Um mitzumachen, melde dich bitte an.
  • Warum suchen wir Aufmerksamkeit?

    Diskussion · 63 Beiträge · 16 Gefällt mir · 1.530 Aufrufe

    Warum suchen wir Aufmerksamkeit?

     

    Das Bedürfnis nach Aufmerksamkeit ist tief in der menschlichen Psyche verwurzelt. Als soziale Wesen streben wir nach Anerkennung, Zuwendung und Bestätigung durch andere. Doch wann wird die Suche nach Aufmerksamkeit zu einem grundlegenden Bedürfnis, und wann entwickelt sie sich zu einem Problem? Liegen die Ursachen in unserer Kindheit, in einem geringen Selbstwertgefühl oder in gesellschaftlichen Normen, die uns zu mehr Selbstdarstellung drängen? Diese Diskussion lädt dazu ein, die psychologischen Hintergründe und Auswirkungen der Aufmerksamkeitssuche zu beleuchten. Wo ziehen wir die Grenze zwischen gesundem Bedürfnis nach Anerkennung und übermäßiger Abhängigkeit davon?

     

    Hiermit lade ich euch ein, Eure Gedanken und Meinungen in dieser Diskussion zu teilen.

    LG Thomas Kissing

    11.01.25, 12:44

Beiträge

  • 13.01.25, 18:09 - Zuletzt bearbeitet 13.01.25, 19:10.

     

    Alica:

    Ich würde von mir behaupten, dass ich gerne im Mittelpunkt stehe und viel Aufmerksamkeit genieße. Dabei möchte ich aber nur für meine guten und schönen Seiten Bewunderung erfahren. Schwächen und Fehler möchte ich niemandem zeigen, da ich kein Mitleid oder aufbauende Worte möchte. Ursprünglich geht das wohl von einer schlechten Beziehung zur Mutter aus. Wer keine Liebe als Kind bekommen hat, sucht als Erwachsener ständig nach dem Gefühl gesehen zu werden. 

     

    Für mich ist es im Alltag so, dass ich denke, auf diese Art ein Vorbild und Inspiration für andere zu sein und mir wünsche, andere Menschen würden sich auch mehr zeigen und alles, was sie Tolles können, zum Ausdruck bringen. Ich beobachte aber eher, dass Menschen sich lieber verstecken und klein machen. Sie definieren sich über all das, was sie nicht können, welche Krankheiten sie haben oder wie schlecht ihre Lebensumstände doch sind. Das ärgert mich, weil es genau das Gegenteil von dem ist, wie ich das Leben wahrnehmen möchte. Vielleicht möchte ich deshalb umso mehr diese schlechte Energie und Stimmung von anderen durch mein Auftreten beeinflussen.  

    Warum ärgerst Du Dich, wenn andere sind wie sie sind? Du hast doch auch das Bedürfnis so zu sein wie Du denkst das es gut ist. So empfinden das andere Menschen auch auf sich bezogen.

     

    Und ob der  andere nur gute und schöne Seiten an Die sehen, das kannst Du nicht beeinflussen.

    Zum Beispiel, dass Du hier die Rechtschreibung korrigieren willst. Für mich ist das okay bzw egal, ich akzeptiere Dich so. Nur akzeptiere Du auch, dass da nicht jeder Bock drauf hat.

    Für mich ist wichtig seinen eigenen Maßstab nicht von anderen Menschen zu erwarten und niemanden zu verurteilen wie er ist.

    denn wir sind alle wie wir sind .

     

    Und was Du schreibst wegen Schwächen zeigen..

    das ist ein Widerspruch zu dem, das Du schreibst, dass Menschen sich verstecken und nicht zeigen. Weil Du versteckst ja auch bewusst Deine Schwächen und Fehler schreibst Du.

    Ich finde, dass brauchst Du nicht, denn die darf man haben und man ist mit allen Seiten und Facetten liebenswert🫶. Natürlich nicht für jeden, das ist aber doch auch ok wenn man sich selber annimmt mit Stärken und Schwächen😊.

  • 13.01.25, 17:49

     

    Matthias:

    Lieber Thomas, 
    man könnte die Frage noch ausweiten... warum hatte früher Facebook hochkonjunktur, danach Snapchat und jetzt Tiktok... und warum gibt es inzwischen Influencer mit mehr als hunderttausenden Followern? 

    ... denn wo bekommt man mehr Aufmerksamkeit als in Social Media!?
    Warum postet man einen "Status" in Whatsapp und Co.?

    Als ich vor Jahren ein Fernstudium zum MBA studierte war im Fach Mangement Kompetenz die Frage einer Gruppenarbeit alles zusammenzutragen was die Aufgaben eines Managers wäre... mein Vorschlag "loben"... die Reaktion der Gruppe war eher negativ... die Dozentin sagte später "loben wäre das Wichtigste bei den Aufgaben der Manager". 
    Meine Kollegin hatte mal auf ihrem Monitor den Post-it "Kein Tadel ist der beste Lob"

     

    Wie viele unserer Großeltern oder Eltern haben unsere Generation gelobt? 
    Wenn du mal in Deinem Umfeld eine Umfrage machen würdest, wäre vermutlich das Ergebnis mit einem hohen Prozentsatz für "nicht gelobt".

     

    Wie viel der heutigen Eltern Generation "parken" ihre Kinder vor TV, Smartphone, Tablet oder Playstation...(=keine Aufmerksamkeit)... oder sind mit Smartphone beschäftigt, während Kind im Kinderwagen geschoben wird oder neben ihnen auf der Couch sitzt und TV guckt... um ihre Ruhe zu haben... und gleichzeitig packen Sie diese in Watte oder SUV, wenn sie zur Schule müssen (=wenig Selbstmanagement und Aufbau von Selbst-"Vertrauen"... "was traut Mama mir zu" = passive Aufmerksamkeit) ...

     

    Jetzt zurück zu meinen Bezug auf das Social Media... 
    Wenn diejenigen, die es machen mal ehrlich sind... jeder Status mit coolen Fotos bringt Anerkennung und Aufmerksamkeit und Bewunderung... jeder Beitrag in Social Media bringt Likes... jedes Like ist ein Lob und Zeichen der Anerkennung... jedes Lob/Like ist ein Zeichen für Liebe. Häufig werden Likes zu Posts, die eine Meinung repräsentieren sogar in Medien genannt (was wiederum diese eine höhere Bedeutung geben).

