Liebe Filmkunstfreund*innen!
Immer mehr Bereiche des heutigen Lebens unterliegen der Fremdbewertung, dem Optimierungsdruck sowie den Prinzipien der Leistungsgesellschaft und es war schon immer eine hochinteressante Frage, was eigentlich reine Privatangelegenheit ist und wo sich staatliche Institutionen einmischen dürfen. Was hin und wieder verlockend wirken mag, beispielsweise eine Art von Führerschein für verantwortungsvolle Aufgaben wie das Fördern und Fordern von Kindern in einer Welt mit knapper werdenden Ressourcen einzuführen, birgt, wen wundert es, Risiken und Nebenwirkungen. Gibt es überhaupt einen allgemeingültigen Maßstab für gute Erziehung und sollte sich jemand anmaßen diesbezüglich die Deutungshoheit innezuhaben? Kurzum: die Kunstform einer zugespitzten Dystopie wirkt besonders faszinierend und zum Nachdenken anregend, wenn sie auch Berührungspunkte mit der aktuellen Lage oder teilweise kursierenden Fantasien einer "brave new world" hat.
Daniel Bäldle schreibt zum ausgewählten Film:
Nicht nur was für Sci-Fi-Fans: In der überbevölkerten Zukunft entscheidet eine Gutachterin, ob ein Paar ein Kind haben darf, und spielt dazu das Kind bei ihm zu Hause. Eine umwerfende Versuchsanordnung voller gut beobachteter Situationen und genialer Einfälle.
Mia und Aaryan führen ein gutes Leben. Sie haben erfüllende Jobs und eine harmonische Beziehung. Die Krönung wäre ein Kind, deshalb haben sie sich um Elternschaft beworben, was heißt, dass Gutachterin Virginia für eine Woche bei ihnen wohnt, um ihre Eignung zu prüfen. Womit sie nicht gerechnet haben: Virginia spielt in dieser Zeit das Kind, und zwar in allen, auch den schwierigen Lebenslagen. Sie provoziert, spielt die Eltern gegeneinander aus und legt alles darauf an, dass einer von beiden ausrastet, bis wirklich nichts mehr übrig ist von ihrem schönen Zuhause…
Science Fiction ist immer am besten, wenn sie eigentlich von der Gegenwart erzählt. Grandios fängt der Film realistische Eltern/Kind-Situationen ein, von denen viel zu selten gesprochen wird. Alicia Vikander geht sichtlich darin auf, sich als erwachsenes Kind mal so richtig daneben zu benehmen und erreicht als Schauspielerin ganz neue Höhen. Daneben werden kluge, wenn auch bittere Zukunftsvisionen eingeflochten, die vom Untergang der Menschheit durch sie selber und der Sehnsucht nach einem letzten bisschen Natur künden.
iNFO ZU FiLM UND KiNO: https://filmkunstkinos.de/filme/the-assessment-2024/
Regie: Fleur Fortuné // Besetzung: Alicia Vikander, Elizabeth Olsen, Himesh Patel // Land: Vereinigte Staaten, Großbritannien, Deutschland // Länge: 1 Std. 54 Min. // Jugendschutz: FSK 16 // Genre: Drama, Sci-Fi, Thriller
TREFFPUNKT: ab 18:30 Uhr im Foyer des METROPOL (Brunnenstraße 20, 40223 Düsseldorf, nächste Haltestelle für Öffis: Düsseldorf Bilk S-Bahnhof, Fußweg ca. 5 Minuten). Bevor die Vorstellung um 19:00 Uhr startet und nachdem wir wieder im Hier und Jetzt gelandet sind, können wir ein bisschen plaudern.
TiCKET: regulärer Preis 12€ (ermäßigt 10€ mit dem Gilde-Pass https://filmkunstkinos.de/angebote/gildepass) Kauf an der Kasse oder online im Vorverkauf möglich https://filmkunstkinos.de/kinos/metropol/ (auf Ticket-Symbol links oben im Menü klicken). Wer absolut auf Nummer sicher gehen möchte, kauft das Ticket vorher online oder reserviert den Platz telefonisch via 0211 - 34 97 09 (Karte muss bis 18:30 Uhr an der Kasse abgeholt werden, ansonsten erlischt die Reservierung; eine eventuelle Schlange darf nicht umgangen werden).
GETRÄNKE UND SNACKS: erhältlich an der Kasse
Nach dem Film können wir noch über das Gesehene miteinander ins Gespräch kommen, doch wer möchte, kann natürlich auch direkt im Anschluss den Heimweg antreten.
Vorfreudige Grüße,
Berndt // Spontacts-Gruppe flowdate