen.
    Homosexualität hatte gar keinen Platz, stand unter Strafe., Vergewaltigung in der Ehe jedoch nicht.
    Ich sage nicht, dass früher alles ganz furchtbar war, doch ich habe den Eindruck, dass die 'gute alte Zeit' gerne durch die rosa Brille betrachtet - und dahingehend verklärt wird. 

    Was wir derzeit erleben, ist das Freilassen einer ganzen Gesellschaft aus einem goldenen Käfig, der uns jahrhunderte lang geprägt hat. Es gab genau eine legitime Beziehungsform mit sexueller Komponente, andere Beziehungsformen wurden in die Heimlichkeit gedrängt, oder gar in die Illegalität. 

    Jetzt genießen wir Freiheiten in Hülle und Fülle, die vor 30 Jahren zum Teil noch undenkbar waren. 
    Es ist ein Entwicklungsprozess, vergleichbar mit dem von Kindern die dem Elternhaus entwachsen und lernen müssen, auf eigenen Beinen zu stehen und für uns selbst zu sorgen. 

    Doch wie wir als Gesellschaft und als Individuum mit den neuen Freiheiten umgehen, müssen wir uns selbst erstmal beibringen. Wir haben diesbezüglich keine Vorbilder, es ist quasi eine komplett neue Situation die es so noch nicht gab. 
    Und das macht es schwierig. 
    Sicherheit ist der Preis für mehr Freiheit. Man kann nicht beides haben. Das verängstigt viele, sie bleiben lieber allein.


    "Weißt du noch wer du mal warst, bevor dir gesagt wurde wer du sein sollst?" ist einer meiner LieblingsKalenderSprüche. 
    Diese Frage stellen sich immer mehr Menschen, die dann die neuen Freiheiten doch gerne annehmen. 

    Von dieser Frage kann man sich aber auch bedrängt fühlen. Und diese Frage ist vielleicht auch gar nicht so einfach zu beantworten. Es ist möglicherweise ein längerer Weg. 
    Ein Weg zu mehr Eigenverantwortung. 
    Ein Weg zu mehr Erwachsensein. 
    Ein Weg der soweit zu mir selbst führt, dass ich mich selber annehmen kann wie ich bin, mich selber mag, mit mir selbst soweit zufrieden bin, dass ich niemanden brauche um mich vollständig zu fühlen. 

    Das Ziel könnte sein, dass ich jede Beziehung die ich eingehe, jede Begegnung die ich habe, jede Freundschaft die ich pflege und jedes sexuelle Erlebnis dass ich habe als ein Geschenk betrachte und als ein Geschenk wert schätzen darf.
    Das setzt Respekt und Wohlwollen voraus. Angst ist da eher hinderlich. 

    Viele betrachten ihre Beziehung wie eine Selbstverständlichkeit und verknüpfen sie mit Forderungen die bei Nichterfüllung eingeklagt werden, ganz ähnlich, wie Kinder sich ihren Eltern gegenüber verhalten. 

    Ich denke, dass es noch eine ganze Weile dauern wird, bis wir gelernt haben aus mehreren Beziehungsformen wählen zu können, Beziehungen abseits von bisher geltenden Normen komplett individuell gestalten zu dürfen, bis dahin dass wir sogar unser Geschlecht verändern können. 

    Zurück zur Einsamkeit. 
    Möglicherweise fühlen sich heute mehr Menschen einsam weil sie alleine leben ohne es so zu wollen.
    Aus Konformitätsdruck eine unglückliche Partnerschaft zu führen, und als Frau womöglich gewalttätige Übergriffe zu ertragen, ist vielleicht auch eine Form von Einsamkeit. Aber eine, die hoffentlich immer seltener wird. 

    Einige Jahre lang hatte ich keine 'feste' Beziehung, wie es umgangssprachlich heißt, um das Wort 'monogam' zu vermeiden. Ich habe es sehr genossen, endlich frei!
    2018 habe ich Weihnachten, Sylvester und auch meinen Geburtstag nur mit mir alleine verbracht. Es ergab sich so, und ich wollte es auch nicht anders. Und ja, es hat sich einsam angefühlt, aber ich wollte diese Erfahrung ja machen. Daher ist es wohl auch mit echter, also unfreiwilliger Einsamkeit nicht zu vergleichen. 

    Fazit: 
    Es herrscht große Unsicherheit und Überforderung, weil wir von niemandem vorgelebt bekommen haben, wie wir mit den ganzen neuen Freiheiten impunkto Beziehung, Partnerschaft, Freundschaft plus usw. und den KontaktierMöglichkeiten des Internets umgehen. 

