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  • Warum handeln wir oft erst, wenn es zu spät ist?

    Diskussion · 14 Beiträge · 3 Gefällt mir · 531 Aufrufe

    Ob im Alltag, in Beziehungen oder in unserer Gesundheit – immer wieder erleben wir, dass Menschen erst dann etwas ändern, wenn es fast schon zu spät ist. Warum fällt es uns so schwer, frühzeitig zu reagieren? Liegt es an Bequemlichkeit, daran, dass wir die Warnsignale übersehen, oder brauchen wir erst eine Krise, um ins Handeln zu kommen?

     

    Jeder von uns kennt Situationen, in denen man im Nachhinein denkt: „Hätte ich doch früher etwas getan!“ Doch warum passiert das immer wieder? Und wie können wir es schaffen, Veränderungen rechtzeitig anzugehen?

     

    Teilt eure Gedanken, Erfahrungen und Meinungen – bin gespannt auf eure Sichtweisen!

     

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    Vielen Dank 

     

    Thomas Kissing 

    06.02.25, 15:26

Beiträge

  • Ich bin ja neugierig, aber ich gehe jetzt schleunigst hier raus!

     

    Aber mal ein spontaner Gedanke zum Schluss: Wie kann man hier ständig irgendwelche mehr oder weniger tiefgründige Themen reinstellen? Das Leben findet draußen statt!! :-)

  • 09.02.25, 14:14

     

    Ulli:

     

    Tom:

    "Das Leben ist eines der gefährlichsten" heißt es ja. Natürlich stimmt das auch, denn jederzeit kann das Leben enden - plötzlich und unerwartet. Sich das aber ganze Zeit zu vergegenwärtigen, würde bedeuten, in einer Art Dauerstress zu leben. 

    Das Gegenteil ist der Fall. Sich der jederzeitigen Sterblichkeit bewusst zu sein, erleichtert das Leben enorm.

    Und der plötzliche Tod ist ja gar nicht das Problem, denn dann weiß ich ja nichts mehr davon. Ein viel größeres Problem ist die plötzliche, dauerhafte Handlungsunfähigkeit, sei es durch Unfall, Schlaganfall oder ähnliches. Das ist dann die "hohe Schule des Seins".

    Hmm... stimmt wohl. Eben jene Grundlage für eine Patientenverfügung.

  • 09.02.25, 13:14

     

    Tom:

    "Das Leben ist eines der gefährlichsten" heißt es ja. Natürlich stimmt das auch, denn jederzeit kann das Leben enden - plötzlich und unerwartet. Sich das aber ganze Zeit zu vergegenwärtigen, würde bedeuten, in einer Art Dauerstress zu leben. 

    Das Gegenteil ist der Fall. Sich der jederzeitigen Sterblichkeit bewusst zu sein, erleichtert das Leben enorm.

    Und der plötzliche Tod ist ja gar nicht das Problem, denn dann weiß ich ja nichts mehr davon. Ein viel größeres Problem ist die plötzliche, dauerhafte Handlungsunfähigkeit, sei es durch Unfall, Schlaganfall oder ähnliches. Das ist dann die "hohe Schule des Seins".

  • 09.02.25, 11:55

    "Das Leben ist eines der gefährlichsten" heißt es ja. Natürlich stimmt das auch, denn jederzeit kann das Leben enden - plötzlich und unerwartet. Sich das aber ganze Zeit zu vergegenwärtigen, würde bedeuten, in einer Art Dauerstress zu leben. Deshalb werden nicht nur Katastrophenmeldungen schon bald ausgeblendet, sondern auch mitunter viele Dinge, die dringend verändert werden sollten, heruntergespielt und verdrängt. Scheuklappen auf und ab durch die Mitte... bis es halt nicht mehr geht oder (fast) zu spät ist.

  • 09.02.25, 09:13

     

    Bernd:

     

    In der Geschichte des Menschen mussten wir zugreifen, wo immer sich die Gelegenheit bot, danach gab es womöglich keine mehr. Deswegen sind wir so gierig, deswegen sind wir so bequem, deswegen halten wir an dem Fest, was wir haben. Deswegen die Trägheit in der Komfortzone, weil draußen überall Gefahren lauern, bzw. gelauert haben.

