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  • Ehrlichkeit zerstört Beziehungen?

    Diskussion · 234 Beiträge · 9 Gefällt mir · 3.208 Aufrufe

    Die Herausforderung der Ehrlichkeit – Wahrheit oder Konflikt?

     

    Ehrlichkeit gilt als eine der höchsten Tugenden. Doch wie ehrlich sollte man wirklich sein – besonders in zwischenmenschlichen Beziehungen? Stellen wir uns eine alltägliche Situation vor: Ein Mann wird gefragt, wie er ein bestimmtes Verhalten, Outfit oder eine Entscheidung einer Frau findet. Sagt er seine ehrliche Meinung und erwähnt etwas, das ihm nicht gefällt, ist die Reaktion oft Wut, Enttäuschung oder gar Verletzung. Warum ist das so?

     

    Ist Ehrlichkeit in solchen Momenten nur eine subjektive Sichtweise, die von der eigenen Wahrnehmung geprägt ist? Oder ist sie eine Form der Realität, die die andere Person nicht wahrhaben möchte? Und wie viel Verantwortung trägt man als ehrlicher Mensch für die Gefühle des Gegenübers?

     

    Diese Fragen werfen ein Spannungsfeld auf: Ist es besser, die Wahrheit zu sagen, auch wenn sie unangenehm ist? Oder ist es klüger, Worte zu wählen, die den Frieden wahren, selbst wenn sie nicht der ganzen Wahrheit entsprechen?

    In dieser Diskussion möchten wir die Rolle der Ehrlichkeit beleuchten: Wann ist Ehrlichkeit ein Zeichen von Respekt – und wann eine Quelle von Konflikten? Und letztlich: Liegt die Verantwortung für die Wahrheit bei dem, der sie ausspricht, oder bei dem, der sie akzeptieren muss?

     

    Thomas Kissing 

    22.01.25, 23:10

Beiträge

  • 26.01.25, 13:31 - Zuletzt bearbeitet 26.01.25, 13:39.

    Es beruht eindeutig nicht auf Gegenseitigkeit, sondern geht so:

    Frau darf immer anziehen, was sie will. Der Mann hat zu loben, allerhöchstens zu schweigen.

    Mann muss immer anziehen, was Frau will. Der Mann hat das zu dulden.

    Erscheint man im Schlabberlook im Krankenzimmer, hat Frau keinen Grund gesund zu werden bzw. ist der Mann dran schuld, wenn es bergab geht. Strafrechtlich sind solche Umstände glücklicherweise noch nicht relevant, wird aber noch werden.

     

    Zusammenfassung:

    Happy wife, happy life.

  • 26.01.25, 13:25 - Zuletzt bearbeitet 26.01.25, 13:28.

     

    Thomas:

     

    Ronja:

     

    …ob er für sie da ist auch wenn sie „schlecht“ gekleidet ist?? Da gibt es doch weitaus bessere Momente in denen man merkt ob der Mensch an seiner Seite auch in weniger guten/schönen Zeiten zu einem hält.

    Wenn die Gesundheit der Frau auf der Kippe steht, aber der Mann sich mehr Sorgen um den Dresscode im Krankenhaus macht – da weißt du, Prioritäten wurden auch schon mal besser verteilt! Vielleicht gibt’s ja ‘nen Schlabberklamotten-Eingang, damit er sich nicht so schämen muss?


    WTF !  Wer hat darüber gesprochen, dass jemand krank ist? Oder baust du das nur in deine Antwort ein, um mich schlecht dastehen zu lassen, weil etwas, was ich geschrieben habe, dir nicht gefällt oder damit du einfühlsamer aussiehst ?

     

  • 26.01.25, 13:21

     

    Ronja:

     

    Colin:

     

     

    IMG_5917.jpeg

     

    Aber geht es wirklich um das Outfit, das Verhalten oder die Entscheidung?  Oder gibt die Frau zu, dass sie vielleicht nicht perfekt ist, nicht immer Recht hat usw., möchte aber wissen, ob der Mann für sie da ist?

    …ob er für sie da ist auch wenn sie „schlecht“ gekleidet ist?? Da gibt es doch weitaus bessere Momente in denen man merkt ob der Mensch an seiner Seite auch in weniger guten/schönen Zeiten zu einem hält.

     

    Du zitierst aber wer hat "schlecht" geschrieben. habe ich ? und wer hat nur über Kleidung gesprochen ?