    Mein Tipp: Selber alles ausprobieren, was man möchte,  authentisch bleiben, auf das Bauchgefühl hören und sich nach dem eigenen inneren WerteKompass richten. 

    Natürlich können unangenehme Erfahrungen dabei sein, natürlich kann man sich eine blutige Nase holen, doch das Gute an negativen Erfahrungen sind schnelle und effektive Lern- und Entwicklungsprozesse. 

    Für mich persönlich ist Freundschaft die Königsklasse aller Beziehungsformen, schon allein deswegen, weil sie ohne Besitzansprüche und ohne Exklusivitätsforderungen auskommt. 

  • 21.06.25, 23:07

     

    Adri:

     

    Und Nähe? Die lassen wir kaum noch zu. Zu groß ist die Angst, verletzt zu werden. Lieber bleibt man auf Abstand, als sich zu zeigen – echt, unperfekt, angreifbar.

    Doch vielleicht ist genau das der Schlüssel zu echter Verbindung: den Mut zu haben, sich trotzdem einzulassen.

    Naja, ich kann da nur von mir ausgehen, und sagen, dass nicht jeder über so viele ("nachwachsende") Ressourcen hat, um Schmähungen, Herabsetzungen, einfach Verletzungen des Inneren wieder so rasch und/oder umfassend verheilen zu lassen, dass sich ein vertrauensvolles Zugehen in der vielleicht noch verbleibenden Lebenszeit ausgeht.

    Unperfekt wird angegriffen - echt!

     

    Mut - ja, vielleicht ist das der Schlüssel.

    Und jetzt kann ich auch wieder nur von mir reden: Den Mut aufzubringen, sich - in meinem Fall - Frauen mit Worten (welchen?) zu nähern, ist nichts für Weicheier.

    Vor allem mit Handicap. Eine - mehr oder weniger freundliche - Absage gilt als gesichert.

    Man kann garnicht so viel richtig machen, dass nicht doch auch wieder zu viel falsch ist.

    Und wenn man davon ausgehen muss, dass eh nichts passen kann - dann bleibt man eben in sich. Nix mit auf einander zugehen, echte Verbindungen, mit Nähe und Vertrauen, und all diesen schönen Chimären.

     

    Was will er jetzt damit sagen?

    - Eigentlich nicht viel; ist eher Frustabbau :)

    Denn manche leben auf'm Ponyhof, und manche in auf einem Ruinenfeld. 

  • 21.06.25, 17:23

     

    Karin:

    Nun, schau auf das Handgelenk Mandi,  mit smartwatch und fitbit ausgerüstet sind die Selbstverbesserer gut sichtbar. 

    Danke, darauf habe ich bisher nicht geachtet, werde ich machen!

  • 21.06.25, 17:08

     

    Karin:

    Nun, schau auf das Handgelenk Mandi,  mit smartwatch und fitbit ausgerüstet sind die Selbstverbesserer gut sichtbar. Da werden die Schritte gezählt, am Wasser trinken erinnert, der Schlaf ausgewertet, Puls und Blutruck überwacht…. Der Anteil von 50+ ist der steigende Markt dafür

    🤣 das machen aber auch jüngere … (aber ich habe auch das Gefühl da ist was dran) 

    kontrolle abgeben an ein Gerät statt selbst mal auf seine Bedürfnisse z hören, und das ist wirklich nicht leicht (Bedürfnisse) darf ich auch gerade schmerzlich lernen 

  • 21.06.25, 17:03

    Nun, schau auf das Handgelenk Mandi,  mit smartwatch und fitbit ausgerüstet sind die Selbstverbesserer gut sichtbar. Da werden die Schritte gezählt, am Wasser trinken erinnert, der Schlaf ausgewertet, Puls und Blutruck überwacht…. Der Anteil von 50+ ist der steigende Markt dafür

  • 21.06.25, 16:49

     

    Karin:

    Ps: Mandi

    Anteil der Babyboomer, die ausgewählte Social-Media-Plattformen nutzen, weltweit 2024

    Danke vielmals, aber wie viele machen auch aktiv mit bei den ganzen Trends zur "Selbstoptimierung"?

  • 21.06.25, 16:27

    Ps: Mandi

    Anteil der Babyboomer, die ausgewählte Social-Media-Plattformen nutzen, weltweit 2024

    Veröffentlicht von G. Kaiser, 13.11.2024

    Die Facebook-Nutzung der Babyboomer ist nach der Statista Global Consumer Survey im Jahr 2024 in Mexiko mit 92 Prozent am höchsten. In Japan wird die Social-Media-Plattform hingegen nur von 25 Prozent der Generation genutzt. In Deutschland bevorzugt die Generation mit 78 Prozent Nutzeranteil ebenfalls  Facebook, doch auch Instagram wird von rund einem Drittel der Babyboomer genutzt. 

