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  • Ehrlichkeit zerstört Beziehungen?

    Diskussion · 197 Beiträge · 8 Gefällt mir · 2.807 Aufrufe

    Die Herausforderung der Ehrlichkeit – Wahrheit oder Konflikt?

     

    Ehrlichkeit gilt als eine der höchsten Tugenden. Doch wie ehrlich sollte man wirklich sein – besonders in zwischenmenschlichen Beziehungen? Stellen wir uns eine alltägliche Situation vor: Ein Mann wird gefragt, wie er ein bestimmtes Verhalten, Outfit oder eine Entscheidung einer Frau findet. Sagt er seine ehrliche Meinung und erwähnt etwas, das ihm nicht gefällt, ist die Reaktion oft Wut, Enttäuschung oder gar Verletzung. Warum ist das so?

     

    Ist Ehrlichkeit in solchen Momenten nur eine subjektive Sichtweise, die von der eigenen Wahrnehmung geprägt ist? Oder ist sie eine Form der Realität, die die andere Person nicht wahrhaben möchte? Und wie viel Verantwortung trägt man als ehrlicher Mensch für die Gefühle des Gegenübers?

     

    Diese Fragen werfen ein Spannungsfeld auf: Ist es besser, die Wahrheit zu sagen, auch wenn sie unangenehm ist? Oder ist es klüger, Worte zu wählen, die den Frieden wahren, selbst wenn sie nicht der ganzen Wahrheit entsprechen?

    In dieser Diskussion möchten wir die Rolle der Ehrlichkeit beleuchten: Wann ist Ehrlichkeit ein Zeichen von Respekt – und wann eine Quelle von Konflikten? Und letztlich: Liegt die Verantwortung für die Wahrheit bei dem, der sie ausspricht, oder bei dem, der sie akzeptieren muss?

     

    Thomas Kissing 

    22.01.25, 23:10

Beiträge

  • 30.01.25, 17:39

     

    Thomas:

    Ich habe eine Frau kennengelernt, zu der ich sofort eine starke Sympathie empfand. Wir verstanden uns auf Anhieb und beschlossen, so ehrlich wie möglich über alles zu sprechen, was uns bewegt. Mit der Zeit wurden unsere Gespräche immer intimer – wir teilten Gedanken und Gefühle, über die ich mit niemandem zuvor so offen gesprochen hatte.

     

    Zunächst fühlte sich diese Ehrlichkeit wie eine ideale Grundlage für eine tiefere Beziehung an. Doch genau das Gegenteil geschah: Unsere Offenheit führte zu Missverständnissen und Verletzungen. Dinge, die uns eigentlich näherbringen sollten, schienen uns zu entzweien. Am Ende sprach alles gegen eine Freundschaft oder Beziehung, und die Enttäuschung war auf beiden Seiten spürbar.

     

    Das wirft für mich die Frage auf: Waren wir vielleicht zu ehrlich? Oder hat diese Ehrlichkeit einfach offengelegt, dass wir zu unterschiedlich sind? Kann zu viel Offenheit in einer Beziehung mehr zerstören, als sie aufbaut? Und wie erkennt man die Grenze zwischen gesunder Ehrlichkeit und schmerzhafter Überforderung?

     

    Thomas Kissing 

     

    Die Wahrheit beginnt zu zweit....

    Ich denke, gerade da wo es schwierig wurde, wäre Ehrlichkeit wichtig gewesen. Zu seinen Gefühlen zu stehen, sich seiner Scham über eigene Unzulänglichkeiten zu stellen...die wunden Punkte zu benennen und genau an solchen Gesprächen zu wachsen und sich weiter zu entwickeln 

  • 30.01.25, 08:36

    Facebook hatte mir gerade einen Beitrag angezeigt, der sich etwas fragwürdig anfühlte. Ich googelte die ersten Zeilen und fand dies hier:

     

    Achtung: Viel schwere Kost, aber wundervoll!