     

  •  

    Ronja:

     

    Colin:

     

     

    IMG_5917.jpeg

     

    Aber geht es wirklich um das Outfit, das Verhalten oder die Entscheidung?  Oder gibt die Frau zu, dass sie vielleicht nicht perfekt ist, nicht immer Recht hat usw., möchte aber wissen, ob der Mann für sie da ist?

    …ob er für sie da ist auch wenn sie „schlecht“ gekleidet ist?? Da gibt es doch weitaus bessere Momente in denen man merkt ob der Mensch an seiner Seite auch in weniger guten/schönen Zeiten zu einem hält.

    Wenn die Gesundheit der Frau auf der Kippe steht, aber der Mann sich mehr Sorgen um den Dresscode im Krankenhaus macht – da weißt du, Prioritäten wurden auch schon mal besser verteilt! Vielleicht gibt’s ja ‘nen Schlabberklamotten-Eingang, damit er sich nicht so schämen muss?

  • 26.01.25, 12:55

     

    Colin:

     

    Ich bin so froh, dass wir das geklärt haben. Jetzt können wir Männer uns alle so kleiden. 😄😉
     

    IMG_5920.jpeg

    Na wenn euch/dir danach ist nur zu!😉

  • 26.01.25, 12:52

     

    Colin:

     

    Thomas:

    Ein Mann wird gefragt, wie er ein bestimmtes Verhalten, Outfit oder eine Entscheidung einer Frau findet. Sagt er seine ehrliche Meinung und erwähnt etwas, das ihm nicht gefällt, ist die Reaktion oft Wut, Enttäuschung oder gar Verletzung. Warum ist das so?

     

    IMG_5917.jpeg

     

    Aber geht es wirklich um das Outfit, das Verhalten oder die Entscheidung?  Oder gibt die Frau zu, dass sie vielleicht nicht perfekt ist, nicht immer Recht hat usw., möchte aber wissen, ob der Mann für sie da ist?

    …ob er für sie da ist auch wenn sie „schlecht“ gekleidet ist?? Da gibt es doch weitaus bessere Momente in denen man merkt ob der Mensch an seiner Seite auch in weniger guten/schönen Zeiten zu einem hält.

  • Wenn man sich für die eigene Partnerin fremdschämen muss, zeigt das doch schon, dass in der Beziehung etwas Grundlegendes nicht stimmt. Es stellt sich die Frage, ob es dabei um fehlende gegenseitige Rücksichtnahme geht – oder vielleicht um eigene Unsicherheiten? Besonders wenn es um den Kleidungsstil oder das Auftreten geht: Sollte das nicht schon in der Kennenlernphase auffallen? Und wenn man sich damals nicht daran gestört hat, warum plötzlich jetzt?

     

    Aus meiner eigenen Erfahrung als Verkaufsberater habe ich gelernt, wie trügerisch der äußere Eindruck sein kann. Einmal kam ein Kunde ins Geschäft, der aussah wie ein Obdachloser. Keiner wollte ihn beraten, außer mein Chef. Er behandelte ihn respektvoll und bekam am Ende einen riesigen Auftrag. Es stellte sich heraus, dass dieser vermeintlich "ungepflegte" Mann ein berühmter und wohlhabender Chemiker war. Dieses Erlebnis hat mir deutlich gemacht: Das Äußere sagt rein gar nichts über den Wert oder die Persönlichkeit eines Menschen aus.

     

    Vielleicht sollte man sich also weniger auf Äußerlichkeiten konzentrieren und stattdessen auf Respekt, Verständnis und gemeinsame Werte in einer Beziehung.

    Thomas Kissing 
     

  • 26.01.25, 11:31

     

    Ich bin so froh, dass wir das geklärt haben. Jetzt können wir Männer uns alle so kleiden. 😄😉
     

    IMG_5920.jpeg
  • 26.01.25, 10:40

     

    Thomas:

    Ein Mann wird gefragt, wie er ein bestimmtes Verhalten, Outfit oder eine Entscheidung einer Frau findet. Sagt er seine ehrliche Meinung und erwähnt etwas, das ihm nicht gefällt, ist die Reaktion oft Wut, Enttäuschung oder gar Verletzung. Warum ist das so?

     

    IMG_5917.jpeg

     

    Aber geht es wirklich um das Outfit, das Verhalten oder die Entscheidung?  Oder gibt die Frau zu, dass sie vielleicht nicht perfekt ist, nicht immer Recht hat usw., möchte aber wissen, ob der Mann für sie da ist?

  • 26.01.25, 10:00

     

     

    "Bitte zieh dir etwas anderes an, denn so komme ich nicht mit!"