    Wenn man weder auf der Arbeit diese Anerkennung durch Vorgesetzte erhält, vielleicht als Kind/Jugendlicher nicht die Anerkennung für die Leistung bekam (Vater: "Das ist ja nur eine 3,6 im Abi!" Mutter: "Was interessiert die Note, hauptsache Abi" ... es folgte Lehre mit Note "2" u. Ing. Studium mit "1,8".)... und psychologisch gesehen das "innere Kind" sich minderwertig fühlt (Thema Selbstliebe), dann sucht man im "außen" nach Anerkennung und Lob... was ein Ersatz von Liebe ist. 

    Auch wenn ich hier Beispiele aus meinem Leben eingebracht habe, ich poste nichts auf facebook, hab kein Whatsapp, TikTok und Co., denn das was die Familie väterlicher Seite an Anerkennung und Lob vermissen ließ, wurde durch die Familie der mütterlichen Seite kompensiert, das Ego ist im Gleichgewicht und das "innere Kind" ist reflektiert. 

    Wenn man am Ende des Tages nach Hause geht (von der Arbeit) und trotz fehlendes "Lobes" des Vorgesetzten mal die "kleinen" Lobe oder positiven Dinge reflektiert, braucht man kein Lob... und (was überhaupt nichts mit Arroganz oder Narzismus zu tun hat) weiß wer man ist und sich selber so wie man ist "akzeptiert" und seinen Blick nach innen richtet, dann ist die Anerkennung von außen zwar "nice to have", aber kein Fundament meines Glücklich seins. 

     

    Wenn die Menschen am Ende des Tages mehr sich und ihre MitMenschen "lieben", jeder Mensch "gleich" wäre egal welcher Hautfarbe, Geschlecht, sozialen Status, Herkunft etc. und jeder jeden so toleriert wie er ist, wäre Trump nicht Präsident geworden, würden wir in Deutschland nicht über blau und lila in der Politik reden, denn überall wo Hass, Angst und Intolleranz gesäht wird, kann niemals Lob, Anerkennung und Liebe wachsen. Genau diese Werte brauchen wir für Frieden in uns und auf dieser Welt. 

    Leider sind Politiker, Influencer und oftmals auch "Fußballer" ein bestes Beispiel für Streben nach Anerkennung. 

    (Mats Hummels (Fußballer) sagte mal "Die jungen Spieler von heute machen sich eher Gedanken wie das coole Tor auf instagramm geliked wird, als über den Sieg der Mannschaft")

    Daher passend "Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst" ;-)... 

    Vielen Dank Matthias, für deinen Beitrag! Das Schwarz-Weiß-Denken, das du ansprichst, zeigt sich oft in der Fixierung auf äußere Anerkennung. Es verengt den Blick auf Extreme wie Erfolg oder Scheitern und ignoriert die Grautöne dazwischen – etwa die kleinen Erfolge, die wir uns selbst zugestehen könnten. Auch dein Appell zu mehr Liebe und Toleranz ist wichtig, doch ohne diese Werte im Alltag aktiv zu leben, bleiben sie leere Worte. Letztlich liegt es an uns allen, vom Denken in Extremen wegzukommen, um echte Veränderung zu bewirken.

    VG Thomas Kissing 

  • 13.01.25, 17:47 - Zuletzt bearbeitet 13.01.25, 17:49.

     

    Matthias:

    Lieber Thomas, 
    man könnte die Frage noch ausweiten... warum hatte früher Facebook hochkonjunktur, danach Snapchat und jetzt Tiktok... und warum gibt es inzwischen Influencer mit mehr als hunderttausenden Followern? 

    ... denn wo bekommt man mehr Aufmerksamkeit als in Social Media!?
    Warum postet man einen "Status" in Whatsapp und Co.?

    Als ich vor Jahren ein Fernstudium zum MBA studierte war im Fach Mangement Kompetenz die Frage einer Gruppenarbeit alles zusammenzutragen was die Aufgaben eines Managers wäre... mein Vorschlag "loben"... die Reaktion der Gruppe war eher negativ... die Dozentin sagte später "loben wäre das Wichtigste bei den Aufgaben der Manager". 
    Meine Kollegin hatte mal auf ihrem Monitor den Post-it "Kein Tadel ist der beste Lob"

     

    Wie viele unserer Großeltern oder Eltern haben unsere Generation gelobt? 
    Wenn du mal in Deinem Umfeld eine Umfrage machen würdest, wäre vermutlich das Ergebnis mit einem hohen Prozentsatz für "nicht gelobt".

     

    Wie viel der heutigen Eltern Generation "parken" ihre Kinder vor TV, Smartphone, Tablet oder Playstation...(=keine Aufmerksamkeit)... oder sind mit Smartphone beschäftigt, während Kind im Kinderwagen geschoben wird oder neben ihnen auf der Couch sitzt und TV guckt... um ihre Ruhe zu haben... und gleichzeitig packen Sie diese in Watte oder SUV, wenn sie zur Schule müssen (=wenig Selbstmanagement und Aufbau von Selbst-"Vertrauen"... "was traut Mama mir zu" = passive Aufmerksamkeit) ...

     

    Jetzt zurück zu meinen Bezug auf das Social Media... 
    Wenn diejenigen, die es machen mal ehrlich sind... jeder Status mit coolen Fotos bringt Anerkennung und Aufmerksamkeit und Bewunderung... jeder Beitrag in Social Media bringt Likes... jedes Like ist ein Lob und Zeichen der Anerkennung... jedes Lob/Like ist ein Zeichen für Liebe. Häufig werden Likes zu Posts, die eine Meinung repräsentieren sogar in Medien genannt (was wiederum diese eine höhere Bedeutung geben).

