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  • Das Ende des Romantikdiktats

    Diskussion · 59 Beiträge · 3 Gefällt mir · 926 Aufrufe

    Ich meine, Frau Newerla hat recht. Die als einziges Ideal favorisierte 1:1-Dauerglücksbeziehung wird gelegentlich überschätzt, weitere Beziehungen und Freundschaften werden unterschätzt.

     

    Wie sehr ihr das?

     

    Wir machen uns in unseren Liebesbeziehungen etwas vor, sagt die Soziologin Andrea Newerla und fordert einen neuen Umgang mit Intimität. Wie der aussehen soll – und was wir ihrer Meinung nach falsch machen.

     

    Frau Newerla, Sie kritisieren ganz grundsätzlich die Art und Weise, wie wir Liebesbeziehungen führen, und fordern ein „Ende des Romantikdiktats“. Was meinen Sie damit?

    Wenn wir groß werden, erfahren wir von der Liebe in romantischen Geschichten. In Märchen und Disneyfilmen, in der Literatur, in Hollywoodfilmen wie „Bridget Jones“ und sogar in Blockbustern. Denken Sie nur an James Bond. Diese Liebesgeschichten haben alle ein ähnliches Skript. Sie erzählen von dieser besonderen Person, die man zufällig trifft, in die man sich verliebt und mit der man dann bis ans Ende seiner Tage glücklich ist. Hat man diese Person gefunden, wird alles andere unwichtig. Dabei entspricht das überhaupt nicht der Realität.

     

    Ob wir in Beziehungen leben oder nicht, wir alle haben ein Bedürfnis nach Nähe, das wir stillen müssen. Ohne dass ich es in Worte fassen konnte, fühlte ich mich, wenn ich bei Sylvia und ihrer Familie am Liepnitzsee war, nicht so sehr auf mich und mein Leben allein zurückgeworfen.

     

    Wenn man allein lebt, sind es oft Freundschaften, solche wie die zu Sylvia, die das Zentrum des Lebens bilden. Es sind Freundschaften, die mein Leben strukturieren. Es sind Freundinnen und Freunde, mit denen ich es teile. Es wird so viel über die große Erzählung der romantischen Liebe geschrieben, es werden so viele Filme über sie gedreht und so viele theoretische Erklärungsgebäude für sie errichtet, dass wir andere Erzählungen von Nähe und Intimität häufig außer Acht lassen oder ihnen nicht jene Bedeutung beimessen, die ihnen zusteht. Selbst wenn sich keine dauerhafte Liebesbeziehung einstellt, selbst wenn wir keine Familien gründen, selbst wenn wir allein durchs Leben gehen: Fast immer führen wir Freundschaften. Und für viele von uns gehören sie, wie die Philosophin Marilyn Friedman unterstreicht, zu den unumstrittensten, beständigsten und befriedigendsten aller engen persönlichen Bindungen.

     

    https://betreutes-lieben.de/uncategorized/das-ende-des-romantikdiktats/ 

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    15.07.24, 07:09

Beiträge

  •  

    Elena:

     

    Nein, du verdrehst meine Worte. Warum nicht Single bleiben und alle deine Bedürfnisse ausleben? Oder mit verschiedenen Partner eins nach dem anderen die schöne Zeit geniessen und dann weiter suchen?

    Von welcher Art von Bedürfnissen ist hier überhaupt die Rede?

  • 15.07.24, 13:47 - Zuletzt bearbeitet 15.07.24, 13:48.

     

    Fritz:

     

    Elena:

    Ich verstehe den Sinn der Partnerschaft dann nicht. Warum sich nicht trennen und separat glücklich sein? Wenn man keinen passenden Partner findet, ggf. keine Kompromisse eingehen will, dann kann man als Single verschiedene Arten der Bedürfnisse problemlos auszuleben oder?

    Ich halte kein Plädoyer dafür, die partnerschaft zu beenden. vielleicht steckst Du im gleichen system. Du sagst, wenn ein Partner nicht der 100% -Glücksmacher ist, dann vollständige trennung, und suche nach den nächsten 100 %. Du sagst: wenn nicht 100 %, dann 0%.

     

    dann sagen ja alle, sagt frau Newerla. und deshalb schlägst sie vor, warum nicht da 80 %, und einmal 10 % und zweimal 5 %.

    Nein, du verdrehst meine Worte. Warum nicht Single bleiben und alle deine Bedürfnisse ausleben? Oder mit verschiedenen Partner eins nach dem anderen die schöne Zeit geniessen und dann weiter suchen?

  •  

    Fritz:

     

    Erstensmal habe ich das noch nicht erlebt, dass Männer untereinander über ihre frauen lästern. zweitens wäre das überhaupt nicht, was ich unter intimität verstehe.

    OK! Verstanden und akzeptiert!