     

    https://www.rilke.de/briefe/120804.htm

     

    Wer nur die Kurzfassung möchte, da habe ich nochmal bei FB gesucht und fand ihn dann auch beim "Original":

     

    https://www.facebook.com/photo?fbid=605921088855971&set=gm.1158948992488075&idorvanity=225432789173038

  • 29.01.25, 21:43

     

    Ulli:

     

    Ute:
    Danke, dass ihr meine tlw. schweren Gedanken aushaltet! 🤗 (Hab gestern leider noch etwas erfahren, was mich gerade belastet.)

    Gerne! Deine Gedanken zeigen von viel Wissen und viel Erfahrung, also immer her damit. Auch wenn ich nicht immer Deiner Meinung bin.

     

    Zum Beispiel Verantwortung für Gefühle: Warum nicht in den angenehmen Gefühlen schwelgen und die unangenehmen Gefühle zur Kenntnis nehmen, betrachten und wieder ziehen lassen?

     

    https://youtube.com/shorts/BL__bZxFAKg?si=XtFxsMK9ozBOxEmd

     

     

  • 28.01.25, 14:33

     

    Bernhard:

     

    Ute:

     

    Hab gestern leider noch etwas erfahren, was mich gerade belastet.

    Möchtest du darüber reden - evtl. an anderer Stelle? 

     

    Danke, aber ich muss auch damit klarkommen und daran wachsen. Es ging mir nur darum, warum ich vorgestern noch zutiefst dankbar und froh meinen Milchkaffee am Lech geschlürft habe und heute mal wieder den Bodensatz kehre. Wir zeigen hier von uns ja nur kleine Ausschnitte :)

  • 28.01.25, 14:28 - Zuletzt bearbeitet 28.01.25, 14:34.

     

    Ulli:

     

    Ute:
    Danke, dass ihr meine tlw. schweren Gedanken aushaltet! 🤗 (Hab gestern leider noch etwas erfahren, was mich gerade belastet.)

    Gerne! Deine Gedanken zeigen von viel Wissen und viel Erfahrung, also immer her damit. Auch wenn ich nicht immer Deiner Meinung bin.

     

    Zum Beispiel Verantwortung für Gefühle: Warum nicht in den angenehmen Gefühlen schwelgen und die unangenehmen Gefühle zur Kenntnis nehmen, betrachten und wieder ziehen lassen?

     

    Diese Frage stellt sich mir immer wieder. Offensichtlich wirkt die Konditionierung da sehr hartnäckig. 

     

    Leiden ist ja ein stärkeres Gefühl als Glück und wenn schon niemand da ist, der mit mir streitet ... ;)

     

    Ich habe von Jens Corssen gelernt: Es gibt mehrere unangenehme Gefühle, die unterschiedlich Leid erzeugen. Trauer ist z. B. ein Gefühl, welches echtes Leid erzeugt. Ich habe leider schon viel Trauer erlebt, weil ich schon viele Menschen begraben musste. Damit kann ich aber recht gut umgehen und versinke nicht darin.
     

    Angst unterscheidet sich von Furcht. Furcht ist ein Gefühl, welches ich nie mehr relativieren/ignorieren  werde, da reicht eine Erfahrung für das ganze Leben!

     

    Angst ist etwas, was ich mittlerweile sehr genau anschaue. Ich erlebe es als von außen getriggertes Gefühl und da lohnt sich immer der Blick auf die Intention des Auslösers, gerade leider auch im med. Bereich, weil dahinter auch immer Profit steht. Das mag jetzt ein bisschen unklar sein, aber genauer möchte ich da jetzt nicht drauf eingehen.

     

    Neid ist kein Gefühl mehr, was mir zu schaffen macht, dazu bin ich zu abgeklärt. Man mus auch gönnen können, und das kann ich gut und leichten Herzens.

     

    Ärger: Ich entscheide, wie lange ich mich über etwas ärgern möchte. Beschäftigt es mich länger als 3 Minuten, muss ich bei mir gucken. Ich glaube, das habe ich mir von Frau Birkenbihl gemerkt.

     

    Stolz: Erlaube ich mir selten. Hochmut kommt vor dem Fall.

     

    Hab ich was vergessen?