     

  • 21.06.25, 16:23

     

    Adri:

    Es fühlt sich manchmal an, als lebten wir in einem emotionalen Zoo – ständig beobachtet, ständig im Vergleich. Und vielleicht ist das schreckend nah an der Wahrheit.

    Die Medien treiben uns dazu, uns mit Menschen zu vergleichen, die ganz andere Voraussetzungen haben. Völlig absurd – und doch machen wir mit. Wir versuchen, ein Adler zu werden, obwohl wir ein Fisch sind. Statt unser eigenes Element zu lieben, kämpfen wir darum, in einem fremden zu glänzen. (Deswegen weigere ich mich, bei Facebook, Instagram & Co. mitzumachen) .

    Ok, du bist also doch nicht dabei in dieser Mühle.

    Wie hoch ist denn ungefähr der Anteil in unserem Alter (ü50), die sich das tatsächlich antun?

  • 21.06.25, 16:19

    Überfordert vom Überfluss? Es fühlt sich manchmal an, als lebten wir in einem emotionalen Zoo – ständig beobachtet, ständig im Vergleich. Und vielleicht ist das schreckend nah an der Wahrheit.

    Die Medien treiben uns dazu, uns mit Menschen zu vergleichen, die ganz andere Voraussetzungen haben. Völlig absurd – und doch machen wir mit. Wir versuchen, ein Adler zu werden, obwohl wir ein Fisch sind. Statt unser eigenes Element zu lieben, kämpfen wir darum, in einem fremden zu glänzen. (Deswegen weigere ich mich, bei Facebook, Instagram & Co. mitzumachen) .

    Und Nähe? Die lassen wir kaum noch zu. Zu groß ist die Angst, verletzt zu werden. Lieber bleibt man auf Abstand, als sich zu zeigen – echt, unperfekt, angreifbar.

    Doch vielleicht ist genau das der Schlüssel zu echter Verbindung: den Mut zu haben, sich trotzdem einzulassen.

  • 20.06.25, 14:36

    Ehrliche, respektvolle Kommunikation … dass können nicht viele… 

  • 19.06.25, 12:46

    Ich möchte noch an den Punkt überlenswichtig anknüpfen… früher brauchte man sich als Paar … heute haben Freunde einen anderen Stellenwert … auch ist die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit (Kindheitstrauma) m.E. ein wichtiger Punkt … es werden Dinge hinterfragt und aufgedröselt  statt einfach nur übernommen … 

    hier bedarf es sehr viel Akzeptanz und das ist bei vielen noch nicht gegeben … 

     

    ich empfinde die jetzt 20-30 sind viel reifer und offener diesbezüglich… (so habe ich es bisher erlebt) 

     

  • 19.06.25, 11:25

    Das Angebot an oberflächlichen Bekanntschaften mag gross sein, nur das das nichts mit tiefer Verbindung zu tun. Für mich braucht es aber genau diese, um sich nicht einsam zu fühlen.

    Ich für meinen Teil habe herausgefunden, dass negative Erfahrungen ein unschönes Verhaltensmuster verursacht haben. Ich befürchte immer, dass meine Anliegen nicht relevant sind, dass ich Menschen eine Bürde bin, wenn ich mich ihnen anvertraue, "jammere". Ich ziehe mich also zurück und verursache so meine Einsamkeit ein Stück weit selbst.

  • 19.06.25, 09:09

    Heute kann dich jeder selbst versorge … früher gab es die klassisch Rollenaufteilung … die gibt es heute nicht mehr unbedingt …

     

    der Radius der Personen hat sich erweitert aber ich denke, es kann nur im engeren funktionierten jemanden Kennenzulernen… 

     

    sehr interessantes Thema…

  • 19.06.25, 08:48

     

    Thomas Kissing:

    In den letzten Jahren habe ich mich intensiv mit mir selbst beschäftigt – manchmal freiwillig, manchmal, weil das Leben mich dazu gezwungen hat.

    Was mir dabei immer klarer geworden ist: Ob eine Partnerschaft funktioniert, hängt nicht nur davon ab, wen man trifft – sondern auch, wie weit man selbst schon ist.