  • 15.07.24, 13:38 - Zuletzt bearbeitet 15.07.24, 13:38.

     

    Fritz:

     

    dann sagen ja alle, sagt frau Newerla. und deshalb schlägst sie vor, warum nicht da 80 %, und einmal 10 % und zweimal 5 %.

    80% von einem einigen Menschen abgedeckt zu haben - da braucht er schon die sprichwörtlichen breiten Schultern, das ist schon viel verlangt.

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    Robert:

     

    Fritz:

     

    Aber Männer, kumpels, um mit denen zu sprechen was emotional berührt, und mit der eigenen frau nicht gesprochen werden kann? Na dann stell dir mal das Kumpeltreffen vor!

    So wie Frauen untereinander ihre Männer kritisieren, kritisieren die Männer ihre Frauen? Um nur einmal diesen Aspekt von Intimität zu erwähnen.

    Erstensmal habe ich das noch nicht erlebt, dass Männer untereinander über ihre frauen lästern. zweitens wäre das überhaupt nicht, was ich unter intimität verstehe.

  •  

    Elena:

    Fritz:

    jetzt eine diskussion nur über fremdgehen wäre etwas kurz gegriffen; der punkt von frau Newerla ist, dass sie vorschlägt, Intimität auch außerhalb der paarbeziehung zu suchen und zu finden.
     

    Ich verstehe den Sinn der Partnerschaft dann nicht. Warum sich nicht trennen und separat glücklich sein? Wenn man keinen passenden Partner findet, ggf. keine Kompromisse eingehen will, dann kann man als Single verschiedene Arten der Bedürfnisse problemlos auszuleben oder?

    Ich halte kein Plädoyer dafür, die partnerschaft zu beenden. vielleicht steckst Du im gleichen system. Du sagst, wenn ein Partner nicht der 100% -Glücksmacher ist, dann vollständige trennung, und suche nach den nächsten 100 %. Du sagst: wenn nicht 100 %, dann 0%.

     

    dann sagen ja alle, sagt frau Newerla. und deshalb schlägst sie vor, warum nicht da 80 %, und einmal 10 % und zweimal 5 %.

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    Fritz:

     

    Aber Männer, kumpels, um mit denen zu sprechen was emotional berührt, und mit der eigenen frau nicht gesprochen werden kann? Na dann stell dir mal das Kumpeltreffen vor!

    So wie Frauen untereinander ihre Männer kritisieren, kritisieren die Männer ihre Frauen? Um nur einmal diesen Aspekt von Intimität zu erwähnen.

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    Robert:

     

    Fritz:

     

    Es kann ja auch sein, man liebt seine frau, das klappt auch mit dem sex, aber emotionale gespräche klappt nicht so gut.

     

    Was immer damit genau gemeint ist: Dafür haben Frauen ihre besten Freundinnen und Männer ihre Kumpels. Es ist selten, dass innerhalb einer Partnerschaft alles geteilt wird. "Outsourcen" war und ist normal. Welches Bild das auf die jeweiligen Partnerschaften wirft - ?

    Vielleicht ist das bei den frauen so. Aber sicher bin ich mir nicht.

     

    Aber Männer, kumpels, um mit denen zu sprechen was emotional berührt, und mit der eigenen frau nicht gesprochen werden kann? Na dann stell dir mal das Kumpeltreffen vor!

     

     

  • 15.07.24, 13:32

    Fritz:

    jetzt eine diskussion nur über fremdgehen wäre etwas kurz gegriffen; der punkt von frau Newerla ist, dass sie vorschlägt, Intimität auch außerhalb der paarbeziehung zu suchen und zu finden.
     

    Ich verstehe den Sinn der Partnerschaft dann nicht. Warum sich nicht trennen und separat glücklich sein? Wenn man keinen passenden Partner findet, ggf. keine Kompromisse eingehen will, dann kann man als Single verschiedene Arten der Bedürfnisse problemlos auszuleben oder?

  • 15.07.24, 13:29 - Zuletzt bearbeitet 15.07.24, 13:30.

     

    Fritz:

     

    Es kann ja auch sein, man liebt seine frau, das klappt auch mit dem sex, aber emotionale gespräche klappt nicht so gut.

     

    Was immer damit genau gemeint ist: Dafür haben Frauen ihre besten Freundinnen und Männer ihre Kumpels. Es ist selten, dass innerhalb einer Partnerschaft alles geteilt wird. "Outsourcen" war und ist normal. Welches Bild das jedoch auf die jeweiligen Partnerschaften wirft - ?

  • jetzt eine diskussion nur über fremdgehen wäre etwas kurz gegriffen; der punkt von frau Newerla ist, dass sie vorschlägt, Intimität auch außerhalb der paarbeziehung zu suchen und zu finden.

     

    das muss natürlich nicht für jeden gelten; glückliche paare dürfen gerne weiterhin zusammen glücklich bleiben.