     

    Das stimmt, daher kommt ja ua auch der Kaufrausch. Kostet ja fast nichts, und was ich habe, das habe ich, auch wenn ich es momentan nicht brauche.

    Es gibt aber Leute, die können sich durch große Willenskraft davon lösen. Andere verlieren alles durch Krieg oder Katastrope, und fangen mit dem Anhäufen wieder von vorne an.

  • 09.02.25, 09:08

    Ich mag Deine Fragen lieber Thomas, vielen Dank!
     

    Auch wenn Du schon ein Resümee gezogen hast, möchte ich noch einen Aspekt hinzufügen.
     

    Noch gar nicht angesprochen wurde, dass uns der Spatz in der Hand lieber ist, als die Taube auf dem Dach. M. E. der entscheidende Faktor.
     

    Wie Thomas eingangs schon geschrieben hat, ist dieses Verhalten weit verbreitet. Und Du hast auch schon die Angst angesprochen. Die nahezu Standard ist. Also muss es sehr tiefliegende Gründe geben und die sind viele Millionen Jahre alt. Unser Verhalten ist evolutionär geprägt. Das wir im Überfluss leben, ist ein ganz neues Phänomen, mit dem der Mensch noch gar nicht umgehen kann. Wahlmöglichkeiten zu haben, ist für uns ganz neu. 

     

    In der Geschichte des Menschen mussten wir zugreifen, wo immer sich die Gelegenheit bot, danach gab es womöglich keine mehr. Deswegen sind wir so gierig, deswegen sind wir so bequem, deswegen halten wir an dem Fest, was wir haben. Deswegen die Trägheit in der Komfortzone, weil draußen überall Gefahren lauern, bzw. gelauert haben.

     

    Die Welt hat sich in kürzester Zeit radikal verändert (und wird es in den nächsten Jahren, Monaten noch viel mehr), und die evolutionäre Veränderung braucht nun mal sehr lange. Anscheinend war es nicht vorgesehen, dass der Mensch die Welt so schnell verändert und deswegen sind wir jetzt regelrecht dysfunktional. Unsere Verhaltensmuster passen nicht mehr in diese Zeit.

  • 07.02.25, 17:33

    Resümee der Diskussion

     

    In unserer Diskussion wurde deutlich, dass das Verlassen der Komfortzone viel mit Mut, Selbstbewusstsein und Bewusstseinserweiterung zu tun hat. Wer bereits öfter neue Wege gegangen ist, scheint Veränderungen leichter anzugehen als jemand, der immer in gewohnten Mustern bleibt. Ein zentraler Punkt war die Frage, ob unser „Seelenplan“ uns leitet und ob unsere Intuition uns die Richtung vorgibt. Viele sehen das Bauchgefühl als wichtigen Indikator dafür, wann es Zeit für eine Veränderung ist.

     

    Oft ist es jedoch der Schmerz, der uns letztendlich dazu zwingt, aktiv zu werden. Erst wenn das Leid zu groß wird, nehmen wir die Signale ernst und treffen Entscheidungen für uns selbst. Die Erkenntnis kam auf, dass unser Bewusstsein unsere Realität erschafft – und dass wir nur dann wirklich unser eigenes Leben führen, wenn wir nicht passiv ausharren, sondern handeln.

     

    Ein weiterer spannender Aspekt war der Einfluss unserer Prägung. Viele von uns wurden bereits in der Kindheit dazu erzogen, „tapfer“ zu sein, sich durchzukämpfen und nicht schwach zu wirken. Dadurch ignorieren wir Warnsignale oft viel zu lange, bis es fast zu spät ist. Dieses alte Muster steckt tief in uns und macht es schwer, rechtzeitig auf uns selbst zu hören.