    Wenn man weder auf der Arbeit diese Anerkennung durch Vorgesetzte erhält, vielleicht als Kind/Jugendlicher nicht die Anerkennung für die Leistung bekam (Vater: "Das ist ja nur eine 3,6 im Abi!" Mutter: "Was interessiert die Note, hauptsache Abi" ... es folgte Lehre mit Note "2" u. Ing. Studium mit "1,8".)... und psychologisch gesehen das "innere Kind" sich minderwertig fühlt

     

    Wenn die Menschen am Ende des Tages mehr sich und ihre MitMenschen "lieben", jeder Mensch "gleich" wäre egal welcher Hautfarbe, Geschlecht, sozialen Status, Herkunft etc. und jeder jeden so toleriert wie er ist, wäre Trump nicht Präsident geworden, würden wir in Deutschland nicht über blau und lila in der Politik reden, denn überall wo Hass, Angst und Intolleranz gesäht wird, kann niemals Lob, Anerkennung und Liebe wachsen. Genau diese Werte brauchen wir für Frieden in uns und auf dieser Welt. 

    Leider sind Politiker, Influencer und oftmals auch "Fußballer" ein bestes Beispiel für Streben nach Anerkennung. 

    (Mats Hummels (Fußballer) sagte mal "Die jungen Spieler von heute machen sich eher Gedanken wie das coole Tor auf instagramm geliked wird, als über den Sieg der Mannschaft")

    Daher passend "Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst" ;-)... 

    Es gibt mehr auf dieser Welt als die kleine Blase deines nahen Umfeldes. Gerade Social Media hilft den Horizont zu erweitern und neue Informationen von bislang unbekannten Perspektiven zu erhalten. So würdest du mehr Verständnis bekommen, wieso es für so viele Leute Sinn macht, Trump zu wählen oder die Alice Weidel als gute Politikerin für Deutschland zu sehen. Je kleiner dein Wahrnehmungsfeld ist, umso leichter ist es aus deiner Sicht ein guter Bürger zu sein. Aber je mehr man weiß und mitbekommt, was noch alles möglich ist, umso klarer wird dir, dass du auf einem niedrigen Level stehst und sehr viel Verbesserungspotential nach oben da ist. 

     

    Ich kann aber auch akzeptieren, dass Menschen auf ihrem niedrigen Niveau bleiben wollen und sich nur mit Menschen umgeben, die dasselbe denken wie sie. So hat man auch ein schönes Leben, selbst wenn es aus der Sicht von Meschen, die mehr aus ihrem Leben gemacht haben, nicht so ist. Man könnte so auch als Bürgergeldempfänger das Gefühl haben es im Leben geschafft zu haben, weil man allen Arbeitenden überlegen ist. 

     

    *Narzissmus schreibt man mit zwei s.

  •  

    Matthias:

    Lieber Thomas, 
    man könnte die Frage noch ausweiten... warum hatte früher Facebook hochkonjunktur, danach Snapchat und jetzt Tiktok... und warum gibt es inzwischen Influencer mit mehr als hunderttausenden Followern? 

    ... denn wo bekommt man mehr Aufmerksamkeit als in Social Media!?
    Warum postet man einen "Status" in Whatsapp und Co.?

    Als ich vor Jahren ein Fernstudium zum MBA studierte war im Fach Mangement Kompetenz die Frage einer Gruppenarbeit alles zusammenzutragen was die Aufgaben eines Managers wäre... mein Vorschlag "loben"... die Reaktion der Gruppe war eher negativ... die Dozentin sagte später "loben wäre das Wichtigste bei den Aufgaben der Manager". 
    Meine Kollegin hatte mal auf ihrem Monitor den Post-it "Kein Tadel ist der beste Lob"

     

    Wie viele unserer Großeltern oder Eltern haben unsere Generation gelobt? 
    Wenn du mal in Deinem Umfeld eine Umfrage machen würdest, wäre vermutlich das Ergebnis mit einem hohen Prozentsatz für "nicht gelobt".

     

    Wie viel der heutigen Eltern Generation "parken" ihre Kinder vor TV, Smartphone, Tablet oder Playstation...(=keine Aufmerksamkeit)... oder sind mit Smartphone beschäftigt, während Kind im Kinderwagen geschoben wird oder neben ihnen auf der Couch sitzt und TV guckt... um ihre Ruhe zu haben... und gleichzeitig packen Sie diese in Watte oder SUV, wenn sie zur Schule müssen (=wenig Selbstmanagement und Aufbau von Selbst-"Vertrauen"... "was traut Mama mir zu" = passive Aufmerksamkeit) ...

     

    Jetzt zurück zu meinen Bezug auf das Social Media... 
    Wenn diejenigen, die es machen mal ehrlich sind... jeder Status mit coolen Fotos bringt Anerkennung und Aufmerksamkeit und Bewunderung... jeder Beitrag in Social Media bringt Likes... jedes Like ist ein Lob und Zeichen der Anerkennung... jedes Lob/Like ist ein Zeichen für Liebe. Häufig werden Likes zu Posts, die eine Meinung repräsentieren sogar in Medien genannt (was wiederum diese eine höhere Bedeutung geben).

    Wenn man weder auf der Arbeit diese Anerkennung durch Vorgesetzte erhält, vielleicht als Kind/Jugendlicher nicht die Anerkennung für die Leistung bekam (Vater: "Das ist ja nur eine 3,6 im Abi!" Mutter: "Was interessiert die Note, hauptsache Abi" ... es folgte Lehre mit Note "2" u. Ing. Studium mit "1,8".)... und psychologisch gesehen das "innere Kind" sich minderwertig fühlt (Thema Selbstliebe), dann sucht man im "außen" nach Anerkennung und Lob... was ein Ersatz von Liebe ist. 

    Auch wenn ich hier Beispiele aus meinem Leben eingebracht habe, ich poste nichts auf facebook, hab kein Whatsapp, TikTok und Co., denn das was die Familie väterlicher Seite an Anerkennung und Lob vermissen ließ, wurde durch die Familie der mütterlichen Seite kompensiert, das Ego ist im Gleichgewicht und das "innere Kind" ist reflektiert. 

    Wenn man am Ende des Tages nach Hause geht (von der Arbeit) und trotz fehlendes "Lobes" des Vorgesetzten mal die "kleinen" Lobe oder positiven Dinge reflektiert, braucht man kein Lob... und (was überhaupt nichts mit Arroganz oder Narzismus zu tun hat) weiß wer man ist und sich selber so wie man ist "akzeptiert" und seinen Blick nach innen richtet, dann ist die Anerkennung von außen zwar "nice to have", aber kein Fundament meines Glücklich seins. 

