Nach 30-jähriger Ehe zeichnet sich jetzt die Trennung ab. Im beidseitigen Einvernehmen. (friedlich und wertschätzend) Trotzdem spüre ich eine große emotionale Herausforderung auf mich zukommen. Wer hat ähnliche Erfahrungen und wie damit umgehen? Liebe Grüße Andy PS: Gerne auch per persönlicher Nachricht.
Antworten
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Denk an all die Dinge, an denen dich diese Beziehung gehindert hat, die du aus Rücksicht auf die Partnerin nicht tun konntest, hintanstellen musstest - und tu sie endlich.
Eine Beziehung, die einen nicht umkrempelt, einen anderen Menschen aus dir macht, wäre es nicht wert gewesen, eingegangen zu werden. Und jetzt ist sie vorbei. Hat sich aufgebraucht. Lebensabschnitt beendet - Zeit für einen neuen !
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Servus Andy,
…“Strategie“ es gibt keine, jeder ist einzigartig und somit findet jeder auf seine weiße die Lösung, die es in ermöglicht loszulassen! Loslasse, was lässt man los? Die Erfahrung, die man mit dem Partner machen und erleben durfte?! Ob auf geistiger/seelischer…wie auch körperlicher ebener…. Jeder einzelne Erfahrung die man in einer Beziehung erfahren durfte ist eine Weiterentwicklung der eigenen Persönlichkeit, man verliert nix…nein man hat nur dazugelernt! Auch wenn es schwerfällt „Loszulassen“… muss jeder dies AKZEPTIEREN, wie es ist!...man kann auch nichts erzwingen, es ist der lauf der Dinge!…es gibt auch keine Zufälle! Nein, wie lange eine Partnerschaft…Freundschaft…das leben hier auf dieser Erde dauert, wurde im Vorhinein, von uns selbst festgelegt! Dies sind die absprachen/Verträge die unsere Seelen mit unserer Seelenfamilie geschlossen haben. Es kann sein, dass du jemanden kennenlernst, diese Beziehung ein leben lang hält…aber auch umgekehrt, diese nur einige Wochen oder Monate hält! Wie immer auch, sei dankbar für die Augenblicke die du erfahren durftest!…es kann ja auch durchaus sein, dass sich die Seelen nochmals begegnen und dann passt alles. Wie schon erwähnt, dies haben unsere Seelen im Vorhinein beschlossen…
…dies sind so einige Gedanken, zu diesem Thema! GLG an alle…
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Es ist harsch und für jeden anders. Sachlich betrachtet, falls dies deine Art wäre: schreib die Gedanken nieder. Mach zwei Spalten mit PLUS und MINUS .... was denkst du, dass du dadurch verlierst, was denkst du, dass du dadurch gewinnen kannst. Was wird dir am meisten fehlen und ob für die entstandenen "Löcher" eine Lösung hast.
Die Trennung ist ein Prozess. Ein Prozess (ich meine jetzt innerliches Prozess) braucht Zeit. Zeit für sich. Nichts im Leben geschieht zufällig. 30 Jahren ist lange, sehr lange Zeit. Ihr habt euch zusammen gewachsen, die Trennung schmerzt, egal was man unternimmt. Mach dich gefasst, dass du lange Zeit für dich brauchst. Da schrieb früher Roland sehr gut, was bei ihm funktioniert hat. Es gibt keine Rezepte, aber ..... Eine Trennung solche Größe ist gleichzeitig ein Erkrankungs- und Heilungsprozess und beide kommen von deinem Inneren. Du kannst tief fallen, falls du dem Gedankenkreis und den negativen Emotionen mehr Priorität gibst, als einer positivere Perspektive über die Situation. Wenn ihr zu dieser Entscheidung gekommen sind, heisst es, es ist richtig so. Langfristig gesehen. Was es folgt, weiss keiner. Wenn alles im Frieden geschieht, ist sehr gut. Die Leere wird gespürt, aber die Gedanke, dass es nicht um eine häßliche oder unerwartete (Unfall, Tod, Betrug usw) Trennung geht, kann helfen.
Du wirst bestimmt neue Sachen entdecken und verstehen.
Du wirst sicher total neue Beschäftigungen greifen können und dadurch dich selbst entdecken. Das ist eine Chance zum Wachsen. Vielleicht kommt diese Trennung deswegen, weil jemand von euch oder sogar ihr beide an den Punkt im Leben seid, wo jeder sich selbst treffen und kennenlernen muss. Und das ist Neuwelt. Vertraue dem Prozess, vertraue der Zeit und der Chancen. Es spielt sich alles nur im Kopf. Alles.
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Also, ich habe letztes Jahr auch eine Trennung nach vielen Jahren Beziehung und Ehe, mit 2 Kindern, mit Verlust des selbst gebauten Hauses "durchgemacht". Im ersten Moment hat mich das in meinen Grundfesten erschüttert. Aber, ich habe mir geschworen nicht an der Situation zu verzweifeln, auf andere Gedanken zu kommen, es möglichst gut zu verarbeiten und schnell wieder lebensfroh zu werden. Das habe ich dann auch wirklich geschafft, besser als ich je dachte. Durch viel Zeit in der Natur, extrem viel Zeit in den Bergen, bei oft langen, teilweise einsamen Wanderungen. Ich habe gemacht, was ich die letzten Jahre wegen ihr nicht so machen konnte. Und das auspowern, das inhalieren der Gewalt der Berge hat mir einfach gut getan. Mich auf den Pfad des Lebensgenusses zurück geführt!
Mir geht es heute auch besser als vorher, bin fröhlicher, Lebenslustiger und habe meine absolute Traumfrau dadurch gefunden, mit der ich nun auch meine Interessen richtig schön gemeinsam ausleben kann!
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Lieber Andy,es gibt Beziehungen, die man leicht loslassen kann (auch langjährige) und es gibt Beziehungen, die man nicht so leicht loslassen kann (auch kurze).
Auf jeden Fall eine große Chance auch für ein anderes Leben.
Gruß und alles Gute
Ingrid
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Nur so ein Zitat ...
Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.
Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf‘ um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.
Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegen senden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden…
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!
Hermann Hesse
4.5.1941
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Vielleicht die 3 Z beachten ...
ZEIT ... es braucht Zeit, viel mehr Zeit sogar, als einem wahrscheinlich lieb ist. Vielleicht sogar Jahre.
ZULASSEN ... wirklich jedes Gefühl hat seine Berechtigung, seinen Platz. Wir entscheiden.
ZUGESTEHEN ... sich selber und seinem Umfeld im gleichen Maße auch diese 3 Z einräumen und geben.
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Ist es auch. Eine Trennung ist immer nicht nur eine emotionale sondern auch eine sachliche Herausforderung. Man ist einfach 50% eines Paares, und durch die Arbeitsteilung "kann" man halt nicht alles, steht vor völlig neuen Herausforderungen. Sind aber alle zu meistern, die einen besser, die anderen schlechter.Emotional ist es halt vor allem die Einsamkeit, der fehlende Austausch und die fehlende gemeinsame Geschichte, die mit der Trennung unwiderbringlich verloren ist (weil's nachher keine Partnerin mehr wirklich interessiert). Und je nachdem halt einige Dinge, wo emotionale Abhängingkeiten bestanden haben.
Aber es bietet eben auch die Chance auf eine völlig neue Welt, auf neue Erlebnisse und viele neue Erkenntnisse - wenn man will.