     

    ...................................................

     

    Als junge Frau war ich super gut darin, alles zu verdrängen, sogar den Tod meines Mannes. Als ich mich viele Jahre später von meinem späteren LG getrennt habe, kam das wie eine Keule aus dem Hinterhalt zurück und ich bin fast darin untergegangen. Nein, ich schiebe nichts mehr zur Seite und wenn das jemand nicht aushält, dann ist das sein Thema. Ich vertraue darauf, dass die unangenehmen Gefühle umso schneller verschwinden, wenn man ihnen Raum gibt. Im Rahmen eben und für den Rahmen haben wir unseren Verstand. 

     

     

  • 28.01.25, 14:07

     

    Ute:

     

    Hab gestern leider noch etwas erfahren, was mich gerade belastet.

    Möchtest du darüber reden - evtl. an anderer Stelle? 

  • 28.01.25, 14:05

    Ute:

     

    Du siehst den Partner in der Bringschuld, dafür zu sorgen, dass du dich wohl fühlst. Er macht etwas "falsch" und ist "schuld".

     

    Viel spannender wäre doch, wenn man bei sich selbst schaut und sich fragt, warum einen das stört. Es ist erstaunlich, wie viel uns stört, nur damit wir uns spüren. Nicht wenige Konflikte entstehen rein aus dem unbewussten Bedarf nach Reibung.

     

    Ich glaube, wir haben uns hier mißverstanden. Ich rede hier von keinerlei Bringschuld des anderen. Und schon gar nicht davon, daß einer von beiden "Schuld" hat.

     

    Schuldzuweisungen wie "Du bist schuld daran, daß ..." belasten nur und zwar die Beziehung und auch einen selbst. Genauso wie überzogene Forderungen an den Partner ala "Du hast mich gefälligst glücklich zu machen, denn wenn du mich nicht mehr glücklich machst, dann suche ich mir eben was anderes". Wer darauf eine Beziehung aufbaut, setzt sie von anfang an in den Sand.

     

    Ich zeige hier nur von mir beobachtete Verhaltensmuster auf, die in ihren Extremen also "alles in sich hineinfressen ohne was zu sagen" bzw. "jede kleinste Mißbilligung gleich ansprechen" fatal für eine Beziehung sein können und man ein gesundes Mittelmaß finden sollte (das gilt für beide).

      

  • 28.01.25, 14:01

    Wer die Wahrheit nicht wissen will, soll keine Fragen stellen.  

  • 28.01.25, 13:17

     

    Ute:

     

    Ulli:

     

    Das, was wir weitergegeben haben. Liebe oder Hass, es kann sich natürlich auch erstmal an Materielles knüpfen. Natürlich verschwimmen die Namen, aber die Taten gehen in den Menschen auf, in deren Bewusstsein, sie pflanzen sich indirekt fort. Natürlich ist es nur ein winziger winziger Funke, bei 9 Milliarden Menschen. Aber es ist ein Funke und nicht nichts.

     

    Ich habe mehrfach gelesen, dass wir uns an das Gefühl erinnern, was Menschen in uns ausgelöst haben. Etwas in mir will da sofort zustimmen, aber mittlerweile habe ich ja gelernt, dass ich für meine Gefühle (und meine Gestimmtheit - Jens Corssen) selbst verantwortlich bin. Da grummelt es noch in mir. Ich war früher sehr wenig mit dem, was mein Vater so dachte und tat, einverstanden. Er hat in noch nicht einmal 5 Minuten auf dem Sterbebett durch sein Eingeständnis von Fehlern und seine Bitte um Verzeihen meine komplette Sicht verändert und heute ist da eine ganz tiefe Liebe zu ihm in mir, auch wenn er (entsprechend der damaligen Generation) kaum emotional verfügbar war. Seine Liebe drückte sich in strengen Regeln, Konsequenz und Ratschlägen aus, die ich heute einfach nur als wirklich sehr vorausschauend und beschützend sehe und sie haben mich natürlich nicht davon abgehalten, völlig unvernünftige Erfahrungen zu sammeln, grad zum Trotz!  Was soll man nun wirklich davon halten, wenn es heute überall heißt, dass Ratschläge eben auch Schläge sind?