     

    …oh, so eine Aussage könnte wirklich Erpressung vermuten lassen. 
    Geht es hier noch um “Wahrheit“? 
    Wenn Person A sich aus meiner Sicht als Presswurst präsentieren könnte, dann ist das meine Sicht, meine Gedanken, meine Verantwortung. 
    Habe ich das Recht, erwachsenen Menschen meine Sicht der Dinge überzuhelfen? …habe ich erwachsenen Menschen gegenüber einen Erziehungsauftrag? (Androhung von Konsequenzen) 

    Liebe ich Person A? ….wenn ja, warum? 

    Ist es wirklich der Rock,  der mich triggert? 

    ….

    Wenn sich mein Partner in einem Outfit, welches mir (aus welchen Gründen auch immer) nicht gefällt, öffentlich zeigen möchte, dann DARF er das tun - AUCH wenn es mir nicht gefällt und ich ihm das auch so gesagt habe. 
    Habe ich ein Fremdschamproblem? Darf auch sein. Gut, dass ich es gemerkt habe. So kann ich mich hinterfragen, woher dies kommen könnte(?) …auf jeden Fall würde es nichts dazu beitragen, dieses Fremdscham-Gefühl zu ergründen, wenn ich es vermeide, mit meinem Partner in dieser Jacke/diesem Rock in die Öffentlichkeit zu gehen. 

     


     



     

     
     

     

  • 26.01.25, 09:23

     

    Bernhard:

    Da kommt mir gerade, es gibt auch einen Fall, mit dem Rockbeispiel, bei dem ich auch ungefragt meine ehrliche Meinung kundgeben darf, auch wenn ich damit den anderen eventuell verletze:

     

    Wenn mir die Person mit dem unmöglichen Rock nämlich etwas bedeutet, dann darf ich sie durchaus darauf hinweisen, daß sie sich in meinen Augen mit diesem Rock unmöglich macht. Nur bitte nicht in der Form: 

     

    "Also in dem Rock schaust du ja aus wie eine Preßwurst!" oder "... wie ein Flittchen!"

     

    Wohl aber in der Form:

     

    "Findest du, dir steht dieser Rock? Ich finde er kleidet dich sehr unvorteilhaft."

     

    Und wenn sie sich nicht umzieht, darf ich auch ausdrücken, daß ich mich in diesem Aufzug mit ihr unwohl fühlen würde. Und das auch unmißverständlich, denn dann ginge es um eine Verletzung meiner Gefühle. Also beispielsweise:

     

    "Bitte zieh dir etwas anderes an, denn so komme ich nicht mit!"

    Was!?!? Da bin ich jetzt aber geschockt!! Mit was für Menschen ist man unterwegs wenn solche Oberflächlichkeiten so viel Gewicht haben? Wenn mich Sachen an anderen Menschen  so  stören sollte ich vielleicht aufhören mit ihnen Zeit zu verbringen.

  • 26.01.25, 09:14

    Für mich stellt sich da zuerst die Frage „wie wichtig ist meine Meinung denn?“ Und wenn ich mich entscheide meine Meinung kund zu tun achte ich darauf wie ich das mache. Wenn mich jemand nach dem Kleiderstiel von jemand anderem fragt, dann ist doch meine Meinung da nicht wirklich wichti, Hauptsache die Peron fühlt sich wohl.

  • 26.01.25, 08:58

     

    Colin:


    Die Wahrheit kann brutal sein.

     

    https://www.youtube.com/watch?v=pKMgG9xIfEg

     

    z.B.

    Was soll man sagen, wenn ein kleines Kind fragt, ob es das Weihnachtskind wirklich gibt?

     

    Menschen mit Autismus sind wahrscheinlich ehrlicher als normale Menschen, haben aber massive Beziehungsschwierigkeiten

     

     

     

    https://web.de/magazine/ratgeber/kind-familie/weihnachtsmann-zauberhafteste-antwort-zeiten-34293680

  • 26.01.25, 08:50

     

    Bernhard:

     

    Ute:

     

    Deine Partnerin kann deine Gefühle mit einem für sie unvorteilhaften Outfit verletzen? Ernsthaft?

     

    Das entspricht dann dem Thema "Fremdscham". 

     

    Natürlich kann man jemanden darum bitten, etwas anderes anzuziehen, aber zu drohen, dann nicht mitzukommen, ist emotionale Erpressung. Für mich ein Trennungsgrund.