     

    Persönlichkeitsentwicklung ist für mich keine abgeschlossene Sache. Ich bin auf einem Weg – mit allem, was dazugehört: alte Muster erkennen, neue Perspektiven zulassen, Grenzen setzen, Wünsche formulieren.

    Und genau da wird es spannend – und herausfordernd.

     

    Früher habe ich mehr nach außen geschaut: Gefällt sie mir? Ist da Chemie?

    Heute frage ich mich viel eher:

    Was wünsche ich mir eigentlich wirklich – und was möchte ich bewusst nicht mehr in meinem Leben haben?

     

    Das fängt bei kleinen Dingen an – wie z. B. dem Wunsch nach einer Partnerin, die nicht raucht.

    Klingt banal, ist es aber nicht. Denn selbst so eine scheinbare Kleinigkeit kann das Gefühl kippen lassen. Und damit auch die Verbindung.

     

    Ich glaube, wir unterschätzen oft, wie viele Lebensentwürfe einfach nicht kompatibel sind – auch wenn die Sympathie stimmt.

    Manche Menschen wollen Kinder, andere nicht. Manche leben gern in der Stadt, andere brauchen Natur.

    Manche wünschen sich tägliche Nähe, andere brauchen viel Raum.

     

    Dazu kommen Werte, Haltung, Lebensenergie.

    Was für den einen ein Abenteuer ist, fühlt sich für den anderen nach Chaos an.

     

    Und das alles muss – oder darf – irgendwie zusammenpassen. Oder eben nicht.

     

    💬 Was mich beschäftigt:

     

    • Wie viele Kriterien müssen erfüllt sein, damit es sich richtig anfühlt?
    • Und wie viel davon darf „unperfekt“ sein, ohne dass es zur Belastung wird?
    • Wie sehr darf ich heute auswählen – ohne morgen allein dazustehen?

     

    Das Wichtigste bleibt für mich das Gefühl.

    Nicht das perfekte Profil. Nicht der Lebenslauf. Sondern das innere Ja.

    Das, was sich ruhig, klar und richtig anfühlt.

     

    Ich glaube: Wenn man mit sich selbst im Reinen ist, spürt man dieses Ja deutlicher – und lässt sich nicht mehr so leicht auf ein Vielleicht ein.

     

    Vielleicht ist das auch ein Teil der Antwort auf die Frage, warum so viele trotz aller Möglichkeiten alleine sind:

    Weil sie wissen, was sie wollen. Und was sie nicht mehr wollen.

    Und weil es manchmal einfach dauert, bis jemand kommt, bei dem beides passt.

    Thomas Kissing 

    sehr wichtiger Beitrag 

     

    ich denke wenn man jung ist stürzt man sich ohne Erfahrung ins Abendteuer … 

     

    In der zweiten Lebensphase mit ganz viel Erfahrung im Gepäck ist dies schwieriger. Man weiß was man will. 
     

    Ich habe nette Menschen kennengelernt in der digitalen Welt und habe schnell gelernt die oberflächlichen auszusortieren. 
     

    viele haben Angst wieder verletzt zu werden, was auch echt nicht schön ist und bleiben lieber alleine. Viele leben aber auch einsam in Beziehungen und trauen sich aber nicht den Schritt raus. Hier spielt die Sicherheit eine große Rolle. Wir fühlen uns nicht versorgt alleine … 

     

    Es sind so viele Komponente, Gefühl. Sicherheit, Werte, vertrauen und Respekt das ist nicht mehr selbstverständlich. Ggf. Müsste man sich etwas zusammen erarbeiten Konfliktfähigkeit. Das ist denke ich auch ein wichtiger Punkt. 

     

  • 17.06.25, 19:16 - Zuletzt bearbeitet 17.06.25, 19:17.

    Meiner Meinung nach ist es heute nicht einfacher Menschen kennen zu lernen. Durch die digitalen Möglichkeiten sind wir bequem geworden und sind nicht mehr gezwungen aus unserer Komfortzone raus zu gehen und Menschen im echten Leben anzusprechen. 

    Viele leben in ihrer ganz eigenen Bubble ohne tieferen Kontakt. Das sehe ich vor allem an jüngeren Leuten, die sich oftmals gar nicht mehr trauen in den sozialen Kontakt zu gehen. Aus Angst vor Zurückweisung, aus Angst dem gephotoshopptem digitalen Standard im echten Leben nicht zu genügen. Ich sehe so viele Unsicherheiten, die die Menschen hemmen, dass zu tun, was uns alle glücklich macht: In echte, emotionale Beziehung zu anderen zu kommen. Als Mensch gesehen zu werden und den anderen zu sehen. Wertfrei und offen 

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