     

    Zusammenfassend zeigt die Diskussion, dass Veränderung Mut erfordert, aber auch Bewusstsein für die eigenen Bedürfnisse. Wer sich selbst wahrnimmt, auf sein Inneres hört und bereit ist, alte Prägungen zu hinterfragen, kann sein Leben selbstbestimmt gestalten – bevor Schmerz und äußere Umstände einen dazu zwingen.

    Thomas Kissing

  • 07.02.25, 14:27

    Vielleicht weil wir zu bequem sind und alles nebeneinander laufen lassen und dann nicht sehen das es langsam zu Ende geht! 

  • 07.02.25, 11:31

     

    Biomichl:

     

    Aber in unserer Zeit gehen viele "falsche" vorran..... Und die Masse trägt die "falschen" und daher wird es immer schlimmer, für jene die versuchen einen fairen, ehrlichen und "menschlicheren" Weg zu gehen. Der Mensch kann angeblich eigenverantwortlich denken, nur wird durch "Bildung" diese Qualität nahezu ausgeschaltet!

     

    Kannst das bitte in allgemein verständliche Sprache übersetzen?

  • 07.02.25, 10:39

    Ich glaube, dass es zum großen Teil an unserer Prägung liegt, dass wir oft handeln, wenn es zu spät ist. 

    In unserer Kindheit wurden wir evtl. oft motiviert "tapfer" zu sein, damit wir z.b. von vermeintlichen Freunden nicht "augelacht" oder als "schwach/Weichei" angesehen und tituliert wurden?

    Denn wenn wir "tapfer" waren, galten wir quasi als "stark" und bekamen "Bewunderung".  Das war dann ein schönes Gefühl. Im Gegensatz dazu schämten wir uns ja vielleicht, wenn wir "weinerlich" waren? Dies galt dann eher als "schwach"?!

     

    Aus diesem frühen Muster heraus, kann ich mir vorstellen, versuchen wir bis heute unsere "Warnsignale" selbst erstmal nicht ganz so ernst oder wichtig zu nehmen, weil wir gewohnt sind stark zu sein und "zu kämpfen".

    Erst wenn wir, jetzt als Erwachsene, an dem Punkt sind, wo wir bemerken, dass unsere eigene Substanz gefährdet ist, und unser Leid so groß ist, dass wir das Gefühl haben uns fehlt fast schon die Kraft, um weiter "zu kämpfen", beginnen wir uns mit den möglichen Alternativen für eine Veränderung zu befassen, und diese dann auch in die Wege zu leiten.

     

    Als Kinder war uns eine solche Reflektion und Erkenntnis oft noch nicht möglich. Dieser kindliche Anteil steckt bis heute noch in uns, denke ich, und deshalb ist es meiner Meinung nach, bis heute noch so, dass wir häufig erst handeln, wenn es fast zu spät ist.   

     

    Thomas:

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  • 07.02.25, 09:33

    @ Thomas:

     "Manchmal frage ich mich, ob es Dummheit ist, nichts zu ändern, obwohl man spürt, dass es einem langfristig schadet. Oder ist es einfach menschlich? "

     

     

    Meiner Wahrnehmung nach ist es weder Dummheit noch Menschlich, es ist einfach "natürlich"!

     

    Die Mehrheit ist Masse deren "Aufgabe" ist Masse zu sein nur wenige haben alles was es braucht, um voranzugehen. Was währe ein Fluß ohne die vielen Tropfen die in eine Richtung fließen, wenn alle Tropfen in alle Richtungen davon springen würden???

    Aber in unserer Zeit gehen viele "falsche" vorran..... Und die Masse trägt die "falschen" und daher wird es immer schlimmer, für jene die versuchen einen fairen, ehrlichen und "menschlicheren" Weg zu gehen. Der Mensch kann angeblich eigenverantwortlich denken, nur wird durch "Bildung" diese Qualität nahezu ausgeschaltet!