     

     

    Es ist mir zwar nie passiert, aber ich könnte es mir vorstellen.

     

    Andersherum habe ich es dagegen schon erlebt. Ich hatte eine teure Lederjacke aus Büffelleder, die ein wenig Richtung Rocker ging (vort allem, weil ich zwar Motorradfahrer - übrigens noch heute auch im Winter - bin, aber keineswegs ein Rocker). Einer meiner früheren Partnerinnen (vor meiner Ehe) hat diese Jacke nie gefallen, ich dagegen habe mich in dieser Jacke immer pudelwohl gefühlt. Und sie hat immer gesagt: "Wenn du mit mir ausgehen willst, dann zieh eine andere Jacke an, sonst komme ich nicht mit." 

    Also habe ich - ihr zuliebe - wenn ich mit ihr unterwegs war, immer eine normale Stoffjacke getragen.

     

    Wenn ich allerdings nachdenke, könnte ich mir denken, nicht mit einer Frau auszugehen zu wollen, die diese modisch zerrissenen Jeans oder gar absichtlich zerrissene Strumpfhosen zum kurzen Rock wie ein Punk trägt. Da würde ich mich tatsächlich fremdschämen.

     

    Damit wir uns nicht mißverstehen: Wem das gefällt und wer das dann unbedingt tragen will, darf das gerne tun, dann aber eben ohne mich an ihrer Seite.

     

    Fremdscham ist ein Zeichen dafür, dass man ein gravierendes Abgrenzungsproblem hat. Das eigene Ich verliert sich im anderen. Man steht weder für sich selbst, noch respektiert man den anderen. Es liegt immer in der eigenen Verantwortung, wie sich jemand zeigt und wenn der Partner meint, er muss sich gerade zum Affen machen, dann ist das sein Ding und er muss mit den Reaktionen klarkommen. Wenn tatsächlich das Umfeld meinen Wert an meinem Partner festmacht, befinde ich mich in toxischen Kreisen.

     

    Aber ja, es ist weit verbreitet, dass sich Männer über die Schönheit ihrer Partnerin aufwerten. Selbstredend, wie fragil so etwas ist.

     

     

  • Laut einer Legende aus dem 19. Jahrhundert treffen sich die Wahrheit und die Lüge eines Tages. Die Lüge sagt zur Wahrheit: "Heute ist ein wunderbarer Tag"! Die Wahrheit blickt in den Himmel und seufzt, denn der Tag war wirklich schön. Sie verbringen viel Zeit miteinander und kommen schließlich neben einem Brunnen an. Die Lüge erzählt die Wahrheit: "Das Wasser ist sehr schön, lass uns zusammen baden!" Die Wahrheit, erneut verdächtig, testet das Wasser und entdeckt, dass es wirklich sehr nett ist. Sie ziehen sich aus und beginnen zu baden. Plötzlich kommt die Lüge aus dem Wasser, zieht die Kleider der Wahrheit an und rennt davon. Die wütende Wahrheit kommt aus dem Brunnen und rennt überall hin, um die Lüge zu finden und ihre Kleidung zurückzubekommen. Die Welt, die die Wahrheit nackt sieht, wendet ihren Blick mit Verachtung und Wut ab.

    Die arme Wahrheit kehrt zum Brunnen zurück und verschwindet für immer und versteckt darin ihre Scham. Seither reist die Lüge um die Welt, verkleidet als die Wahrheit, befriedigt die Bedürfnisse der Gesellschaft, denn die Welt hat auf keinen Fall den Wunsch, der nackten Wahrheit zu begegnen.

    Das weltberühmte Gemälde "Die Wahrheit kommt aus dem Brunnen" Jean-Léon Gérôme, 1896.

    wahrheit.jpg
  • 26.01.25, 07:54 - Zuletzt bearbeitet 26.01.25, 07:55.


    Die Wahrheit kann brutal sein.

     

    https://www.youtube.com/watch?v=pKMgG9xIfEg

     

    z.B.

    Was soll man sagen, wenn ein kleines Kind fragt, ob es das Weihnachtskind wirklich gibt?

     

    Menschen mit Autismus sind wahrscheinlich ehrlicher als normale Menschen, haben aber massive Beziehungsschwierigkeiten

     

     

     

  • 26.01.25, 00:05

     

    Ute:

     

    Deine Partnerin kann deine Gefühle mit einem für sie unvorteilhaften Outfit verletzen? Ernsthaft?

     

    Das entspricht dann dem Thema "Fremdscham". 