     

    Wenn die Menschen am Ende des Tages mehr sich und ihre MitMenschen "lieben", jeder Mensch "gleich" wäre egal welcher Hautfarbe, Geschlecht, sozialen Status, Herkunft etc. und jeder jeden so toleriert wie er ist, wäre Trump nicht Präsident geworden, würden wir in Deutschland nicht über blau und lila in der Politik reden, denn überall wo Hass, Angst und Intolleranz gesäht wird, kann niemals Lob, Anerkennung und Liebe wachsen. Genau diese Werte brauchen wir für Frieden in uns und auf dieser Welt. 

    Leider sind Politiker, Influencer und oftmals auch "Fußballer" ein bestes Beispiel für Streben nach Anerkennung. 

    (Mats Hummels (Fußballer) sagte mal "Die jungen Spieler von heute machen sich eher Gedanken wie das coole Tor auf instagramm geliked wird, als über den Sieg der Mannschaft")

    Daher passend "Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst" ;-)... 

     

    Matthias:

    Lieber Thomas, 
    man könnte die Frage noch ausweiten... warum hatte früher Facebook hochkonjunktur, danach Snapchat und jetzt Tiktok... und warum gibt es inzwischen Influencer mit mehr als hunderttausenden Followern? 

    ... denn wo bekommt man mehr Aufmerksamkeit als in Social Media!?
    Warum postet man einen "Status" in Whatsapp und Co.?

    Als ich vor Jahren ein Fernstudium zum MBA studierte war im Fach Mangement Kompetenz die Frage einer Gruppenarbeit alles zusammenzutragen was die Aufgaben eines Managers wäre... mein Vorschlag "loben"... die Reaktion der Gruppe war eher negativ... die Dozentin sagte später "loben wäre das Wichtigste bei den Aufgaben der Manager". 
    Meine Kollegin hatte mal auf ihrem Monitor den Post-it "Kein Tadel ist der beste Lob"

     

    Wie viele unserer Großeltern oder Eltern haben unsere Generation gelobt? 
    Wenn du mal in Deinem Umfeld eine Umfrage machen würdest, wäre vermutlich das Ergebnis mit einem hohen Prozentsatz für "nicht gelobt".

     

    Wie viel der heutigen Eltern Generation "parken" ihre Kinder vor TV, Smartphone, Tablet oder Playstation...(=keine Aufmerksamkeit)... oder sind mit Smartphone beschäftigt, während Kind im Kinderwagen geschoben wird oder neben ihnen auf der Couch sitzt und TV guckt... um ihre Ruhe zu haben... und gleichzeitig packen Sie diese in Watte oder SUV, wenn sie zur Schule müssen (=wenig Selbstmanagement und Aufbau von Selbst-"Vertrauen"... "was traut Mama mir zu" = passive Aufmerksamkeit) ...

     

    Jetzt zurück zu meinen Bezug auf das Social Media... 
    Wenn diejenigen, die es machen mal ehrlich sind... jeder Status mit coolen Fotos bringt Anerkennung und Aufmerksamkeit und Bewunderung... jeder Beitrag in Social Media bringt Likes... jedes Like ist ein Lob und Zeichen der Anerkennung... jedes Lob/Like ist ein Zeichen für Liebe. Häufig werden Likes zu Posts, die eine Meinung repräsentieren sogar in Medien genannt (was wiederum diese eine höhere Bedeutung geben).

    Wenn man weder auf der Arbeit diese Anerkennung durch Vorgesetzte erhält, vielleicht als Kind/Jugendlicher nicht die Anerkennung für die Leistung bekam (Vater: "Das ist ja nur eine 3,6 im Abi!" Mutter: "Was interessiert die Note, hauptsache Abi" ... es folgte Lehre mit Note "2" u. Ing. Studium mit "1,8".)... und psychologisch gesehen das "innere Kind" sich minderwertig fühlt (Thema Selbstliebe), dann sucht man im "außen" nach Anerkennung und Lob... was ein Ersatz von Liebe ist. 

    Auch wenn ich hier Beispiele aus meinem Leben eingebracht habe, ich poste nichts auf facebook, hab kein Whatsapp, TikTok und Co., denn das was die Familie väterlicher Seite an Anerkennung und Lob vermissen ließ, wurde durch die Familie der mütterlichen Seite kompensiert, das Ego ist im Gleichgewicht und das "innere Kind" ist reflektiert. 

    Wenn man am Ende des Tages nach Hause geht (von der Arbeit) und trotz fehlendes "Lobes" des Vorgesetzten mal die "kleinen" Lobe oder positiven Dinge reflektiert, braucht man kein Lob... und (was überhaupt nichts mit Arroganz oder Narzismus zu tun hat) weiß wer man ist und sich selber so wie man ist "akzeptiert" und seinen Blick nach innen richtet, dann ist die Anerkennung von außen zwar "nice to have", aber kein Fundament meines Glücklich seins. 

     

    Wenn die Menschen am Ende des Tages mehr sich und ihre MitMenschen "lieben", jeder Mensch "gleich" wäre egal welcher Hautfarbe, Geschlecht, sozialen Status, Herkunft etc. und jeder jeden so toleriert wie er ist, wäre Trump nicht Präsident geworden, würden wir in Deutschland nicht über blau und lila in der Politik reden, denn überall wo Hass, Angst und Intolleranz gesäht wird, kann niemals Lob, Anerkennung und Liebe wachsen. Genau diese Werte brauchen wir für Frieden in uns und auf dieser Welt. 

    Leider sind Politiker, Influencer und oftmals auch "Fußballer" ein bestes Beispiel für Streben nach Anerkennung. 

    (Mats Hummels (Fußballer) sagte mal "Die jungen Spieler von heute machen sich eher Gedanken wie das coole Tor auf instagramm geliked wird, als über den Sieg der Mannschaft")

    Daher passend "Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst" ;-)... 

    Ich finde inhaltlich sehr gut was Du schreibst.

    Was die influencer angeht, darf man natürlich nicht vergessen, dass das Motiv auch Geld verdienen ist. 
     Ich finde immer das eigene Motiv wichtig, es gibt ja zwischen schwarz und weiß noch viele Farben, und  daher finde ich kann man nicht pauschal sagen , das manches nichts ist sondern wie wende ich es an und was will ich damit erreichen.

    Nicht jedes Verhalten ist gleich krankhaft, finde man muss immer individuell hinschauen.