     

    es gibt aber genug Beziehungen, bei denen das "Glück" in der beziehung eher Zwang oder kontrolle ist.

     

    Es kann ja auch sein, man liebt seine frau, das klappt auch mit dem sex, aber emotionale gespräche klappt nicht so gut.

     

    Frau Newerla will sagen, es gibt einen gesellschaftlichen druck, alles in die 1:1-beziehung packen zu müssen. und zwar alles was intimität ist.

     

    und mit Intimität ist nicht ausschließlich, vielleicht auch, aber nicht nur, sexuelle Intimität gemeint.

     

    Also sollte man sich öffen für andere Menschen, auch mit denen intim zu sein, in welchem grad auch immer. ich meine, das ist keine schlechte idee.

  • 15.07.24, 11:31

     

    April:

     

    Ute:

     

     

    Na ja, es finden sich ja Gleichgesinnte beim Fremdgehen, wenn beide verheiratet/verpartnert sind.

    Beim Fremdgehen ja, - aber ich hab selten gehört oder mitgekriegt, dass aus zwei Solchen ein glückliches Paar wurde...

     

    Gab es schon in meinem Kreis. Glücklich ja, aber er wurde schon kurz nach der Hochzeit sehr schwer krank und ist behindert geworden.

     

    Ich bin ja so 'ne olle Unke und denke, dass wir im Leben schon auch unseren Preis für das bezahlen, was wir angerichtet haben.

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  • 15.07.24, 11:08

     

    April:

    … Nachsatz: und ich frage mich seit Jahrzehnten, weshalb sich nicht von vorn herein Gleichgesinnte zusammen tun🤔.

    Komischer Weise will nämlich Franzi, der seit Jahren seiner treuen Ehefrau fremd geht, keine Helga zur Frau, die nebenher noch das eine oder andere Gspusi am laufen hat.

    Nein, er will eine monogame Monika.

    Frage: WARUM?

    Würden sich Gleichgesinnte finden, könnte das viel Ärger und Kummer ersparen….

     

    Na ja, es finden sich ja Gleichgesinnte beim Fremdgehen, wenn beide verheiratet/verpartnert sind.

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  • 15.07.24, 10:08 - Zuletzt bearbeitet 15.07.24, 10:09.

     

    Nik:

     

    Was immer vergessen wird - wenn man einen Partner, eine Partnerin auf Augenhöhe gefunden hat, beide zu gleichen Teilen im Erwerb, im Haushalt und der Kindererziehung beitragen, es ähnliche Ziele im Leben gibt, Vertrautheit da ist, gemeinsame Themen vorhanden sind, der Humor des anderen jeweils verstanden wird, man sich gegenseitig angezogen fühlt und wertschätzt - dann ist es ein Vergnügen, das Abenteuer Leben gemeinsam zu bestreiten, das schwer zu toppen ist.

     

    Da hast Du aber eine laaaange Liste!

    Nicht allzu vielen dürfte dieses Glück dauerhaft gegönnt sein.

    Deshalb bin ich sehr für die Wertschätzung von echten und dauerhaften Freundschaften.

    Und mit Kommunen etc. haben Freundschaften nichts zu tun.

  • 15.07.24, 10:02

    Kommt mir wie eine Neuauflage der Diskussion aus den 70ern vor, die Familie als Keimzelle des Kapitalismus, die überwunden werden muss, z.B. in polyamoren Kommunen wie der von Otto Mühl. Hat sich nicht so gut bewährt, muss man feststellen.

     

    Was immer vergessen wird - wenn man einen Partner, eine Partnerin auf Augenhöhe gefunden hat, beide zu gleichen Teilen im Erwerb, im Haushalt und der Kindererziehung beitragen, es ähnliche Ziele im Leben gibt, Vertrautheit da ist, gemeinsame Themen vorhanden sind, der Humor des anderen jeweils verstanden wird, man sich gegenseitig angezogen fühlt und wertschätzt - dann ist es ein Vergnügen, das Abenteuer Leben gemeinsam zu bestreiten, das schwer zu toppen ist.

     

    Die vom Mann abhängige Frau und den patriachalen Vater, der die Kinder für das Leben als Lohnsklaven konditioniert, die gibt es doch praktisch nicht mehr.

  • 15.07.24, 09:50 - Zuletzt bearbeitet 15.07.24, 09:50.

    Meine beiden BF's fehlen mir entsetzlich und es ist im fortgeschrittenen Alter sehr schwer, so eine vertraute Beziehung aufzubauen.

     

    Als Paarbeziehung wird man mich aber nicht mehr umpolen können. Da erwarte Exklusivität, ohne dass ich besitzergreifend agiere. Meine Partner sind immer auch alleine um die Häuser gezogen, so wie ich eben auch. Das nannte man früher: "Appetit erholen ist erlaubt, gegessen wird zu Hause!"

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