     

    Also dass von meinen vielen Verstorbenen nichts geblieben ist, das kann ich so nicht bestätigen. Vielleicht liegt es an meinem Alter und weil ich eben sehr viel zurückblicke? Ich habe ziemlich viele Erfahrungen gemacht und nicht mehr ewig Zeit für Korrekturen. Umso wichtiger ist es mir, Muster zu erkennen, mehr oder weniger unumstößliche Konsequenzen frühzeitig zu sehen und von anderen zu lernen. Mein Bestreben, gleichzeitig im Hier und Jetzt zu leben und mit Zuversicht darauf zu vertrauen, dass es schon immer irgendwie weitergehen wird, hat dennoch immer Priorität. GsD habe ich auch eine große Portion Neugierde in mir, die meine Ängste in Schach hält. 

    Danke, dass ihr meine tlw. schweren Gedanken aushaltet! 🤗 (Hab gestern leider noch etwas erfahren, was mich gerade belastet.)

    Danke für deine schönen, schweren Worte, man merkt das da viel Herz drin steckt.

    So denke und Handel ich "gleichzeitig im Hier und Jetzt zu leben und mit Zuversicht … immer irgendwie weitergehen wird…". 

    Bis das Schicksal mein Lebensbuch fertig hat.

  • 28.01.25, 12:58

     

    Ute:

     

    Ulli:

     

    Das, was wir weitergegeben haben. Liebe oder Hass, es kann sich natürlich auch erstmal an Materielles knüpfen. Natürlich verschwimmen die Namen, aber die Taten gehen in den Menschen auf, in deren Bewusstsein, sie pflanzen sich indirekt fort. Natürlich ist es nur ein winziger winziger Funke, bei 9 Milliarden Menschen. Aber es ist ein Funke und nicht nichts.

     

    Ich habe mehrfach gelesen, dass wir uns an das Gefühl erinnern, was Menschen in uns ausgelöst haben. Etwas in mir will da sofort zustimmen, aber mittlerweile habe ich ja gelernt, dass ich für meine Gefühle (und meine Gestimmtheit - Jens Corssen) selbst verantwortlich bin. Da grummelt es noch in mir. Ich war früher sehr wenig mit dem, was mein Vater so dachte und tat, einverstanden. Er hat in noch nicht einmal 5 Minuten auf dem Sterbebett durch sein Eingeständnis von Fehlern und seine Bitte um Verzeihen meine komplette Sicht verändert und heute ist da eine ganz tiefe Liebe zu ihm in mir, auch wenn er (entsprechend der damaligen Generation) kaum emotional verfügbar war. Seine Liebe drückte sich in strengen Regeln, Konsequenz und Ratschlägen aus, die ich heute einfach nur als wirklich sehr vorausschauend und beschützend sehe und sie haben mich natürlich nicht davon abgehalten, völlig unvernünftige Erfahrungen zu sammeln, grad zum Trotz!  Was soll man nun wirklich davon halten, wenn es heute überall heißt, dass Ratschläge eben auch Schläge sind?

     

    Also dass von meinen vielen Verstorbenen nichts geblieben ist, das kann ich so nicht bestätigen. Vielleicht liegt es an meinem Alter und weil ich eben sehr viel zurückblicke? Ich habe ziemlich viele Erfahrungen gemacht und nicht mehr ewig Zeit für Korrekturen. Umso wichtiger ist es mir, Muster zu erkennen, mehr oder weniger unumstößliche Konsequenzen frühzeitig zu sehen und von anderen zu lernen. Mein Bestreben, gleichzeitig im Hier und Jetzt zu leben und mit Zuversicht darauf zu vertrauen, dass es schon immer irgendwie weitergehen wird, hat dennoch immer Priorität. GsD habe ich auch eine große Portion Neugierde in mir, die meine Ängste in Schach hält. 