    Und ein liebes Wort oder ein Lob tut jedem Menschen gut und das darf man auch mal annehmen 😊.  

  • 13.01.25, 17:03

    Lieber Thomas, 
    man könnte die Frage noch ausweiten... warum hatte früher Facebook hochkonjunktur, danach Snapchat und jetzt Tiktok... und warum gibt es inzwischen Influencer mit mehr als hunderttausenden Followern? 

    ... denn wo bekommt man mehr Aufmerksamkeit als in Social Media!?
    Warum postet man einen "Status" in Whatsapp und Co.?

    Als ich vor Jahren ein Fernstudium zum MBA studierte war im Fach Mangement Kompetenz die Frage einer Gruppenarbeit alles zusammenzutragen was die Aufgaben eines Managers wäre... mein Vorschlag "loben"... die Reaktion der Gruppe war eher negativ... die Dozentin sagte später "loben wäre das Wichtigste bei den Aufgaben der Manager". 
    Meine Kollegin hatte mal auf ihrem Monitor den Post-it "Kein Tadel ist der beste Lob"

     

    Wie viele unserer Großeltern oder Eltern haben unsere Generation gelobt? 
    Wenn du mal in Deinem Umfeld eine Umfrage machen würdest, wäre vermutlich das Ergebnis mit einem hohen Prozentsatz für "nicht gelobt".

     

    Wie viel der heutigen Eltern Generation "parken" ihre Kinder vor TV, Smartphone, Tablet oder Playstation...(=keine Aufmerksamkeit)... oder sind mit Smartphone beschäftigt, während Kind im Kinderwagen geschoben wird oder neben ihnen auf der Couch sitzt und TV guckt... um ihre Ruhe zu haben... und gleichzeitig packen Sie diese in Watte oder SUV, wenn sie zur Schule müssen (=wenig Selbstmanagement und Aufbau von Selbst-"Vertrauen"... "was traut Mama mir zu" = passive Aufmerksamkeit) ...

     

    Jetzt zurück zu meinen Bezug auf das Social Media... 
    Wenn diejenigen, die es machen mal ehrlich sind... jeder Status mit coolen Fotos bringt Anerkennung und Aufmerksamkeit und Bewunderung... jeder Beitrag in Social Media bringt Likes... jedes Like ist ein Lob und Zeichen der Anerkennung... jedes Lob/Like ist ein Zeichen für Liebe. Häufig werden Likes zu Posts, die eine Meinung repräsentieren sogar in Medien genannt (was wiederum diese eine höhere Bedeutung geben).

    Wenn man weder auf der Arbeit diese Anerkennung durch Vorgesetzte erhält, vielleicht als Kind/Jugendlicher nicht die Anerkennung für die Leistung bekam (Vater: "Das ist ja nur eine 3,6 im Abi!" Mutter: "Was interessiert die Note, hauptsache Abi" ... es folgte Lehre mit Note "2" u. Ing. Studium mit "1,8".)... und psychologisch gesehen das "innere Kind" sich minderwertig fühlt (Thema Selbstliebe), dann sucht man im "außen" nach Anerkennung und Lob... was ein Ersatz von Liebe ist. 

    Auch wenn ich hier Beispiele aus meinem Leben eingebracht habe, ich poste nichts auf facebook, hab kein Whatsapp, TikTok und Co., denn das was die Familie väterlicher Seite an Anerkennung und Lob vermissen ließ, wurde durch die Familie der mütterlichen Seite kompensiert, das Ego ist im Gleichgewicht und das "innere Kind" ist reflektiert. 

    Wenn man am Ende des Tages nach Hause geht (von der Arbeit) und trotz fehlendes "Lobes" des Vorgesetzten mal die "kleinen" Lobe oder positiven Dinge reflektiert, braucht man kein Lob... und (was überhaupt nichts mit Arroganz oder Narzismus zu tun hat) weiß wer man ist und sich selber so wie man ist "akzeptiert" und seinen Blick nach innen richtet, dann ist die Anerkennung von außen zwar "nice to have", aber kein Fundament meines Glücklich seins. 

     

    Wenn die Menschen am Ende des Tages mehr sich und ihre MitMenschen "lieben", jeder Mensch "gleich" wäre egal welcher Hautfarbe, Geschlecht, sozialen Status, Herkunft etc. und jeder jeden so toleriert wie er ist, wäre Trump nicht Präsident geworden, würden wir in Deutschland nicht über blau und lila in der Politik reden, denn überall wo Hass, Angst und Intolleranz gesäht wird, kann niemals Lob, Anerkennung und Liebe wachsen. Genau diese Werte brauchen wir für Frieden in uns und auf dieser Welt. 

    Leider sind Politiker, Influencer und oftmals auch "Fußballer" ein bestes Beispiel für Streben nach Anerkennung. 

    (Mats Hummels (Fußballer) sagte mal "Die jungen Spieler von heute machen sich eher Gedanken wie das coole Tor auf instagramm geliked wird, als über den Sieg der Mannschaft")

    Daher passend "Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst" ;-)... 

  • 12.01.25, 20:05 - Zuletzt bearbeitet 12.01.25, 20:06.

    Sehr interessantes Thema.

    Meine Gedanken und Annahmen dazu :

     

    Vielleicht kann es  ein Mangel an Aufmerksamkeit oder Liebe sein den man in der Kindheit nicht hatte , oder manche Menschen brauchen 

     mehr  Aufmerksamkeit als andere damit sie  sich  gesehen und wertgeschätzt fühlen, oder jemand möchte dadurch das Gefühl haben wichtig zu sein.

    🤷🏻‍♀️

     

    ich denke eine Abhängigkeit ist es, wenn man es ständig braucht und danach sucht und sich schlecht fühlt wenn man keine Aufmerksamkeit bekommt.  Und wenn man dafür bereit ist seine Werte zu verlieren oder sogar den Preis zahlt mit Menschen die einem nicht gut tun Kontakt zu haben , nur damit man das Gefühl von Aufmerksamkeit bekommt. 
    Oder wenn man sein Selbstbewusstsein  nur darauf aufbaut was von Außen kommt.

     

    Die Frage die sich mir stellt, kann überhaupt jeder Aufmerksamkeit geben? Oder bedarf es auch Qualitäten sie jemandem geben zu können ? Weil es ist ja auch ein fokussieren auf etwas und jemanden , also mit meinen Gedanken und Gefühlen.