    Aber noch lange ist nicht "aller Tage Abend". ;-))

     

    Danke für deine Diskussion, Michl

  • Es gibt sicherlich Menschen, die öfter die Komfortzone verlassen, wie andere. Wer immer die gleichen Wege geht traut sich auch nicht so viel zu, wie diejenigen, die schon öfter unbekannte Pfade gegangen sind. Also hat es für mich etwas mit SelbstBEWUSSTSEIN, Mut, Visionen und der Kenntnis des eigenen Seelenplanes zu tun.

    Wenn wir wissen, was wir sollen,

    geschieht auch, was wir wollen. 

     

    Wozu sind wir hier auf dieser Welt? Ich denke wir haben einen Auftrag und die Seele kennt den Plan. Sie meldet sich durch das "Bauchgefühl", die Intuition, die innere Stimme oder wie auch immer wir es nennen mögen. Wenn ich ruhig bin und achtsam, dann höre ich diese Stimme und weiß auch, dass etwas zu ändern ist. 

     

    Die Änderungen aus eigenem Antrieb zu veranlassen sind IMMER FÜR mich. Leider beschert uns das Leben oft den Schmerz, damit ich endlich "in die Gänge" komme und wieder MEIN Leben lebe und nicht das fremdbestimmte. 

    Unser Bewusstsein erweitern wir oft erst durch schmerzliche Erfahrungen. Doch es geht immer um die Erweiterung unseres Bewusstseins, denn das erschafft unsere Realität.

    Das Warten, Ausharren und Nichtstun sollten wir ändern, dann leben wir UNSER Leben und werden nicht so viel manipuliert und sind nicht mehr der Spielball der Anderen.

     

    ... ist nur meine Wahrheit, Erfahrung und die Sicht auf die Welt durch mein Bewusstsein ... 

  • 06.02.25, 16:35

    oh wow! gut geschrieben, Respekt.

    mag nicht so viel am Handy schreiben. denke an notwendiges Maß von Eigensorge (Selbstliebe) und wie schon erwähnt: Bewusstsein

    Hab ich mit mir auch immer mal Diskussionen, obwohl ich mich mit innerem&äußeren Beobachter ausgestattet, gut aufgestellt habe (denk ich). 

    wäre zu Treffen/Spaziergang bereit🙏

     

  • 06.02.25, 15:39

    Ich denke, dass es oft mit Angst zu tun hat. Angst davor, den vertrauten Weg zu verlassen und einen neuen einzuschlagen. Ich kenne das nur zu gut. Der bekannte Weg mag nicht perfekt sein, vielleicht sogar schädlich, aber er ist berechenbar. Ein neuer Weg hingegen ist unsicher, mit Anstrengung verbunden und voller Unbekannter. Da ist es einfacher, sich an das zu klammern, was man kennt – auch wenn es einem nicht mehr guttut.

     

    Ich habe das in verschiedenen Bereichen erlebt. In Beziehungen, die nicht mehr gut für mich waren, aber an denen ich trotzdem festgehalten habe. In Gewohnheiten, die mir langfristig geschadet haben, sei es durch schlechte Ernährung oder zu wenig Selbstfürsorge. Und in der Arbeit, die mich auf Dauer krank gemacht hat, weil ich dachte, dass es „nun mal so sein muss“. Ich wusste tief in mir, dass Veränderungen notwendig wären, aber der Gedanke daran war überwältigend.

    Das Problem ist, dass man oft nicht absehen kann, wie sehr es einen auf Dauer schädigt. Der Horizont des Denkens reicht oft nicht weit genug. Was weit in der Zukunft liegt, fühlt sich nicht real an und beeinflusst nicht das aktuelle Empfinden. Deshalb verharren viele in Situationen, die ihnen schaden – so lange, bis sie nicht mehr anders können.

     

    Aber dann gibt es Menschen, die rechtzeitig etwas ändern. Was machen sie anders? Sind sie mutiger? Haben sie ein besseres Gespür für langfristige Folgen? Oder ist es einfach eine Frage von Bewusstsein und Intelligenz?

     

    Manchmal frage ich mich, ob es Dummheit ist, nichts zu ändern, obwohl man spürt, dass es einem langfristig schadet. Oder ist es einfach menschlich? Was denkt ihr? Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?

    Thomas Kissing 

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