    Danke, dass ihr meine tlw. schweren Gedanken aushaltet! 🤗 (Hab gestern leider noch etwas erfahren, was mich gerade belastet.)

    Vielen Dank für die wertvollen Worte!

  • 28.01.25, 12:58

     

    Ute:
    Danke, dass ihr meine tlw. schweren Gedanken aushaltet! 🤗 (Hab gestern leider noch etwas erfahren, was mich gerade belastet.)

    Gerne! Deine Gedanken zeigen von viel Wissen und viel Erfahrung, also immer her damit. Auch wenn ich nicht immer Deiner Meinung bin.

     

    Zum Beispiel Verantwortung für Gefühle: Warum nicht in den angenehmen Gefühlen schwelgen und die unangenehmen Gefühle zur Kenntnis nehmen, betrachten und wieder ziehen lassen?

  • 28.01.25, 12:10

     

    Ulli:

     

    Thomas:

    Doch letztlich bleibt die Frage: Was bleibt von uns, wenn wir nicht mehr da sind?

    Das, was wir weitergegeben haben. Liebe oder Hass, es kann sich natürlich auch erstmal an Materielles knüpfen. Natürlich verschwimmen die Namen, aber die Taten gehen in den Menschen auf, in deren Bewusstsein, sie pflanzen sich indirekt fort. Natürlich ist es nur ein winziger winziger Funke, bei 9 Milliarden Menschen. Aber es ist ein Funke und nicht nichts.

     

    Ich habe mehrfach gelesen, dass wir uns an das Gefühl erinnern, was Menschen in uns ausgelöst haben. Etwas in mir will da sofort zustimmen, aber mittlerweile habe ich ja gelernt, dass ich für meine Gefühle (und meine Gestimmtheit - Jens Corssen) selbst verantwortlich bin. Da grummelt es noch in mir. Ich war früher sehr wenig mit dem, was mein Vater so dachte und tat, einverstanden. Er hat in noch nicht einmal 5 Minuten auf dem Sterbebett durch sein Eingeständnis von Fehlern und seine Bitte um Verzeihen meine komplette Sicht verändert und heute ist da eine ganz tiefe Liebe zu ihm in mir, auch wenn er (entsprechend der damaligen Generation) kaum emotional verfügbar war. Seine Liebe drückte sich in strengen Regeln, Konsequenz und Ratschlägen aus, die ich heute einfach nur als wirklich sehr vorausschauend und beschützend sehe und sie haben mich natürlich nicht davon abgehalten, völlig unvernünftige Erfahrungen zu sammeln, grad zum Trotz!  Was soll man nun wirklich davon halten, wenn es heute überall heißt, dass Ratschläge eben auch Schläge sind?

     

    Also dass von meinen vielen Verstorbenen nichts geblieben ist, das kann ich so nicht bestätigen. Vielleicht liegt es an meinem Alter und weil ich eben sehr viel zurückblicke? Ich habe ziemlich viele Erfahrungen gemacht und nicht mehr ewig Zeit für Korrekturen. Umso wichtiger ist es mir, Muster zu erkennen, mehr oder weniger unumstößliche Konsequenzen frühzeitig zu sehen und von anderen zu lernen. Mein Bestreben, gleichzeitig im Hier und Jetzt zu leben und mit Zuversicht darauf zu vertrauen, dass es schon immer irgendwie weitergehen wird, hat dennoch immer Priorität. GsD habe ich auch eine große Portion Neugierde in mir, die meine Ängste in Schach hält. 

    Danke, dass ihr meine tlw. schweren Gedanken aushaltet! 🤗 (Hab gestern leider noch etwas erfahren, was mich gerade belastet.)

  • 28.01.25, 12:10 - Zuletzt bearbeitet 28.01.25, 12:15.

     

    Thomas:

    Ehrlichkeit zu uns selbst: ..........

     

    Am Ende bleibt vielleicht nicht einmal der Name übrig – aber was zählt, ist, dass wir in der Zeit, die wir hatten, gelebt haben. Und vielleicht ist genau das genug.