  • 12.01.25, 19:50

     

    Alica:

    Ich möchte mich doch verbessern und nicht als Loser für meine erbärmliche Existenz angenommen fühlen. Das ist für mich der falsche Weg in unserer Gesellschaft. Das Schlechte und Minderwertige wird als normal aufgewertet, obwohl es das nicht ist. Wir orientieren uns so alle immer weiter an einem niedrigen Niveau und degenerieren. 

    Aus welcher Richtung weht denn der Wind?

  • 12.01.25, 19:18

    Hallo Thomas,

    ich stimme dir zu, dass man auch hinterfragen darf und das legitim ist. Nur grundsätzlich verurteilen, finde ich kritisch. Natürlich kann man durch sein eigenes Wollen und Energie andere motivieren. Das ist dann die Bestätigung für einen selbst. Optimale Situation. 
    Danke für deine Meinung. Die ist klar, respektvoll und lässt mir trotzdem den Raum für meine Meinung. Gibt mir aber auch Grund nochmal darüber nachzudenken. 

    Schönen Abend

    Petra Voigt

  • 12.01.25, 18:45

     

    Petra:

    Die Menschheit ist so vielfältig, so unterschiedlich. Wer vermag zu beurteilen und zu urteilen, ob der andere nicht für sich schon sein Optimum ausgeschöpft hat. Seine Anerkennung trotzdem bekommt, in dem kleinen Rahmen, den er sich erarbeitet hat. 

    Sind diese Menschen Versager, weil sie sich zufrieden geben, mit dem was sie machen und können ? 

    Ich kann von mir fordern und abverlangen was ich will, aber von  anderen…Vor allem ohne Informationen der Hintergründe der Person, warum sie so ist, die Lebensumstände so sind. Toleranz, Akzeptanz und noch wichtiger Respekt vor dem anderen Menschen sollte doch an erster Stelle stehen. Die eigene Messlatte für andere als Maßstab zu nehmen ist schon gewagt. 

     

     

    Hallo Petra, vielen Dank für deinen Beitrag zu dieser Diskussion. 

    Es ist schwer zu urteilen, ohne die Hintergründe einer Person zu kennen – da stimme ich zu. Doch Dein Beitrag klingt fast, als sollte man andere nicht kritisch hinterfragen dürfen, wenn sie sich mit wenig zufriedengeben. Das halte ich für problematisch.

    Respekt und Akzeptanz sind wichtig, aber sie schließen nicht aus, auch Erwartungen an andere zu haben – gerade in einer Gesellschaft, die auf gegenseitigem Fortschritt und Unterstützung basiert. Die eigene Messlatte mag nicht universell sein, doch das Streben nach mehr kann auch andere inspirieren, statt sie nur zu bewerten.

    VG 

    Thomas Kissing 

  • 12.01.25, 17:12

    Die Menschheit ist so vielfältig, so unterschiedlich. Wer vermag zu beurteilen und zu urteilen, ob der andere nicht für sich schon sein Optimum ausgeschöpft hat. Seine Anerkennung trotzdem bekommt, in dem kleinen Rahmen, den er sich erarbeitet hat. 

    Sind diese Menschen Versager, weil sie sich zufrieden geben, mit dem was sie machen und können ? 

    Ich kann von mir fordern und abverlangen was ich will, aber von  anderen…Vor allem ohne Informationen der Hintergründe der Person, warum sie so ist, die Lebensumstände so sind. Toleranz, Akzeptanz und noch wichtiger Respekt vor dem anderen Menschen sollte doch an erster Stelle stehen. Die eigene Messlatte für andere als Maßstab zu nehmen ist schon gewagt. 

     

     

  • 12.01.25, 16:23

     

    Alica:

    Können wir uns darauf einigen, dass Rechtschreibfehler gegenseitig verbessert werden? Reflexion schreibt man mit 'x' und nicht mit 'kt', egal ob alte oder neue Rechtschreibung. Ihr dürft mich auch gerne verbessern und ich sehe es nicht als persönlichen Angriff, sondern bin dankbar dafür. 

    Soo viel AUFMERKSAMKEIT für einen falschen Buchstaben😁😁😁😁😁👆

    Ja, danke sehr. Passiert jetzt sicher nicht mehr😂

    🤗

  • 12.01.25, 14:41

    Können wir uns darauf einigen, dass Rechtschreibfehler gegenseitig verbessert werden? Reflexion schreibt man mit 'x' und nicht mit 'kt', egal ob alte oder neue Rechtschreibung. Ihr dürft mich auch gerne verbessern und ich sehe es nicht als persönlichen Angriff, sondern bin dankbar dafür. 

  • 12.01.25, 14:33

    Für mich hat alles mit Selbstreflektion zu tun, was aussen passiert.  Wir brauchen das für unser Wachstum. Um sich selber kennenzulernen, um Resonanz zu bekommen.

    Meine Intention ist immer: Schönes zu teilen, sich lebendig fühlen, bewegt und fühlend, erlebend......

    Das ist ganz einfach Menschsein.

     

    Wer aus egozentrischen Gründen Anerkennung sucht, merkt ja selber, wenn er sonst nicht glücklich ist. Wer nur im Aussen lebt, ohne etwas auf sich zu beziehen, wird auch immer etwas zu meckern haben 😅

     

    Jedem sein Spiel (oder Theater)👻

  • 12.01.25, 13:58

     

    Martin:

    Die Suche nach Bestätigung im Außen entspringt für mich dem Unvermögen, sich selbst aushalten und annehmen zu können. 

    Ich halte gerade die eigene Akzeptanz als den Grund für viele zwischenmenschliche Probleme. Wenn du dich mit all deinen Defiziten so gut findest, dann wirst du nichts daran ändern wollen. Deine Mitmenschen müssen dich dann so "ertragen", weil du keinen Grund siehst an dir zu arbeiten. Wenn du jedoch nach Aufmerksamkeit und Anerkennung aus bist, wirst du kritische Punkte an deinem Äußeren und Inneren zu beheben versuchen. Ich möchte mich doch verbessern und nicht als Loser für meine erbärmliche Existenz angenommen fühlen. Das ist für mich der falsche Weg in unserer Gesellschaft. Das Schlechte und Minderwertige wird als normal aufgewertet, obwohl es das nicht ist. Wir orientieren uns so alle immer weiter an einem niedrigen Niveau und degenerieren. 