     

    Natürlich kann man jemanden darum bitten, etwas anderes anzuziehen, aber zu drohen, dann nicht mitzukommen, ist emotionale Erpressung. Für mich ein Trennungsgrund.

     

     

    Es ist mir zwar nie passiert, aber ich könnte es mir vorstellen.

     

    Andersherum habe ich es dagegen schon erlebt. Ich hatte eine teure Lederjacke aus Büffelleder, die ein wenig Richtung Rocker ging (vort allem, weil ich zwar Motorradfahrer - übrigens noch heute auch im Winter - bin, aber keineswegs ein Rocker). Einer meiner früheren Partnerinnen (vor meiner Ehe) hat diese Jacke nie gefallen, ich dagegen habe mich in dieser Jacke immer pudelwohl gefühlt. Und sie hat immer gesagt: "Wenn du mit mir ausgehen willst, dann zieh eine andere Jacke an, sonst komme ich nicht mit." 

    Also habe ich - ihr zuliebe - wenn ich mit ihr unterwegs war, immer eine normale Stoffjacke getragen.

     

    Wenn ich allerdings nachdenke, könnte ich mir denken, nicht mit einer Frau auszugehen zu wollen, die diese modisch zerrissenen Jeans oder gar absichtlich zerrissene Strumpfhosen zum kurzen Rock wie ein Punk trägt. Da würde ich mich tatsächlich fremdschämen.

     

    Damit wir uns nicht mißverstehen: Wem das gefällt und wer das dann unbedingt tragen will, darf das gerne tun, dann aber eben ohne mich an ihrer Seite.

  • 25.01.25, 19:32

     

    Bernhard:

    Da kommt mir gerade, es gibt auch einen Fall, mit dem Rockbeispiel, bei dem ich auch ungefragt meine ehrliche Meinung kundgeben darf, auch wenn ich damit den anderen eventuell verletze:

     

    Wenn mir die Person mit dem unmöglichen Rock nämlich etwas bedeutet, dann darf ich sie durchaus darauf hinweisen, daß sie sich in meinen Augen mit diesem Rock unmöglich macht. Nur bitte nicht in der Form: 

     

    "Also in dem Rock schaust du ja aus wie eine Preßwurst!" oder "... wie ein Flittchen!"

     

    Wohl aber in der Form:

     

    "Findest du, dir steht dieser Rock? Ich finde er kleidet dich sehr unvorteilhaft."

     

    Und wenn sie sich nicht umzieht, darf ich auch ausdrücken, daß ich mich in diesem Aufzug mit ihr unwohl fühlen würde. Und das auch unmißverständlich, denn dann ginge es um eine Verletzung meiner Gefühle. Also beispielsweise:

     

    "Bitte zieh dir etwas anderes an, denn so komme ich nicht mit!"

     

    Deine Partnerin kann deine Gefühle mit einem für sie unvorteilhaften Outfit verletzen? Ernsthaft?

     

    Das entspricht dann dem Thema "Fremdscham". 

     

    Natürlich kann man jemanden darum bitten, etwas anderes anzuziehen, aber zu drohen, dann nicht mitzukommen, ist emotionale Erpressung. Für mich ein Trennungsgrund.

     

     

  • 25.01.25, 19:06

    Da kommt mir gerade, es gibt auch einen Fall, mit dem Rockbeispiel, bei dem ich auch ungefragt meine ehrliche Meinung kundgeben darf, auch wenn ich damit den anderen eventuell verletze:

     

    Wenn mir die Person mit dem unmöglichen Rock nämlich etwas bedeutet, dann darf ich sie durchaus darauf hinweisen, daß sie sich in meinen Augen mit diesem Rock unmöglich macht. Nur bitte nicht in der Form: 

     

    "Also in dem Rock schaust du ja aus wie eine Preßwurst!" oder "... wie ein Flittchen!"

     

    Wohl aber in der Form:

     

    "Findest du, dir steht dieser Rock? Ich finde er kleidet dich sehr unvorteilhaft."

     

    Und wenn sie sich nicht umzieht, darf ich auch ausdrücken, daß ich mich in diesem Aufzug mit ihr unwohl fühlen würde. Und das auch unmißverständlich, denn dann ginge es um eine Verletzung meiner Gefühle. Also beispielsweise:

     

    "Bitte zieh dir etwas anderes an, denn so komme ich nicht mit!"

  • 25.01.25, 18:29

     

    Ute:

     

    Ich würde dich gerne verstehen wollen, aber irgendwo kommt mein Hirn da nicht mit.