     

    Thomas Kissing 

     

     

     

    "Wenn du dich nach innen wendest, wirst du einen Raum finden, in dem es für alles einen Lösung gibt.  - Sadhguru

     

    What is the Purpose of Life? - Sadhguru - YouTube

  • 28.01.25, 11:21

     

    Thomas:

    Doch letztlich bleibt die Frage: Was bleibt von uns, wenn wir nicht mehr da sind?

    Das, was wir weitergegeben haben. Liebe oder Hass, es kann sich natürlich auch erstmal an Materielles knüpfen. Natürlich verschwimmen die Namen, aber die Taten gehen in den Menschen auf, in deren Bewusstsein, sie pflanzen sich indirekt fort. Natürlich ist es nur ein winziger winziger Funke, bei 9 Milliarden Menschen. Aber es ist ein Funke und nicht nichts.

  • 28.01.25, 11:16

     

    Ute:

     

    Es ist sehr schwer anzunehmen, dass man eigentlich, also in letzter Konsequenz, IMMER alleine dasteht. Niemand steckt in einem drin, niemand kann zu 100 % mitfühlen, mitleiden - und es würde auch gar nichts helfen! 

    Danke, Ute!!

    Diese Erkenntnis erleichtert das Leben ganz unglaublich. Macht zumindest mental komplett unabhängig von anderen Menschen - letztendlich ist man immer alleine!

    Man wird "alleine" geboren - man stirbt "alleine".

  • 28.01.25, 11:09

     

    Sylvia:

     

    …gibt so einen Spruch: Wer sich rechtfertigt, der klagt sich an … 

    Noch nie gehört, aber er gefällt mir! Kein Wunder, dass ich mich für nichts rechtfertige, sondern einfach mache.

  • 28.01.25, 10:55

    Ehrlichkeit zu uns selbst: 

     

    Sitzen wir nicht alle in einem Boot? Ein Boot, das uns bewusst macht, wie endlich unsere Zeit auf der Erde ist und wie bedeutungslos das Leben im großen kosmischen Maßstab erscheint? Jeder von uns trägt die Angst in sich, irgendwann „auszuscheiden“ – sei es durch den Tod oder durch das Vergessen. Es ist eine existenzielle Realität, vor der wir uns oft verstecken, indem wir uns ablenken, uns inszenieren oder uns in Aufgaben stürzen. Doch letztlich bleibt die Frage: Was bleibt von uns, wenn wir nicht mehr da sind?

     

    In 50 oder 100 Jahren wird sich wohl kaum jemand daran erinnern, was wir gedacht, gefühlt oder gelebt haben. Diese Einsicht kann beängstigend sein, vor allem, weil sie unser Ego trifft. Viele Menschen wünschen sich, nicht vergessen zu werden, Spuren zu hinterlassen – sei es durch ihre Werke, ihre Taten oder die Geschichten, die von ihnen erzählt werden. Doch für die meisten wird dieser Wunsch nicht in Erfüllung gehen. Unsere Namen werden verblassen, und mit ihnen auch das, was uns als Menschen ausgemacht hat.

     

    Vielleicht liegt der Kern des Problems in unserem verzweifelten Versuch, unserem Leben „einen Sinn“ zu geben. Ein Sinn, der oft darauf abzielt, von anderen anerkannt zu werden, etwas Bleibendes zu schaffen oder über das eigene Dasein hinaus Wirkung zu entfalten. Doch was passiert, wenn wir erkennen, dass all diese Bemühungen letztlich keinen Bestand haben? Dass wir – im großen Spiel des Universums – nur winzige, vergängliche Funken sind?

     

    Vielleicht liegt der Sinn des Lebens gar nicht im Bleibenden, sondern im Augenblicklichen. Im bewussten Erleben des Hier und Jetzt. Im Lachen, in der Liebe, in der Verbindung zu anderen. Vielleicht müssen wir akzeptieren, dass wir nicht unvergessen bleiben werden – und dass genau darin eine gewisse Freiheit liegt. Denn wenn das Leben keine objektive Bedeutung hat, können wir ihm die Bedeutung geben, die wir uns wünschen, ohne uns ständig daran zu messen, was andere oder die Geschichte von uns halten könnten.