  • 12.01.25, 13:08

    Wer innere Stabilität besitzt, geht nicht beständig nach Außen. Abgesehen vom Hang nach narzistischer Bestätigung ist der Trieb der Masse nach immerwährender   "Gruppenzugehörigkeit" ein Teil pathologischer Dynamiken. Die Irrationalität liegt darin, dass wir auch Dinge in der Gruppe tun, die nicht unserer Wertvorstellung entsprechen. Die Suche nach Bestätigung im Außen entspringt für mich dem Unvermögen, sich selbst aushalten und annehmen zu können. Das Normative der Gruppe ersetzt die Unsicherheit des Einzelnen, sich selbst und seiner Endlichkeit ausgeliefert zu sein. Wir sind quasi auf der Flucht vor uns selbst. So wird erklärbar, warum z.B. Pathologisches Teil des Normativen wird. 

  • 11.01.25, 22:56

     

    Alica, du schreibst, dass du beobachtest, wie viele Menschen sich klein machen und nur die negativen Informationen von sich  weiter geben. Das ist halt auch eine Suche nach Aufmerksamkeit. Es ist sehr schön, dass du positive Energie weitergeben kannst. Ist das jetzt eine Stärke oder eine Schwäche? :) 

    Was meinst du dazu Alica? Was denkt ihr anderen? 

    Das Thema ist sehr komplex und wahnsinnig interessant. 

    Es ist definitiv leichter durch Nichtstun und seine Makel Aufmerksamkeit zu bekommen als sich mit allem Mühe zu geben, um das Beste aus sich rauszuholen. Ob man allerdings stolz auf sich sein kann, wenn man sich auf seinem Nicht-Können ausruht, ist fraglich. Wir können nicht in allen Bereichen Höchstleistungen liefern, aber es ist ein Unterschied, ob man es nicht mal in einem Bereich versucht und sofort aufgibt oder einen der Wunsch nach Anerkennung so weit antreibt, dass man selbst in untalentierten Bereichen gut wird und diese dann zur Schau stellen will. Ab welchem Maß der Drang nach Bestätigung in eine Art Getriebenheit ausartet, zeigt sich an den Folgen. Und dann muss man für sich selbst entscheiden, ob es für einen die Anstrengung wert ist. Ist man bereit den Preis für ein bestimmtes Ergebnis zu zahlen oder nicht?

  • 11.01.25, 21:33

    Guten Abend Zusammen,

    ja, Anerkennung ist sicher wichtig…es löst positive Gefühle in uns aus. Aber auch ich selbst kann zu mir sagen:“das hab ich super gemacht…“ Ich denke ähnlich wie Hartmut. Innere Zufriedenheit und sich respektieren mit seinen Stärken und Schwächen, macht nicht abhängig von der Anerkennung Dritter. Die eigenen Schwächen können als sehr liebenswert bei anderen ankommen und Stärken als anstrengend. 

    Es ist eine Stärke seine Schwächen zu kennen und dazu zu stehen. Nicht viele Menschen können sich selbst reflektieren. 

    Alica, du schreibst, dass du beobachtest, wie viele Menschen sich klein machen und nur die negativen Informationen von sich  weiter geben. Das ist halt auch eine Suche nach Aufmerksamkeit. Es ist sehr schön, dass du positive Energie weitergeben kannst. Ist das jetzt eine Stärke oder eine Schwäche? :) 

    Was meinst du dazu Alica? Was denkt ihr anderen? 

    Das Thema ist sehr komplex und wahnsinnig interessant. 

  • 11.01.25, 17:10

     

    Hartmut:

    Lieber Thomas,

    Wenn ich deinen Beitrag richtig verstehe, stellst du zwei Fragen.

    Wie ziehe ich die Grenze zwischen dem gesundem Bedürfnis nach Anerkennung und übermäßiger Abhängigkeit davon? Wie gehe ich mit Dominanz und Zurückweisung in einer Begegnung um?

    Deinen Gedanken über die Motive auf der Suche nach Aufmerksamkeit und Bestätigung seiner Person stimme ich dir zu. Durch seine Biografie hat Jeder persönliche Defizite mitbekommen und unterschiedliche Strategien dazu entwickelt, um diese auszugleichen. Ich erlebe zwei wesentliche Gruppen. Der Eine organisiert gerne und der Andere macht gerne mit. Durch die Organisation einer gelungenen Veranstaltung gibt es Lob und Dank, was beiden Gruppen gut tut. Wenn es keine andere Bereiche für das Ego gibt, Wertschätzung und Zufriedenheit zu erfahren, besteht die Möglichkeit einer Abhängigkeit durch fortlaufende Veranstaltungen. Für mich besteht die Lösung darin, die Selbstliebe zu fördern und dadurch mehr Zeit mit sich selber zu verbringen. Je mehr du mit dir alleine zufriedener bist, um so weniger bist du auf Begegnungen mit anderen angewiesen. Ist kein leichter Weg und ich habe ein langes Leben für diese Erkenntnis gebraucht. Der Umgang mit dominanten Menschen und intoleranten Verhalten ist für mich auch noch eine Herausforderung. Bei einer Begegnung ist mir wichtig, dass ich mich nicht verstellen muss, um akzeptiert und gemocht zu werden. Hilfreich ist es, wenn wir über unterschiedliche Vorstellungen reden können, ohne die des Anderen abzuwerten. Da sehe ich ohne Toleranz und Akzeptanz derzeit keine Alternativen. Für diese Fähigkeiten komme ich manchmal meine Grenze, wenn mich das Verhalten einer Person triggert und zu einer impulsiven Reaktion hinreißen lässt. Wenn mir Jemand zu wenig Respekt zeigt, gibt es drei Wege. Du kannst versuchen, ihn umzustimmen, ihn zu akzeptieren oder dich von ihm trennen. Da mit Sicherheit nicht alle Menschen mich mögen und ich auch nicht alle, muss ich auch mit der Ablehnung umgehen können. Das klappt mit Selbstliebe am besten. Und ich lerne nie aus, seit ich weiß: Leben bedeutet Veränderung oder umgekehrt ohne Veränderung gibt es kein Leben.