    Nun, einige hier haben empfohlen, einfach rücksichtslos die Wahrheit zu sagen, auch ungefragt, da für sie ein Verschweigen der Wahrheit gleichbedeutend mit einer Lüge sei. Hier geht es nicht darum, daß die eigene Gesundheit leiden würde, wenn man die verletzende Wahrheit einfach so und auch ungefragt heraus posaunt (oder wenn es die eigene Gesundheit tangiert, dann nur in extremen Fällen, was dann aber auch schon teils pathologische Züge tragen würde ). Das ist einfach ein Verletzen des Nächsten ohne Not.

     

    Das zweite "No-Go" ist, wenn jemand auf eine heikle Frage nicht nur ehrlich antwortet (ehrliche Antwort ist ja prinzipiell wünschenswert), aber dies auch noch schonungslos tut. Ich nehme hier das angeführte Beispiel: "Wie gefällt dir mein Rock?" Mögliche Antworten:

    1. "Also ich finde der schaut einfach Scheiße aus!" - noch schlimmer: "... du schaust ..."
    2. "Nun mir gefällt er nicht besonders."
    3. "Der rote steht dir wesentlich besser."
    4. "Naja, warum nicht."

    (1) Dies ist in meinen Augen ein No-Go.

    (2) Sagt inhaltlich das Gleiche aus, aber in einer Form, die längst nicht so verletzend ist wie (1). Dies ist deshalb eine Form, die eine Person, die eine solche Frage stellt auch verkraften können muß, wenn sie eine ehrliche Antwort erwartet. Je nachdem wie ich grad drauf bin, könnte ich so eine Antwort auch mal geben.

    (3) Auch diese Form gibt dem Fragenden zu verstehen, daß mir der fragliche Rock nicht sonderlich gefällt (also meine ehrliche Meinung), aber in eine diplomatischen Form gepackt. Dies wäre meine bevorzugte Wahl.

    (4) Dies drückt zwar auch aus, daß ich ihn nicht toll finde (allerdings schon so diplomatisch verpackt, daß es nicht mehr verstanden werden könnte), und vor allem es entspricht so schon nicht mehr der Wahrheit. Dies verletzt zwar nicht mehr, ist aber auch keine ehrliche Antwort mehr.

     

    Der dritte Fall wäre, wenn mich jemand, mit dem ich nichts zu tun haben möchte fragt, warum ich ihn meide. Auch hier könnten die Antworten unterschiedlich ausfallen:

    1. "Weil ich dicht einfach Scheiße finde!"
    2. "Weil du mir auf die Nerven gehst!"
    3. "Weil ich mich in deiner Nähe unwohl fühle!"
    4. "Ich weiß nicht!"
    5. "Das siehst du völlig falsch."

    (1) Hier geht es mir nicht um die Wahrheit, sondern darum, der Person eine reinzudrücken. Also absolutes No-Go.

    (2) Schonungslos ehrliche Antwort. Aber verletzend wenn auch im Gegensatz zu (1) wahrscheinlich nicht mehr mit verletzender Absicht. Würde ich nach Möglichkeit meiden, aber wenn ich grad schlecht drauf bin könnte mir das schon so rausrutschen. Wer mich sowas fragt, muß es notfalls auch aushalten. Besser wäre hier eventuell, wenn man es begründet, also z. B. "... weil ich nicht auf Small-Talk stehe".

    (3) Ist die in meinen Augen beste Antwort. Es ist die Wahrheit und versucht zugleich so wenig wie möglich zu verletzen.

    (4) Ist nur sinnvoll, wenn ich mich zwar unwohl fühle, aber nicht sagen kann wieso. Eher eine ausweichende Antwort, die besser vermieden werden sollte.

    (5) Diplomatisch, aber gelogen. In meinen Augen nicht gut.

     

    Und der letzte Fall: Ich begegne einer Person immer wieder, die ich nicht ausstehen kann, aber diese fragt mich nicht.

    Solange ich ihr ausweichen kann, wäre dies die beste Form. Wenn die Person aber nicht merkt, daß ich mich in ihrer Nähe nicht wohlfühle und sie sich mir dennoch immer wieder nähert, ich aber fürchte, sie verletzen zu können, wiegen mein Unbehagen und ihre mögliche Verletzung gleich schwer. Also darf ich dennoch ehrlich sein und ihr auch ungefragt sagen, daß es mir lieber wäre, wenn sie meine Nähe meiden würde. Und wenn möglich auch in dieser Form.

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