     

    Am Ende bleibt vielleicht nicht einmal der Name übrig – aber was zählt, ist, dass wir in der Zeit, die wir hatten, gelebt haben. Und vielleicht ist genau das genug.

     

    Thomas Kissing 

     

  • 28.01.25, 10:25

     

    Colin:

     

    Ute:

     

     

    Ich habe hier noch keine Rechtfertigung wahrgenommen.

     


    Ich habe noch nie gehört, dass jemand eine Beziehung zerstört hat, weil er/sie zu ehrlich war. (außer dass sie ehrlich darüber waren, unehrlich zu sein).   Deshalb dachte ich, dass die Leute vielleicht versuchten, die Schuld der Ehrlichkeit zuzuschieben.

    Auch hier könnte es Diplomatie und nicht Ehrlichkeit sein.

     

    Irgendwas muss ja am Makel des "Nicht-Vermittelbaren" Schuld sein 😅

     

    So lange wir unseren Wert daran festmachen, in welchem Beziehungsstatus wir uns befinden, so lange werden wir unserem Ego schluckbare Kröten servieren müssen 🙈

     

    Ich denke, dass die Ursachen grundsätzlich in unseren Ängsten liegen. Aber wer will sich schon gerne mit denen beschäftigen? Lieber stecken wir die Energie in die Perfektion unseres Lebens mit allem Drum und Dran als Stützkorsett, schrauben unsere Ansprüche und Erwartungen immer höher, damit uns jemand mit immensen Anstrengungen beweist, dass wir doch liebenswert sind.

     

    Dieses Leben ist anstrengend und die Falle schnappt zu, wenn die Kräfte nachlassen. Spätestens wenn man auf sich selbst zurückgeworfen wird, darf man sich seinen Ängsten stellen. Dann kann man sich selbst nicht mehr belügen und es wird mit der Zeit leichter, ehrlich(er) zu sein. Mir hat mal jemand gesagt, er wird langsam altersmilde :)

     

    Aber was ist die Grundangst? Viele haben Angst, gerade im Altter alleine, unversorgt zu sein. Es ist sehr schwer anzunehmen, dass man eigentlich, also in letzter Konsequenz, IMMER alleine dasteht. Niemand steckt in einem drin, niemand kann zu 100 % mitfühlen, mitleiden - und es würde auch gar nichts helfen! Am Ende zeigt sich die Liebe in Zuwendung und ganz praktischen Taten und dann ist es wirklich nicht mehr wichtig, ob eine Laufmasche das Outfit ruiniert.

     

    Und da schließe ich den Kreis zu Sarah: Ist es das jetzt wert, mich darüber aufzuregen? Welche Relevanz hat das in 4 Wochen, 1 Jahr oder 5 Jahren?

  • 28.01.25, 10:16 - Zuletzt bearbeitet 28.01.25, 10:17.

    Ich vermute auch in Beziehungen, dass es für viele Menschen nur eine Wahrheit gibt, ihre Wahrheit.  Sie sind nicht bereit, die Perspektive der anderen Person anzuerkennen und möglicherweise zu akzeptieren, und daher fällt es ihnen schwer, eine Beziehung aufrechtzuerhalten.  

     

    The Jacksons - Blame It On the Boogie (Official Video)

  • 28.01.25, 09:42

     

    Ute:

     

    Colin:

    Eine ehrliche Frage: Ist diese ganze Diskussion nur ein Versuch der Menschen, ihren Single-Status positiv zu rechtfertigen?

     

    Ich habe hier noch keine Rechtfertigung wahrgenommen.

     


    Ich habe noch nie gehört, dass jemand eine Beziehung zerstört hat, weil er/sie zu ehrlich war. (außer dass sie ehrlich darüber waren, unehrlich zu sein).   Deshalb dachte ich, dass die Leute vielleicht versuchten, die Schuld der Ehrlichkeit zuzuschieben.

    Auch hier könnte es Diplomatie und nicht Ehrlichkeit sein.

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