    LG Hartmut

    Lieber Hartmut,

    vielen Dank für deinen ausführlichen Beitrag. Du beschreibst die Balance zwischen dem Bedürfnis nach Anerkennung und Selbstliebe sehr treffend und betonst, wie wichtig Toleranz und Akzeptanz im Umgang mit anderen sind. Besonders gefallen hat mir dein Ansatz, mit Selbstliebe und innerer Zufriedenheit, Unabhängigkeit zu gewinnen. Auch dein Umgang mit schwierigen Begegnungen zeigt, dass Veränderung ein wesentlicher Bestandteil des Lebens ist.

     

    Liebe Grüße,

    Thomas Kissing 

  • 11.01.25, 16:20 - Zuletzt bearbeitet 11.01.25, 16:22.

    Lieber Thomas,

    Wenn ich deinen Beitrag richtig verstehe, stellst du zwei Fragen.

    Wie ziehe ich die Grenze zwischen dem gesundem Bedürfnis nach Anerkennung und übermäßiger Abhängigkeit davon? Wie gehe ich mit Dominanz und Zurückweisung in einer Begegnung um?

    Deinen Gedanken über die Motive auf der Suche nach Aufmerksamkeit und Bestätigung seiner Person stimme ich dir zu. Durch seine Biografie hat Jeder persönliche Defizite mitbekommen und unterschiedliche Strategien dazu entwickelt, um diese auszugleichen. Ich erlebe zwei wesentliche Gruppen. Der Eine organisiert gerne und der Andere macht gerne mit. Durch die Organisation einer gelungenen Veranstaltung gibt es Lob und Dank, was beiden Gruppen gut tut. Wenn es keine andere Bereiche für das Ego gibt, Wertschätzung und Zufriedenheit zu erfahren, besteht die Möglichkeit einer Abhängigkeit durch fortlaufende Veranstaltungen. Für mich besteht die Lösung darin, die Selbstliebe zu fördern und dadurch mehr Zeit mit sich selber zu verbringen. Je mehr du mit dir alleine zufriedener bist, um so weniger bist du auf Begegnungen mit anderen angewiesen. Ist kein leichter Weg und ich habe ein langes Leben für diese Erkenntnis gebraucht. Der Umgang mit dominanten Menschen und intoleranten Verhalten ist für mich auch noch eine Herausforderung. Bei einer Begegnung ist mir wichtig, dass ich mich nicht verstellen muss, um akzeptiert und gemocht zu werden. Hilfreich ist es, wenn wir über unterschiedliche Vorstellungen reden können, ohne die des Anderen abzuwerten. Da sehe ich ohne Toleranz und Akzeptanz derzeit keine Alternativen. Für diese Fähigkeiten komme ich manchmal meine Grenze, wenn mich das Verhalten einer Person triggert und zu einer impulsiven Reaktion hinreißen lässt. Wenn mir Jemand zu wenig Respekt zeigt, gibt es drei Wege. Du kannst versuchen, ihn umzustimmen, ihn zu akzeptieren oder dich von ihm trennen. Da mit Sicherheit nicht alle Menschen mich mögen und ich auch nicht alle, muss ich auch mit der Ablehnung umgehen können. Das klappt mit Selbstliebe am besten. Und ich lerne nie aus, seit ich weiß: Leben bedeutet Veränderung oder umgekehrt ohne Veränderung gibt es kein Leben.

    LG Hartmut

  • 11.01.25, 15:29

     

    Alica:

    Ich würde von mir behaupten, dass ich gerne im Mittelpunkt stehe und viel Aufmerksamkeit genieße. Dabei möchte ich aber nur für meine guten und schönen Seiten Bewunderung erfahren. Schwächen und Fehler möchte ich niemandem zeigen, da ich kein Mitleid oder aufbauende Worte möchte. Ursprünglich geht das wohl von einer schlechten Beziehung zur Mutter aus. Wer keine Liebe als Kind bekommen hat, sucht als Erwachsener ständig nach dem Gefühl gesehen zu werden. 

     

    Für mich ist es im Alltag so, dass ich denke, auf diese Art ein Vorbild und Inspiration für andere zu sein und mir wünsche, andere Menschen würden sich auch mehr zeigen und alles, was sie Tolles können, zum Ausdruck bringen. Ich beobachte aber eher, dass Menschen sich lieber verstecken und klein machen. Sie definieren sich über all das, was sie nicht können, welche Krankheiten sie haben oder wie schlecht ihre Lebensumstände doch sind. Das ärgert mich, weil es genau das Gegenteil von dem ist, wie ich das Leben wahrnehmen möchte. Vielleicht möchte ich deshalb umso mehr diese schlechte Energie und Stimmung von anderen durch mein Auftreten beeinflussen.  

    Hallo Alica, vielen Dank für deinen Beitrag an dieser Diskussion! 

    Ich finde es beeindruckend, wie reflektiert du über dein Bedürfnis nach Aufmerksamkeit sprichst und wie sehr du dich bemühst, durch positive Energie ein Vorbild zu sein. Auch ich kenne das Gefühl, lieber die eigenen Stärken in den Vordergrund zu stellen und Schwächen zu verbergen – man möchte schließlich nicht als schwach oder hilfsbedürftig wahrgenommen werden.

    Was ich dabei gelernt habe, ist, dass echte Nähe oft genau dann entsteht, wenn man sich traut, auch verletzliche Seiten zu zeigen. Es gibt Menschen, die ihre Schwächen teilen, weil das für sie ein Weg ist, mit Herausforderungen umzugehen. Vielleicht fühlen sie sich in dem Moment gesehen – auf eine Art, die für sie wichtig ist.

    Dein Wunsch, andere mit deinem Auftreten zu inspirieren, ist bewundernswert, aber ich weiß aus eigener Erfahrung, wie anstrengend es sein kann, ständig die „negative Energie“ anderer verändern zu wollen. Manchmal hilft es, die Sichtweise anderer Menschen einfach so stehen zu lassen, ohne sie sofort verändern zu wollen. Das kann überraschend befreiend sein. Vielleicht inspiriert dich das noch mehr, ganz du selbst zu sein – mit all deinen Facetten.

    Viele Grüße 

    Thomas 

Interesse geweckt? Jetzt kostenlos registrieren!

Du bist nur einen Klick entfernt. Die Registrierung dauert nur 1 Minute.